Die am Freitag vorgelegte Bilanz von ATOSS Software wirkte überzeugend: Der Umsatz stieg, die Marge legte zu, der Gewinn stieg damit überproportional, zudem soll das Wachstum 2025 weitergehen. Die Aktie zog an – und fiel wieder zurück. Wo war das Haar in der Suppe?
Der Umsatz des Anbieters von Arbeitsmanagement-Software legte um 13 Prozent auf 170,6 Millionen Euro zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 22 Prozent auf 63,4 Millionen, gehebelt durch die von 34 auf 37 Prozent gestiegene EBIT-Gewinnmarge. Für 2025 bleibt man weiter zuversichtlich, ATOSS peilt einen Umsatz von mindestens 190 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von mindestens 31 Prozent an.
Damit lag man 2024 über den eigenen Zielen und will die Aktionäre daran mit einer deutlich von 1,69 auf 2,13 Euro angehobenen Dividende beteiligen. Dass die Aktie daraufhin zulegte, überraschte nicht. Aber am Ende standen, nachdem die Aktie zeitweise mit +6,45 Prozent deutlich mehr aufgeboten hatte, nur noch mickrige +0,87 Prozent zu Buche. Dabei startete sie, wie der Chart zeigt, gleich am Tageshoch und traf umgehend auf Gewinnmitnahmen. Könnte das aus bullischer Sicht zum Problem werden?
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Expertenmeinung: Das könnte es tatsächlich. Das Haar in der Suppe, das mutmaßlich der Ausgangspunkt dafür war, dass einige den Kurssprung nutzten, um zu verkaufen, obgleich die Aktie in den vergangenen Monaten schon weit höher notiert hatte, könnte in zwei Aspekten liegen.
Zum einen könnte man sich erinnert haben, dass zwei Großinvestoren nahe an den Hochs Aktien verkauft hatten. Was man nicht macht, wenn man davon ausgeht, dass der Kurs kurzfristig noch viel Luft nach oben hätte.
Zum anderen las man im Ausblick auf 2025 zwar von einem von jetzt 170,6 auf mindestens 190 Millionen Euro steigenden Umsatz, aber auch von einer EBIT-Gewinnmarge von „mindestens 31 Prozent“ … die aber 2023 bei 34 und 2024 sogar bei 37 Prozent gelegen hatte. Sicher, „mindestens 31 Prozent“ könnten am Ende auch 37 oder mehr Prozent werden, aber natürlich stellt sich die Frage, wieso man so tief ansetzt. Denn würde es so kommen und die Marge so weit nach unten rücken, würde der Gewinn eben auch bei einem auf 190 Millionen steigenden Umsatz gegenüber 2024 niedriger ausfallen. Und das wäre für das Kurspotenzial der Aktie ein Problem, immerhin ist sie schon jetzt nicht gerade niedrig bewertet.
Ob diese Gedanken die Bullen aber nur für den Moment oder doch nachhaltiger irritieren, muss sich erst weisen, noch könnte der Sprung über das Freitags-Hoch und mit ihm über einen entscheidenden Kreuzwiderstand aus September-Abwärtstrendlinie, 200-Tage-Linie und Oktober-Tief im Bereich 122,00/123,40 Euro nachgeholt werden. Aber dass die Aktie ausgerechnet dort, an diesem markanten Widerstand, auf Abgaben traf, zeugt davon, dass nicht alle von diesem Ausblick überzeugt waren. Man wäre also gut beraten, einem solchen, weiterhin möglichen Ausbruch nicht vorzugreifen.
Quellen:
Ergebnis des Geschäftsjahres 2024, 31.01.2025: https://www.atoss.com/de/unternehmen/investor-relations/nachrichten/geschaeftsjahr-2024
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