Seit Airbus im Juni seine Jahresziele nach unten korrigierte, bekommen die Bullen kein Bein mehr auf den Boden. Zuletzt markierte die Aktie sogar ein Jahrestief … aber am Freitag zog der Kurs kräftig an. Könnte dies das Signal sein, auf das die Anleger so lange warten mussten?
Richtig ist, dass das kräftige Plus des Freitags dazu führte, dass der knappe Ausbruch nach unten, unter die Supportzone 126,62 zu 128,40 Euro, zu einer Bärenfalle wurde. Auch richtig ist, dass Bärenfallen oft Basis eines neuen, größeren Aufwärtsimpulses sind. Aber ob das auch bei Airbus so laufen wird, ist zumindest offen, denn:
Das Rückerobern nur kurz und eher knapp unterbotener Unterstützungen indiziert nicht, dass die Käufer am Ball bleiben, zumal diese Käufer auch bärische Trader gewesen sein könnten, die einen Teil ihrer zuvor mit dem Ziel eines Ausbruchs nach unten leer verkauften Aktien zurückkaufen, um diese Positionen zu schließen. Da wäre das Motiv in erster Linie nur der Eindruck, dass nach unten erst einmal doch weniger geht als gedacht. Das muss in keiner Weise bedeuten, dass diese „Eindecker“ zugleich der Ansicht wären, dass daraus eine Trendwende nach oben entstehen würde. Und für Zweifel daran gäbe es gleich zwei Gründe:
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Expertenmeinung: Zum einen gab es keinen wirklich positiven Anlass für den Anstieg zum Wochenschluss. Im Wochenverlauf hatte der Flugzeugbauer die Auslieferungszahlen für den September gemeldet: Mit 50 Maschinen bleibt man weiterhin hinter den Zielen zurück, Airbus selbst bezeichnete das Ergebnis als enttäuschend. Zwar lag die Zahl der Neubestellungen brutto bei 235, eine sehr überzeugende Zahl. Aber die Materialengpässe, die Airbus derzeit bremsen, bestehen erst einmal fort. Und wie sich die Lage in Sachen Gewinnmarge im dritten Quartal dargestellt hat, weiß man bislang noch nicht.
Zum anderen ist die Aktie dadurch nur zurück in eine Seitwärtsspanne gelaufen, nicht aber über diese hinaus. Und die Zahl der Charthürden, die den Weg nach oben bislang zustellen, ist nicht gerade klein. Über die jetzt in Schlagdistanz liegende März-Abwärtstrendlinie bei derzeit 134 Euro hinaus warten zwischen 135,40 und 142,54 Euro mehrere obere Umkehrpunkte als Widerstand auf die Trader. Punkte also, an denen auch diejenigen Bären, die womöglich durch Eindeckungen am Freitag entscheidend zu ihrer eigenen Bärenfalle beigetragen haben, wieder attackieren und die Käufer stoppen könnten.
Idealerweise sollte die Airbus-Aktie die diese Widerstandszone nach oben abschließende 200-Tage-Linie bei derzeit 146,30 Euro überboten haben und dies von positiveren Nachrichten begleitet sein, erst dann ließe sich wirklich von mehr als nur einer vagen Chance auf weiter steigende Kurse sprechen.
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