Der Zoll-Streit hat bei vielen Aktien einen Absturz ausgelöst, besonders hart wurde der Halbleiter-Sektor getroffen. Sollte man jetzt die Perlen einsammeln?
Handelskrieg abgeblasen?
Der Zoll-Streit hat bei vielen Aktien einen Absturz ausgelöst, besonders hart wurde der Halbleiter-Sektor getroffen, denn der würde nicht nur unmittelbar unter den Zöllen leiden, sondern auch noch besonders stark unter einer allgemeinen Abkühlung der Konjunktur.
Die Sorgen waren berechtigt. Ich hatte immer wieder zum Ausdruck gebracht, für wie gefährlich ich Zölle halte, und sie als Massenvernichtungswaffe für den Wohlstand bezeichnet (Zölle: Massenvernichtungswaffe für den Wohlstand).
Zuletzt sind die USA und China jedoch verbal zurückgerudert und die Lage entspannt sich zunehmend.
Es wird immer offensichtlicher, dass Trump keinen genialen Plan hatte und kein 4D-Schach spielt. Nein, er hat sich von seinem verrückten Handelsberater Peter Navarro a.k.a. Ron Vara einreden lassen, dass Zölle etwas Gutes seien.
Anschließend hat man wild aus der Hüfte geschossen, eine sinnfreie Formel zur Berechnung der Zölle erfunden und dann der ganzen Welt den Handelskrieg erklärt.
Wären die Zölle wie am “Liberation Day” angedroht umgesetzt worden, hätte es eine Weltwirtschaftskrise ausgelöst.
Aktuell sieht es zum Glück danach aus, dass das nicht passieren wird. Trump hat verbal abgerüstet.
Daher stellt sich die Frage, ob die Kursverluste in einigen Sektoren nicht zu weit geführt haben. Kommen die Zölle nicht, oder in stark abgemilderter Form, löst sich der Grund für den Kurssturz in Luft auf.
Gecrashter Outperformer
Nehmen wir beispielsweise Arista Networks. Die Aktie ist ein langfristiger Outperformer und zuletzt massiv unter die Räder gekommen.
Arista ist ein führender Anbieter von Cloud-Networking-Lösungen und Software-Innovationen mit einem Fokus auf große Internet-Unternehmen, Provider und Rechenzentren der nächsten Generation.
Die wichtigsten Produkte von Arista sind seine programmierbaren Switches, die speziell für den Einsatz in Rechenzentren konzipiert sind, sowie seine Cloud-Netzwerk-Softwarelösungen.
Arista ist bekannt für innovative Technologien, die hohe Geschwindigkeiten, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit bieten.
Ein zentrales Element der aktuellen Strategie von Arista Networks ist das Extensible Operating System (EOS), das als Herzstück ihrer Plattform dient. Dieses Netzwerkbetriebssystem zeichnet sich durch seine offene Architektur aus, die es Unternehmen ermöglicht, Upgrades ohne Betriebsunterbrechungen durchzuführen und maßgeschneiderte Anwendungen zu integrieren.
In Kombination mit der CloudVision-Plattform bietet Arista eine End-to-End-Lösung, die nicht nur die Verwaltung von Netzwerken vereinfacht, sondern auch Transparenz und Automatisierung auf höchstem Niveau ermöglicht.
Die Kunden kommen aus den verschiedensten Sektoren, insbesondere aus den Bereichen Cloud-Computing, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Medien und Unterhaltung sowie staatliche und öffentliche Einrichtungen.
Zu den prominentesten Kunden gehören unter anderem Microsoft, Meta, Amazon, Comcast, die New York Stock Exchange (ICE) und die US-Regierung.
Ausblick und Bewertung
Das Unternehmen hat im letzten Quartal die Erwartungen übertroffen und im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 20 % und Gewinnsprung von 31 % verzeichnet.
Für das erste Quartal hat man einen Umsatzsprung um 24 % auf 1,95 Mrd. USD in Aussicht gestellt.
Seitdem man diesen Ausblick vorgelegt hat, hat man sich nicht mehr dazu geäußert, also keine Notwendigkeit gesehen, an der Prognose zu rütteln.
Daher ist davon auszugehen, dass sie auch erreicht wird.
Ich verfolge Arista bereits seit vielen Jahren und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Arista die selbstgesetzten Ziele jemals nicht erreicht hat.
Im letzten Jahr hat man zu Beginn beispielsweise ein Umsatzwachstum von 10-12 % in Aussicht gestellt, am Ende wurden es 20 %.
Es ist natürlich immer möglich, dass ein Quartal schlecht ausfällt und man die Erwartungen nicht erfüllt. In dieser Situation halte ich es aus den genannten Gründen allerdings für unwahrscheinlich.
Das gilt umso mehr, da die Prognostiker ihre Erwartungen massiv nach unten geschraubt haben. Kürzlich hat man Arista noch einen handfesten Gewinnsprung zugetraut, aktuell erwarten die Prognostiker „nur“ für 2025 noch ein Plus von 8 % auf 2,46 USD je Aktie.
Arista käme demnach auf eine forward P/E von 31,7. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 35,3.

Sollte der Gewinn höher ausfallen, ist die forward P/E noch niedriger und es lässt sich problemlos ein Szenario ableiten, in dem die Aktie kurzfristig 20 % Potenzial hat.
Am 6. Mai legt Arista wieder Quartalszahlen vor. Mutige Anleger könnten einen Einstieg vor den Zahlen erwägen.
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