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Eine Gewinnwarnung von Airbus, damit hatte kaum einer gerechnet. Schließlich war man sich mehrheitlich sicher, dass Airbus erheblich von den Problemen des Hauptkonkurrenten Boeing profitieren werde … und jetzt das. Allerdings könnte die Luft nach unten überschaubar sein.
Die neue Prognose für die Zahl der 2024 auszuliefernden Maschinen liegt jetzt bei 770 nach 800, das wirkt nicht unbedingt gravierend. Aber in Bezug auf den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sieht das schon anders aus. Da rutscht der Ausblick von zuvor 6,0 bis 7,0 Milliarden auf nur noch 5,5 Milliarden. Hinzu kommt eine darin (weil als Sonderfaktor gesehen) nicht enthaltene Abschreibung von 0,9 Milliarden Euro im Bereich der Raumfahrtsparte.
Das ist schon ein Wort, kein Wunder, dass die Aktie mit einem Minus von 9,51 Prozent der Tagesverlierer im DAX wurde. Aber es könnte durchaus sein, dass sich die Gemüter relativ bald beruhigen, denn:
Expertenmeinung: Es geht bei der Reduzierung der Gewinnprognose nicht darum, dass die Nachfrage nach Airbus-Maschinen überraschend niedrig ausfällt. Der Auftragseingang passt, das Auftragsbuch ist weiterhin proppevoll, man hat auf Jahre hinaus zu tun. Das Problem ist, dass man die Produktion nicht so steigern kann, wie man es gerne würde, weil es an Material fehlt. Das ist zwar auch nicht gerade gut, aber Airbus kennt das Problem ja, hatte darauf schon vor einiger Zeit hingewiesen und will das mittelfristig besser gestalten.
![Airbus Aktie: Chart vom 25.06.2024, Kurs 134,70 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Airbus Aktie: Chart vom 25.06.2024, Kurs 134,70 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/06/20240626-airbus-aktie-chart-luft-herausgelassen.jpg)
Dieser Abverkauf war zwar dennoch gerechtfertigt, denn dadurch wurde die Luft aus der „Erwartungsblase“ gelassen, dass Airbus fürderhin im Gewinn baden würde, weil Boeing es eben nicht kann. Aber das ist eben vom Tisch … und jetzt notiert die Airbus-Aktie auf einem Level, der bereits unter dem alten, lange belagerten und nur wegen der Boeing-Misere Anfang des Jahres überwundenen Rekordhoch von 2020 bei 139,40 Euro liegt, wie unser Chart zeigt.
Unter dem Kurs warten jetzt zwei markante, potenzielle Auffangzonen. Zum einen die Supportzone 121/122,50 Euro, darunter die bei derzeit bei 113 Euro verlaufende, untere Begrenzung des zweitweise durch das „Overshooting“ überbotenen, jetzt aber wieder gültigen Aufwärtstrendkanals. Da die Aktie ohnehin schon im Korrekturmodus war und markttechnische Indikatoren wie der RSI aktuell sogar in der hier gezeigten Wochenbasis langsam der überverkauften Zone nahe kommen, ist die Chance, dass der Abgabedruck eher über kurz als über lang im Sande verläuft, recht gut. Denn wie gesagt: Die Nachfrage passt, und das ist mittelfristig der entscheidende Faktor.
Quellenangaben: Aktualisierung der 2024er-Prognose, 24.06.2024:
https://www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2024-06-airbus-provides-2024-guidance-update
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