Das Eisenbahngeschäft ist langweilig, dafür aber hochprofitabel und obendrein ein Oligopol mit Burggraben. CSX ist die günstigste Aktie im Sektor.
Die großen sechs dominieren den nordamerikanischen Schienenverkehr
In Nordamerika gibt es mehr als 600 Eisenbahngesellschaften, doch seitdem Canadian Pacific im letzten Jahr Kansas City Southern übernommen hat, wird das nordamerikanische Eisenbahnnetz nahezu vollständig von nur 6 Unternehmen beherrscht.
Auf BNSF, Union Pacific, CSX, Norfolk Southern, Canadian National und Canadian Pacific Kansas City entfallen 67% aller gefahren Güterzugkilometer und 94% aller Umsätze, die die Branche in den USA erwirtschaftet (Quelle: Association of American Railroads, aar.org).
Das bedeutet, dass die sechs großen Eisenbahngesellschaften so ziemlich jede wirklich profitable Strecke besitzen, allen anderen bleiben nur die Krümel oder aber der Personenverkehr.
Da der Personenverkehr jedoch nicht profitabel ist, übernimmt das die staatliche Eisenbahn Amtrak.
Eine neue Ära
Beim Güterverkehr handelt sich also um ein offensichtliches Oligopol und wenn man es noch etwas näher betrachtet in weiten Teilen sogar um Monopole.
Denn CSX und Norfolk Southern sind vor allem an der Ostküste tätig. BNSF und Union Pacific sind vor allem im Osten der USA aktiv und zwischen Ihnen liegen die Verbindungen von Canadian National und Canadian Pacific Kansas City, die vor allem von Norden nach Süden verlaufen und sich dann in Kanada fortsetzen.
Anbei eine grafische Darstellung des US-Schienennetzes (Link). Die neu entstandene Canadian Pacific Kansas City fehlt in der Grafik, sieht jedoch wie folgt aus (Link).
Daher hatte ich mich bereits mehrfach positiv zu Union Pacific geäußert, zuletzt hier:
Union Pacific: Ziel Allzeithoch? Was passiert erst, wenn…
Die USA haben eine komplette Abkehr von China vollzogen und wollen wieder selbst oder gemeinsam mit verlässlichen Partnern produzieren.
Dafür nimmt man Unsummen in die Hand, hat Investitionsprogramme mit von hunderten Milliarden Dollar geschaffen und gewährt üppige Steuererleichterungen für Unternehmen, die in „strategischen Sektoren“ in Nordamerika Produktionskapazitäten bauen.
Dazu zählen Halbleiter ebenso wie Solar und vieles anderes.
Ein Großteil der eigenen Halbleiter-Produktion entsteht beispielsweise auf beiden Seiten der Grenze mit Kanada.
Andere Sektoren siedeln sich verstärkt in Mexiko an, da die Löhne dort deutlich niedriger sind.
Oligopol mit Rückenwind und Preissetzungsmacht
All das wird dazu führen, dass der Schienenverkehr in Nordamerika zunehmen wird und obendrein die Preise steigen könnten.
Denn gleichzeitig findet eine Veränderung der zu transportierenden Waren statt, die zugunsten der Eisenbahnen ist.
Der Preis für einen Waggon Kohle ist weitaus niedriger als der Preis für einen Waggon nahezu aller anderer Güter.
Da Kohle an Bedeutung verliert, steigen die durchschnittlichen Preise pro Waggon.
Es gibt also gleich mehrere Gründe, die für Eisenbahngesellschaften sprechen. Es handelt sich um Mono- oder Oligopole mit Rückenwind, Preissetzungsmacht und einem Burggraben.
Und es ist geradezu unvorstellbar, dass ein neuer Konkurrent auftaucht und plötzlich ein weiteres Schienennetz baut. Die Kosten dafür wären unvorstellbar hoch.
Doch welche der Eisenbahngesellschaften ist am attraktivsten? Nüchtern betrachtet könnte man wohl blind picken und würde damit gut fahren.
In dem Artikel zu Union Pacific habe ich aufgezeigt, warum ich das Unternehmen für besonders attraktiv halte.
CSX ist mit Abstand am niedrigsten bewertet
Doch seit der ersten Analyse im vergangenen Jahr hat die Aktie bereits um knapp 20% zugelegt, während CSX nahezu noch auf demselben Niveau wie damals notiert.
Dadurch ist die P/E von Union Pacific auf 22,7 gestiegen, wohingegen die P/E von CSX derzeit bei 17,6 liegt, obwohl die erwarteten Gewinnsteigerungen beider Unternehmen in etwa auf Augenhöhe liegen.
Bei Union Pacific werden in den kommenden beiden Geschäftsjahren Gewinnsprünge um 10-13% erwartet, bei CSX sind es jeweils 11%.
CSX ist unter den großen sechs die mit Abstand günstigste Eisenbahngesellschaft. BNSF gehört Berkshire Hathaway und die anderen vier kommen alle auf eine P/E von mindestens 21,3.
Um zur Konkurrenz aufzuschließen, müsste die Aktie bis Ende kommenden Jahres auf 45,79 USD steigen.
CSX hat eine größere Korrektur vollzogen und notiert nahe der Aufwärtstrends. Gelingt ein Ausbruch über das Widerstandsband bei 34,50 – 35,00 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 37,50 und 38,50 – 40,00 USD.
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