Die Deutsche Telekom legte zur Wochenmitte ihr 2024er-Ergebnis nebst Ausblick auf 2025 vor und wurde daraufhin mit -3,26 Prozent Tagesverlierer in einem ansonsten starken DAX. Hat die in der Spitze über 65 Prozent ausmachende Rallye seit April 2024 ihr Ende gefunden?
Der Grund dafür, dass die T-Aktie aus dem Kordon der fast durchweg steigenden deutschen Blue Chips ausbrach, lag darin, dass nicht nur das 2024er-Ergebnis im Vergleich zu den vorherigen Erwartungen gemischt ausfiel, sondern man zudem auch noch vom Ausblick enttäuscht war. Konkret stellte sich das so dar:
Der Umsatz legte um 3,4 Prozent auf 115,8 Milliarden Euro zu, nur marginal über der durchschnittlichen Prognose von 115,6 Milliarden. Der um Sonderfaktoren bereinigte, operative Gewinn (EBITDA) landete mit +6,2 Prozent bei 43,0 Milliarden und damit leicht unter der Konsens-Prognose. Erfreulich war, dass der Nettogewinn (Konzernüberschuss) mit 9,4 Milliarden Euro doch ein wenig deutlicher über der Prognose von im Schnitt 9,16 Milliarden lag, aber:
Zum einen gibt es nach starken Aufwärtsbewegungen, wie sie die T-Aktie seit Ende Januar zeigte, meist mit dem Kurs mitsteigende Erwartungen, so dass das, was das Gros der Trader insgeheim erwartet (sog. Flüster-Schätzungen / Whisper Numbers), meist über den offiziellen Prognosen liegt. Zum anderen lag der Ausblick unter den Erwartungen, das wog schwerer als der leicht besser ausgefallene Nettogewinn:
Mit einer Prognose von 44,9 Milliarden Euro für das bereinigte EBITDA läge der Konzern nur 4,4 Prozent über dem operativen Gewinn von 2024. Erwartet hatten die Experten im Schnitt 46 Milliarden. Das Ergebnis pro Aktie sieht die Telekom bei 2,00 Euro, die Analysten waren im Schnitt von 2,10 Euro ausgegangen. Hinzu kommt, dass die für 2024 avisierte Dividende zwar mit 0,90 Euro die bisher höchste ist, man aber eigentlich mit 1,00 Euro gerechnet hatte.
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Expertenmeinung: Alles also nicht so üppig. Und auch, wenn das, was da gemeldet und avisiert wurde, nicht allzu deutlich unter den Erwartungen liegt: Bei einer Aktie, die derart weit gelaufen ist, können auch nur leicht verfehlte Erwartungen schwer wiegen. Die Frage ist, ob man da auch wirklich nennenswert negativ reagiert, dem Minus des Mittwochs also weitere Abgaben folgen.
Sieht man sich die Bewertung an, lag das Kurs/Gewinn-Verhältnis am per Dienstag erreichten, bisherigen Jahreshoch auf Basis dieser für 2025 avisierten 2,00 Euro Gewinn pro Aktie mit 17,5 eher hoch. Wenn man davon ausgeht, dass das Gewinnwachstum in diesem und im nächsten Jahr prozentual wohl einstellig ausfällt. Denkbar wäre eine Korrektur also allemal, zumal diejenigen, die seit Ende Januar in die Rallye hinein eingestiegen sind, in kurzer Zeit allerhand Gewinn erzielt haben, von dem nach wie vor einiges mitzunehmen wäre.

Aber bislang ist das, was die Zahlen im Chartbild bewirkt haben, eben noch kein Beinbruch. Der Rücksetzer erfolgte ausgehend vom höchsten Kurs seit 24 Jahren, der Schlusskurs lag sogar etwas über dem Eröffnungskurs und die obere Begrenzungszone dieses im Chart zu sehenden, sich keilförmig weitenden Trendkanals hielt.
Und da die T-Aktie den Ruf genießt, in wackligen Marktphasen eine Art „sicherer Hafen“ werden zu können, kann das, sofern sich die Lage insbesondere in Bezug auf die US-Wirtschafts- und Außenpolitik zuspitzt, der Aktie helfen zu vermeiden, was das Risiko einer größeren Korrektur mit erstem Ziel bei 30,78 Euro erheblich vergrößern würde:
Ein Schlusskurs unter dem gestrigen Tages-Verlaufstief von 33,22 Euro und damit doch der Fall zurück in diese Keilformation. Sollte das passieren, könnte es kurzfristig bei der T-Aktie ungemütlich werden. Dies zu verhindern, hätten die Bullen jetzt noch in der Hand.
Quellenangaben: Ergebnis 4. Quartal und Gesamtjahr 2024, 26.02.2025: https://www.telekom.com/resource/blob/1085920/96ef73311e1de05ad80c8357aeb2bec6/dt-24q4-medieninformation-data.pdf
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