Airbnb steigert Umsatz und Gewinn kontinuierlich, doch der Aktienkurs hinkt hinterher. Vielleicht ist das der Moment, in dem sich das ändert.
Booking und Expedia im Höhenflug: Wann folgt Airbnb?
In den letzten Monaten hatte ich immer wieder darauf hingewiesen, dass in der Tourismusbranche noch Potenzial vorhanden ist.
Ganz konkret wurde beispielsweise Booking (Link) mehrfach genannt. Expedia (Link), einige Airlines oder kürzlich auch Fraport (Link).
Inzwischen haben die meisten dieser Aktien einen Höhenflug vollzogen. Booking hat sich seit dem Tief 2022 mehr als verdreifacht (auch damals hatte ich Analysen dazu veröffentlicht), Expedia hat sich mehr als verdoppelt, Airbnb entwickelt sich hingegen eher schleppend.
Bisher ist der Durchbruch noch nicht gelungen. Wie lange es teilweise dauern kann, bis starke Geschäftszahlen sich auch in Kursgewinnen niederschlagen, hatte ich vor wenigen Tagen an dem Beispiel von Expedia aufgezeigt:
Expedia: Endlich ist es so weit
Ist es endlich so weit?
Bei Expedia wurden die stetig steigenden Gewinne lange ignoriert. Als der Knoten jedoch geplatzt ist, ging es jedoch mit großem Tempo aufwärts. Vielleicht ist das jetzt auch bei Airbnb der Fall, die Zahlen würden es jedenfalls hergeben.
Airbnb gehört zu den führenden Plattformen für die Vermittlung von Unterkünften, die von einfachen Zimmern bis hin zu luxuriösen Villen reichen. Zusätzlich hat sich das Unternehmen mit “Airbnb Experiences” diversifiziert, wo lokale Gastgeber Erlebnisse wie Stadtführungen, Kochkurse oder Abenteueraktivitäten anbieten. Ein weiteres wichtiges Produkt ist “Airbnb for Work”, das sich an Geschäftsreisende richtet und Unterkünfte mit spezifischen Arbeitsannehmlichkeiten vermittelt.
Das Geschäftsmodell von Airbnb ist ein typisches Plattform-Geschäft. Je mehr Anbieter auf der Plattform aktiv sind, umso attraktiver ist es auch für die Reisenden. In den meisten Fällen führt das dazu, dass sich im Internet zwischen einem und drei Anbieter etablieren und den Markt weitgehend beherrschen, und so ist es auch geschehen.
Airbnb nimmt für die Vermittlung sowohl von den Anbietern als auch von den Endkunden eine Provision. Das Geschäft ist gut skalierbar und nicht kapitalintensiv.
Airbnb wächst rasant, doch die Börse schläft
Die Krise von 2020 hat man längst hinter sich gelassen. Der Umsatz ist im Zeitraum 2019 bis 2023 von 3,65 auf 9,92 Mrd. USD gestiegen und die Profitabilität hat erheblich zugenommen.
Der freie Cashflow verbesserte sich von 0,16 auf 5,80 USD je Aktie.
Der Kurs liegt heute trotzdem in etwa auf demselben Niveau wie beim Börsengang.
Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr hat sich die positive Entwicklung konsequent fortgesetzt. Der Umsatz konnte um 12% auf 11,2 Mrd. USD und der freie Cashflow um 18% auf 4,5 Mrd. USD gesteigert werden.
Das zeigt, wie profitabel das Unternehmen inzwischen ist, die FCF-Marge liegt bei 40%.
Airbnb kommt demnach auf einen P/FCF von 19,9. Das wäre bei dem vorliegenden Geschäftsmodell bereits bei mittleren einstelligen Wachstumsraten vertretbar.
Das gilt umso mehr, da ein Großteil des erwirtschafteten Kapitals inzwischen an die Anleger ausgeschüttet wird. In den letzten 12 Monaten hat man für 3,4 Mrd. USD eigene Aktien zurückgekauft und dadurch die Zahl der ausstehenden Papiere von 638 auf 623 Millionen Stück reduziert.
Momentum hält an und wird durch Buybacks unterfüttert
Im laufenden Buyback-Programm stehen weitere 3,3 Mrd. zur Verfügung. In Anbetracht von 10,6 Mrd. USD an Barmitteln und dem laufenden Cashflow kann man sich das problemlos leisten.
Darüber hinaus gewinnt Airbnb weiter Marktanteile und wächst schneller als die Branche.
Was in den Börsenmedien jedoch mehr Beachtung findet, sind die Schlagzeilen, und diese dürften nach den gestrigen Quartalszahlen positiv sein.
Im vierten Quartal lag der Gewinn mit 0,73 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,56 USD. Mit einem Umsatz von 2,48 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 2,42 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Im Geschäftsjahr 2025 will man an das starke Momentum anknüpfen. Für das erste Quartal stellt man ein Umsatzplus von 4 – 6% in Aussicht. Ohne negative Währungs- und Kalendereffekte – letztes Jahr ist Ostern in das erste Quartal gefallen und es gab einen Schalttag – läge das Plus bei 10 – 12%.

Die Aufwärtstrends dominieren zunehmend das Chartbild. Mit dem Ausbruch über 140 USD ist es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 155 und 170 USD. Darüber würde sich das Chartbild weiter aufhellen.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Auf der Suche nach dem optimalen Broker? Ich empfehle LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen