ASML Aktie Prognose ASML Holding: Der Chart zeigt klar, wo die Bullen hinmüssen, aber…

News: Aktuelle Analyse der ASML Aktie

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ASML
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Neutral
Zur ASML Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Es war eine äußerst ungünstige Kombination aus Nachrichten, die die Aktie der ASML Holding am Mittwoch in die Knie zwang. Zum einen war es der eigene Quartalsbericht mit einem dicken Haar in der Suppe, zum anderen „bad news“ von Nvidia. Die Bullen werden es schwer haben.

Verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres standen solide Wachstumsraten zu Buche. So stieg der Umsatz um 46 Prozent auf 7,74 Milliarden, der Auftragseingang um gut neun Prozent auf 3,94 Milliarden Euro. Wobei man da schon auf das erste Haar in der Suppe stößt: Ein so weit unter dem Umsatz liegender Auftragseingang ist problematisch. Dem zweiten, größeren Haar begegnet man, wenn man die Ergebnisse mit denen des Vorquartals, also des vierten Quartals 2024 vergleicht.

Denn in diesem direkt davor liegenden Zeitraum lag der Umsatz ein gutes Stück höher, bei 9,26 Milliarden Euro. Der Auftragseingang hatte da noch bei 7,09 Milliarden gelegen, jetzt waren es nur die vorgenannten 3,94 Milliarden Euro. Und auch, wenn die Bruttomarge leicht von 51,7 auf 54,0 Prozent stieg, der Gewinn pro Aktie fiel: Er lag für das erste Quartal bei 6,00 Euro, im Vorquartal hatte ASML 6,85 Euro erreicht.

Das Hauptproblem war der deutlich unter Druck geratene Auftragseingang. Die Analysten hatten zwar mit Druck auf die Bestellungen gerechnet, lagen aber mit im Schnitt geschätzten 4,84 Milliarden Euro deutlich zu hoch. Natürlich konnte man das auf die jetzt überall zu spürende Verunsicherung durch Donald Trumps Zollpolitik zurückführen und daraus folgern, dass man das ja bereits geahnt und eingepreist habe. Aber der dann denkbare „buy on bad news“-Effekt blieb aus. Warum?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ASML Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Weil in diese schwachen Zahlen hinein zu kaufen nur dann einen Sinn ergeben würde, wenn man unterstellen könnte, dass die Gründe, die das Problem verursachen, nicht noch massiver werden. Aber genau das kann man derzeit nicht, im Gegenteil: Eine am Vorabend lancierte Meldung des Chip-Riesen Nvidia bestärkte viele Investoren zweifellos in ihrer Sorge, dass es zwar bereits schlimm aussieht, aber noch viel schlimmer werden könnte.

Denn Nvidia teilte mit, dass man aufgrund der erneuten Verschärfung der Export-Regelungen für China den extra auf die bis dahin geltenden Vorschriften ausgerichteten H20 KI-Chip nicht mehr dorthin exportieren könne. Was einen Umsatzverlust von etwa 5,5 Milliarden US-Dollar ausmachen würde. AMD folgte mit der Berechnung eines Umsatzverlustes von 0,8 Milliarden in Bezug auf China-Exporte. Dies in Kombination mit dem so schwachen Auftragseingang führte dazu, dass viele Trader, die überlegten, in diese „bad news“ des Halbleiter-Anlagenbauers hinein zu kaufen, diese Gedanken umgehend auf Eis gelegt haben dürften.

Trotzdem wirkt das Minus von 5,19 Prozent, das die ASML-Aktie in Amsterdam am Mittwoch verbuchte, im Vergleich zu den erratischen Schwankungen im Vorfeld eher moderat. Und solange die mit Ach und Krach in der vergangenen Woche verteidigte Zone 534,40 zu 544,80 Euro (ein im Herbst 2023 entstandener Supportbereich) nicht unterboten wird, halten sich die Bullen die Tür für einen Befreiungsschlag offen.

ASML Holding Aktie: Chart vom 16.04.2025, Kurs 574,00 Euro, Kürzel: ASML | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ASML Holding Aktie: Chart vom 16.04.2025, Kurs 574,00 Euro, Kürzel: ASML | Quelle: TWS

Der dann zu unterstellen wäre, wenn es gelingt, die Aktie über den Kreuzwiderstand aus der Widerstandszone 657 zu 669 Euro und der mittelfristigen Abwärtstrendlinie hinaus zu bekommen, die aktuell von dieser Widerstandszone eingeschlossen wird.

Möglich wäre ein solcher Ausbruch, vorausgesetzt, es gäbe neue, wieder positivere Argumente. Aber da die derzeit zumindest als „höchst ungewiss“ eingeordnet werden müssen, wäre der Gedanke, einem solchen, charttechnischen Befreiungsschlag vorgreifen zu wollen, äußerst verwegen!

Quellenangaben: Quartalsbericht Q1, 16.04.2025: https://www.asml.com/en/news/press-releases/2025/q1-2025-financial-results

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der ASML Aktie

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der niederländische Zulieferer für die Halbleiterindustrie steht an der Börse seit geraumer Zeit unter Druck. Zwar kam es zum Jahreswechsel zu einer mittelfristigen Erholung, doch diese wurde spätestens im März wieder negiert.

Mittlerweile notieren die Kurse seit Wochen unter der 50-Tage-Linie, was für die Aktie kein positives Zeichen ist. Langfristige Anleger achten vor allem auf die 200-Tage-Linie, doch auch diese hat die ASML-Holding-Aktie bereits unterschritten. Die Gesamtlage bleibt vorerst angeschlagen.

Expertenmeinung: Eigentlich deuteten die letzten Monate eher auf eine mögliche Bodenbildung hin. Nun aber scheinen die Bären den Verkaufsdruck erneut zu erhöhen.

Zu Beginn der Woche wurde die im Chart eingezeichnete Unterstützungslinie nach unten durchbrochen. Dies könnte als weiteres Verkaufssignal gedeutet werden und führt den Trend wieder in eine bärische Gesamtlage zurück. Falls die Bullen es nicht schnell schaffen, diese Ebene zurückzuerobern, könnte sich der Abverkauf in den kommenden Tagen weiter beschleunigen.

Aussicht: BÄRISCH

ASML Holding Aktie: Chart vom 01.04.2025, Kurs: 618,60 EUR, Kürzel: ASML | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ASML Holding Aktie: Chart vom 01.04.2025, Kurs: 618,60 EUR, Kürzel: ASML | Quelle: TWS
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die letzten Quartalsergebnisse des niederländischen Halbleiterunternehmens waren alles andere als positiv und sorgten sowohl im Juli als auch im Oktober des vorigen Jahres für teils heftige Turbulenzen in der Branche. Dementsprechend groß war die Spannung vor den Zahlen, die vorigen Woche veröffentlicht wurden.

Dieses Mal gaben sich die Marktteilnehmer mit den Ergebnissen zufrieden und wir sahen keine großen Ausschläge der Kurse. Weiterhin tendiert die ASML Holdings-Aktie in einer recht breiten Spanne zwischen rund 600 und 750 EUR.     

Expertenmeinung: Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase. Die Bullen wollen die Kurse möglichst oberhalb der Marke von 750 USD sehen, um eine nachhaltige Trendwende einleiten zu können. Die Bären wiederum wollen das zuletzt gebildete Tief von Ende Januar möglichst schnell wieder erreichen.

Vorerst ist nicht klar, wohin die Reise gehen wird. Zumindest der DeepSeek-Schock konnte mittlerweile verdaut werden. Richtig bullisch würde ich die Aktie dennoch erst bei einem Bruch des erwähnten Widerstands sehen.

Aussicht: NEUTRAL

ASML Holdings Aktie: Chart vom 04.02.2025, Kurs: 705,0 EUR Kürzel: ASML | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ASML Holdings Aktie: Chart vom 04.02.2025, Kurs: 705,0 EUR Kürzel: ASML | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wie ASML ein Zulieferer einer konjunktursensiblen Branche zu sein, ist ein volatiles Geschäft. Aktien solcher Unternehmen gelten als „Fahrstuhlaktien“: Gewinn und Kurs sausen rasant nach oben oder unten – je nach Nachrichtenlage. Und für ASML stehen morgen Nachrichten an.

Wie das? … Könnte man fragen. Denn die Quartalsergebnisse nebst Senkung der Prognose kamen doch bereits Mitte Oktober und sorgten für den bislang letzten, brutalen Selloff des Herstellers von Produktionsmaschinen für die Halbleiterbranche. Das ist richtig … und diese Ergebnisse waren ernüchternd genug, um dafür zu sorgen, dass sich die Bullen bei diesem zuvor als „Dauerläufer“ aufgetretenen Titel seither nicht aus der Deckung trauten:

Die niederländische ASML Holding hatte den Ausblick für den 2025er-Umsatz auf 30 bis 35 Milliarden Euro gesenkt, deutlich unter dem, was man bislang erwartet hatte. Und das wiederum basierte auf weit unter den Prognosen hereingekommenen Neuaufträgen im dritten Quartal, verbunden mit der Aussage, dass sich die Halbleiterindustrie mit der Bestellung neuer Produktionsanlagen weiterhin und länger als erwartet schwertut, ausgenommen der Bereich „KI“, der, so ASML, weiter eine starke Entwicklung zeigt und Aufwärtspotenzial hat.

Und genau darum wird es sich morgen Abend nach US-Handelsende bzw. dann übermorgen im Handel drehen. Denn am Mittwochabend werden die Quartalsergebnisse des KI-Flaggschiffs Nvidia erwartet.

Expertenmeinung: Wenn Nvidia mit starken Zahlen aufwarten kann und idealerweise für den gesamten KI-Bereich optimistisch wirkt, kann das auch den Zulieferer ASML aus dem Keller holen, den Fahrstuhl umgehend wieder nach oben in Marsch setzen. Natürlich bliebe dann die Nachfrageflaute im Rest der Halbleiterbranche. Aber es wäre ein Signal dahingehend, was alles möglich wäre, wenn der KI-Boom weitergeht und die „normalen“ Chiphersteller wieder Wasser unter den Kiel bekommen. Denn dass das irgendwann der Fall ist, ist zu erwarten. Nur bräuchte es für die potenziellen Käufer der ASML-Aktie jetzt eine Motivation, um daraufhin vorzukaufen. Nvidia könnte sie liefern.

ASML Holding Aktie: Chart vom 18.11.2024, Kurs 628,80 Euro, Kürzel: ASML | Online Broker LYNX
ASML Holding Aktie: Chart vom 18.11.2024, Kurs 628,80 Euro, Kürzel: ASML | Quelle: TWS

Käme es so, wären drei Chartmarken relevant, die die Lage jeweils ein wenig mehr in Richtung bullisch drehen würden. Zunächst die Widerstandszone 657/669 Euro, an der die Aktie Ende letzter Woche wieder nach unten abdrehte. Dann die seit Juli geltende, zügig nach unten kommende Abwärtstrendlinie bei derzeit 725 Euro. Und zuletzt die bis in den April zurückreichende Widerstandslinie bei 805 Euro, an der die Aktie durch die vorgenannte Senkung der Umsatzprognose im Oktober so scharf nach unten abdrehte.

Gelingt es, diese Hürden eine nach der anderen zu bezwingen, wäre für die Bullen der Weg frei … Nvidia könnte den Schlüssel dazu liefern. Aber sollten die Zahlen von Nvidia nicht überzeugen, wäre es alles andere als eine Überraschung, wenn ASML zeitnah die Tiefs vom vergangenen Herbst bei 534/541 Euro testet. So gesehen sollte man es sich zweimal überlegen, ausgerechnet jetzt, so nahe an dieser Nvidia-Bilanz, eine neue Position einzugehen, denn das wäre letzten Endes kein Trade, sondern eine Wette.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich hatten die Marktteilnehmer erst heute mit den Zahlen des niederländischen Halbleiterzulieferers gerechnet, doch diese wurden gestern schon veröffentlicht, scheinbar wegen eines technischen Fehlers.

Bereits im Juli hatten die Zahlen des Unternehmens eine Korrektur in der Chipbranche ausgelöst. Und auch dieses Mal scheinen die Zahlen zum abgelaufenen Quartal etwas Panik in der Branche auszulösen. Die ASML-Aktie verlor 15% und zog weitere Aktien mit nach unten. Der ohnehin bereits angeschlagene Chart bekommt nun einen weiteren Hieb und die Bären feierten ein Fest.   



Expertenmeinung: Der Einbruch ist auf schlechte Ergebnisse und schwache Prognosen zurückzuführen. So wurde das Umsatzziel im letzten Quartal mit 2,6 Milliarden Euro deutlich verfehlt. Anleger waren hier von 5,6 Milliarden ausgegangen.

Die Lithografiemaschinen von ASML werden von fast allen großen Chipherstellern der Welt, einschließlich Nvidia verwendet. Diese schwachen Zahlen betreffen demnach die ganze Branche. Vorerst bleibt abzuwarten, wie weit die Kurse noch sinken werden. Der Abverkauf könnte noch nicht zu Ende sein.  

Aussicht: BÄRISCH

ASML Holdings Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs: 668,10 EUR, Kürzel: ASML | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ASML Holdings Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs: 668,10 EUR, Kürzel: ASML | Quelle: TWS

Quelle:
Tipranks; www.tipranks.com/news/asml-holding-nasdaqasml-stock-plunges-17-on-earnings-disappointment


Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Vom Goldrausch zum Börsenerfolg: Warum Schaufelverkäufer die wahren Gewinner des Goldrausches waren und was wir daraus lernen können

Schaufelverkäufer ist ein besseres Geschäft

Jeder hat schonmal vom Goldrausch gehört. Im neunzehnten Jahrhundert gab es eine ganze Reihe von Auswanderungswellen mit verschiedenen Zielen.
Von Nordamerika über Brasilien bis hin nach Australien, Neuseeland und Südafrika.

Wurden größere Mengen an Gold gefunden, machten sich Abenteurer auf den Weg.
Doch nur die wenigsten wurden damit reich, die meisten verloren alles.
Diejenigen, die sich allerdings nicht der Gier hingaben und sich statt als Goldsucher lieber als „Schaufelverkäufer“ versuchten, konnten mitunter ein einträgliches Geschäft aufbauen und brachten es tatsächlich zu einem Vermögen.

So ähnlich läuft es bis heute in der Geschäftswelt und auch an der Börse.

Wer ständig dem nächsten großen Ding hinterherrennt und sich als Glücksritter versucht, wird damit nur in den seltensten Fällen reich, in der Regel verliert er Geld.

Die Zeit ist Ihr Verbündeter

Wer hingegen in solide Geschäftsmodelle investiert, der hat gute Karten. Damit wird man zwar nicht schnell reich, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig sehr wohlhabend.
Und das, ohne das Risiko einzugehen, unterwegs Schiffbruch zu erleiden.

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schaufelverkäufer der Neuzeit ist ASML.

Ohne die Lithografie-Systeme von ASML geht in der Halbleiterbranche gar nichts. Hergestellt werden die Halbleiter zwar von einer ganzen Reihe von Anbietern wie Intel, Samsung oder Taiwan Semi.

Die Lithografie-Systeme für die Produktion dieser neuen Halbleiter-Generation fertigt jedoch einzig und allein ASML. Egal ob Hochleistungsrechner, autonomes Fahren, 5G, Künstliche Intelligenz, Big Data, Gaming, Virtual Reality oder Medizintechnik: Überall setzt man auf sogenannte EUV-Leiterplatten.

So ziemlich jeder namhafte Hersteller von EUV-Leiterplatten und -Chips kauft bei den Niederländern ein und benötigt ihre Maschinen, um die eigene Produktion hochzufahren.

Schaufelverkäufer der modernen Halbleiterbranche

Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, ganz im Gegenteil. Die Bedeutung von EUV-Lithografie nimmt immer weiter zu und ASML hat seinen technologischen Vorsprung in den letzten Jahren weiter ausgebaut.

Mit ASML haben die Niederländer ein globales Monopol geschaffen und sind allen Konkurrenten technologisch um Generationen voraus. Die wenigen Wettbewerber, die es gibt, konkurrieren nicht im Top-Segment, sondern bei technologisch weniger anspruchsvollen Geräten.

Kunden und Leser von LYNX kennen das Unternehmen seit Jahren, wie oft ich mich schon positiv zu ASML geäußert habe, kann ich nicht mehr zählen.

ASML Aktie: Chart vom 01.10.2024, Kurs: 747,00 EUR- Kürzel: ASML | Online Broker LYNX
ASML Aktie: Chart vom 01.10.2024, Kurs: 747,00 EUR – Kürzel: ASML | Quelle: TWS

Da die Aktie zuletzt scharf korrigiert hat, sondieren wir daher mal wieder die Lage. Im Halbleiter-Sektor sind viele Aktien zurückgekommen, ASML hat es aber besonders hart getroffen und es ist nicht schwierig, die Gründe dafür zu identifizieren.

Ein komplett anderer Zyklus

Bei ASML läuft es nicht schlecht, aber von gigantischen Gewinnsprüngen, wie bei anderen Unternehmen im Sektor kann keine Rede sein.
Die Zyklen bei ASML sind eben nicht dieselben wie bei Halbleiter-Herstellern, die direkt an den Endkunden verkaufen.

Geht es mit der Konjunktur abwärts, lässt die Konsumlaune nach, das Smartphone- und PC-Geschäft schwächelt und Unternehmen wie Micron Technology verdienen plötzlich kein Geld mehr.
Bei ASML sieht das anders aus. Wer Lithographie-Systeme mit einem Stückpreis von mehreren hundert Millionen Euro bestellt, plant langfristig.

Daher kühlt sich das Geschäft von ASML auch während Konjunkturabschwüngen nicht ab. Allerdings schlägt sich ein hohes Auftragsvolumen auch nicht unmittelbar in den Zahlen nieder.
Wer heute eine Lithographie-Maschine bei ASML bestellt, kann froh sein, wenn die Auslieferung noch nächstes Jahr erfolgt und nicht erst 2026 oder 2027.

Vielleicht erkennen Sie ein Muster

Daher erscheint es auch so als würde ASML nicht von dem Boom der Halbleiterbranche profitieren. Doch das ist ein Trugschluss. Es ist nur so, dass man einen Großteil, der in diesem Jahr eingegangenen Bestellungen erst 2025 ausliefern wird.

Daher dürfte das Ergebnis in diesem Jahr zwar stagnieren, den Konsensschätzungen zufolge aber im kommenden Jahr um 60 % auf knapp 30 Euro je Aktie steigen.

Die Mehrheit scheint das entweder nicht auf dem Schirm zu haben, oder glaubt nicht daran. In der Vergangenheit ist bei ASML jedoch schon mehrfach dasselbe geschehen.

Das Geschäftsjahr 2016 war mittelprächtig, 2017 legte der Gewinn um 43 % zu.
Das Geschäftsjahr 2019 war mittelprächtig, 2020 und 2021 legte der Gewinn um 38 % und 69 % zu.
Das Geschäftsjahr 2022 war mittelprächtig, 2023 legte der Gewinn um 41 % zu.

Das Geschäftsjahr 2024 ist mittelprächtig, … vielleicht erkennen Sie ja ein Muster.

Nehmen wir also an, die Schätzungen sind richtig und der Gewinn wird im kommenden Jahr tatsächlich auf knapp 30 Euro je Aktie steigen. In diesem Szenario sinkt entweder das KGV auf 24,9 oder der Kurs steigt.

In den letzten fünf Jahren lag das KGV von ASML durchschnittlich bei 39,9 und in den fünf Jahren vor 2020 bei 29,8.
Je nachdem, welches KGV man unterstellt, ergeben sich daraus Kursziele zwischen 891,02 und 1.193,01 Euro.