Die Ergebnisse des 3. Quartals waren tadellos, ohne aber so spektakulär zu sein, dass die Deutsche Bank-Aktie deswegen einen Kurssprung über das bisherige Jahreshoch hätte vollziehen müssen. Im Gegenteil kamen Gewinnmitnahmen auf – werden die zum Problem?
Man hatte mit guten Zahlen gerechnet, man hatte sie bekommen. Zwar trug die Auflösung von Risiko-Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf die Postbank-Übernahme entscheidend dazu bei, dass der Gewinn des Kreditinstituts gegenüber dem Vorjahresquartal erheblich zulegte. Aber rechnet man diesen Sonderaspekt heraus, bleibt immer noch ein Gewinn vor Steuern, der sechs Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt. Auch der Umsatz legte zum Vergleichsquartal zu, konkret um fünf Prozent, wobei das Investmentbanking hier mit einem Zuwachs von elf Prozent herausragte.
Damit lässt sich eine solide positive Neun-Monats-Bilanz ziehen. Der Umsatz stieg im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2023 um drei Prozent, die Kosten sanken um ein Prozent. Und bereinigt man den operativen Gewinn um die genutzten Rückstellungen für die Postbank-Problematik, legte der operative Gewinn um stattliche 13 Prozent zu. Wobei das einerseits gut ist, andererseits die Basis dafür gewesen sein könnte, wieso diese Zahlen Gewinnmitnahmen ausgelöst hatten.
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Expertenmeinung: Denn manch ein Trader dürfte festgestellt haben, dass die Aktie vor genau einem Jahr, als die Sommerquartals-Bilanz 2023 gemeldet wurde, deutlich niedriger notierte. Zuletzt hatte der Kurs auf Zwölf-Monats-Sicht gut 70 Prozent zugelegt … der bisherige Jahresgewinn aber eben nur um 13 Prozent. Kurz: Teurer geworden ist die Aktie schon, und zwar deutlich. Die Frage ist, ob man am Markt insgesamt zu dem Schluss kommt, dass sie „zu“ teuer ist oder ob man sich auf den bislang stabilen Anstieg des operativen Gewinns besinnt und weiterhin eine sukzessiv positiver werdende Entwicklung einpreist.
Möglich ist eine kontinuierliche Verbesserung der Gewinnsituation durchaus, denn nach ewigen und nie wirklich effektiven Restrukturierungsansätzen seiner Vorgänger hat Deutsche Bank-CEO Sewing jetzt einen Kurs eingeschlagen, der funktioniert. Die Investoren haben wieder Zutrauen in das Management. Und das ist eine wichtige Basis, um zu verhindern, dass die Aktie über die üblichen Schwankungen des Gesamtmarkts hinaus nach unten ausbricht. Und die erste Nagelprobe in dieser Hinsicht wurde gestern einwandfrei bestanden.
Sie sehen im Chart, dass die Aktie anfangs kräftige Gewinnmitnahmen sah, zeitweise belief sich der Abschlag auf gut 4,8 Prozent. Aber genau da, wo die Käufer da sein mussten, waren sie es auch: auf Höhe der August-Aufwärtstrendlinie. Dort drehte die Aktie wieder nach oben und verkürzte das Minus auf am Ende 0,85 Prozent. Damit bleibt die Aktie bullisch, die Chance, das bisherige Jahres-Verlaufshoch bei 17,014 Euro zu testen, vorhanden. Zugleich ist diese August-Aufwärtstrendlinie damit zum entscheidenden Ankerpunkt avanciert, ein Stückchen darunter für den Fall der Fälle einen Stop Loss Long einzuziehen, dürfte nicht schaden!
Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals, 23.10.2024:
https://www.db.com/news/detail/20241023-deutsche-bank-veroeffentlicht-ergebnisse-zum-dritten-quartal-2024?language_id=3
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