Apple Aktie Prognose Apple: Neues iPhone verfehlt die Erwartungen. Ein erstes Warnsignal?

News: Aktuelle Analyse der Apple Aktie

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Apple hat die Erwartungen übertroffen, doch das neue iPhone enttäuscht. Wie könnte es jetzt mit der Aktie weitergehen?

Auf den ersten Blick sieht es gut aus

Apple zählt zu den wertvollsten Unternehmen der Welt und etliche Zulieferer sind von dem Geschäft mit Apple abhängig.
Die Quartalszahlen des iPhone-Konzerns bewegen die Aktien dieser Zulieferer und auch im S&P 500 geht wenig, wenn die Schwergewichte nicht gut laufen.

Nach den jüngsten Quartalszahlen notiert die Aktie vorbörslich 3,3 % im Plus bei 245,42 USD. Man hat die Erwartungen übertroffen und auf den ersten Blick wirkt es so, als wäre alles in Ordnung. Wer sich die Sache jedoch etwas genauer ansieht, dürfte Zweifel bekommen.

Der Gewinn lag mit 2,40 USD je Aktie über den Erwartungen von 2,36 USD. Mit einem Umsatz von 124,3 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 124,0 Mrd. USD ebenfalls knapp übertroffen.

Für das zweite Quartal stellt man ein Umsatzwachstum im „niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich“ in Aussicht, was einem Anstieg des Umsatzes auf 91,7 – 96,3 Mrd. USD entspricht.
Das Wachstum dürfte weitgehend oder komplett vom Service-Geschäft getragen werden, denn in diesem Bereich erwartete man ein „niedriges zweistelliges Wachstum“.

KI-Regulierung in der EU – Ist das das eigentliche Problem von Apple?

Das bedeutet jedoch auch, dass das iPhone-Geschäft schleppend läuft. Das neue Smartphone findet wenig Anklang und schuld könnte mal wieder die EU sein.
Denn laut Apple laufen die Verkäufe in den Regionen, in denen der Rollout von Apple Intelligence bereits erfolgt ist, wesentlich besser.

Die EU hat jedoch in Windeseile vorsorglich etliche Verordnungen und Einschränkungen von KI-Anwendungen erlassen. Daher wird es das iPhone mit KI erst verspätet und nur in einer abgespeckten Version bekommen.
Doch wen überrascht das alles noch? Vertrauen in die Eigenverantwortung der Bürger ist den Bürokraten in Brüssel wohl ein Fremdwort.

Rationalen Gedankengängen sind sie längst nicht mehr zugänglich, das zeigt ein Beispiel von der Börse eindrucksvoll: Zum Beispiel Hebelzertifikate können von fast jedem gehandelt werden, aber ungehebelte US-ETFs ohne europäisches Datenblatt nicht. Dabei kann niemand mit klarem Verstand argumentieren, dass von diesen ETFs eine größere Gefahr ausgeht.
So, oder so ähnlich läuft das in allen Bereichen. Und dann wundert man sich, warum die europäische Wirtschaft im internationalen Vergleich immer weiter zurückfällt.

Das iPhone mit KI kommt in der EU also erst im April. Dadurch bietet sich für Apple die Chance, dass doch nochmal ein wenig Schwung hereinkommt. Bei der aktuellen Bewertung ist das aber auch notwendig.

Sind die Erwartungen zu hoch?

Denn die Konsensschätzungen sehen für das laufende Geschäftsjahr 2025 einen Gewinnsprung um 21 % vor.
Das würde ich als äußerst optimistisch bezeichnen.

Das iPhone 16 ist im September 2024, also vor wenigen Monaten, auf den Markt gekommen. Trotzdem sind die Umsätze mit Smartphones auf Jahressicht von 69,7 auf 69,1 Mrd. USD gesunken, obwohl es mit Apple Intelligence seit längerer Zeit erstmals wieder einen handfesten Grund dafür gibt, ein neues iPhone zu kaufen. Denn Apple Intelligence erfordert mindestens ein iPhone 15 Pro, 15 Pro Max oder ein iPhone 16.

Trotzdem läuft der Verkauf schleppend und dementsprechend konnte der Gewinn im ersten Quartal auch nur um 10 % auf 2,40 USD je Aktie gesteigert werden.

Sollten sich die Prognostiker verrechnet haben und es kommt 2025 nicht zu dem erwarteten Gewinnsprung von 21 %, ergibt sich daraus ein erhebliches Korrekturpotenzial.

Wird es zu dem erwarteten Gewinnsprung kommen, liegt die forward P/E trotzdem bei 32,5. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 27,8.
Sollte sich die Bewertung wieder diesem Niveau annähern, ergibt sich daraus ein Kursziel von 204,89 USD.

Apple Aktie: Chart vom 31.01.2025, Kurs: 245,42 USD - Kürzel: AAPL | Online Broker LYNX
Apple Aktie: Chart vom 31.01.2025, Kurs: 245,42 USD – Kürzel: AAPL | Quelle: TWS

Wird der vorbörsliche Anstieg auf 245,42 USD im regulären Handel bestätigt, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal. Ein mögliches Kursziel ist das bisherige Allzeithoch bei 260 USD.

Fällt die Aktie hingegen unter 237 USD zurück, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 220 USD gerechnet werden. Darunter wäre Platz bis 197 – 200 USD.

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Vorherige Analysen der Apple Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während sich die Wall Street seit Jahresbeginn robust präsentiert, sieht es beim US-amerikanischen Technologiekonzern alles andere als rosig aus. Seit Wochen trennen sich Anleger im großen Stil von der Apple-Aktie und nach wie vor befindet sich das Papier in einer Korrektur.

Seit dem Allzeithoch, welches kurz vor dem Jahreswechsel erreicht wurde, hat der Titel mehr als 14% verloren. Angekommen am Pivot-Tief von November, versuchen die Bullen an der Börse aktuell zumindest ein vorläufiges Ende des Abverkaufs zu initiieren.    

Expertenmeinung: Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Am kommenden Donnerstag wird es richtig spannend. Dann wird Apple seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal bekannt geben. Analysten gehen von einem Gewinn je Aktie in Höhe von 2.36 USD aus. Die Flüsterschätzungen belaufen sich derzeit auf 2.42 USD je Aktie. Dies würde einen Gewinnsprung von rund 8 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten.

Der Umsatz soll lediglich um rund 4 % auf 124.1 Milliarden USD steigen. Ob dies reichen wird, um die Rallye des letzten halben Jahres fortzusetzen?

Aussicht: NEUTRAL

Apple Aktie: Chart vom 24.01.2025, Kurs: 222.78 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Apple Aktie: Chart vom 24.01.2025, Kurs: 222.78 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS

Quelle:
Earningswhispers.com; https://www.earningswhispers.com/stocks/AAPL

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Gemessen an der Marktkapitalisierung gehört der US-Konzern nach wie vor zu den größten Technologieunternehmen weltweit. Die Apple-Aktie konnte Anfang Dezember durch den Bruch des Widerstands bei rund 238 USD ein Kaufsignal auslösen. Dieses katapultierte die Kurse nach oben, um dann bei rund 260 USD ein vorläufiges neues Allzeithoch zu bilden.

Das einzige Problem hierbei war der angewachsene Abstand zur 50-Tage-Linie. Die Aktie befand sich somit in einer überkauften Phase und eine Korrektur war wahrscheinlich. Diese hat sich in den letzten beiden Wochen wie nach Plan ergeben. Derzeit befinden sich die Kurse wieder nahe der 50-Tage-Linie.

Expertenmeinung: Gemessen vom gesamten Anstieg von November bis Ende Dezember hat die Aktie rund 50% des Gewinns wieder abgegeben. Somit befindet sich das Papier an einer wichtigen Fibonacci-Ebene. Gleichzeitig sehen wir knapp unter dem aktuellen Niveau zwei wichtige Unterstützungen. Sowohl die 50-Tage-Linie als auch die Ebene bei rund 238 USD sollten von den Bullen gehalten werden. Darüber besteht durchaus die Chance, dass die Korrektur bald enden könnte.

Aussicht: BULLISCH

Apple Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs: 242.70 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Apple Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs: 242.70 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS

Als der US-Markt nach der Notenbanksitzung kräftig in die Knie ging, fiel Apple durch relative Stabilität auf. Direkt danach erreichte die Aktie neue Rekorde, die großen US-Indizes nicht. Bei Apple gab es ein Ziel, das unbedingt erreicht werden sollte. Und jetzt? Jetzt ist es erreicht.

Der Chart auf Wochenbasis zeigt, worum es den bullischen Tradern ging: um die obere Begrenzung des im März 2020 etablierten, großen Aufwärtstrendkanals. Dessen obere Begrenzungslinie wurde mit dem am 26.12. bei 260,10 US-Dollar markierten Rekordhoch erreicht. Seit dem Corona-Crash, als die Aktie bis auf 53,15 US-Dollar durchsackte, hat sich der Kurs damit knapp verfünffacht … und das in weniger als fünf Jahren.

Eine satte Rendite. Und dass man da dann beim Erreichen des charttechnischen Ziels auch mal Gewinnmitnahmen sieht, ist normal. Die Frage ist jetzt: Finden sich kurzfristig genug Trader, die diese obere Begrenzungslinie des Trendkanals als reine Zwischenstation auf dem Weg zu den nächsten Rekorden sehen? Oder wird aus diesen bislang ja geringfügigen Gewinnmitnahmen, die am Freitag aufkamen, eine Korrektur – oder sogar eine Abwärtswende?

Expertenmeinung: Denkbar wäre dieses Szenario einer Abwärtswende durchaus. Denn diese Hausse hat einen Haken: Den höchsten Nettogewinn erzielte Apple im Geschäftsjahr 2021/2022 mit 99,8 Milliarden US-Dollar. 2023/2024, das am 30. September endete, waren es 93,7 Milliarden. Der Gewinn pro Aktie hielt sich in diesen drei Geschäftsjahren zwar ziemlich konstant, aber das lag nur daran, dass Apple permanent in großem Umfang eigene Aktien zurückkauft und sich der Nettogewinn daher auf immer weniger Aktien verteilen muss.  

Das bedeutet: Seit Apple im Herbst 2022 den bisherigen Rekordgewinn meldete, ist zwar der Gewinn pro Aktie nicht gestiegen, die Aktie aber um 85 Prozent. Was zu einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 42 auf Basis der letzten vier berichteten Quartale führt. Das ist äußerst teuer im Vergleich zu den vergangenen Jahren – umso teurer, da es an der Dynamik steigender Unternehmensgewinne fehlt. Und damit hat die Aktie sogar das durchschnittliche Kursziel der Analysten, das momentan bei 247 US-Dollar liegt, überboten.

Eine Aktie, die ans obere Ende eines breiten Trendkanals gestoßen ist, die markttechnisch auf Tages- ebenso wie auf Wochenbasis überkauft ist, eine teure Bewertung, ein überbotenes Kursziel, kein Anstieg des Nettogewinns seit zwei Jahren: Das Risiko auf der Unterseite ist für die Aktie nicht zu unterschätzen. Und auch, wenn vielen Privatanlegern diese Aspekte nicht bekannt oder bewusst sind: Die großen Adressen wissen, dass Apple langsam am Anschlag angekommen sein dürfte. Und sie wissen ebenso, dass es nur normal ist, wenn eine Aktie beide Begrenzungslinien eines Trendkanals anläuft, also auch die untere … die hier aktuell bei 175 US-Dollar verläuft.

Achten Sie auf die nächstliegende Supportlinie im Bereich 237/238 US-Dollar. Wenn die fällt, könnte Apple schnell in Richtung 200 und danach in Richtung 175 US-Dollar durchgereicht werden, denn die Gesamtsituation würde in der Tat für mehr Luft nach unten hergeben als für kurzfristige Gewinnmitnahmen.

Apple Aktie: Chart vom 27.12.2024, Kurs 255,65 US-Dollar, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Spätestens mit dem Breakout über den Widerstandsbereich bei rund 237 USD zeigt die Aktie des Technologiekonzerns wieder Stärke. Die Apple-Aktie befindet sich seit Anfang November im Rallyemodus und es gab seit diesem Zeitpunkt fast keinen Tag, an dem das Papier im Minus schloss.

Hier haben die Bullen das Zepter übernommen und beinahe jeden Tag wird ein neues Allzeithoch produziert. Das sieht stark aus.  

Expertenmeinung: Wenn wir uns die Aufwärtsbewegungen von Apple Anfang 2023 oder auch Mitte 2024 genauer ansehen, fällt auf, dass die Aktie ihre Rallyes größtenteils über der 20-Tage-Linie verbracht hat. Dieser gleitende Durchschnitt lieferte bislang hervorragende Ergebnisse, wenn es darum ging, das Papier bei Schwäche in einem intakten Trend einzusammeln. Dieser Rhythmus könnte sich erneut wiederholen.

Ich gebe der Aktie zwar weiterhin positive Aussichten mit auf den Weg, doch für einen guten Einstieg sollte wohl die ein oder andere Zwischenkorrektur abgewartet werden.

Aussicht: BULLISCH

Apple Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 247.77 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Apple Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 247.77 USD, Kürzel: AAPL | Quelle: TWS

Die aktuellen Entwicklungen rund um Apple und den S&P 500 könnten für Investoren ein böses Erwachen bedeuten.

Seien Sie vorsichtig

Im Englischen sagt man „Talk is Cheap“. Es gibt keine exakte Übersetzung dafür, das Wörterbuch liefert allerdings einige Vorschläge, darunter „Worte sind nur Schall und Rauch.“

Wie auch immer man es genau ausdrückt, eine Sache ist sicher: Erzählen kann man Vieles und vieles von dem, was uns erzählt wird, wird nicht grundlos erzählt.

Im Endeffekt verfolgt jeder bis zu einem gewissen Maß eine Agenda, die Inhalte sind für die meisten Menschen nur Mittel zum Zweck.
Was meine ich damit? Wenn Sie beispielsweise einen Börsen-Kommentator im TV reden hören, ist sein Ziel nicht, Sie mit sinnvollen Informationen zu versorgen. Sein Ziel ist es auch nicht, dass Sie erfolgreich an der Börse sind. Das interessiert ihn herzlich wenig.

Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass es vor allem sein Ziel ist, möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen, gut dazustehen und weitere Engagements an Land zu ziehen.

In ähnlicher Weise gilt das für nahezu alle (Börsen-) Medien. Zeitungen schreiben für Auflagen, Internet-Portale für Klicks.
Daher werden die Themen behandelt, die möglichst viel Aufmerksamkeit generieren und nicht die Themen, die wirklich hilfreich wären.

Ich möchte keine unnötige Schelte verteilen, aber das ist Fakt und darüber muss man sich im Klaren sein.
Dahinter steht in der Regel auch kein böser Plan, die Menschen sind sich einfach selbst am nächsten.

Es wird hochgekocht

Um ein konkretes Beispiel aufzuzeigen:
Als Marihuana-Aktien in aller Munde waren, wurde ständig über das Thema berichtet. Ein Artikel jagte den anderen, denn das brachte eben die meisten Klicks.

Es entstand ein Hype um die Branche, die Kurse schossen durch die Decke, das mehrte die Aufmerksamkeit noch zusätzlich, es wurden noch mehr Artikel, Kommentare und Video-Beiträge zum Thema produziert…
Es kam zu einem sich selbstverstärkenden Prozess, wodurch die Bewertungen auf ein geradezu absurdes Niveau gestiegen sind.

Seitdem haben die meisten Aktien aus dem Sektor 90 % und mehr an Wert verloren.

Es wäre jetzt zu einfach, mit dem Finger auf die Medien zu zeigen. Am Ende waren sie nur ein Glied in einer Kette, die zu dieser Katastrophe beigetragen haben.
Die Banken und Researchhäuser haben mit ihren irren Kurszielen auch nicht geholfen, der wichtigste Faktor ist aber sicherlich, dass an der Börse inzwischen eine Kasino-Mentalität Einzug gehalten hat.

Doch glücklicherweise kann man all dem entkommen.
Es gibt bessere Wege als die eigenen Investment-Entscheidungen davon abhängig zu machen, was irgendwer irgendwo sagt oder schreibt.

Die beste Quelle für Börseninformationen

Eine Möglichkeit besteht darin, dass man seriöse und zuverlässige Quellen identifiziert.
Eine der besten Quellen sind die erfolgreichsten Investoren selbst, doch nicht ihre Worte, sondern ihre Portfolios.

Glücklicherweise müssen US-Investoren, die mehr als 100 Mio. USD verwalten, jedes Quartal ihre Positionen offenlegen.
Je nach Fondsstruktur erfolgt das sogar noch sehr viel engmaschiger bis hin zu der Situation bei ETFs, die immer und unmittelbar alles offenlegen müssen.

Zu diesem Zweck verfolge ich bereits seit etlichen Jahren eine handverlesene Liste von US-Investoren, die den Markt allesamt deutlich geschlagen haben – in den meisten Fällen über Dekaden hinweg.

Die bekanntesten unter Ihnen sind Warren Buffett und Charlie Munger von Berkshire Hathaway.
Darunter tummeln sich aber auch deutlich unbekanntere Namen wie Robert Vinall von RV Capital.
Es gibt zahlreiche Internetportale, auf denen man die Portfolios aller größeren US-Investoren und Fonds einsehen kann.

Welche Aktien sie tatsächlich kaufen und verkaufen, liefert sehr viel mehr Aufschluss als alle Interviews und Kommentare von „Börsenexperten“ jemals liefern könnten.

Besonders interessant wird es, wenn gleich mehrere dieser handverlesenen Experten dieselbe Aktie kaufen oder verkaufen.

Nicht nur Warren Buffett

Besonders eindeutig ist die Lage derzeit bei Apple. Dass Warren Buffett in den letzten beiden Quartalen wohl den größten Aktienverkauf der Börsengeschichte vollzogen hat, ist auf großes mediales Interesse gestoßen und das war auch berechtigt.

Immerhin hat Berkshire mal eben 489 Millionen Apple-Aktien mit einem Gesamtwert von mehr als 100 Milliarden Dollar abgestoßen.
Doch damit ist er längst nicht der einzige Großinvestor, der im großen Stil Aktien von Apple verkauft.

Unter den namhaftesten Verkäufern befinden sich Li Lu von Himalaya Capital und Daniel Loeb von Third Point. Beide haben im letzten Quartal mehr als die Hälfte ihrer Apple-Anteile abgestoßen.

Sie alle kommen zu dem Schluss, dass das Potenzial rational betrachtet ausgeschöpft ist.

Vor allem der Ausstieg von Li Lu sollte einen nachdenklich stimmen. Denn bei Himalaya Capital führt man in den meisten Quartalen nur 1-2 Transaktionen durch und die meisten Positionen hält man über viele Jahre hinweg.
Bei Apple ist man beispielsweise 2020 eingestiegen und hat seitdem nicht eine einzige Aktie abgestoßen.

Insider auf der Flucht

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass Insider ihre Aktienoptionen vergolden, aber in den letzten Monaten hat nahezu die gesamte Führungsriege des Unternehmens Aktien abgestoßen.
Darunter CEO Tim Cook, COO Jeffrey Williams, SVP und Chefjuristin Adams und ein halbes Dutzend Direktoren und andere hochrangige Mitglieder. Seitdem die Aktie die 200-Dollar-Grenze überschritten hat, hat das Tempo nochmal deutlich zugenommen.

Bisher wird das an der Börse komplett ignoriert. Apple hat erst gestern ein neues Allzeithoch markiert. Doch dadurch wird die Fallhöhe nur noch größer. Erfahrenen Anlegern muss man die Sache nicht erklären, sie wissen, dass das der Börsenalltag ist.
Es kommt ständig zu Übertreibungen, auf der Ober- wie auch der Unterseite.

Im Fall von Apple sind wir unzweifelhaft auf einem Extremniveau angekommen. An den relevanten Hochs der letzten Jahre lag die P/E zwischen 28 und 32. Ausgehend von diesen Hochs kam es jeweils zu Korrekturen von 20 % und mehr.
Aktuell liegt die P/E bei 38,4 und die forward P/E bei 32,8.

Die Aktie hat den erwarteten Gewinnsprung im Geschäftsjahr 2025 bereits komplett eingepreist.

Apple Aktie: Chart vom 04.12.2024, Kurs: 243,17 USD - Kürzel: AAPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Apple Aktie: Chart vom 04.12.2024, Kurs: 243,17 USD – Kürzel: AAPL | Quelle: TWS

Sollte die P/E wieder auf 32 sinken, ergibt sich daraus ein Kursziel von 236,48 USD und bei einer P/E von 28 ergibt sich ein Kursziel von 206,92 USD.
In den letzten Jahren ist die P/E aber auch mehrfach auf 22 gesunken. Sollte das wieder geschehen, entspräche das einem Rücksetzer auf 162,58 USD.

Im Endeffekt ist die Sache ganz simpel: Wenn eine Aktie innerhalb von wenigen Monaten von 164 auf 242 USD steigen kann, kann sie auch innerhalb von wenigen Monaten von 242 auf 164 USD fallen.
Denn der Kurs wurde vor allem dadurch in die Höhe getrieben, dass sich die Stimmung der Anleger geändert hat. Doch die Stimmung kann ebenso gut wieder drehen. Muss sie nicht, kann sie aber.

Wer darauf vertraut, dass sich Rallyes ewig fortsetzen, obwohl die Bewertung aus dem Ruder läuft, wird ein böses Erwachen erleben.

Wer das nicht glaubt, muss nur einen Blick auf den S&P 500 werfen und sich anschauen, was 2022, 2020, 2018 und 2016 geschehen ist.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Tobias Krieg, Permabulle und bekennender Daueroptimist.