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Bei Corpay könnte ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen sein. Die Aktie hat eine langwierige Flaute hinter sich, während der Gewinn stetig steigt.
Fuhrparkmanagement – langweilig
Corpay (ehemals FleetCor) ist ein Unternehmen, das sich auf Zahlungs- und Informationslösungen im Fuhrparkmanagement spezialisiert hat.
Das Unternehmen bietet eine Vielzahl von Zahlungslösungen an, darunter Kraftstoffkarten, Kreditkarten und virtuelle Karten, um Ausgaben zu verwalten und zu kontrollieren.
Des Weiteren bietet man natürlich auch entsprechende Daten- und Analysetools an.
Der größte Vorteil für die Kunden des Unternehmens ist, dass Corpay dank der eigenen Größe entsprechend niedrigere Preise mit den Betreibern von Tankstellen aushandeln kann.
Die Kunden von Corpay erhalten dadurch an mehr als 55.000 Tankstellen niedrigere Preise.
Corpay erhält eine entsprechende Provision für diese Dienstleistung, verdient an der Abwicklung der Transaktion, an Kartengebühren, am Spread zwischen dem eigenen Spritpreis und dem der Endkunden und so weiter.
Auf das klassische Fuhrparkmanagement entfallen rund 50 % der Konzernumsätze, weitere 30 % auf Corporate Payments (Back-Office-Aufgaben wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen), 13 % auf Lodging und 6 % auf die Abwicklung von Mautgebühren.
Über die Jahre hinweg ist ein klarer Trend zu erkennen. Das klassische Fuhrparkmanagement verliert an Bedeutung, da vor allem der Bereich Corporate Payments deutlich schneller gewachsen ist.
Druck auf dem Kessel
Bei Corpay könnte ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen sein. Die Aktie hat eine langwierige Flaute hinter sich, wodurch die Bewertung immer weiter gesunken ist.
Das Timing ist in solchen Fällen sehr schwierig. Es wäre durchaus möglich, dass es noch Monate dauern wird, bis die Kurse endlich der fundamentalen Entwicklung folgen werden.
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es in derartigen Konstellationen dann sehr schnell geht.
Was meine ich damit genau? Es gibt viele Beispiele von Aktien, die über Jahre hinweg nicht nachhaltig gestiegen sind, obwohl sich der Unternehmensgewinn erheblich verbessert hat.
Die Lücke zwischen Kursentwicklung und Fundamentaldaten wird immer größer, wodurch sich regelrechter Druck aufbaut.
Früher oder später löst sich diese Diskrepanz auf und die Kurse gehen impulsiv durch die Decke.
Zu dieser Entwicklung kam es beispielsweise auch bei Adesso. Der Kurs tendierte von 2017 bis 2020 seitwärts, obwohl der Konzerngewinn deutlich gestiegen war.
Als die Aktie dann Fahrt aufnahm, vervielfachte sich binnen weniger Monate der Kurs.
Adesso ist sicherlich ein extremes Beispiel, aber ähnliches passiert an der Börse ständig.
Bei Corpay ist die Lage ähnlich. Der Kurs befindet sich heute auf dem Niveau von 2019, obwohl der Gewinn in dieser Zeit von 10,53 auf 16,92 USD je Aktie gestiegen ist.
Die P/E ist dadurch von 26 auf 16 gesunken.
Die Angst geht um
Es ist also zu einer bedeutenden Kontraktion der Bewertung gekommen. Die Hauptgründe hierfür sind einfach zu identifizieren.
Tendenziell ist die Bewertung aller Zahlungsdienstleister gesunken, vor allem durch die Angst vor einer technologischen Disruption, hinzu kam ein schwaches Marktumfeld.
Eine Disruption des Geschäftsmodells gehört zu den ernstzunehmenden Sorgen, die es gibt, denn sie stellt alles in Frage.
Am Ende des Tages können aber nicht alle Unternehmen im Sektor disruptiert werden. Vielmehr gibt es einige darunter, die mit modernen Produkten der Konkurrenz das Wasser abgraben.
Andere sind von den Veränderungen der Branche schlichtweg nicht so stark betroffen, weil sie sich in einer speziellen Nische bewegen, so zum Beispiel Corpay.
Die wenigsten Anleger können aber die einen von den anderen unterscheiden, und daher sinken die Bewertungen einfach bei allen Unternehmen im Sektor. Irgendwann wird es dann zu einem plötzlichen Erwachen kommen und man stellt fest, dass es um Corpay doch besser steht, als die Mehrheit angenommen hat.
Diese Thesen kann man nun teilen oder auch nicht, die Zahlen sprechen eine klare Sprache, und ich werde Ihnen zeigen, warum ich glaube, dass sie das auch in Zukunft tun werden.
Das kann sich sehen lassen
Die Kundenbindung von Corpay ist erheblich, die Margen sind hoch, das Wachstum ordentlich, der Kapitalbedarf ist niedrig.
Die Client Retention lag zuletzt bei über 90 %. Die Bestandskunden bleiben also weitgehend an Bord, bauen ihr Geschäft weiter aus und hinzu kommen die Neukunden von Corpay.
Der Kurs steht heute auf dem Niveau von 2019, daher schauen wir uns doch mal an, was das Unternehmen in dieser Zeit erreicht hat (also ab dem Geschäftsjahr 2018, denn nur die Daten lagen 2019 vor).
Der Umsatz kletterte in dieser Zeit von 2,43 auf 3,76 Mrd. USD.
Gleichzeitig wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 89 auf 73 Millionen Stück reduziert.
Dadurch befeuert legte der operative Gewinn von 10,53 auf 16,10 USD je Aktie zu.
Im laufenden Geschäftsjahr soll der Gewinn um 12 % auf 19,00 USD je Aktie steigen …
In den kommenden beiden Jahren werden jeweils Gewinnsteigerungen von 17-18 % erwartet, was für Corpay nicht außergewöhnlich wäre, denn seit dem Börsengang 2010 konnte man den Gewinn durchschnittlich um 18,9% p. a. steigern.
Ausblick und Bewertung
Kann man auch nur annähernd an diese Erfolge anknüpfen und die derzeitigen Prognosen erfüllen, wäre eine höhere Bewertung zu rechtfertigen.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 18,9. Aktuell kommt Corpay auf eine forward P/E von 15,5.
Sollte die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigen, ergibt sich daraus bis Ende des Jahres ein Kursziel von 359,10 USD und auf Sicht von 16 Monaten ein Kursziel von 418,82 USD.
Daher hatte ich mich bereits am 27.03.2023 positiv zum Unternehmen geäußert. Damals lag der Kurs noch bei etwa 206 USD.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 295 USD, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 308 und 320 USD.
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