Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Hersteller von Halbleiterprodukten und Softwarelösungen wurde vom sogenannten DeepSeek-Schock Ende Januar hart getroffen. Über Nacht verlor die Broadcom-Aktie regelrecht den Boden unter den Füßen, und der bis dahin intakte Aufwärtstrend wurde abrupt beendet. Mittlerweile hat sich das Wertpapier wieder gut erholen können und die aufgerissene Kurslücke wurde nahezu geschlossen. Seit einigen Tagen konsolidieren die Kurse knapp unter der Marke von 240 USD. Fragt sich, ob die Bullen von hier aus den nächsten Angriff starten werden.
Expertenmeinung: Die Entscheidung dürfte wohl innerhalb der Konsolidierung der letzten Tage fallen. Sollte es Broadcom tatsächlich wieder über 240 USD schaffen, ist eine Attacke in Richtung 250 USD quasi schon vorprogrammiert. Dann wäre die Aktie wieder voll im Rennen und könnte mitunter sogar neue Allzeithochs generieren. Wird jedoch das Tief der letzten Tage und somit die Marke bei 224.11 USD gebrochen, könnte sich die begonnene Korrektur weiter fortsetzen. Vorerst sehe ich einen leichten Vorsprung für die Bullen und gebe der Aktie weiterhin positive Aussichten mit auf den Weg.
Aussicht: BULLISCH
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Viele bekannte Aktien der US-amerikanischen Technologiebranche wurden im gestrigen Handel zu Fall gebracht. Die Nachricht, dass ein kleines chinesisches KI-Unternehmen mit dem Namen DeepSeek mit einem eingeblichen Aufwand von wenigen Millionen USD nahezu die gleichen Ergebnisse erzielen kann, wie die milliardenschwere KI-Industrie in den USA, hat die Welt der Anleger, welche bislang auf diesen Bereich geschworen haben, in ihren Grundfesten erschüttert.
Titel wie Nvidia oder Marvell Technologies gaben zwischenzeitlich um mehr als 15 % nach. Auch die Broadcom-Aktie erlebte einen schwarzen Tag und beendete den Handel mit einem Abschlag von 17.4 %.
Expertenmeinung: Die Folgen für die US-Chipindustrie sind vorerst nicht absehbar. Trump wollte zuletzt hunderte Milliarden USD in die Branche pumpen und auch Großkonzerne wie Microsoft oder Meta wollen jeweils rund 65 bis 80 Milliarden USD in KI stecken. Könnte sich dies nun ändern? Es bleibt abzuwarten, wohin die Reise geht.
KI wird wohl, so wie das Internet vor rund 20 Jahren, die Welt revolutionieren. Nun scheinen wohl etliche Überbewertungen zu fallen, aber das Rad wird sich so oder so weiter in diese Richtung drehen. Bei Broadcom bleibt es spannend, ob der immens wichtige Support-Bereich bei rund 185 USD gehalten werden kann.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1 Billion USD gehört der US-amerikanische Halbleiterkonzern Broadcom zu den großen Unternehmen der Branche. Letztere zeigte sich in der vergangenen Woche alles andere als positiv und wurde von Anlegern verkauft. In diesem Zeitraum präsentierte sich die Broadcom-Aktie mit relativer Stärke und konnte den Großteil der Gewinne, die seit den im Dezember veröffentlichten Quartalsergebnissen erzielt wurden, verteidigen. Könnte die Aktie Nvidia nun den Rang als eines der bedeutendsten Halbleiterunternehmen der Wall Street ablaufen?
Expertenmeinung: Der Trend befindet sich nach wie vor in einer bullischen Phase. Die Bullen haben im gestrigen Handel erfolgreich die 20-Tage-Linie verteidigt. Die Bären wollen die Kurse darunter drücken, doch ob ihnen dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Das nächste technische Kaufsignal könnte sich durch einen Ausbruch über die eingezeichnete Widerstandslinie abzeichnen. Danach könnten die Kurse die dynamische Aufwärtsbewegung fortsetzen. Ich sehe die Aktie weiterhin in einer bullischen Positionierung.
Das KI-Geschäft von Broadcom läuft blendend, der Umsatz steigt um 220 %. Die Dynamik nimmt weiter zu und soll noch Jahre anhalten!
Wie bereits im letzten Artikel zu Adobe thematisiert, kommt es nach Quartalszahlen regelmäßig zu übertrieben starken Kursbewegungen. Im Fall von Broadcom dürfte es die Aktionäre allerdings freuen.
Die Aktie ist nach den jüngsten Quartalszahlen um 14 % auf 206,33 USD gestiegen und hat ein neues Rekordhoch erreicht. Sollte der Kurssprung im regulären Handel bestätigt werden, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 220 und 235 – 240 USD.
Man sollte jedoch nicht zu euphorisch werden, auch wenn das Geschäft von Broadcom blendend läuft. Die Dynamik wird nicht auf ewig anhalten, weder kurstechnisch noch geschäftlich – das sage ich als langjähriger Aktionär des Unternehmens. Aber man muss schon sagen: Die Entwicklungen bei Broadcom sind atemberaubend!
Das macht den Erfolg von Broadcom aus
Broadcom ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das sich auf Halbleiter und Infrastruktursoftware spezialisiert hat. Das Unternehmen entstand im Jahr 2016 aus der Fusion von Avago Technologies und der ursprünglichen Broadcom Corporation. Seitdem hat es sich zu einem der führenden Anbieter von Halbleiterlösungen entwickelt, insbesondere in den Bereichen drahtlose Kommunikation, Breitband, Rechenzentren, Speicher und Industrieanwendungen. Die Produkte von Broadcom werden in einer Vielzahl von Märkten eingesetzt, darunter Mobilgeräte, Telekommunikation, Automobilindustrie und industrielle Automatisierung.
Eine der Stärken von Broadcom liegt in seiner diversifizierten Produktpalette, die auf fortschrittliche Technologien wie ASICs (Application-Specific Integrated Circuits), drahtlose Konnektivität und Netzwerklösungen ausgerichtet ist. Diese Vielfalt hat dem Unternehmen eine starke Position auf dem globalen Markt gesichert.
ASICs, kurz für Application-Specific Integrated Circuits, sind spezielle integrierte Schaltkreise, die für eine ganz bestimmte Aufgabe oder Anwendung entworfen werden. Im Gegensatz zu universell einsetzbaren Chips wie CPUs, die viele verschiedene Aufgaben ausführen können, sind ASICs für eine eng definierte Funktion optimiert. Bei zahlreichen Hightech-Anwendungen wie KI wird zunehmend auf ASICs gesetzt.
Fusion, Übernahmen, Expansion
Broadcom verfolgt eine aggressive Wachstumsstrategie, die sowohl auf organischem Wachstum als auch auf Akquisitionen basiert. Über die Jahre hinweg hat Broadcom mehrere hochkarätige Übernahmen durchgeführt, darunter den Kauf von CA Technologies im Jahr 2018 und den Erwerb der Symantec Enterprise-Sicherheitssoftware-Sparte im Jahr 2019. Diese Akquisitionen haben es dem Unternehmen ermöglicht, seine Präsenz im Bereich Software und Cybersicherheit weiter auszubauen.
Durch die Kombination beider Geschäftsbereiche kann Broadcom Leistungen aus einer Hand anbieten, wie es nur wenigen anderen Unternehmen möglich ist. Darüber hinaus hat man sich auf eine kleine Zahl von Produkten konzentriert, bei denen der Wettbewerb weniger stark ausgeprägt und die Margen entsprechend hoch sind.
Die meisten anderen diversifizierten Halbleiter-Hersteller haben eine gigantische Produktpalette an verschiedenen Chips, auch im Niedrigpreis- und Low-Tech-Segment. In diesen Bereichen ist der Wettbewerb hoch, die Eintrittsbarrieren sind niedrig und im Endeffekt ist es ein Geschäft, in dem der günstigste Anbieter den Preis bestimmt.
Im Gegensatz dazu sind die Anwendungen von Broadcom im Allgemeinen einem geringeren Wettbewerb ausgesetzt. Entweder aufgrund hoher Eintrittsbarrieren oder einer konsolidierten Marktnische mit wenigen Akteuren und Oligopolen.
In der Vergangenheit gehörten Qualcomm und Intel zu den schärfsten Konkurrenten des Unternehmens, doch inzwischen scheint man die einstigen Rivalen in den meisten Bereichen abgehängt zu haben.
Das dürfte auch einer der Gründe sein, die in den letzten Monaten zu einer kompletten Neubewertung der Aktie geführt haben. Über weite Strecken war die Aktie klar unterbewertet, daher habe ich mich in meiner Zeit bei LYNX bereits neun Mal positiv zum Unternehmen geäußert.
Schon lange vor KI …
Broadcom ist schon lange ein Outperformer und glänzt durch hohes Wachstum, steigende Margen und kluge, gut strukturierte Zukäufe. Was in den letzten Quartalen geschehen ist, übertrifft jedoch alles zuvor Dagewesene. Doch eins nach dem anderen.
In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 4,27 auf 35,82 Mrd. USD gesteigert werden. Gleichzeitig hat sich die operative Marge von unter 15 % auf über 40 % massiv verbessert. Der Gewinn kletterte von 0,49 auf 4,23 USD je Aktie.
Bei der operativen Marge haben einzelne Jahre eine eher geringe Aussagekraft, die Tendenz zeigt aber eindeutig aufwärts. Darüber hinaus gibt es wenige Unternehmen, die jemals dazu in der Lage wären, derartige Gewinnspannen zu erreichen. Wir haben es mit einem Ausnahmeunternehmen zu tun.
Das war bereits der Fall, lange bevor der KI-Hype begonnen hatte.
Bei Broadcom passiert genau das, was ich in zahllosen Artikeln thematisiert hatte: KI ist nicht nur ein kurzfristiger Börsenhype ohne Substanz, so wie die meisten anderen Hypes.
Die Milliardeninvestitionen, die getätigt werden, um neue Rechenzentren zu bauen und Rechenkapazität zu schaffen, sind real. Da gibt es nichts zu diskutieren.
Das sind die wahren Gewinner
Auf der ersten Ebene verdienen sich die Hardware-Hersteller damit eine goldene Nase. Auf der zweiten Ebene die Infrastrukturanbieter wie Amazon oder Oracle, die bereits heute Milliardenumsätze in diesem Segment erzielen. In der dritten Ebene folgen die Anbieter von Software wie Salesforce oder ServiceNow. Darauf folgen auf der nächsten Ebene Unternehmen wie Accenture, die die Software bei den Kunden implementieren und bei der Umstellung helfen. Und am Ende stehen die zahllosen privaten Nutzer und Unternehmenskunden, die all die KI-Lösungen nutzen, um damit die Produktivität zu steigern.
All das geschieht nicht hintereinander, sondern parallel. Wie enorm die Produktivitätssteigerungen sind und wie stark die Profitabilität von Unternehmen dadurch steigen kann, hat beispielsweise Google gezeigt: Was steckt hinter diesem rätselhaften Phänomen?
Die Zahl der Mitarbeiter von Google ist auf Jahressicht leicht gesunken, obwohl der Umsatz in dieser Zeit um 14 % gestiegen ist. Wer weiß, wie lange sich dieser Trend noch fortsetzen wird? Steigt die Produktivität, muss man weniger oder gar keine Mitarbeiter einstellen, auch wenn man wächst. Dadurch steigt die Profitabilität stark überproportional.
Wer sich also noch immer fragt, wie sich KI monetarisieren lässt, hat hiermit eine von drei Dutzend Möglichkeiten gefunden.
Kometenhafter Anstieg
Daher wird auch auf allen Ebenen in diesem Bereich investiert, wie zuvor beschrieben (4 Absätze zuvor, Ebene 1-5).
Dadurch ist es bei Broadcom im Jahresverlauf zu einer enormen Beschleunigung der Wachstumsdynamiken gekommen. Im ersten Quartal lag das Umsatzplus bei 34 %, im zweiten bei 43 %, im dritten bei 47 % und im vierten bei 51 %. Der Umsatzsprung ist zu einem großen Teil auf die Integration von VMWare zurückzuführen, das ändert aber nichts an der zunehmenden Dynamik.
Der Gewinn lag in Q4 mit 1,42 USD je Aktie über den Erwartungen von 1,38 USD. Mit einem Umsatz von 14,1 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen erfüllt. Auf Jahressicht entspricht das einem Gewinnsprung um 28 %.
Getrieben wird das Wachstum vor allem durch das KI-Geschäft. Der Umsatz mit KI-Hard- und Software ist im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr um sagenhafte 220 % gestiegen.
Ausblick und Fazit
In der näheren Zukunft könnte sich dieser Trend fortsetzen. Für das erste Quartal stellt Broadcom einen Umsatz von 14,6 Mrd. USD und eine EBITDA-Marge von 66 % in Aussicht, was wiederum einem EBITDA von 9,64 Mrd. USD entspricht. Bisher lagen die Konsensschätzungen bei einem Umsatz von 14,5 Mrd. USD und einem EBITDA von 9,25 Mrd. USD.
In der Telefonkonferenz nach den Quartalszahlen hat der Vorstand etliche interessante Äußerungen getätigt.
Demnach befindet man sich in einer Phase intensiver Expansion und strategischer Fokussierung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Broadcom hat demnach zwei weitere Hyperscaler als Kunden für die nächste Generation ihrer KI-Chips gewonnen. Der Einsatz der neuen Jericho-3-Chips soll im ersten Quartal an Schwung gewinnen.
Außerdem plant das Unternehmen, seine nächste Generation von XPUs im fortschrittlichen 3-nm-Prozess in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2025 bei den Hyperscalern einzuführen.
Darüber hinaus arbeitet man mit drei großen Cloud-Kunden an der Entwicklung maßgeschneiderter KI-Chips.
Wir haben es also nicht mit einmaligen Aufträgen zu tun, sondern mit mehrjährigen Kooperationen. Im Earnings Call wurde in diesem Zusammenhang explizit Apple genannt.
Die Integration von VMware wurde weitgehend abgeschlossen, lange vor dem eigentlichen Zeitplan und mit höheren Einsparungen als erwartet. Ferner konnten 4.500 der 10.000 größten Kunden von Broadcom bereits als Kunden von VMware gewonnen werden. Die Übernahme hat sich als Homerun herausgestellt.
Nochmal: Teilweise wird die Entwicklung der Chips, die in Kooperation mit den Hyperscalern und Apple entstehen, erst 2026 abgeschlossen sein. Wir haben es nicht mit einmaligen Aufträgen zu tun, sondern mit mehrjährigen Kooperationen.
In den kommenden drei Jahren rechnet Broadcom in allen KI-bezogenen Geschäftsbereichen mit einem außerordentlich hohen Wachstum. Broadcom erwartet, dass im nächsten Jahr bereits KI-Beschleuniger mit einem Wert von 15-20 Mrd. USD verkauft werden. Der Serviceable Addressable Market (SAM) für KI-XPUs und Netzwerklösungen soll bis zum Geschäftsjahr 2027 auf 60 bis 90 Milliarden US-Dollar wachsen.
Wer bis heute noch glaubt, dass es sich bei KI um einen kurzen Hype handelt, der wie eine Seifenblase zerplatzen wird, liegt daneben. Das gilt umso mehr für die „Experten“, die Ihnen das einreden wollen oder wollten. Das habe ich 2022 gesagt, dasselbe gilt für 2023 und ich sage es auch im Dezember 2024.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen vorzeitig frohe Festtage und einen guten Rutsch (auch wenn es nicht der letzte Artikel des Jahres ist).
Broadcom war schon immer ein Outperformer, doch was derzeit geschieht, ist spektakulär. Mit dem Kurs geht es kometenhaft aufwärts. Ist das gerechtfertigt? Geht das so weiter?
Broadcoms Aufstieg zu einem globalen Technologieriesen
Broadcom ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das sich auf Halbleiter und Infrastruktursoftware spezialisiert hat. Das Unternehmen entstand im Jahr 2016 aus der Fusion von Avago Technologies und der ursprünglichen Broadcom Corporation. Seitdem hat es sich zu einem der führenden Anbieter von Halbleiterlösungen entwickelt, insbesondere in den Bereichen drahtlose Kommunikation, Breitband, Rechenzentren, Speicher und Industrieanwendungen. Die Produkte von Broadcom werden in einer Vielzahl von Märkten eingesetzt, darunter Mobilgeräte, Telekommunikation, Automobilindustrie und industrielle Automatisierung.
Eine der Stärken von Broadcom liegt in seiner diversifizierten Produktpalette, die auf fortschrittliche Technologien wie ASICs (Application-Specific Integrated Circuits), drahtlose Konnektivität und Netzwerklösungen ausgerichtet ist. Diese Vielfalt hat dem Unternehmen eine starke Position auf dem globalen Markt gesichert.
ASICs, kurz für Application-Specific Integrated Circuits, sind spezielle integrierte Schaltkreise, die für eine ganz bestimmte Aufgabe oder Anwendung entworfen werden. Im Gegensatz zu universell einsetzbaren Chips wie CPUs, die viele verschiedene Aufgaben ausführen können, sind ASICs für eine eng definierte Funktion optimiert. Bei zahlreichen High-Tech-Anwendungen wie KI wird zunehmend auf ASICs gesetzt.
Fusion, Übernahmen, Expansion
Broadcom verfolgt eine aggressive Wachstumsstrategie, die sowohl auf organischem Wachstum als auch auf Akquisitionen basiert. Über die Jahre hinweg hat Broadcom mehrere hochkarätige Akquisitionen abgeschlossen, darunter den Kauf von CA Technologies im Jahr 2018 und den Erwerb der Symantec Enterprise-Sicherheitssoftware-Sparte im Jahr 2019. Diese Akquisitionen haben es dem Unternehmen ermöglicht, seine Präsenz im Bereich Software und Cybersicherheit weiter auszubauen.
Durch die Kombination beider Geschäftsbereiche kann Broadcom Leistungen aus einer Hand anbieten, wie es nur wenigen anderen Unternehmen möglich ist. Darüber hinaus hat man sich auf eine kleine Zahl von Produkten konzentriert, bei denen der Wettbewerb weniger stark ausgeprägt und die Margen entsprechend hoch sind.
In der Vergangenheit gehörten Qualcomm und Intel zu den schärfsten Konkurrenten des Unternehmens, doch inzwischen scheint man die einstigen Rivalen in den meisten Bereichen abgehängt zu haben.
Das dürfte auch einer der Gründe sein, die in den letzten Monaten zu einer kompletten Neubewertung der Aktie geführt haben. Über weite Strecken war die Aktie klar unterbewertet, daher habe ich mich seit 2018 bereits acht Mal positiv zum Unternehmen geäußert.
Aufwärts immer, rückwärts nimmer
Der Trackrecord kann sich dementsprechend sehen lassen. In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 4,27 auf 35,82 Mrd. USD massiv gesteigert werden. Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 13,5 % auf 45,9 % wesentlich verbessert. Der Gewinn hat sich in derselben Zeit von 0,49 auf 4,23 USD je Aktie nahezu verzehnfacht.
Der einzige Kritikpunkt ist die Verwässerung der Aktienbasis. Teilweise hat man Übernahmen auch durch die Ausgabe neuer Aktien finanziert, wodurch die Zahl der ausstehenden Papiere von 2,51 auf 4,15 Milliarden Stück gestiegen ist. Die Per-Share-Daten zeigen jedoch, dass sich die Zukäufe ausgezahlt haben und dadurch ein Mehrwert geschaffen wurde.
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung konsequent fortgesetzt. Die Prognosen wurden in allen drei Quartalen deutlich übertroffen.
Im letzten Quartal lag der Gewinn mit 1,24 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,18 USD. Der Umsatz übertraf mit 13,1 Mrd. die Analystenschätzungen von 12,8 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von sagenhaften 47 % und einem Gewinnsprung um 13 %. Die Zahlen sind jedoch durch mehrere Sondereffekte verzerrt, vor allem durch die Übernahme von VMware. Der Trend ist allerdings eindeutig.
In Rekordzeit von null auf 12 Milliarden
Bemerkenswert sind die Entwicklungen im KI-Bereich. „Die Ergebnisse von Broadcom im dritten Quartal spiegeln die anhaltende Stärke unserer Halbleiterlösungen im Bereich KI wider. Wir erwarten, dass der Umsatz aus dem Bereich KI für das Geschäftsjahr 2024 bei 12 Milliarden US-Dollar liegen wird, angetrieben durch Ethernet-Netzwerke und maßgeschneiderte Beschleuniger für KI-Rechenzentren“, sagte Hock Tan, Präsident und CEO von Broadcom Inc.
Drei Monate zuvor hatte man noch 11 Mrd. USD in Aussicht gestellt. Die Dynamik nimmt demnach weiter zu. Inzwischen entfällt ein erheblicher Teil der Konzernumsätze auf diesen Geschäftsbereich – einen Geschäftsbereich, den es vor kurzem noch nicht mal gab.
Solange sich das Geschäft in dieser Art fortsetzt, wird es für die Bären sehr schwer. Für das vierte Quartal stellt Broadcom einen Umsatz von 14,0 Mrd. USD und eine EBITDA-Marge von 64 % in Aussicht.
Den Konsensschätzungen zufolge wird das Ergebnis in diesem Jahr „nur“ um 14 % auf 4,82 USD je Aktie steigen, da man noch mit der Integration von VMware beschäftigt ist. Da es sich bei Broadcom jedoch um einen Spezialisten für Übernahmen handelt und die Integration gut verläuft, dürfte es im kommenden Geschäftsjahr zu einer Beschleunigung kommen. Derzeit geht man davon aus, dass das Ergebnis um 28 % auf 6,18 USD je Aktie steigen wird.
Broadcom kommt demnach auf eine forward P/E von 38,6. Im kommenden Geschäftsjahr würde die P/E dann auf 30,0 sinken.
Da das Unternehmen die eigenen Prognosen nahezu immer übertrifft, liegt die Vermutung nahe, dass das auch im Schlussquartal wieder geschehen wird. Die Zahlen werden voraussichtlich am 5. September veröffentlicht.
Die Aktie könnte gerade dabei sein, auf ein neues Allzeithoch auszubrechen. Wird der Anstieg über 180 USD per Wochenschluss bestätigt, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 200 und 220 USD.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Beim Blick auf die Halbleiterbranche führt natürlich kein Weg an Nvidia (NVDA) vorbei. Aber auch in der zweiten Reihe gibt es überaus interessante Kandidaten, die sich in den letzten Wochen sehr solide entwickelt haben. Hierzu gehören beispielsweise Taiwan Semiconductor (TSM) oder auch die Broadcom-Aktie, die dieser Tage wieder den Turbo zündete. Im Juni gab es richtungsweisende Unternehmensergebnisse, die das Wertpapier in Richtung Norden katapultierten. Nach einer kleinen Abkühlung, die fast punktgenau an der 20-Tage-Linie endete, ging es von hier aus um satte 10% nach oben. Der Aufwärtstrend bleibt sehr stabil.
Expertenmeinung: Schön zu erkennen ist, dass man nicht am Anfang einer Rallye mit an Bord sein muss. Geduldige Anleger werden meist belohnt und können nach einer Zwischenkorrektur oft sogar risikoärmere Einstiegsgelegenheiten nutzen, so auch hier. Nach dem Pullback zur 20-Tage-Linie waren Einstiege knapp oberhalb der Marke von 1.600 USD leicht zu erwischen. Der Stopp sollte hier unter das letzte Zwischentief gesetzt werden. Vorerst haben hier die Bullen noch das Sagen. Um den bullischen Tenor beizubehalten, darf das letzte Pivot-Tief bei 1.564 USD nicht gebrochen werden.