AMD Aktie Prognose AMD: War da nicht mal was mit „KI“?

News: Aktuelle Analyse der AMD Aktie

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Zur AMD Aktie

Advanced Micro Devices ist einer der großen US-Chiphersteller, die mit ihren neuen Produkten im Bereich der künstlichen Intelligenz mitmischen wollen. Doch das Chartbild zeigt, dass die Trader den Glauben daran verlieren, dass AMD gegen Nvidia bestehen wird. Es wird eng.

Zwischen Oktober 2023 und März 2024 sah die AMD-Aktie eine Super-Rallye, die den Kurs um in der Spitze 140 Prozent nach oben katapultiert hatte. Heute ist der Großteil dieser Kaufwelle Geschichte. Und wenn die Zone brechen sollte, in die AMD jetzt zurückgefallen ist, könnte es schnell auch der gesamte damals erzielte Kursanstieg sein, der sich verabschiedet.

AMD Aktie: Chart vom 13.12.2024, Kurs 126,85 US-Dollar, Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 13.12.2024, Kurs 126,85 US-Dollar, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass der Kurs jetzt leicht aus einer großen Dreiecksformation gerutscht ist, deren untere Begrenzung ihren Ursprung Anfang 2023 hatte. Das allein wäre schon kritisch … aber dass AMD damit die markante Supportzone der Hochs vom Mai 2023 unterboten hat, verleiht der Sache zusätzlich „Pfeffer“. Denn das war das Hoch der ersten „KI-Welle“, als AMD als potenzieller Profiteur des von Nvidia ausgerufenen Booms galt. Jetzt nicht mehr?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur AMD Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Zweifel nehmen zumindest zu. Erste Analysten nehmen ihre Kursziele mit genau dem Argument herunter: dass AMD gegen die Konkurrenz im KI-Bereich nicht bestehen könnte. Zugleich konzentriert sich AMD mehr auf genau diesen Sektor, wie das Unternehmen im November meldete. Aber man scheint in der Tat derzeit nicht genug „Grip“ zu haben, um Nvidia zu folgen. Die Ergebnisse des 3. Quartals, die AMD Ende Oktober gemeldet hatte, trafen zwar die Prognosen, nicht aber der Umsatzausblick auf das laufende Quartal. Das führte zu einer negativen Woche … und seither lassen sich die Bullen hier nicht mehr blicken. Das Problem ist:

Würde man AMD am Markt wieder wie einen „normalen“ Chiphersteller sehen, wäre noch allerhand Luft nach unten, denn außerhalb des Bereichs KI bleibt die Nachfrage weiter mager. Und da AMD eine ganze Menge in den KI-Bereich investiert, wären die Folgen im Fall, dass es nicht gelingt, sich in diesem Sektor ein ausreichend großes Stück vom Kuchen zu sichern, fatal.

So gesehen wäre es durchaus möglich, dass die Aktie auch das Sprungtuch in Form des August-Tiefs bei 121,82 US-Dollar reißt und damit charttechnisch gesehen freie Bahn nach unten hätte. Hier im Vertrauen darauf zuzugreifen, dass dieser letzte Support vor einem größeren, mittelfristig relevanten Verkaufssignal schon halten wird, wäre äußerst gewagt.

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Vorherige Analysen der AMD Aktie

Data-Center-Geschäft verzeichnet Umsatzexplosion von 122 % und ist jetzt größer als alle anderen Bereiche zusammen. AMD stürzt trotzdem ab.

Schlechte Nachrichten aus dem Halbleiter-Sektor haben wir in letzter Zeit wenige gehört. AMD ist jedoch nachbörslich um über 8 % eingebrochen.

AMD bedarf keiner großartigen Vorstellung. Das Unternehmen dürfte jedem bekannt sein und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Hersteller von Hochleistungsprozessoren und Grafikkarten etabliert und gilt mittlerweile als stärkster Konkurrent von Intel und Nvidia.

Im CPU-Geschäft hat man Intel nennenswerte Marktanteile abgenommen und im GPU-Segment hält man Nvidia auf Trab. AMD ist also in mehreren Schlüsselmärkten ein ernstzunehmender Player.

Mit der Übernahme von Xilinx im Jahr 2022 hat AMD sein Portfolio um programmierbare Chips ausgebaut, was sich im Nachhinein als Volltreffer herausgestellt hat, denn das bietet weitere Möglichkeiten in den Bereichen KI und maschinelles Lernen.

4 Geschäftsbereiche, die kaum unterschiedlicher laufen könnten

Das Unternehmen berichtet in vier Bereichen, deren Entwicklung zuletzt komplett unterschiedlich ausgefallen ist.
Das Data-Center-Segment verzeichnet seit einiger Zeit massive Wachstumsraten, das Client-Segment wächst ordentlich, im Bereich Embedded schrumpft das Geschäft und der Gaming-Bereich existiert bald nicht mehr, wenn die Umsätze weiter in dieser Größenordnung einbrechen.
Es wird natürlich nicht passieren, dass AMD keine Radeon-Grafikkarten mehr verkaufen wird, aber bei einem Umsatzeinbruch von 69 % beschreibt das die Lage trotzdem recht gut.

Eine genauere Beschreibung der vier Unternehmensfelder finden Sie in der letzten Analyse zu AMD.

Diese Effekte überlagern einander, und daher muss man sich die oberflächlich gemeldeten Daten von AMD immer etwas genauer anschauen.

Unterm Strich konnte das Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit außerordentliche Erfolge feiern, obwohl immer wieder einzelne Segmente schwächelten.

In den letzten fünf Jahren konnte AMD den Umsatz von 9,76 auf 22,68 Mrd. USD mehr als verdoppeln. Im Zuge der Übernahme von Xilinx erhöhte sich die Zahl der Aktien jedoch massiv, wodurch sich der Umsatz je Aktie nicht ganz so stark entwickelte und von 8,25 auf 14,05 USD stieg.

Der Gewinn entwickelte sich hingegen stark überproportional und kletterte von 0,64 auf 2,65 USD je Aktie.

Data Center überflügelt alle anderen Geschäftsbereiche: Umsatz +122 %

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die gute Entwicklung fortgesetzt, vor allem dank des Data-Center-Geschäfts.
Im dritten Quartal konnte der Umsatz in diesem Bereich um 122 % auf 3,5 Mrd. USD gesteigert werden, vor allem dank der neuen AMD Instinct GPU und AMD EPYC CPU.

Inzwischen erzielt AMD in diesem Segment mehr Umsatz als in den drei anderen Geschäftsbereichen zusammen.

EPYC CPU ist eine Hochleistungsprozessorfamilie, die speziell für den Einsatz in Servern und Rechenzentren entwickelt wurde.
Instinct GPU ist eine Hochleistungs-GPU-Reihe, die vor allem für maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und wissenschaftliche Berechnungen eingesetzt wird.

Der Geschäftsbericht Client verzeichnete einen Umsatzsprung um 29 % auf 1,9 Mrd. USD, vor allem dank einer starken Nachfrage nach Zen-5-Ryzen-Prozessoren.

Soweit die guten Nachrichten, ab jetzt wird es aber holprig. Das Embedded Segment verzeichnete einen um 25 % auf 927 Mio. USD rückläufigen Umsatz.
Das Gaming-Segment verzeichnete sogar ein Minus von 69 % auf 462 Mio. USD.

Erwartungen übertroffen: Gewinnsprung um 31 %

In Summe konnte man den Umsatz um 18 % auf 6,82 Mrd. USD steigern, das Bruttoergebnis kletterte sogar um 23 % auf 3,66 Mrd. USD.
Die operative Marge verbesserte sich von 22 auf 25 % und das Nettoergebnis von 1,13 auf 1,50 Mrd. USD.
Das entspricht einem Gewinnsprung um 31 % von 0,70 auf 0,92 USD je Aktie. AMD hat durchweg die Erwartungen übertroffen.

Die Prognose für den Umsatz mit KI-Chips in diesem Jahr hat man von 4,5 auf über 5,0 Mrd. USD erhöht. Im kommenden Jahr soll es deutlich mehr werden.
AMD-Chefin Su geht davon aus, dass der Markt für KI-Beschleuniger in den kommenden Jahren um 60 % p. a. wachsen wird.

Für das vierte Quartal stellt man ein Umsatzwachstum um 22 % auf 7,5 Mrd. USD in Aussicht, plus minus 300 Mio. USD. Die Bruttomarge soll bei 54 % liegen.
Das Bruttoergebnis dürfte im vierten Quartal also etwa 10 % höher ausfallen als im gerade abgeschlossenen Quartal, der Gewinn dürfte noch stärker zulegen.

Daher dürften die derzeitigen Konsensschätzungen zu niedrig sein, denn bisher wird für 2024 ein Ergebnis von 3,36 USD je Aktie erwartet.

Wie realistisch sind die Prognosen?

AMD hat in den ersten neun Monaten bereits einen Gewinn von 2,64 USD je Aktie erzielt.
Sollte das Unternehmen im Schlussquartal so viel verdienen wie im letzten Quartal, läge der Jahresgewinn bei 3,56 USD je Aktie. AMD stellt für Q4 aber 10 % mehr Umsatz als in Q3 in Aussicht, bei gleichbleibender Bruttomarge. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass die operativen Kosten in geringerem Umfang steigen. Das war auch in den letzten Quartalen der Fall.

AMD dürfte im Schlussquartal über 1,00 USD je Aktie verdienen. Somit läge das Jahresergebnis mindestens bei 3,64 USD je Aktie und somit weit über den Konsensschätzungen.

Man kann vortrefflich darüber streiten, dass die Aktie dennoch überbewertet ist. Nachbörslich ist die Aktie zwar um 8 % auf 152,95 USD abgestürzt, doch auf diesem Kurslevel liegt die forward P/E trotzdem noch bei 42,0 – 45,5. Je nachdem, welchen Gewinn man unterstellt.

Auf der anderen Seite ist das Jahr bald zu Ende und 2025 soll das Ergebnis von AMD um mehr als 50 % steigen. Dadurch würde die P/E auf 28,6 sinken oder der Kurs steigt.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E von AMD durchschnittlich bei 54, die Spanne reicht jedoch von 18 bis 82.

AMD Aktie: Chart vom 29.10.2024, Kurs: 152,95 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 29.10.2024, Kurs: 152,95 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

AMD ist nachbörslich um 8 % auf 152,95 USD abgestürzt und notiert nahe der Unterstützungszone bei 148 – 150 USD.
Wird der Support jetzt durchbrochen, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 130 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau verläuft auch der mehrjährige Aufwärtstrend.

Solange die Unterstützung bei 148 – 150 USD nicht durchbrochen wird, ist eine ganze Reihe von Szenarien denkbar, von einer Seitwärtsphase und Bodenbildung bis hin zu einer schnellen Kehrtwende zur Oberseite.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Halbleiterwerte gehörten im aktuellen Börsenjahr bislang zu den größten Gewinnern. Auch die AMD-Aktie konnte bis März noch an dieser Rallye teilhaben, doch dann folgte ein Einbruch. Gemischte Quartalsergebnisse in Verbindung mit einer angeschlagenen technischen Gesamtsituation führten zu nachhaltigen Abverkäufen. Lediglich Anfang Juli hatten die Bullen noch eine vielversprechende Chance, eine Erholung einzuleiten. Diese wurde jedoch durch schwache Zahlen von ASML Holding zunichte gemacht. Seither haben hier die Bären weitgehend die Kontrolle übernommen.

Expertenmeinung: Auch die Anfang August gestartete Interimsrallye scheint nun ihr Ende gefunden zu haben. Die 50-Tage-Linie konnte nicht nachhaltig zurückerobert werden, und nach wie vor sehen wir eine klaffende Lücke nach unten. Der leicht negative Beigeschmack bleibt somit bestehen, und weiter fallende Kurse sind sehr wahrscheinlich. Von der starken Entwicklung des S&P500 oder gar der Nasdaq ist die AMD-Aktie derzeit weit entfernt, und wir beobachten über weite Strecken Relative Schwäche. Daher stufe ich den Titel vorerst von „neutral“ auf „bärisch“ herab.

Aussicht: BÄRISCH

Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 28.08.2024, Kurs: 146.36 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 28.08.2024, Kurs: 146.36 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Halbleiterwerte gehörten diese Woche an der Wall Street zu den großen Gewinnern. In den letzten Handelstagen ging es hier durchschnittlich um rund +10 % nach oben.

Nach der heftigen Talfahrt der letzten Wochen sehen wir ein deutliches Aufatmen in der Branche. Auch die AMD-Aktie hatte es zwischenzeitlich ziemlich erwischt. Das Papier fiel im Juli vom Hoch bis zum Tief im August um mehr als 30 %. Auch das Pivot-Tief von Mai wurde zwischenzeitlich deutlich unterboten und der Trend ist dadurch in eine bärische Phase übergegangen.  



Expertenmeinung:
Die Aufwärtsbewegung der letzten Tage ist zwar beeindruckend, doch es gibt noch einige Punkte, welche mir hier aktuell nicht gefallen. Zum einen befinden sich die Kurse noch immer unter der 50-Tage-Linie und die US-Indizes sind teils schon darüber. Auch die Tatsache, dass die Aktie zwischenzeitlich das Tief von April nach unten verletzt hat, ist ein weiteres Zeichen von Relativer Schwäche.

Für kurz- bis mittelfristige Investitionen ist AMD immer wieder mal für eine guten Trade zu haben. Als langfristiger Anleger sollte man sich meines Erachtens jedoch an stärkere Halbleiterwerte halten.

Aussicht: NEUTRAL

Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs: 147.40 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 15.08.2024, Kurs: 147.40 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Das Thema KI wird an der Börse weiterhin heiß diskutiert. Zuletzt sind KI-Aktien massiv unter die Räder gekommen – zieht AMD jetzt wieder in Richtung Allzeithoch?

KI an der Börse: Ein heißes Thema mit starken Schwankungen

Das Thema KI wird an der Börse weiterhin heiß diskutiert. Nach einem unglaublichen Höhenflug sind KI-Aktien in den letzten Wochen spürbar zurückgekommen.
Die Wirkung der letzten Berichtssaison verflüchtigte sich langsam und die Bären fühlten sich immer sicherer.

Die jüngsten Quartalszahlen von AMD dürften einige wachgerüttelt haben. Wer glaubt, dass es sich beim Thema KI um einen vergleichbaren Hype wie bei Marihuana, 3D-Druck oder Wasserstoff handelt, wird meines Erachtens in den kommenden Quartalen immer wieder eines Besseren belehrt werden – genauso wie in den letzten Quartalen.

Wer meine Artikel schon etwas länger verfolgt wird wissen, dass ich in den letzten zwei Jahren wieder und wieder darauf hingewiesen habe, dass die Kursgewinne der meisten KI-Aktien rational sind und dass es sich nicht um Luftschlösser handelt.

Die Situation von AMD und den meisten anderen KI-Profiteuren unterscheidet sich grundlegend von der bei anderen Hype-Themen.
Marihuana-Aktien wurden nur gekauft, weil sie (vielleicht) enormes Potenzial haben. Die Unternehmen im Sektor hatten damals aber kein operatives Geschäft und die meisten sind selbst Jahre später nicht profitabel.

Das macht den Unterschied

AMD und viele andere KI-Profiteure hatten aber schon vor dem KI-Hype ein Milliardengeschäft und waren hochprofitabel. Durch die Investitionen in KI wird das Geschäft jetzt zusätzlich beflügelt, nicht mehr und nicht weniger.

Und auch das unterscheidet AMD von beispielsweise Marihuana-Aktien. Die realen Auswirkungen des vermeintlichen KI-Hypes schlagen sich handfest in den Geschäftszahlen nieder.
Das steht in scharfem Gegensatz zu den einstigen Überfliegern im Marihuana-Sektor, der hier nur als Beispiel dient. Canopy Growth erzielt heute sogar einen niedrigeren Umsatz als vor 2,3,4,5 Jahren. Die Erwartungshaltung war viel zu hoch.

Bei AMD und Konsorten sieht die Sache umgekehrt aus: Die Erwartungen waren zu niedrig – und das nicht zum ersten Mal. Das Unternehmen hat gestern wieder überraschend starke Zahlen und einen überraschend starken Ausblick vorgelegt.

Erwartungen übertroffen: AMD überzeugt auf ganzer halber Linie

Der Gewinn lag in Q2 mit 0,69 je Aktie über den Erwartungen von 0,66 USD. Der Umsatz übertraf mit 5,84 Mrd. die Analystenschätzungen von 5,70 Mrd. USD deutlich. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus um 9 % und einem Gewinnsprung um 19 %.

Die Dynamik hat zuletzt also deutlich zugenommen, obwohl das einstige Kerngeschäft von AMD denkbar schlecht läuft.
Der Umsatz im Gaming-Segment ist um 59 % auf 648 Mio. USD eingebrochen. Die Konsumlaune der Gamer nähert sich der Null-Linie.

Die Sparte „Embedded“ verzeichnete einen Umsatzeinbruch um 41 % auf 861 Mio. USD. Hinter dem AMD Embedded Segment verbirgt sich ein breites Spektrum an Prozessoren, Grafikkarten und Systemlösungen, die speziell für den Einsatz in industriellen und kommerziellen Anwendungen entwickelt wurden.

In beiden Sparten ging es nicht nur auf Jahressicht abwärts. Auch im Vergleich zum letzten Quartal, das auch schon desaströs war, war der Umsatz nochmal rückläufig. Früher oder später wird in den Bereichen Gaming und Embedded aber die Talsohle erreicht.
Sobald dieser Gegenwind nachlässt, könnte sich die Dynamik auf Konzernebene nochmal deutlich verbessern.

Es hat gerade erst begonnen

In den anderen Geschäftsbereichen läuft es hingegen blendend. Der Umsatz im Client-Segment konnte um 49 % auf 1,5 Mrd. USD gesteigert werden. Das Client Segment umfasst vor allem CPUs, APUs und Chipsätze für Desktop-PCs, Notebooks und Handhelds.

Darüber hinaus kletterte der Umsatz im Bereich Data Center um 115 % auf 2,8 Mrd. USD und erreichte abermals einen neuen Rekordwert.
Dazu haben vor allem neue Instinct GPUs und EPYC CPUs beigetragen. Das AMD Data-Center-Segment umfasst vor allem Produkte, die für den Einsatz in Servern, Workstations und High-Performance-Computing (HPC)-Systemen entwickelt wurden. Der Bereich umfasst also auch den größten Teil des KI-Geschäfts.

In den letzten Monaten hat AMD etliche neue Produkte vorgestellt und angekündigt, die das Wachstum auch in Zukunft befeuern werden.
Darunter beispielsweise der AMD Instinct MI325X. Der GPU für Rechenzentren, Deep Learning, künstliche neuronale Netzwerke und Hochleistungs-Computing soll im vierten Quartal 2024 auf den Markt kommen und gehört wie sein Vorgänger, der MI300, zu den leistungsstärksten GPUs auf dem Markt.
Der einzige Konkurrent auf diesem Leistungsniveau ist Nvidia.

Ausblick und Bewertung: Wir rechnen nach

Für das kommende Quartal stellt AMD einen Umsatzsprung um 10 % – 21 % auf 6,4 – 7,0 Mrd. USD in Aussicht. Die Erfolge im KI-Geschäft beginnen also erst, sich wirklich niederzuschlagen, denn bisher hat das Wachstum in diesem Bereich lediglich das rückläufige Geschäft in anderen Segmenten ausgeglichen.

Darüber hinaus soll die Bruttomarge von 49 % auf 53,5 % steigen. Bei einem Umsatz von 6,7 Mrd. USD, also dem Mittelwert der Prognose, würde AMD ein Bruttoergebnis von 3,58 Mrd. USD erzielen.
Das wäre 25 % mehr als im letzten Quartal und 52 % mehr als im Vorjahr.

Eine Sache hat mich jedoch noch sehr viel mehr erstaunt. AMD geht davon aus, dass die operativen Kosten im dritten Quartal lediglich von 1,85 auf 1,90 Mrd. USD steigen sollen. Das steht schwarz auf weiß in der Präsentation auf Seite 20 (Link zu AMD).

Da uns die Steuerquote ebenfalls genannt wird, ist der Rest simple Mathematik. AMD stellt ein operatives Ergebnis von 1,68 Mrd. USD in Aussicht. Der Nachsteuergewinn läge demnach bei 1,46 Mrd. USD, was wiederum 0,89 USD je Aktie entsprechen würde.
Zur Berechnung wurde der Mittelwert der Prognosen genutzt, am oberen Ende läge das Ergebnis sogar bei 1,00 USD je Aktie.

Daher sind die derzeitigen Konsensschätzungen, die für dieses Jahr einen Gewinnsprung um 31 % auf 3,48 USD je Aktie vorsehen, realistisch.
Hält die Nachfrage an und setzt sich die Wachstumsdynamik fort, und danach sieht es aus, gilt das auch für das kommende Geschäftsjahr, in dem ein Gewinnsprung um 55 % auf 5,40 USD je Aktie erwartet wird.

AMD kommt demnach auf eine forward P/E von 39,8. Im kommenden Jahr würde die P/E in diesem Szenario auf 25,6 sinken.

AMD Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs: 138,44 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs: 138,44 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über das Widerstandsband bei 146 – 148 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 160 – 163 und 170 – 173 USD.
Mittelfristig könnte auch das Allzeithoch angesteuert werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Bereits vorige Woche hatte ich den US-amerikanischen Halbleiterhersteller favorisiert. Der Grund war eine überaus attraktive technische Formation, aus welcher die AMD-Aktie hätte ausbrechen sollen. Nun ist den Bullen der entscheidende Impuls gelungen. Die Kurse schnellten zum Ende der vorigen Woche in Richtung Norden und konnten am Freitag fast 5% an Wert zulegen. Auch das Handelsvolumen war mit 61.8 Millionen gehandelten Stücken überdurchschnittlich hoch. Daraus lässt sich schließen, dass sich hier wohl auch einige Großinvestoren an dem möglichen Startschuss einer neuen Rallye beteiligt haben dürften.

Expertenmeinung: Heute wollen wir uns anschauen, wie weit die nächste Rallye gehen könnte. Der nächste wichtige Schritt wäre der Bruch des Pivot-Hochs, welcher im Mai bei 174.55 USD gebildet wurde. Dies könnte noch zum Stolperstein werden. Danach stünde einer Rückkehr der Aktie auf bis zu 227.30 USD wohl nichts mehr im Wege. Die nächsten Quartalsergebnisse des Konzerns stehen am 30. Juli an. Diese werden mitunter den weiteren Weg der Kurse bestimmen. Vorerst bleibe ich bei AMD bei einer bullischen Bewertung.

          
Aussicht: BULLISCH

AMD Aktie: Chart vom 05.07.2024, Kurs: 173.50 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX