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Die Aktie von Carl Zeiss Meditec wurde am vergangenen Montag förmlich eingeschmolzen: Um gut 20 Prozent ging es abwärts, nachdem das Medizintechnik-Unternehmen seinen Ausblick für das am 30.9. endende Geschäftsjahr erheblich senkte. Ein Fass ohne Boden?
Diese Gewinnwarnung hatte es in sich. Beim Umsatz sieht Carl Zeiss Meditec zwar „nur“ fünf bis siebeneinhalb Prozent weniger als bislang avisiert (2,0 statt bislang 2,15 bis 2,2 Milliarden Euro). Aber was den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) angeht, ging es deutlich heftiger abwärts. Statt einem bis dahin auf Vorjahresniveau (348 Millionen Euro) gesehenen EBIT peilt man jetzt nur noch 215 bis 265 Millionen an. Das war ein Wort.
Zwar erwartet Carl Zeiss jetzt, dass man im kommenden Geschäftsjahr 2024/2025, das am 01.10. beginnen wird, wieder Wachstum sehen werde und verkündete weitere Maßnahmen zur Senkung der Kosten. Aber ebenso, wie man vor einigen Monaten nicht absehen konnte, dass es mit der Stabilisierung im laufenden Geschäftsjahr doch nichts wird, kann man nicht sicher sein, was 2025 sein wird. Andererseits könnten eingefleischte Bullen oder diejenigen, die mit der Aktie gegen den Trend immer tiefer ins Minus gerutscht sind, behaupten: Je öfter die Wende ausbleibt, desto wahrscheinlicher ist, dass sie kommt. Was im Prinzip richtig ist, nur:
Expertenmeinung: Es kommt ja entscheidend darauf an, auf welchem Niveau sie käme. Dass zahlreiche Analysten auf diese Gewinnwarnung hin sofort ihre Kursziele senkten … und einige erheblich … macht schon klar, dass man gut beraten war, hier mit konsequenten Stoppkursen zu agieren oder gar nicht, immerhin läuft die Aktie seit Mitte März in einem intakten Abwärtstrend, der durch den Selloff vor einer Woche nur intensiviert wurde. Hier investiert gewesen zu sein, wäre also ohnehin nicht unterfüttert gewesen, weder vor der bis dahin geltenden, auch da noch eher hohen Bewertung noch aus charttechnischer Sicht.
![Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 21.06.2024, Kurs 64,45 Euro, Kürzel: AFX | Online Broker LYNX Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 21.06.2024, Kurs 64,45 Euro, Kürzel: AFX | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/06/20240624-carl-zeiss-meditec-aktie-chart-einsteigen.jpg)
Aber die Frage stellt sich, ob dieser Abverkauf, der die Aktie am Freitag sogar unter das Corona-Crash-Tief vom März 2020 bei 67,70 Euro drückte, nicht eine gute Basis wäre, um jetzt einzusteigen?
Mit der reduzierten Gewinnerwartung läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis je nach Schätzung noch bei 24 bis 28. Nicht hoch, sogar günstig, wenn das hier in Bezug auf den Unternehmensgewinn wirklich das Tief im Tal der Tränen wäre. Aber nur, wenn Carl Zeiss nicht nur im nächsten, sondern auch in den folgenden Geschäftsjahren konstant wieder zulegt, wäre diese Bewertung nach oben ausbaubar und damit eine Aufwärtswende der Aktie solide unterfüttert. Aber es wäre dreist, das einfach als sicher zu unterstellen, wenn das Unternehmen selbst in Sachen Ausblick fehlbar ist, wie sich jetzt bewiesen hat.
Zumindest die Charttechnik sollte daher ein Signal abliefern, dass der Abgabedruck vorüber ist und die Käufer aus der Deckung kommen. Das 2020er-Tief zurückzuerobern, würde dafür nicht ausreichen, dazu ist diese Marke nicht mehr präsent genug. Ein gutes Signal wäre ein Rebreak über das 2023er-Tief bei 72,60 Euro. Schließt die Aktie darüber, könnte, wer risikofreudig agieren möchte, einen Long-Trade mit einem Stop Loss unter dem letzten Zwischentief ins Auge fassen. Wobei sich jetzt, nachdem die Aktie am Freitag erneut Boden preisgab, erst einmal herausstellen müsste, wo eben dieses Tief wohl liegen wird.
Quellen:
Prognosesenkung für das Geschäftsjahr 2023/2024, 17.06.2024: https://www.zeiss.com/meditec-ag/de/presse-und-aktuelles/pressemitteilungen/2024/17-06-2024.html
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