Zeitweise lag die Amazon-Aktie am Montag knapp 5,5 Prozent im Minus, geschlossen hat sie aber 2,5 Prozent im Plus. Ist der Abstieg vom gerade erst Anfang Februar erreichten Rekordhoch ausgestanden … oder ist das nur ein kurzlebiges Aufbäumen der Bullen?
Bis zur Bilanz des ersten Quartals dauert es zwar noch etwas, aber den Anlegern ist klar: Da werden vermutlich schon erste Auswirkungen der zurückhaltenden Verbraucher und der höheren Zölle auf asiatische Produkte sichtbar werden. Wichtiger aber wird der Ausblick des Online-Handelsriesen sein: Wie sieht man selbst das jetzt begonnene, zweite Quartal mit diesen irrwitzigen Zöllen auf die meisten asiatischen Produkte, die nun einmal in Amazons Angebotspalette eine Schlüsselrolle spielen?
Gut wird es nicht aussehen, zumal ja nicht nur die US-Verbraucher betroffen sind. Diese „Zoll-Manie“ in Washington drückt weltweit auf die Konsumneigung, weil am Ende kaum ein Land nicht betroffen ist … und viele Verbraucher dort ebenso. Aber sind nicht offenbar viele Trader gerade der Ansicht, dass die Aktie trotzdem weit genug gefallen ist, nachdem sie am Montags-Tagestief gegenüber dem am 4. Februar bei 242,52 US-Dollar erreichten Rekordhoch um 33 Prozent gefallen war?
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Expertenmeinung: So wirkt es, aber der Schein könnte täuschen. Immerhin ziehen ihre Leerverkäufe durch Rückkäufe schließende und so den Gewinn kassierende Bären eine Aktie genauso nach oben, als wären da Schnäppchenjäger unterwegs. Im Chart sieht man nicht, ob da vorwiegend Akteure gekauft haben, die für als bärisch eingestellte Trader kurzfristig mal Kasse machen, um sich auf höheren Kurslevels erneut auf die Aktie zu stürzen oder ob es Trader waren, die wirklich bullisch sind.

Eine gewisse Skepsis ist daher angebracht, zumal: Bislang gibt sich die Trump-Administration den Anschein, als wolle man diese Zölle permanent halten und nicht nur als kurzfristiges Druckmittel für Verhandlungen einsetzen. Und gerade in Bezug auf China wird das wohl auch erst einmal so sein. Wenn man bedenkt, dass der US-Präsident gestern drohte, dass China noch einmal 50Prozent zu den bestehenden Zöllen obendrauf bekommt, wenn das Land seine Gegenzölle nicht bis heute zurücknehmen sollte. Und werden die asiatischen Produkte deutlich und über längere Zeit teurer, bekommt Amazon eben ein Problem, das mit einem bisherigen Minus von 33 Prozent, das zudem noch über dem Tief vom vergangenen Sommer lag, nicht wirklich eingepreist wäre.
Zu viel Vertrauen in diesen Turnaround sollte man also besser nicht haben. Erst, wenn die Aktie da durchgeht, wo die Bären normalerweise wieder massiv dagegenhalten würden, sähe das anders aus, idealerweise dann mit Rückenwind eines besser als gedacht ausfallenden Ausblicks auf das laufende Quartal. Diese Schlüsselzone wäre der Bereich 193,50/200,50 US-Dollar, zusammengesetzt aus Februar-Abwärtstrendlinie, 200-Tage-Linie, 20-Tage-Linie und dem Zwischenhoch vom Sommer 2024. Alles, was sich darunter abspielt, wäre nur eine Gegenreaktion nach einem zu schnell verlaufenen Selloff.
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