Die prozentuale Veränderung zum Vortag war nicht groß, die Handelsspanne der BASF-Aktie nach dem 2024er-Ergebnis nebst Ausblick auf 2025 aber schon. Die erste Reaktion auf die Zahlen endete also mit einem Unentschieden. Aber der Chart fordert eine Entscheidung ein.
Die Headlines der vorläufigen (die geprüften Zahlen kommen am 21. März) 2024er-Ergebnisse lasen sich wie eine Erfolgsstory: Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei im Core Business um 18 Prozent gestiegen, das Ergebnis nach Steuern lag bei 1,3 Milliarden Euro nach nur 0,2 Milliarden im Jahr 2023. Und es werde eine Dividende von 2,25 Euro ausgeschüttet.
Sah man genauer hin, war schon deutlich weniger Gold, was eingangs glänzte. Der Umsatz war 2024 um 5,2 Prozent gefallen, von 68,9 auf 65,3 Milliarden. 2022 war mit 87,3 Milliarden der bisherige Rekord erreicht worden.
Der Anstieg des EBITDA relativiert sich erheblich, wenn man nicht nur das Kerngeschäft, sondern auch alles andere betrachtet. Dann stieg der operative Gewinn in Form des EBITDA mit 7,9 Milliarden Euro nämlich nicht um 18, sondern um 2 Prozent, denn steigenden Absatzmengen und Margen im Kerngeschäft standen Rückgänge im Bereich Agricultural Solutions und Surface Technologies gegenüber.
Nicht um Sondereinflüsse bereinigt kam das EBITDA auf 6,7 Milliarden nach 7,2 Milliarden 2023, ohne das Herausrechnen von Sonderfaktoren fiel es also. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam auf 2,03 Milliarden nach 2,24 Milliarden im Jahr 2023. Und die Dividende von 2,25 Euro ist zwar in Relation zum aktuellen Aktienkurs stattlich, entspricht aber nur der von BASF zuletzt entschiedenen Mindest-Ausschüttung. Für 2023 hatte es deutlich mehr, nämlich 3,40 Euro gegeben.
Am meisten interessierten sich die Trader aber für den Ausblick, denn Eckdaten für 2024 waren schon vorab bekannt gewesen:
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Expertenmeinung: Doch da gab es nichts, das die Akteure wirklich hätte beeindrucken müssen. BASF will das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA von den 7,9 Milliarden 2024 auf 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro steigern. Zum einen hatte die durchschnittliche Erwartung der Analysten im Vorfeld der Zahlen mit 8,4 Milliarden am oberen Ende dieser Voraussage gelegen. Zum anderen kommt diese Zahl ein wenig nackt daher, denn:
Wie sich der Konzern die Entwicklung von Umsatz und Marge vorstellt, um auf diese EBIDA-Spanne zu kommen, fand sich nicht in der Pressemeldung … und das wäre durchaus hilfreich gewesen um zu beurteilen, ob die Aktie jetzt das Potenzial hätte, ihren Weg über das Mitte Februar bei 51,53 Euro entstandene Zwischenhoch hinaus in Richtung des Jahreshochs 2024 bei 54,93 Euro als dem dann nächsten, charttechnischen Kursziel weiterzugehen.
Man erwartet bei BASF laut Pressemeldung zwar, dass alle Segmente zum Ergebnisanstieg beitragen werden (wobei der Chemiebereich bremsen soll, was aber an Sonderfaktoren liegen würde). Aber kann man sich dessen jetzt bereits sicher sein? Immerhin stand in dieser Formulierung auch die Einschränkung „voraussichtlich“. Die manche Marktteilnehmer aber am Freitag offenbar gerne zu übersehen bereit waren.
Nachdem die Aktie eingangs des Handels im Minus notiert hatte, zog sie noch am Vormittag kräftig an. Doch schon kurz vor Mittag verringerte sich der Kaufdruck, die Gewinne bröckelten sukzessiv ab. Am Ende blieb ein Minus von 0,91 Prozent, das aus charttechnischer Sicht alles offen lässt.

Damit wird die Frage, ob man BASF bereits jetzt eine Wende zutraut, die eine fortgesetzte Aufwärtsbewegung der Aktie unterfüttert, auf dem Feld der Trader entschieden werden. Wir sehen, dass es durch das Herausholen des Kurses aus der Verlustzone gelang zu verhindern, dass BASF aus dem zwischen dem 12. und dem 13. Februar entstandenen Gap nach unten herausrutscht. Andererseits setzten am oberen Ende dieser im Chart dick schwarz hervorgehobenen Kurslücke Abgaben ein. Das sind jetzt die Basis-Ankerpunkte, die die kurz- und ggf. auch mittelfristige Richtung entscheiden:
Um den Weg nach oben freizubekommen, muss die Aktie das Freitags-Hoch bei 50 Euro überwinden. Danach gälte es, das Februar-Verlaufshoch bei 51,53 Euro zu bezwingen, dann wären die Bullen „durch“. Auf der Unterseite muss das Freitags-Verlaufstief bei 47,44 Euro verteidigt werden. Misslingt das, wäre das nächste Ziel der Bereich 45,72 zu 46,08 Euro, darunter dann die 200-Tage-Linie bei derzeit 45,10 Euro.
Quellenangaben: Ergebnis des Geschäftsjahres 2024, 28.02.2025: https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2025/02/p-25-026
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