Manchmal lassen sich bei Übernahmen mit minimalem Risiko ordentliche Gewinne einfahren. Der Deal zwischen Synopsys und Ansys könnte so eine seltene Gelegenheit sein.
Warum Fusionen und Übernahmen oft lohnenswert sind
Von Zeit zu Zeit ergeben sich im Zuge von Übernahmen interessante Möglichkeiten für Anleger. Activision notierte nach der Bekanntgabe der Übernahme durch Microsoft zeitweise unter 70 USD, da die berechtigte Sorge bestand, dass die Kartellbehörden einschreiten würden. Wer die Situation genutzt und zugeschlagen hat, konnte am Ende 95 USD einstreichen.
Im letzten Jahr hatte ich beispielsweise auch auf die Übernahme von Catalent durch Novo Nordisk hingewiesen. Hier konnte man innerhalb weniger Monate einen Gewinn von mehr als 9 % einfahren:
Risikoloser Gewinn? Diese Aktie wird von Novo Nordisk geschluckt
Ein weiteres Beispiel ist die laufende Fusion von Discover Financial Services und Capital One:
Entsteht hier eine Gelddruckmaschine?
Die ganze Geschichte ist noch wesentlich besser gelaufen, als ich damals antizipiert hatte. Der Kurs von Discover Financial ist seit der Analyse von 124 auf 180 USD gestiegen.
Doch warum habe ich aus den etlichen laufenden Übernahmen gerade diese drei Transaktionen auf LYNX vorgestellt? Weil man bei den drei Übernahmen aus meiner Sicht gut gefahren wäre – unabhängig davon, ob der Deal wirklich zustande kommt oder nicht. Das ist der Trick an der Sache.
Ein Münzwurf, bei dem man immer gewinnt
Activision, Catalent und Discover Financial waren eigenständig solide Unternehmen. Mit den Aktien hätte man wohl auch Geld verdient, wenn die Übernahme gescheitert wäre.
Persönlich gehe ich nur solche Arbitrage-Trades ein.
Und aktuell könnte es einen weiteren Fall geben, der diese Charakteristiken mitbringt.
Synopsys wird sich wohl Ansys einverleiben.
In den USA haben die Kartellbehörden keine Untersuchung eingeleitet, der dafür vorgesehene Prüfungszeitraum ist abgelaufen. Die EU-Behörden haben die Übernahme unter Auflagen genehmigt. Man muss zwei Tochtergesellschaften verkaufen, was reine Formsache ist. Für eine hat man bereits einen Käufer gefunden.
Die britischen Kartellbehörden zieren sich noch etwas, aber nachdem die USA und die EU zugestimmt haben, scheint auch das nur noch reine Formsache zu sein. Laut einem Update der britischen Aufsicht sei es möglich, dass man den von Synopsys und Ansys vorgeschlagenen Konditionen zustimmen könnte.
Kartellbehörden, Synergien und Chancen: Der aktuelle Stand des Deals
Den beiden Unternehmen zufolge soll der Deal im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden, also zeitnah.
Der Deal wird sowohl von den Aktionären als auch von den Kunden beider Unternehmen unterstützt, die möglichen Synergieeffekte sind offensichtlich.
Synopsys bietet Software für das Design von Halbleitern an und Ansys ist auf Simulationssoftware spezialisiert, mit deren Hilfe man vorhersagen kann, wie Produkte in der realen Welt funktionieren werden.
Die Produkte ergänzen sich und es entstehen Cross-Selling-Möglichkeiten im jeweiligen Kundenstamm der beiden Unternehmen.
Darüber hinaus sind beide Unternehmen hochprofitabel und Outperformer. Wenn sich zwei äußerst erfolgreiche Unternehmen zusammenschließen, ist das eine gute Ausgangsbasis.
Und das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man mit den Aktien auch gut fahren wird, wenn die Übernahme doch noch scheitert.
Besonders interessant ist aus meiner Sicht Ansys. Die Aktionäre sollen im Zuge der Übernahme 197 USD in bar und 0,345 Synopsys-Anteile erhalten.
Das entspricht derzeit einem Wert von 366,17 USD, also etwa 8 % mehr als dem derzeitigen Kurs von Ansys.
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