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Die Kurse von AMD purzeln, obwohl 2024 und 2025 erhebliche Gewinnsprünge erwartet werden. Weiß der Markt etwas, was wir nicht wissen?
The Trend is your Friend
„The Trend is your Friend“. So lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten und sie bewahrheitet sich immer wieder.
Und je mehr Anleger an diesen Spruch glauben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie damit richtig liegen. Es handelt sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy).
Der Trend wird geritten, auch wenn es längst keinen Sinn mehr ergibt. Daher kommt es auch ständig zu Übertreibungen.
Wie sollte man sonst erklären, dass AMD in wenigen Monaten von 60 auf 227 USD gestiegen und dann wieder auf 121 USD gefallen ist?
Rückblickend dürfte klar sein, dass es sich um eine Übertreibung zur Unterseite gehandelt hat und vielleicht auch eine zur Oberseite.
Eine Sache ist jedenfalls sicher: Die Mär vom effizienten Markt wird jeden Tag erneut widerlegt.
Der wahre Wert eines Unternehmens steigt und fällt nicht innerhalb einiger Monate in diesem Umfang. Das wäre in etwa so, als würde der Preis eines oder Ihres Hauses in einer Spanne von nur drei Jahren erst bei 600.000 Euro liegen, auf 240.000 Euro fallen, dann auf 880.000 Euro steigen und wieder auf 480.000 Euro einbrechen.
Das ist exakt der Umfang der Kurskapriolen von AMD. Ich habe schlichtweg den Aktienkurs mit 4.000 multipliziert, damit der Vergleich zu einem Immobilienpreis nachvollziehbarer ist.
The Trend is your Friend gilt demnach auch für Investoren, nur umgekehrt.
Eine gewisse Diskrepanz
Die Entwicklungen im letzten Jahr lassen sich einfach zusammenfassen. Der Gewinn dürfte den Schätzungen zufolge um 25 % gestiegen sein, gleichzeitig ist der Kurs vom Hoch um etwa 47 % eingebrochen.
Man kommt nicht umhin, eine gewisse Diskrepanz zu erkennen.
Die blended P/E ist dadurch von 75 auf 36 gesunken. Man kann gerne darüber streiten, ob eine P/E von 36 nicht auch noch zu viel ist. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis hat sich also ohne jeden Zweifel dramatisch verbessert.
Am 4. Februar wird AMD die Resultate für das Schlussquartal sowie einen Ausblick für 2025 vorlegen. Vielleicht platzt dann der Knoten.
Die Vorzeichen sind jedenfalls gut. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 konnte der Umsatz um 10 % auf 18,13 Mrd. USD gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte um 19 % auf 2,23 USD je Aktie.
Die Dynamik hat sich im Jahresverlauf sukzessive verbessert. Im ersten Quartal kletterte der Gewinn nur um 3 %, im zweiten Quartal um 19 % und im dritten Quartal um 31 % auf 0,92 USD je Aktie.
Daher sind die derzeitigen Konsensschätzungen für 2024, die einen Gewinnsprung um 25 % auf 3,30 USD je Aktie vorhersehen, realistisch.
Im Geschäftsjahr 2025 wird ein Gewinnsprung um 50 % auf 4,96 USD je Aktie erwartet. Die P/E von AMD würde dadurch auf 24,5 sinken.
Falls Sie noch einen Beweis für die Irrationalität des Marktes gesucht haben: In den letzten fünf Jahren lag die P/E am absoluten Tiefpunkt bei 17, am Hoch bei 75 und durchschnittlich bei 54.
Für antizyklische Investoren könnte der Bereich zwischen 110 und 120 USD interessant sein. Über 120 USD wäre der Weg in Richtung 130 USD frei.
Gelingt ein Ausbruch über 130 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 148 – 150 USD.
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