AIXTRON Aktie Prognose Aixtron: Prognose gesenkt, Aktie haussiert … wie geht das denn?

News: Aktuelle Analyse der AIXTRON Aktie

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Am späten Abend des Donnerstags veröffentlichte Aixtron vorläufige Ergebnisse zum zweiten Quartal, zugleich wurde die Gesamtjahresprognose gesenkt. Das scheinbar absurde Ergebnis eines gesenkten Ausblicks: +17,84 Prozent in der Aktie. Aber dahinter steckt durchaus Logik.

Man kann die Sache mit einem Satz zusammenfassen: Die Zahlen waren besser als erwartet, auch, wenn die Gesamtjahresprognose gesenkt wurde … denn man hatte, durchaus berechtigt, Schlimmeres erwartet. Wie sah das Bild konkret aus?

Zwar sackte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr relativ deutlich durch, fiel von 173,5 auf 132 Millionen Euro. Aber damit hatte man gerechnet, die Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt 134 Millionen gesehen – kein Beinbruch also. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sah indes schon weniger gut aus, da ging es von 44,6 Millionen im Frühjahrsquartal 2023 auf nur noch 13 Millionen bergab, die Experten hatten mit im Schnitt 26,3 Millionen deutlich mehr erwartet. Der scharfe Abstieg des Gewinns basierte auf einer unerwartet markant von 19,6 auf 10,0 Prozent zurückgegangenen EBIT-Gewinnmarge.

Das las sich im ersten Moment äußert ungut und nicht wie ein Grund, die Aktie umgehend zu kaufen, aber die Anleger sahen in zwei Bereichen Kaufargumente: im Auftragseingang und der, wenngleich gesenkten, Jahresprognose. Grund:

Expertenmeinung: In Bezug auf den markanten Rückgang der EBIT-Marge wurde im Rahmen der Vorab-Meldung keine Erklärung mitgeliefert. Aber da Aixtron die EBIT-Margen-Prognose für das Gesamtjahr nur von 24 bis 26 auf 22 bis 25 Prozent nach unten korrigierte, ging man davon aus, dass die Marge sich im zweiten Halbjahr wieder auf ein solide hohes Niveau erholen wird. Und das wäre natürlich positiv. Und auch beim Umsatz fiel die Abwärts-Korrektur eher moderat aus, hier geht Aixtron von 630 bis 720 auf 620 bis 660 Millionen nach unten. Mit Blick auf den 2023er-Umsatz von 628 Millionen also auch nicht dramatisch, zumal:

Der Auftragseingang bleibt stark, hier verbuchte man im zweiten Quartal 176 Millionen, im Vorjahreszeitraum waren es mit 177,9 Millionen nur unwesentlich mehr gewesen. Und solange die Aufträge nicht wegbrechen, bleibt die Lage stabil. Das hatten viele nicht zu hoffen gewagt, denn ein Blick auf den Chart der Aixtron-Aktie zeigt: Seit Jahresbeginn ging es massiv abwärts, da hatten die Anleger längst den Kopf eingezogen und ein Worst Case-Szenario eingepreist, das sich angesichts dieser moderaten Prognose-Senkung erst einmal nicht eingestellt hat. Und deshalb wurde die Aktie blitzschnell wieder eingesammelt.

Aixtron Aktie: Chart vom 05.07.2024, Kurs 22,23 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 05.07.2024, Kurs 22,23 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Der Chart zeigt zwar, dass das noch keine mittelfristige Aufwärtswende hervorgebracht hat. Aber der Supportlevel der gescheiterten Bodenbildung vom April/Mai wurde zurückerobert. Und, das ist ein ermutigendes Signal für die Bullen: Er wurde im Verlauf des Freitagshandels auch gegen aufkommende Gewinnmitnahmen verteidigt. Fazit:

Der Weg nach oben ist zwar charttechnisch mit Hürden bestückt, aber immerhin wieder gangbar. Und solange diese am Freitag zurückeroberte Zone zwischen 20,70 und 21,30 Euro nicht wieder unterboten wird, ist die Aixtron-Aktie für das Bären-Lager erst einmal „verbrannt“.

Quellenangaben: Vorläufiges Ergebnis 2. Quartal, 04.07.2024:
https://www.aixtron.com/de/presse/presseinformationen/AIXTRON%20SE%20berichtet%20vorl%C3%A4ufige%20Q2/2024%20Ergebnisse%20mit%20starkem%20Auftragseingang.%20Die%20Dynamik%20bei%20SiC-%20und%20GaN-Power%20setzt%20sich%20fort.%20Prognose%20f%C3%BCr%202024%20angepasst._n12621

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Vorherige Analysen der AIXTRON Aktie

Aktien von Zulieferern konjunktursensibler Branchen werden oft Fahrstuhlaktien genannt, weil sich die Unternehmensgewinne ebenso wie die Aktienkurse mit der Konjunkturlage entwickeln wie Fahrstühle: schnell rauf, schnell runter. Ist bei Aixtron jetzt das Kellergeschoss angesagt?

Aixtron liefert Produktionsanlagen für die sehr konjunkturabhängige Chipindustrie. Da es sich dabei um Investitionsgüter handelt und nicht um Mengenverbrauchsgüter wie z.B. Wafer, kann die Auftragslage mal boomen, mal in ein tiefes Loch fallen. Letzteres z.B. dann, wenn viele Halbleiter-Unternehmen ihre Produktionskapazität ausgebaut haben, dafür zahlreiche Anlagen bestellt haben und dann die Nachfrage stagniert oder sogar sinkt. Denn diese Anlagen bleiben lange in Betrieb … und bei Aixtron würde im Auftragsbuch Flaute herrschen.

Diese Entwicklung hatten einige (auch ich) schon weitaus früher erwartet, doch seit letzten Herbst wurde der Rückgang beim Auftragseingang dann doch deutlich erkennbar. Aber nachdem die Akteure die Aktie zuvor in der sicheren Erwartung, dass, was unerwartet lange ausbleibt, auch nicht mehr kommen wird, auf eine riskant hohe Bewertung nach oben getrieben hatten, hat sich der Kurs seit dem Hoch vom Dezember 2023 bei 39,89 Euro bereits mehr als halbiert. Das sollte doch genügen, um einem geringeren Auftragseingang Rechnung zu tragen?

Expertenmeinung: Das Problem bei diesen „Fahrstuhlaktien“ ist, dass ein Rückgang der Aufträge zugleich auch fast immer heftig auf die Gewinnmarge drückt, weil potenzielle Auftraggeber ja wissen, dass man auf einmal froh um jeden neuen Auftrag ist und sie das nutzen, um den Preis zu drücken. Es ist daher keineswegs sicher, dass das Kellergeschoss bereits erreicht ist. Da dürften die Ergebnisse zum jetzt endenden zweiten Quartal Weichen stellen, die am 25. Juli erwartet werden.

Auftragseingang und Marge werden da weitaus wichtiger sein als der Umsatz und Gewinn des jetzt endenden Quartals … der Blick nach vorne ist der, auf den es ankommen wird. Und wenn der auch nur einigermaßen positiv ausfällt, hätte die Aktie in der Tat wieder Luft nach oben. Der Haken für den Moment:

Aixtron Aktie: Chart vom 21.06.2024, Kurs 18,62 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 21.06.2024, Kurs 18,62 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Bis zu den Zahlen sind es eben noch fünf Wochen. Wochen, in denen vieles passieren kann, was den Kurs angeht. Und aktuell sind es eben eindeutig die Bären, die das Ruder in Händen halten. Wir sehen in unserem Chart auf Wochenbasis, dass die Aixtron-Aktie zuletzt durch eine ganze Phalanx an potenziellen Supportlinien durchgerutscht ist. In der vergangenen Woche fiel das markante Zwischentief vom Juli 2022 bei 20,16 Euro. Damit wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht grundsätzlich bis an die Tiefs der Jahre 2021 und 2022 bei 14,82/15,20 Euro frei.

Dort wäre dann zwar in der Tat ein Kellergeschoss erreicht, so dass risikofreudige und zugleich erfahrene Trader überlegen könnten, auf der Long-Seite erste, vorsichtige Positionen aufzubauen. Aber bei Fahrstuhlaktien weiß man eben nie sicher, wo „unten“ sein wird, daher wäre es fahrlässig, diese Aktie, die aktuell schon wie ein Schnäppchen wirkt, auch als ein solches zu bezeichnen.

Bis zum Herbst 2023 schaukelte sich die Aixtron-Aktie immer höher, seither aber hat sich der Kurs fast halbiert. Ob jetzt die Aufwärtswende gelingt oder der Abstieg weitergeht, könnte entscheidend von den Ergebnissen von Nvidia abhängen … und die kommen heute Abend.

Was Aixtron mit Nvidia zu tun hat? Ganz unmittelbar zwar eher wenig. Indirekt aber ist das, was Nvidia heute nach US-Handelsende an Perspektiven für das laufende Quartal und die kommenden Monate ausgeben wird, auch eine Guidance für die Chipindustrie an sich und, und damit sind wir bei Aixtron, für deren Zulieferer.

Aixtron festigt Produktionsanlagen für die Halbleiter- sprich Chipindustrie. Als nach den Corona-Lockdowns die Nachfrage nach Chips massiv anzog und die Hersteller gar nicht so viel herstellen konnten, wie ihnen aus den Händen gerissen wurde, bauten sehr viele ihre Produktionskapazität erheblich aus. Das bedurfte neuer Anlagen … und so wurde bei Aixtron das Auftragsbuch immer dicker, der Umsatz stieg immens, der Gewinn stieg mit.

Dass der Auftragseingang länger zulegte, als man das hätte vermuten können, verleitete manche dazu, Aixtron als immun gegen Schwankungen im so volatilen Halbleitermarkt und die Aktie als Einbahnstraße nach oben anzusehen. Bis das Volumen der Neuaufträge dann doch zu sinken begann. Jetzt werden bei den meisten Marktteilnehmern in Sachen Erwartungen kleinere Brötchen gebacken. Aber bislang rechnen die Analysten bei Aixtron für 2024 nur mit einem moderaten Gewinnrückgang zum Vorjahr, während die Aktie ausgehend von ihrem im Dezember bei 39,89 Euro markierten 2023er-Hoch so markant gefallen ist, dass man allerhand von einer kommenden Krise eingepreist hat. Die aber noch gar nicht da ist. Aber:

Expertenmeinung: Es bräuchte ein Argument dafür, dass der Rückgang im Auftragseingang nur vorübergehend ist, um die Aktie nach oben in Marsch zu setzen, die Bodenbildung zu vollenden und mit einem Anstieg über die Widerstandszone 24,40 zu 25,90 Euro den Weg nach oben freizumachen. Und da kommt Nvidia als „Flaggschiff“ des KI-Hypes ins Spiel.

Sollte Nvidia einen zunehmenden Auftragsboom melden, womöglich andeuten, dass auch andere Unternehmen im Halbleitersektor mitgezogen werden, dann wäre das Problem, dass Aixtrons Aufträge ins Loch fallen, weil solche Produktionsanlagen ja über viele Jahre in Betrieb bleiben, schnell vergessen. Dann dürften viele sicher sein: Das Aufrüsten bestehender Systeme zur KI-Fähigkeit und ein hoher Bedarf an ganz neuen Systemen und Gerätschaften wird Aixtrons Aufträge wieder beleben. Dann wäre nach oben wieder alles möglich.

Aixtron Aktie: Chart vom 21.05.2024, Kurs 22,62 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 21.05.2024, Kurs 22,62 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Aber noch liegen Nvidias Zahlen eben nicht auf dem Tisch, noch ist offen, inwieweit die Ergebnisse die ganze Branche tangieren könnten. Dass man da ein wenig nervös ist und sehr wohl weiß, wo man heute Abend hinschauen muss, zeigt sich am Chartbild: Der Kurs setzte gestern ohne neue Nachrichten kräftig zurück und bewegt sich damit in etwa in der Mitte zwischen dem unteren Ende der vorgenannten Widerstandszone 24,40 zu 25,90 Euro und dem Tief der Bodenbildung bei 21,29 Euro. Ein Ausbruch wäre somit in beide Richtungen ruckzuck vollzogen. Und dem sollte man, in Unkenntnis dessen, was bei Nvidia in seiner Rolle als Zünglein an der Waage auf den Tisch kommen wird, besser nicht vorgreifen.

Wirklich grandios waren die Zahlen für das erste Quartal nicht, die Aixtron am Donnerstag vorgelegt hatte. Aber das Minus der Aktie hielt sich in Grenzen und wurde am Freitag schon fast wieder aufgeholt. Damit hielt der kleine Boden, den die Aktie zuletzt ausbildete, aber:

Die Sache hat zwei Haken, einen charttechnischen und einen fundamentalen. Letzteren zuerst:

Das Ergebnis war mit dem des Vorjahresquartals nicht zu vergleichen, weil das, bedingt durch umfassende Verschiebungen von Auslieferungen nach China, komplett verzerrt war. Aber der Auftragseingang war davon damals ja nicht betroffen. Und mit den jetzt für das erste Quartal 2024 gemeldeten 120,3 Millionen Euro lag man schon deutlich unter den 139,9 Millionen ein Jahr zuvor. Das ist kein dramatischer Rückgang, aber schon im Herbstquartal 2023 waren die Brötchen da kleiner geworden. Das bremst natürlich das Wachstumspotenzial.

Hinzu kam, dass Aixtron-Chef Grawert festhielt, dass man im Moment eine Schwäche bei den Aufträgen im Power Electronics-Segment habe, die, wenn sie anhalten sollte, eher das untere Ende der Gesamtjahresprognose in den Blickunkt rücken würde. Und diese Prognose ist ja ohnehin nicht gerade üppig:

Aixtron plant mit einem Umsatz zwischen 630 und 720 Millionen Euro nach 630 Millionen im Jahr 2023 und einer EBIT-Gewinnmarge zwischen 24 und 26 Prozent nach 24,9 Prozent im Vorjahr. Gut, wenn das obere Ende bei beiden Messgrößer erreicht würde. Stillstand bis leichter Gewinnrückgang, wenn es das untere Ende würde. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Diese Zahlen zum ersten Quartal sind keineswegs so stark, dass sie ein Brechen dieses kleinen, in den letzten knapp drei Wochen entstandenen Bodens zwingend verhindern müssten. Immerhin hatte die Aktie ja als Reaktion auf das Zahlenwerk am Donnerstag fünf Prozent nachgegeben, nur wurde das am Freitag größtenteils wieder wettgemacht. Das initiale Minus zeigt aber, dass dieser Boden nicht allzu solide ist. Und diejenigen, die auf diesem Mini-Boden gerne eine Wende aufbauen würden, haben noch ein ganz anders Problem, wie wir im Chart sehen:

Dieser Boden liegt nicht über, sondern unter einer massiven Chartzone. Diese Zone, deren Ursprünge bis in den Herbst 2022 zurückgehen, reicht von 23,63 bis 25,86 Euro. Und an deren unterer Begrenzung war die Aixtron-Aktie gerade erst im Verlauf der vergangenen Woche abgewiesen worden.

Die Käuferseite müsste diese Zone also jetzt umgehend nicht nur angehen, sondern auch hindurchkommen, um zu verhindern, dass das bärische Lager wieder aktiv wird. Und das dürfte mit diesen ordentlichen, aber eben nicht inspirierenden Ergebnissen im Gepäck ein eher steiniger Weg werden.

Aixtron Aktie: Chart vom 26.04.2024, Kurs 22,82 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals, 25.04.2024:
https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20SE%20Starkes%20Q1%20und%20wachsender%20Erfolg%20bei%20SiC_n12568

In den letzten Jahren war Aixtron immer eine Aktie, die ziemlich weit oben in den Performancelisten stand. Doch sofort mit dem Start ins Jahr 2024 kam der Kurs massiv unter Druck … und der hält bis heute an. Aber übertreiben es die Verkäufer hier nicht langsam?

Ob die Aixtron-Aktie jetzt, 45 Prozent unterhalb des gerade erst im Dezember markierten 22-Jahres-Hochs von 39,89 Euro „billig“ ist oder im Gegenteil noch mehr Luft nach unten ist, ist eine Frage, die deswegen nicht leicht zu beantworten ist, weil man dazu einen klaren Blick auf das haben müsste, was man noch nicht weiß:

Wie geht es mit den Neuaufträgen weiter, wie entwickeln sich die Gewinnmargen? Aixtron fertigt vor allem Produktionsanlagen für die selbst schon sehr konjunktursensible Halbleiterindustrie. Investitionsgüter für eine Branche, in der es sehr schnell von himmelhoch jauchzend auf zu Tode betrübt und zurückgeht, das macht Aixtron zu einer „Fahrstuhlaktie“, bei der der Unternehmensgewinn ebenso rasant nach oben wie nach unten laufen kann wie der Aktienkurs selbst.  

Expertenmeinung: Zuletzt manifestierte sich die Konsequenz des jahrelangen Auftragsbooms in Form eines deutlich nachgebenden Auftragseingangs. Aber ob es bei einem gedrückten Level der Neuaufträge bleibt oder nicht, ob und wie deutlich das auf die Gewinnmargen drückt, all das wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen. So gesehen lautet die Antwort auf die Frage, ob die Aktie im Vorfeld zu hoch notierte oder jetzt bereits zu weit gefallen ist, für den Augenblick: „Ansichtssache“. Was sich nicht nur auf die Anleger selbst erstreckt, denn auch die Analysten können nicht hellsehen:

Aixtron Aktie: Chart vom 10.04.2024, Kurs 21,91 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 10.04.2024, Kurs 21,91 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Die beiden zuletzt neu vergebenen Kursziele machen das deutlich, denn sie markieren das obere und das untere Ende der Analysten-Kurszielspanne, obwohl sie nur kurz nacheinander und ohne zwischenzeitliche, neue Daten seitens des Unternehmens vergeben wurde. Vor genau einer Woche stufte Jefferies Aixtron mit „Kaufen‘“ ein und vergab ein Kursziel von 50 Euro. Gestern kam EXANE BNP und stufte die Einschätzung von „Outperform“ auf „Underperform“ ab und kappte das Kursziel von 31 auf nur noch 21 Euro. D.h. der eine Experte ist sicher, dass die Gewinndynamik bald zurückkehrt, der andere glaubt das Gegenteil.

Sie sehen: Bevor Aixtron nicht zumindest die Ergebnisse des ersten Quartals vorlegt (geplant am 25. April) und dadurch neue, aktuelle Daten auf den Tisch kommen, ist die Frage, ob dieser Abstieg nicht bereits eine Übertreibung ist, nicht tauglich zu beantworten. Was tun?

Grundsätzlich muss man vernünftigerweise raten: Wenn man nicht recht weiß, ob man bei einer Aktie Long oder Short sein sollte, tut man gut daran, die Finger wegzulassen. Was im Fall Aixtron noch durch die Charttechnik erleichtert wird, denn aktuell bewegt sich der Kurs in einer Art charttechnischem Niemandsland zwischen der Supportzone 19,70 zu 20,48 Euro und der jetzt als Widerstand fungierenden Zone 24,40 zu 25,86 Euro. Würden die in zwei Wochen anstehenden Quartalsdaten zu einem Ausbruch aus dieser Zone führen, ließe es sich überlegen, in Ausbruchsrichtung mitzuziehen. Bis dahin aber wäre Aixtron, so spannend die Gemengelage auch ist, in der Watchlist am besten aufgehoben.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Herstellers von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie geriet in den letzten Handelstagen ordentlich unter die Räder. Grund für den Kurssturz der Aixtron-Aktie waren die zuletzt Ende Februar präsentierten Quartalsergebnisse.

Von diesem Schock konnte sich das Papier zwar tags darauf wieder erholen, doch die Freude über die kurzfristige Erholung währte nicht lange. Doch wie sieht das Gesamtbild nun aus?

Das Papier ist in eine bärische Trendphase übergegangen und die Kurse stabilisieren sich nahe dem Tief von November des vorigen Jahres. Kurzfristig hat sich eine kleine Unterstützung bei 24.42 EUR und ein Widerstand bei 28.82 EUR gebildet.

Expertenmeinung: Eine Bewegung über oder unter die erwähnten Ebenen würde ein neues Kauf- bzw. Verkaufssignal auslösen. Solange sich die Kurse demnach unter dem Niveau von 28.82 EUR befinden, halte ich einen Einstieg in der aktuellen Lage für sehr spekulativ und risikoreich.

Der Trend zeigt nach Süden und aus technischer Sicht gibt es absolut keinen Anhaltspunkt, welcher für eine sofortige Trendwende sprechen würde. Sollte sich der Kurssturz fortsetzen, wäre gar eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung Richtung 20 EUR durchaus denkbar.

Aussicht: BÄRISCH

Aixtron Aktie: Chart vom 08.03.2024, Kurs: 26.14 EUR Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 08.03.2024, Kurs: 26.14 EUR Kürzel: AIXA | Quelle: TWS