AMD Aktie Prognose AMD: Gewinnsprung und Kurseinbruch. Was ist da los?

News: Aktuelle Analyse der AMD Aktie

von | |
In diesem Artikel

AMD
ISIN: US0079031078
|
Ticker: AMD --- %

--,--
USD
---% (1D)
1 W ---%
1 M ---%
1 J ---%
Zur AMD Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Die Kurse von AMD purzeln, obwohl 2024 und 2025 erhebliche Gewinnsprünge erwartet werden. Weiß der Markt etwas, was wir nicht wissen?

The Trend is your Friend

„The Trend is your Friend“. So lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten und sie bewahrheitet sich immer wieder.
Und je mehr Anleger an diesen Spruch glauben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie damit richtig liegen. Es handelt sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy).

Der Trend wird geritten, auch wenn es längst keinen Sinn mehr ergibt. Daher kommt es auch ständig zu Übertreibungen.
Wie sollte man sonst erklären, dass AMD in wenigen Monaten von 60 auf 227 USD gestiegen und dann wieder auf 121 USD gefallen ist?

Rückblickend dürfte klar sein, dass es sich um eine Übertreibung zur Unterseite gehandelt hat und vielleicht auch eine zur Oberseite.
Eine Sache ist jedenfalls sicher: Die Mär vom effizienten Markt wird jeden Tag erneut widerlegt.

Der wahre Wert eines Unternehmens steigt und fällt nicht innerhalb einiger Monate in diesem Umfang. Das wäre in etwa so, als würde der Preis eines oder Ihres Hauses in einer Spanne von nur drei Jahren erst bei 600.000 Euro liegen, auf 240.000 Euro fallen, dann auf 880.000 Euro steigen und wieder auf 480.000 Euro einbrechen.

Das ist exakt der Umfang der Kurskapriolen von AMD. Ich habe schlichtweg den Aktienkurs mit 4.000 multipliziert, damit der Vergleich zu einem Immobilienpreis nachvollziehbarer ist.

The Trend is your Friend gilt demnach auch für Investoren, nur umgekehrt.

Eine gewisse Diskrepanz

Die Entwicklungen im letzten Jahr lassen sich einfach zusammenfassen. Der Gewinn dürfte den Schätzungen zufolge um 25 % gestiegen sein, gleichzeitig ist der Kurs vom Hoch um etwa 47 % eingebrochen.
Man kommt nicht umhin, eine gewisse Diskrepanz zu erkennen.

Die blended P/E ist dadurch von 75 auf 36 gesunken. Man kann gerne darüber streiten, ob eine P/E von 36 nicht auch noch zu viel ist. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis hat sich also ohne jeden Zweifel dramatisch verbessert.

Am 4. Februar wird AMD die Resultate für das Schlussquartal sowie einen Ausblick für 2025 vorlegen. Vielleicht platzt dann der Knoten.

Die Vorzeichen sind jedenfalls gut. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 konnte der Umsatz um 10 % auf 18,13 Mrd. USD gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte um 19 % auf 2,23 USD je Aktie.

Die Dynamik hat sich im Jahresverlauf sukzessive verbessert. Im ersten Quartal kletterte der Gewinn nur um 3 %, im zweiten Quartal um 19 % und im dritten Quartal um 31 % auf 0,92 USD je Aktie.

Daher sind die derzeitigen Konsensschätzungen für 2024, die einen Gewinnsprung um 25 % auf 3,30 USD je Aktie vorhersehen, realistisch.

Im Geschäftsjahr 2025 wird ein Gewinnsprung um 50 % auf 4,96 USD je Aktie erwartet. Die P/E von AMD würde dadurch auf 24,5 sinken.
Falls Sie noch einen Beweis für die Irrationalität des Marktes gesucht haben: In den letzten fünf Jahren lag die P/E am absoluten Tiefpunkt bei 17, am Hoch bei 75 und durchschnittlich bei 54.

AMD-Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 121,79 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD-Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 121,79 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Für antizyklische Investoren könnte der Bereich zwischen 110 und 120 USD interessant sein. Über 120 USD wäre der Weg in Richtung 130 USD frei.

Gelingt ein Ausbruch über 130 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 148 – 150 USD.

Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Preisgekrönte Handelsplattform und niedrige Gebühren. Mein Broker ist LYNX.

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?(erforderlich)
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Tobias Krieg
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der AMD Aktie

Direkt zu Jahresbeginn wirkte es, als könnte AMD die Kurve kriegen, aber die Käufe trafen zuletzt erneut auf Abgabedruck. Charttechnisch gesehen könnte die Aktie jetzt an oder sogar unter 100 US-Dollar rutschen. Aber für wen ist das Eis hier dünn, für die Bullen oder die Bären?

AMD Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 121,84 US-Dollar, Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 121,84 US-Dollar, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Unser längerfristiger Chart auf Wochenbasis zeigt die „Karriere“ der AMD-Aktie. Lange Jahre stand Advanced Micro Devices im Schatten von Intel. Dann kam nach der Corona-Phase die Zeit der Lieferengpässe. Die Abnehmer von Chips kauften, was sie irgendwie zusammenraffen konnten, aus Angst, dass fehlende Bauteile die Produktion lahmlegen könnten. Die Maschinen liefen heiß, das Auftragsbuch war übervoll und AMDs Gewinnmargen stiegen beeindruckend. Und mit ihnen, natürlich, die Aktie. Dann ging es in die nächste Runde:

Wie zu erwarten war, aber von den Tradern mehrheitlich nicht erwartet wurde, führten die vorherigen Hamsterkäufe der Kunden zu rückläufigen Bestellungen, zugleich bremste die Inflation Umsatz und Gewinn 2022 aus. Die Aktie verlor den Großteil der in den beiden Vorjahren erzielten Gewinne und kam auch 2023 nicht recht in Schwung, bis im Mai 2023 durch Aussagen von Nvidia der „KI-Hype“ geboren wurde. Die Trader unterstellten, dass AMD da kräftig in der Suppe mitrühren würde, zumal man auch entsprechend „KI-fähige“ Chips entwickelte. Doch andere behielten die Nase vorn. Und man musste feststellen, dass die übervollen Kundenlager länger übervoll blieben als gedacht und dann zu allem Übel auch noch die Konjunktur in China nicht wieder ansprang und die US-Regierung schärfere Ausfuhrregeln einführte.

Dass die Bären die AMD-Aktie bislang fest im Griff haben, ist daher kein Wunder. Aber irgendwann ist es auch mal gut und eine gedrückte Aktie billig genug, um wieder Käufer zu finden. Und diese Frage könnte bzw. sollte man sich jetzt langsam stellen.

Expertenmeinung: Wenn die Analysten mit ihrer Schätzung, dass AMD im vierten Quartal einen Gewinn pro Aktie von 0,91 US-Dollar schaffen wird, richtig liegen, käme der 2024er-Gewinn pro Aktie auf 3,22 US-Dollar. Damit läge das Kurs-/Gewinn-Verhältnis aktuell bei 37,8. Für einen Chiphersteller ist das zwar eher hoch. Aber es wäre auch nur dann „zu“ hoch, wenn sich 2025 keine Erholung beim Unternehmensgewinn ergeben würde. Dass die ausbleibt, ist offenbar die Erwartung im bärischen Lager.

Aber die Analysten sehen im Schnitt einen Anstieg des Gewinns auf um die fünf US-Dollar pro Aktie im laufenden Jahr. Was auf dem derzeitigen Kursniveau einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 24 entsprechen würde … und das wiederum wäre ziemlich günstig. Dass ein deutlicher Gewinnzuwachs erreichbar wäre, ist unter den Experten Konsens (alleine durch den Abbau der Lagerbestände bei den Kunden), so dass die erdrückende Mehrheit der die Aktie beobachtenden Analysten hier zum Kauf rät, aber niemand zum Ausstieg. Zugleich liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten mit 180 US-Dollar fast 50 Prozent über dem momentanen Kurs.

Dass die Bäume hier 2025 in den Himmel wachsen, ist zwar nicht zu erhoffen, immerhin liegt dieses Konsens-Kursziel weit unter dem Rekordhoch, das AMD im vergangenen März bei 227,30 US-Dollar erreicht hatte. Außerdem haben die Bären hier erst einmal einen „Matchball“, indem sie gerade erst den Versuch, sich zumindest wieder über die Widerstandszone 131/133 US-Dollar zu retten, vereitelt haben und damit eine Attacke an die 1.000-Tage-Linie bei knapp 115 und die im Herbst 2022 entstandene Aufwärtstrendlinie bei aktuell 109 US-Dollar starten können. Und fallen diese Linien, kann es tatsächlich an und sogar unter die 100 US-Dollar-Marke gehen, aber:

Rational gesehen und mit Querblick auf die Analystenmeinungen hat man den Bogen seitens der Bären schon so weit gespannt, dass er jederzeit reißen könnte. Das Eis ist hier, trotz der klaren charttechnischen Lage, eher für die Bären dünn. Hier direkt auf Long zu setzen, wäre zwar höchst riskant; Jetzt erst auf Short zu setzen ist aber geradewegs leichtsinnig. Wer hier trendkonform auf der Short-Seite agiert, könnte sicher die Position halten … aber da sollte man dann nicht auf konsequente Stop-Loss verzichten, denn in einer solchen Gemengelage kann ein Short Squeeze hinter jeder Ecke lauern.

Advanced Micro Devices ist einer der großen US-Chiphersteller, die mit ihren neuen Produkten im Bereich der künstlichen Intelligenz mitmischen wollen. Doch das Chartbild zeigt, dass die Trader den Glauben daran verlieren, dass AMD gegen Nvidia bestehen wird. Es wird eng.

Zwischen Oktober 2023 und März 2024 sah die AMD-Aktie eine Super-Rallye, die den Kurs um in der Spitze 140 Prozent nach oben katapultiert hatte. Heute ist der Großteil dieser Kaufwelle Geschichte. Und wenn die Zone brechen sollte, in die AMD jetzt zurückgefallen ist, könnte es schnell auch der gesamte damals erzielte Kursanstieg sein, der sich verabschiedet.

AMD Aktie: Chart vom 13.12.2024, Kurs 126,85 US-Dollar, Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 13.12.2024, Kurs 126,85 US-Dollar, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass der Kurs jetzt leicht aus einer großen Dreiecksformation gerutscht ist, deren untere Begrenzung ihren Ursprung Anfang 2023 hatte. Das allein wäre schon kritisch … aber dass AMD damit die markante Supportzone der Hochs vom Mai 2023 unterboten hat, verleiht der Sache zusätzlich „Pfeffer“. Denn das war das Hoch der ersten „KI-Welle“, als AMD als potenzieller Profiteur des von Nvidia ausgerufenen Booms galt. Jetzt nicht mehr?

Expertenmeinung: Die Zweifel nehmen zumindest zu. Erste Analysten nehmen ihre Kursziele mit genau dem Argument herunter: dass AMD gegen die Konkurrenz im KI-Bereich nicht bestehen könnte. Zugleich konzentriert sich AMD mehr auf genau diesen Sektor, wie das Unternehmen im November meldete. Aber man scheint in der Tat derzeit nicht genug „Grip“ zu haben, um Nvidia zu folgen. Die Ergebnisse des 3. Quartals, die AMD Ende Oktober gemeldet hatte, trafen zwar die Prognosen, nicht aber der Umsatzausblick auf das laufende Quartal. Das führte zu einer negativen Woche … und seither lassen sich die Bullen hier nicht mehr blicken. Das Problem ist:

Würde man AMD am Markt wieder wie einen „normalen“ Chiphersteller sehen, wäre noch allerhand Luft nach unten, denn außerhalb des Bereichs KI bleibt die Nachfrage weiter mager. Und da AMD eine ganze Menge in den KI-Bereich investiert, wären die Folgen im Fall, dass es nicht gelingt, sich in diesem Sektor ein ausreichend großes Stück vom Kuchen zu sichern, fatal.

So gesehen wäre es durchaus möglich, dass die Aktie auch das Sprungtuch in Form des August-Tiefs bei 121,82 US-Dollar reißt und damit charttechnisch gesehen freie Bahn nach unten hätte. Hier im Vertrauen darauf zuzugreifen, dass dieser letzte Support vor einem größeren, mittelfristig relevanten Verkaufssignal schon halten wird, wäre äußerst gewagt.

Data-Center-Geschäft verzeichnet Umsatzexplosion von 122 % und ist jetzt größer als alle anderen Bereiche zusammen. AMD stürzt trotzdem ab.

Schlechte Nachrichten aus dem Halbleiter-Sektor haben wir in letzter Zeit wenige gehört. AMD ist jedoch nachbörslich um über 8 % eingebrochen.

AMD bedarf keiner großartigen Vorstellung. Das Unternehmen dürfte jedem bekannt sein und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Hersteller von Hochleistungsprozessoren und Grafikkarten etabliert und gilt mittlerweile als stärkster Konkurrent von Intel und Nvidia.

Im CPU-Geschäft hat man Intel nennenswerte Marktanteile abgenommen und im GPU-Segment hält man Nvidia auf Trab. AMD ist also in mehreren Schlüsselmärkten ein ernstzunehmender Player.

Mit der Übernahme von Xilinx im Jahr 2022 hat AMD sein Portfolio um programmierbare Chips ausgebaut, was sich im Nachhinein als Volltreffer herausgestellt hat, denn das bietet weitere Möglichkeiten in den Bereichen KI und maschinelles Lernen.

4 Geschäftsbereiche, die kaum unterschiedlicher laufen könnten

Das Unternehmen berichtet in vier Bereichen, deren Entwicklung zuletzt komplett unterschiedlich ausgefallen ist.
Das Data-Center-Segment verzeichnet seit einiger Zeit massive Wachstumsraten, das Client-Segment wächst ordentlich, im Bereich Embedded schrumpft das Geschäft und der Gaming-Bereich existiert bald nicht mehr, wenn die Umsätze weiter in dieser Größenordnung einbrechen.
Es wird natürlich nicht passieren, dass AMD keine Radeon-Grafikkarten mehr verkaufen wird, aber bei einem Umsatzeinbruch von 69 % beschreibt das die Lage trotzdem recht gut.

Eine genauere Beschreibung der vier Unternehmensfelder finden Sie in der letzten Analyse zu AMD.

Diese Effekte überlagern einander, und daher muss man sich die oberflächlich gemeldeten Daten von AMD immer etwas genauer anschauen.

Unterm Strich konnte das Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit außerordentliche Erfolge feiern, obwohl immer wieder einzelne Segmente schwächelten.

In den letzten fünf Jahren konnte AMD den Umsatz von 9,76 auf 22,68 Mrd. USD mehr als verdoppeln. Im Zuge der Übernahme von Xilinx erhöhte sich die Zahl der Aktien jedoch massiv, wodurch sich der Umsatz je Aktie nicht ganz so stark entwickelte und von 8,25 auf 14,05 USD stieg.

Der Gewinn entwickelte sich hingegen stark überproportional und kletterte von 0,64 auf 2,65 USD je Aktie.

Data Center überflügelt alle anderen Geschäftsbereiche: Umsatz +122 %

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die gute Entwicklung fortgesetzt, vor allem dank des Data-Center-Geschäfts.
Im dritten Quartal konnte der Umsatz in diesem Bereich um 122 % auf 3,5 Mrd. USD gesteigert werden, vor allem dank der neuen AMD Instinct GPU und AMD EPYC CPU.

Inzwischen erzielt AMD in diesem Segment mehr Umsatz als in den drei anderen Geschäftsbereichen zusammen.

EPYC CPU ist eine Hochleistungsprozessorfamilie, die speziell für den Einsatz in Servern und Rechenzentren entwickelt wurde.
Instinct GPU ist eine Hochleistungs-GPU-Reihe, die vor allem für maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und wissenschaftliche Berechnungen eingesetzt wird.

Der Geschäftsbericht Client verzeichnete einen Umsatzsprung um 29 % auf 1,9 Mrd. USD, vor allem dank einer starken Nachfrage nach Zen-5-Ryzen-Prozessoren.

Soweit die guten Nachrichten, ab jetzt wird es aber holprig. Das Embedded Segment verzeichnete einen um 25 % auf 927 Mio. USD rückläufigen Umsatz.
Das Gaming-Segment verzeichnete sogar ein Minus von 69 % auf 462 Mio. USD.

Erwartungen übertroffen: Gewinnsprung um 31 %

In Summe konnte man den Umsatz um 18 % auf 6,82 Mrd. USD steigern, das Bruttoergebnis kletterte sogar um 23 % auf 3,66 Mrd. USD.
Die operative Marge verbesserte sich von 22 auf 25 % und das Nettoergebnis von 1,13 auf 1,50 Mrd. USD.
Das entspricht einem Gewinnsprung um 31 % von 0,70 auf 0,92 USD je Aktie. AMD hat durchweg die Erwartungen übertroffen.

Die Prognose für den Umsatz mit KI-Chips in diesem Jahr hat man von 4,5 auf über 5,0 Mrd. USD erhöht. Im kommenden Jahr soll es deutlich mehr werden.
AMD-Chefin Su geht davon aus, dass der Markt für KI-Beschleuniger in den kommenden Jahren um 60 % p. a. wachsen wird.

Für das vierte Quartal stellt man ein Umsatzwachstum um 22 % auf 7,5 Mrd. USD in Aussicht, plus minus 300 Mio. USD. Die Bruttomarge soll bei 54 % liegen.
Das Bruttoergebnis dürfte im vierten Quartal also etwa 10 % höher ausfallen als im gerade abgeschlossenen Quartal, der Gewinn dürfte noch stärker zulegen.

Daher dürften die derzeitigen Konsensschätzungen zu niedrig sein, denn bisher wird für 2024 ein Ergebnis von 3,36 USD je Aktie erwartet.

Wie realistisch sind die Prognosen?

AMD hat in den ersten neun Monaten bereits einen Gewinn von 2,64 USD je Aktie erzielt.
Sollte das Unternehmen im Schlussquartal so viel verdienen wie im letzten Quartal, läge der Jahresgewinn bei 3,56 USD je Aktie. AMD stellt für Q4 aber 10 % mehr Umsatz als in Q3 in Aussicht, bei gleichbleibender Bruttomarge. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass die operativen Kosten in geringerem Umfang steigen. Das war auch in den letzten Quartalen der Fall.

AMD dürfte im Schlussquartal über 1,00 USD je Aktie verdienen. Somit läge das Jahresergebnis mindestens bei 3,64 USD je Aktie und somit weit über den Konsensschätzungen.

Man kann vortrefflich darüber streiten, dass die Aktie dennoch überbewertet ist. Nachbörslich ist die Aktie zwar um 8 % auf 152,95 USD abgestürzt, doch auf diesem Kurslevel liegt die forward P/E trotzdem noch bei 42,0 – 45,5. Je nachdem, welchen Gewinn man unterstellt.

Auf der anderen Seite ist das Jahr bald zu Ende und 2025 soll das Ergebnis von AMD um mehr als 50 % steigen. Dadurch würde die P/E auf 28,6 sinken oder der Kurs steigt.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E von AMD durchschnittlich bei 54, die Spanne reicht jedoch von 18 bis 82.

AMD Aktie: Chart vom 29.10.2024, Kurs: 152,95 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 29.10.2024, Kurs: 152,95 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

AMD ist nachbörslich um 8 % auf 152,95 USD abgestürzt und notiert nahe der Unterstützungszone bei 148 – 150 USD.
Wird der Support jetzt durchbrochen, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 130 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau verläuft auch der mehrjährige Aufwärtstrend.

Solange die Unterstützung bei 148 – 150 USD nicht durchbrochen wird, ist eine ganze Reihe von Szenarien denkbar, von einer Seitwärtsphase und Bodenbildung bis hin zu einer schnellen Kehrtwende zur Oberseite.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Halbleiterwerte gehörten im aktuellen Börsenjahr bislang zu den größten Gewinnern. Auch die AMD-Aktie konnte bis März noch an dieser Rallye teilhaben, doch dann folgte ein Einbruch. Gemischte Quartalsergebnisse in Verbindung mit einer angeschlagenen technischen Gesamtsituation führten zu nachhaltigen Abverkäufen. Lediglich Anfang Juli hatten die Bullen noch eine vielversprechende Chance, eine Erholung einzuleiten. Diese wurde jedoch durch schwache Zahlen von ASML Holding zunichte gemacht. Seither haben hier die Bären weitgehend die Kontrolle übernommen.

Expertenmeinung: Auch die Anfang August gestartete Interimsrallye scheint nun ihr Ende gefunden zu haben. Die 50-Tage-Linie konnte nicht nachhaltig zurückerobert werden, und nach wie vor sehen wir eine klaffende Lücke nach unten. Der leicht negative Beigeschmack bleibt somit bestehen, und weiter fallende Kurse sind sehr wahrscheinlich. Von der starken Entwicklung des S&P500 oder gar der Nasdaq ist die AMD-Aktie derzeit weit entfernt, und wir beobachten über weite Strecken Relative Schwäche. Daher stufe ich den Titel vorerst von „neutral“ auf „bärisch“ herab.

Aussicht: BÄRISCH

Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 28.08.2024, Kurs: 146.36 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 28.08.2024, Kurs: 146.36 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Halbleiterwerte gehörten diese Woche an der Wall Street zu den großen Gewinnern. In den letzten Handelstagen ging es hier durchschnittlich um rund +10 % nach oben.

Nach der heftigen Talfahrt der letzten Wochen sehen wir ein deutliches Aufatmen in der Branche. Auch die AMD-Aktie hatte es zwischenzeitlich ziemlich erwischt. Das Papier fiel im Juli vom Hoch bis zum Tief im August um mehr als 30 %. Auch das Pivot-Tief von Mai wurde zwischenzeitlich deutlich unterboten und der Trend ist dadurch in eine bärische Phase übergegangen.  



Expertenmeinung:
Die Aufwärtsbewegung der letzten Tage ist zwar beeindruckend, doch es gibt noch einige Punkte, welche mir hier aktuell nicht gefallen. Zum einen befinden sich die Kurse noch immer unter der 50-Tage-Linie und die US-Indizes sind teils schon darüber. Auch die Tatsache, dass die Aktie zwischenzeitlich das Tief von April nach unten verletzt hat, ist ein weiteres Zeichen von Relativer Schwäche.

Für kurz- bis mittelfristige Investitionen ist AMD immer wieder mal für eine guten Trade zu haben. Als langfristiger Anleger sollte man sich meines Erachtens jedoch an stärkere Halbleiterwerte halten.

Aussicht: NEUTRAL

Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs: 147.40 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs: 147.40 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS