Adyen Aktie Prognose ADYEN: Und wieder ein Gap … hier geht es wohl nicht ohne

News: Aktuelle Analyse der Adyen Aktie

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Zur Adyen Aktie

Der niederländische Zahlungsdienstleister ADYEN legte am Donnerstag die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 vor. Und wie in den letzten Jahren immer reagierten die Akteure extrem und produzierten eine große Kurslücke – diesmal nach oben. Kaufen oder Gewinn mitnehmen?

Ob man in einen derartigen Kurssprung hinein noch einsteigen will, ist natürlich eine Frage der persönlichen Risikoneigung. Wenn alle auf einmal auf Zahlen reagieren und dadurch eine derart große Aufwärts-Kurslücke von fast zwölf Prozent zwischen dem Schlusskurs des Mittwochs und der Eröffnung am Donnerstag entsteht, sollte man zumindest einkalkulieren dass, wer diese Zahlen als Kaufargument sah, diesen Kauf auch bereits getätigt hat. Wenn die Aktie also weiter zulegen soll, braucht es jetzt Argumente, die Anschlusskäufe statt Gewinnmitnahmen nahelegen. Gibt es die?

Das kommt darauf an, wie hoch man die mit dem Zahlenwerk mitgelieferte Zuversicht, weiter zu wachsen, gewichtet. Denn das 2024er-Ergebnis war gut, aber nicht gerade eine grandiose Überraschung, die einen derartigen Satz nach oben hätte zwingend werden lassen:

Der Umsatz legte um 23 Prozent auf 1,996 Milliarden Euro zu, das bewegte sich nur minimal über der durchschnittlichen Prognose der Analysten von 1,98 Milliarden. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg überproportional um 34 Prozent auf 992 Millionen Euro und lag damit besser als im Vorfeld von den Experten vermutet. Aber auch, wenn ADYEN im laufenden Jahr weiteres Wachstum erwartet, so soll das Tempo doch eher unter dem des Jahres 2024 liegen. Ein kleiner Wermutstropfen oder ein echtes Problem?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Adyen Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das wird davon abhängen, in welcher Größenordnung sich das Wachstumstempo verringert. Die derzeitigen Prognosen sehen ein Gewinnwachstum von etwa 25 Prozent im Jahr 2025. Kommt es so, wäre die Bewertung mit einem 2025er-Kurs/Gewinn-Verhältnis um 45 dem Wachstumstempo angemessen und sogar noch ein wenig Luft nach oben. Wird es weniger, wäre die Aktie mit diesem Sprung auf den höchsten Kurslevel seit Sommer 2022 schon eher teuer. Nur wird man eben nicht erfahren, wie 2025 denn nun wirklich läuft, bevor im Frühjahr wenigstens die Umsätze des ersten Quartals und dann im August die kompletten Zahlen zum ersten Halbjahr kommen. Was hieße:

ADYEN Aktie: Chart vom 13.02.2025, Kurs 1.798,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 13.02.2025, Kurs 1.798,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

Wenn die Aktie weiterlaufen soll, wobei die nächsten potenziellen Ziele das Sommer-Hoch 2022 bei 1.890 Euro und darüber dann das im Februar 2022 entstandene Zwischenhoch bei 2.071 Euro wären, müsste alleine die Zuversicht, dass ADYEN jetzt erst richtig durchstartet, die Rallye weiterführen. Und das ohne unmittelbaren Geleitschutz der Analysten, denn das durchschnittliche Kursziel liegt bei 1.720 Euro … und die beiden neuen Kursziele, die direkt nach der Bilanz vergeben wurden, belaufen sich auf 1.800 Euro … da wären wir also bereits dran. Eine „Bank“ sind Anschlusskäufe also nicht. Und kommt die Aktie heute bzw. in der kommenden Woche ins Stocken, sollte man besser umgehend nach unten schauen.

Dort findet sich zwischen 1.591 und 1.704 Euro die hartnäckige Widerstandszone, die gestern im Handstreich überwunden wurde und die damit jetzt zum nächstliegenden mittelfristigen Unterstützungsbereich wird. Diese Zone sollte auf keinen Fall wieder unterboten werden, ansonsten hätten die Bullen diese Attacke umsonst geritten. Ob man das für wahrscheinlich genug hält, um lieber im Bereich dieses jetzt erreichten Levels ein paar Gewinne mitzunehmen, das ist, wie gesagt, abhängig davon, wie man ADYENs Optimismus für 2025 einordnet. Wert, es zu erwägen, wäre es aber allemal.

Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2024, 13.02.2025: https://www.adyen.com/press-and-media/adyen-publishes-h2-2024-financial-results

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Vorherige Analysen der Adyen Aktie

Es ist schon fast Tradition: Kommen Bilanzzahlen vom Zahlungsdienstleister ADYEN, werden die umgehend mit einem „Gap“, einer Kurslücke, quittiert. Mal nach oben, mal nach unten. Aber diesmal setzten die Akteure noch eins drauf. Eine Aktie für „Trader ohne Nerven“!

Das niederländische Unternehmen meldet traditionell zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze, so dass offen blieb, was im Sommerquartal am Ende in der Kasse blieb. Aber, ebenso traditionell, hält das die Marktteilnehmer nicht davon ab, extrem zu reagieren. Diesmal mit einem „Gap Down“, also einer Abwärts-Kurslücke, von 11,4 Prozent zur Eröffnung.

Basis dieser extremen Reaktion war, dass ADYEN die durchschnittliche Analysten-Prognose beim Umsatz leicht verfehlt hatte, statt der im Schnitt erwarteten 21 Prozent legte der Umsatz nur um 20 Prozent zu. Zwar lag das abgewickelte Zahlungsvolumen um die sieben Prozent unter den Prognosen. Aber da ließe sich einwenden, dass ADYEN immerhin aus weniger mehr gemacht habe. Indes, das Volumen stieg um 32 Prozent, der Umsatz nur um 20.

Das sah man als Argument, um die Reißleine zu ziehen, doch im Gegensatz zu den Kurslücken der vorangegangenen Quartalsmeldungen behielt man die Richtung diesmal nicht bei. Die Aktie sackte zwar noch nach der Eröffnung bei 1.220 Euro auf 1.190 Euro nach unten, drehte dann aber, schloss mit 1.338 Euro sagenhafte 12,4 Prozent über dem Tagestief und reduzierte den Verlust zum Vortag so auf 2,8 Prozent.

ADYEN Aktie: Chart vom 08.11.2024, Kurs 1.270,20 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 08.11.2024, Kurs 1.270,20 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

Wer dachte, jetzt würden die Bullen mit Macht zurückschlagen und die verfehlten Prognosen einfach vom Tisch gewischt, lag jedoch schief. Am Freitag drehte der Kurs erneut und fiel um gut fünf Prozent. Also, was denn nun?

Expertenmeinung: Eine gute Frage. Bei einem solchen Chartbild wird die unmittelbare anstehende Tendenz zu einer Wundertüte, man weiß nicht, was da kommt. Und die Sache wird zusätzlich dadurch knifflig, dass man ja keine Ahnung hat, wie sich Gewinnmargen und Gewinn seit Ende Juni entwickelt haben, denn sollte die Marge ordentlich gestiegen sein, wäre die leicht verfehlte Prognose kein Problem. Wäre die Marge unter Druck, hätte auch ein höherer Umsatz nicht von einem Abverkauf bewahrt, immerhin ist die Aktie ziemlich teuer bewertet.

Da man diese Zahlen aber nicht kennt, ist hier letztlich, wie die vergangenen zwei Tage auch zeigten, „freies Traden“ angesagt. Das macht diese Aktie zu einem äußerst heißen Eisen, das man, bevor man nicht mit den Daten zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr weiß, wie sich die Lage wirklich darstellt, besser nur anpacken sollte, wenn man zu der seltenen Gruppe der „Trader ohne Nerven“ gehört!

Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal 2024, 07.11.2024: https://www.adyen.com/press-and-media/adyen-publishes-q3-2024-business-update

Die Aktie des Zahlungsdienstleisters ADYEN muss jetzt zügig über einen Widerstandsbereich hinaus. Bislang zeigt das Chartbild nichts Gegenteiliges, aber wenn man sich eine neue Studie zur Wachstumsperspektive der Branche ansieht, sollte man besser nicht zu viel erwarten.

ADYEN Aktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs 1.381,40 Euro, Kürzel: ADYEN | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs 1.381,40 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

„Steigen kann sie, fallen muss sie“, das ist ein Spruch der Börsenlegende André Kostolany in Bezug auf sehr stark gestiegene Aktien. Aktien wie die des im Euro Stoxx 50 gelisteten, niederländischen Zahlungsdienstleisters ADYEN. Allerdings sollte man den ersten Teil des Spruchs nicht außer Acht lassen: Denn noch wäre die Chance, an und über das bisherige Jahreshoch zu laufen, gegeben.

Bei ADYEN geht es nach Quartals- und vor allem nach den umfassenderen Halbjahreszahlen eigentlich nie ohne eine große Kurslücke ab. Je nachdem, wie die Akteure die Zahlen aufnehmen, springt die Aktie extrem nach oben oder unten. Die Ergebnisse des ersten Quartals nahm man Ende April äußerst unerfreut zur Kenntnis. Das führte dazu, dass der Kurs ein Gap nach unten aufriss und dadurch ein abwärts gerichtetes „Island Reversal“ vollzog. Dass man die Halbjahreszahlen, die im August auf den Tisch kamen, wiederum begeistert aufnahm hatte dann zur Folge, dass ADYEN dieses April-Gap schloss.

Um nicht Gefahr zu laufen, dass die Trader damit das Aufwärtspotenzial als abgearbeitet einstufen, muss die Aktie jetzt weiter zulegen, den Widerstandbereich 1.372 zu 1.464 Euro überwinden. Aber auch, wenn das gelingt, wäre hier Vorsicht angebracht, denn:

Expertenmeinung: Die Aktie ist teuer bewertet. Was kein Problem wäre, wenn das Gewinnwachstum in den kommenden Jahren dynamisch nach oben weisen sollte … was die meisten Analysten so auch bislang unterstellen, aber: Die US-Unternehmensberatung Boston Consulting Group sieht das anders, wie eine von ihr am Montag veröffentlichte Studie zeigt.

Dort sieht man das Wachstumspotenzial beim Umsatz bis 2028 nur noch bei jährlich im Schnitt um die fünf Prozent. Die Analysten unterstellen derzeit ein Umsatzwachstum speziell bei ADYEN um die 20 Prozent pro Jahr, beim Gewinn zwischen 20 und 30 Prozent. Käme es so, wäre das derzeitige Kurs/Gewinn-Verhältnis von etwa 47 durchaus in Ordnung. Behielte Boston Consulting allerdings recht, wäre die Aktie zu teuer. Und zwar viel zu teuer.

Die Argumentation der Unternehmensberater hat dabei durchaus etwas für sich: Zum einen sieht man die großen Märkte bereits als mit Masse verteilt an. Während Afrika, Lateinamerika und der mittlere Osten noch Luft von fünf bis neun Prozent Umsatzzuwachs pro Jahr hätten, wären in Europa und den USA nur noch ca. drei Prozent pro Jahr realistisch. Hinzu kämen sukzessiv umfassender werdende Regulierungen, deren Umsetzung und Überwachung die Unternehmen einiges von ihrem operativen Gewinn kosten dürfte.

Am Montag nahm die Studie offenbar kaum jemand wahr, kein Wunder, wenn man in den USA ebenso wie beim DAX neue Rekorde auf den Kurstafeln sah. Aber mittelfristig kann diese ja letztlich recht logisch wirkende Argumentation eines deutlich niedriger als gedacht ausfallenden Wachstums allemal Druck auf Aktien wie ADYEN ausüben. Daher dürfte es kein Fehler sein, die Unterseite der aktuellen Handelsspanne zwischen 1.339 und 1.412 Euro ebenso im Auge zu behalten wie die Oberseite.

Denn rutscht der Kurs nach unten heraus und würde dann auch noch den Supportbereich 1.256 zu 1.300 Euro (und damit auch die 200-Tage-Linie) unterbieten, wäre auf der Oberseite ein Deckel drauf … und in diesem Fall würde dann wohl doch der eine oder andere Blick auf diese zunächst ignorierte, weil seitens der Bullen natürlich unwillkommene Studie wandern.

Quellen:
Analyse zu den Perspektiven der Zahlungsdienstleister, 14.10.2024: https://www.bcg.com/press/14october2024-druck-auf-die-payments-branche-steigt-sinken-des-ertragswachstums-erfordert-strategisches-handeln

Immer dann, wenn der niederländische Zahlungsdienstleister ADYEN Zahlen vorlegt, ist ein „Gap“, eine Kurslücke, fast garantiert. Die Aktie ist nichts für schwache Nerven, Wassertreten und immense Volatilität geben sich hier die Klinke in die Hand. Was kommt als Nächstes?

Die Ergebnisse des vierten Quartals 2023 sorgten für ein immenses Aufwärts-Gap, die des ersten Quartals 2024 dann für ein Abwärts-Gap, bei den Halbjahreszahlen, die Mitte August kamen, war wieder ein Aufwärts-Gap dran. Man wäre versucht, daraus ein Gesetz der Serie zu machen und für die Ende Oktober/Anfang November anstehenden Zahlen des dritten Quartals wieder ein Abwärts-Gap anzunehmen, aber so einfach wird es dann wohl doch nicht.

In jedem Fall wäre bis zu den nächsten Ergebnissen noch eine Menge Zeit für die Trader, hier aktiv zu werden. Die Frage ist: in welche Richtung?

Expertenmeinung: Ginge es nach der Mehrheit der Analysten, hätte ADYEN noch Luft nach oben, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit um 1.600 Euro und damit im Bereich des bisherigen, Ende März erzielten Jahreshochs. Allerdings ist die Aktie für einen Zahlungsdienstleister nicht unbedingt günstig bewertet: Für die 2024er-Gewinnschätzung wird hier aktuell ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 48 bezahlt. Wächst der Unternehmensgewinn wie von den Experten im Schnitt erwartet, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis für Ende 2025 bei 39. Das wäre eher hoch und das ja auch nur dann, wenn der Kurs sich bis Ende 2025 nicht mehr nach oben bewegen würde, sonst steigt das Kurs/Gewinn-Verhältnis weiter.

Die Frage ist, ob das momentan allzu viele stört, denn meist ist es so, dass fundamentale Risiken und hohe Bewertungen weniger schwer wiegen als ein intakter, dynamischer Aufwärtstrend. Den wir hier bis Ende vergangener Woche nicht mehr sahen, dann aber machte die Aktie am Donnerstag einen Satz nach oben und befreite sich dadurch aus einer vierwöchigen Seitwärtsbewegung. Bringt das die Bullen zurück … oder könnte das ganz im Gegenteil die Bären anlocken?

Letzteres ist durchaus möglich, denn dieser Kurssprung, den man bestenfalls mit der US-Zinssenkung in Verbindung bringen könnte, was aber sachlich nicht zwingend wäre, wirkt sehr nach dem Versuch, aus einer zu Gewinnmitnahmen und Short-Trades verleitenden Situation zu entkommen. Und das ist noch nicht gelungen.

ADYEN Aktie: Chart vom 23.09.2024, Kurs 1.281,60 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 23.09.2024, Kurs 1.281,60 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass die ADYEN-Aktie dadurch von der im Chart schwarz gehaltenen 200-Tage-Linie wegkam und sich ans obere Ende des im April entstandenen, großen Abwärts-Gaps bewegt hat. Diese obere Begrenzung, basierend auf dem Schlusskurs vor dem Reißen der Lücke bei 1.421 Euro, ist zugleich die Nackenlinien-Zone der Toppbildung zwischen Februar und April.

Würde ADYEN diesen Bereich (1.421/1.427 Euro) überwinden, wäre der Weg nach oben in Richtung Jahres-Verlaufshoch bei 1.591 Euro aus rein charttechnischer Sicht frei. Doch dieser Moment, an dem das Gap geschlossen würde, ist auch ein Punkt, an dem kurzfristige Trader gerne auf die Gegenseite wechseln, deswegen ist für das bullische Lager Eile geboten. Die Aktie muss diese Widerstandszone schnell überwinden … sonst könnte die teure Bewertung in Kombination mit einem geschlossenen Gap die Bären zurückbringen.

Extrem rauf oder extrem runter, etwas anderes scheint als Reaktion auf Quartalszahlen des niederländischen Zahlungsdienstleisters ADYEN offenbar nicht infrage zu kommen. Diesmal war es die Aufwärts-Variante der üblichen Kurssprünge. Aber kommt da auch noch was nach?

ADYEN wächst. Und der vor einem Jahr als Reaktion auf die Halbjahreszahlen 2023 entstandene Crash, der ist vergessen. Da hatte der Zahlungsdienstleister scheinbar zu viele neue Mitarbeiter eingestellt, das drückte den Gewinn unerwartet. Heute kann er sie wohl brauchen, angesichts eines Umsatzanstiegs von 24 Prozent und eines um 32 Prozent gestiegenen EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).

Zumal ADYEN bis 2026 einschließlich avisiert, dass der Netto-Umsatz pro Jahr im 20er-Prozentbereich wachsen wird, wobei man für das Gesamtjahr 2024 eher das untere Ende dieser Range sieht. Aber immerhin, hier sehen wir dynamisches Wachstum, während viele andere Branchen froh sind, wenn wenigstens der Umsatz nicht fällt. Grundsätzlich ist es also gar nicht überraschend, dass die Aktie um die elf Prozent zulegte.

Aber das ist das neue „Ist“, darauf hat die Aktie jetzt reagiert. Wichtig ist die Frage, ob da noch so viel Luft nach oben besteht, dass man auf den bei ADYEN wie üblich rasenden Zug aufspringen könnte. Oder besser abspringt, sprich kurzfristig aufgelaufene Gewinne mitnimmt, die ja, wenn man das letzte Zwischentief ansieht, das gerade vorvergangene Woche entstand, beträchtlich wären.

Expertenmeinung: Rein aus charttechnischer Sicht wäre dann noch Spielraum nach oben, wenn die Aktie, die mit dem gestrigen Kurssprung schon mal die 200-Tage-Linie überboten hat, auch noch die in Reichweite gelangte Widerstandslinie bei 1.300 Euro überwindet. Denn dann wäre zu erwarten, dass die Trader das „Gap“, d.h. die Kurslücke, die als Reaktion auf die Bilanzdaten im April entstand, zumachen, indem die Aktie bis an deren oberes Ende bei 1.389 Euro läuft. Was zwar nicht auf Logik basiert, aber das Schließen von Kurslücken ist so sehr zum „Normal“ geworden, dass kaum jemand hinterfragt, wieso das denn so sein müsste. Aber:

ADYEN Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs 1.266,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs 1.266,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

Auch, wenn die Aktie auch über die 1.389er-Hürde laufen und das bisherige Jahres-Verlaufshoch bei 1.596 Euro angehen könnte und die jetzt vorliegende Halbjahresbilanz grundsätzlich Rückenwind liefern würde:

Das ist eher dünnes Eis, auf dem man wenn, dann nur mit der nötigen Vorsicht und mit konsequenten Stop Loss tanzen sollte. Denn die Aktie ist nichtsdestotrotz eher hoch bewertet, für die 2024er-Konsens-Gewinnschätzung der Analysten wäre hier jetzt ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von etwa 42 aufgerufen. Nicht zu teuer, wenn ADYEN 2025 und 2026 wirklich im avisierten Tempo weiter wächst. Aber das sind Ziele … und Ziele müssen nicht zwingend erreicht werden. Ja, es könnte noch weiter nach oben gehen, aber wer sich das Chartbild ansieht, sieht auch, dass es hier ziemlich volatil zugeht, daher: Vorsicht ist hier nicht nur aktuell angebracht, sondern immer!

Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 15.08.2024: https://www.adyen.com/press-and-media/adyen-publishes-h1-2024-financial-results

Die Aktie des niederländischen, im Euro Stoxx 50 gelisteten Zahlungsdienstleisters ADYEN ist definitiv eine für die ganz großen Impulse. Sieht man sich das Chartbild an, so könnte ein solcher Impuls jetzt erneut bevorstehen, denn die Bullen stehen mit dem Rücken zur Wand.

Unser etwa ein Jahr abbildender Chart zeigt vier große Kurslücken in dieser ohnehin sehr volatilen Aktie. Jedes dieser „Gaps“ war die Reaktion auf Bilanzzahlen. Zweimal wurde die Aktie gekauft, als wäre es morgen verboten, zweimal wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Das zeigt schon: Hier sollte man wenn, dann mit größter Vorsicht zu Werke gehen, vor allem, wenn eine Bilanz ansteht. Aber aktuell steht ja gar keine an:

ADYEN Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 1.117,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADYEN Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 1.117,80 Euro, Kürzel: ADYEN | Quelle: TWS

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres sind noch ein gutes Stück entfernt, werden erst am 15. August erwartet. Und jetzt schon mal à la Baisse zu traden in der Erwartung, dass es diesmal zu einem vergleichbaren Crash kommt wie nach den Halbjahres-Ergebnissen 2023, wäre nicht nachvollziehbar. Denn damals sorgte der Umstand, dass ADYEN in Sachen Personal eine Kelle zu viel geschöpft hatte in Verbindung mit zuvor viel zu großen Erwartungen der Trader für den Kurseinbruch. Diese Fehler machen Unternehmen und Trader eher nicht gleich noch einmal. Trotzdem hängt die Aktie gerade mit anderthalb Beinen über dem Abgrund, wie der Chart zeigt:

Expertenmeinung: Wir sehen, dass der ADYEN-Kurs als Reaktion auf die Umsatzdaten des ersten Quartals, die am  25. April vorgelegt wurden, mal wieder eine Kurslücke produzierte, diesmal zur Abwechslung nach unten, weil man über den Umsatz enttäuscht war. Aber hier gilt: Vollständige Zahlen, mit Gewinnmarge und operativen sowie Netto-Gewinnen, kommen immer erst nach dem Ende eines Halbjahres. Also in diesem Fall wie gesagt am 15. August. Es wäre daher etwas überraschend, wenn es schon jetzt zu einem starken Trendimpuls nach unten käme. Der indes charttechnisch jederzeit unterfüttert werden könnte, denn:

Die Aktie setzte gestern auf der dafür entscheidenden Supportlinie bei 1.090 Euro auf. Und auch, wenn die erst einmal hielt. So wirklich beeindruckend war es ja nicht, was sich daraufhin an Käufen zeigte. Aber der Kurs hat dadurch die gesamte Erholung nach der Reaktion auf die Umsätze des ersten Quartals wieder abgegeben, was hieße:

Jetzt einen Ausbruch nach unten zu erzwingen, dessen unmittelbares Kursziel bei 879 Euro läge, wäre zwar rein charttechnisch lukrativ, aber ohne bärische Zahlen vom Unternehmen extrem riskant. Denn man würde ohne Rückenwind auf der Short-Seite agieren. Und müsste darauf hoffen, dass nicht nur die Halbjahresbilanz einen Vorab-Ausbruch nach unten nachträglich unterfüttern würde, sondern bis dahin auch noch nicht so viele Short gegangen sind, dass dem Markt bei „bad news“ die Verkäufer ausgehen und statt weiter fallenden Kursen ein Short Squeeze ansteht.

Daher sollte sich, wer im Fall eines Bruchs dieser Supportlinie bei 1.090 Euro aktiv werden wollte, darüber im Klaren sein, dass eine Short-Position deutlich risikobehafteter wäre, als sie auf den ersten Blick wirken würde.