Ein gigantisches Land, eine riesige Volkswirtschaft, die trotz ihrer teilweisen Öffnung in Richtung der freien Marktwirtschaft immer noch unübersichtlich, intransparent und vor allem gesteuert wirkt. Ein Investment in chinesische Aktien wirkt daher wie ein immenses Wagnis, weil es scheint, als könnte man Chancen und Risiken einfach nicht einschätzen. Ist das wahr?
Durchaus nicht. Und die fünf Aktien, die wir Ihnen in diesem Beitrag vorstellen, sind weder unbeschriebene Blätter noch schwer zu handeln. Eines aber muss man dennoch im Hinterkopf haben: Vorsichtig und besonnen sollte man an der Börse ohnehin immer vorgehen, aber was chinesische Aktien angeht, wäre noch ein Tick mehr Besonnenheit angebracht, vor allem, wenn es um spekulative Aktien wie die in diesem Beitrag ebenfalls vorgestellte NIO geht.
Aber werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf China an sich.
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- Chinas Wirtschaft: Höheres Wachstum, höhere Risiken?
- Chancen und Risiken: Der chinesische Aktienmarkt 2024
- Chinas Aktienmarkt und das Thema Corona – noch wirkt es nach!
- Risikofaktor Immobilienmarkt
- Der ewige Währungskrieg: Wohin geht es mit dem Yuan 2024?
- Risikobereiche meiden!
- Die besten China-Aktien 2024
- Beste China Aktien Vergleich: Liste nach Performance
- Fazit zum Thema China Aktien:
- Sie möchten chinesische Aktien kaufen oder verkaufen?
Chinas Wirtschaft: Höheres Wachstum, höhere Risiken?
Es ist völlig richtig, dass die chinesischen Behörden einen größeren Einfluss auf die Unternehmen haben, als das seitens der staatlichen Instanzen in Europa, Japan oder den USA der Fall wäre. Und die weit verbreitete Meinung hat sicher ihre Berechtigung, dass die immer so genau im Plan liegenden Konjunkturdaten nicht der Realität entsprechen, weil es unmöglich scheint, dass eine derartig gewaltige Volkswirtschaft auf die Zehntelstelle nach dem Komma genau so intensiv wächst, wie es die Regierung im Vorfeld avisiert hat. Aber wäre das ein Argument, um China als Investmentziel einfach auszuklammern? Sicher nicht.
Dort finden sich immens spannende Unternehmen, in die zu investieren sich alleine deswegen lohnen könnte, weil dieses Land ein faszinierendes Wachstumspotenzial hat. Und ob das Zahlenwerk der Konjunkturdaten etwas „positiv gerechnet“ ist oder nicht, die sukzessive Zunahme der Importe und Exporte, in den folgenden Charts abgebildet seit Beginn des Jahrhunderts, macht sehr deutlich, wie kräftig die chinesische Wirtschaft wächst, was natürlich auch für den Binnenkonsum gilt.
Die Wachstumsraten würden selbst dann höher liegen als in den etablierten Wirtschaftsräumen, wenn sie ganze zwei Prozent niedriger wären als angegeben – und derart deutlich überzieht man auch dort nicht. Das Tempo des Bruttoinlandsprodukt-Wachstums nimmt zwar ab, denn China hatte bis Ende 2022 immer wieder flächendeckende, die Konjunktur massiv bremsende Corona-Lockdowns verhängt und hat immense Probleme mit seinem im Vorfeld viel zu heiß gelaufenen Immobilienmarkt. Aber das bedeutet nicht, dass die Wirtschaft schrumpft, sie wächst nur langsamer. Und das ist nach so vielen Jahren starken Wachstums auch gar nicht anders möglich.
Besonders wichtig ist für einen Investor der Aspekt, dass China längst nicht mehr die „Filiale“ europäischer und US-amerikanischer Unternehmen ist, abhängig von deren Maschinen und Knowhow. Auch, wenn vieles aus dem Bereich europäischer und US-amerikanischer Waren kopiert wird, was vor allem die US-Regierung regelmäßig lautstark beklagt: Mittlerweile ist das Reich der Mitte so weit, dass viele Innovationen aus China kommen und, das ist noch bedeutsamer: Die chinesische Wirtschaft ist weniger abhängig von den USA, Europa und Japan, als es diese drei Wirtschaftsräume untereinander sind.
Dies in Kombination mit einer wachsenden Stadtbevölkerung mit höherem Lebensstandard sorgt für einen steigenden Binnenkonsum, dem Rückgrat jedes Wirtschaftswachstums. Dass dieser Konsum wegen der oben erwähnten Faktoren, insbesondere wegen der Probleme am Immobilienmarkt, derzeit langsamer wächst, ist zwar richtig. Aber er wächst eben trotz alledem. Das schnelle Wachstum Chinas hat aber auch Risiken erzeugt. Die sollte man unbedingt kennen, bevor man sich entscheidet, einen Teil seines Kapitals in China zu investieren. Dazu im Folgenden mehr.
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Chancen und Risiken: Der chinesische Aktienmarkt 2024
Der chinesische Aktienmarkt ist nicht so einfach zu erfassen wie beispielsweise der deutsche oder der US-Aktienmarkt. Es gibt Aktien, die für Ausländer nicht handelbar sind. Bisweilen gibt es von ein und demselben Unternehmen zweierlei Aktien, einmal für In- und einmal für Ausländer. Hinzu kommt, dass die chinesische Notenbank, die People‘s Bank of China, bisweilen aktiv den Aktienmarkt stützt, wie das beispielsweise in der ersten Jahreshälfte 2020 im Zuge der Lockdowns der Corona-Krise der Fall war. Daher ist es wichtig, sich für uns ausländische Investoren „richtige“ Indizes anzusehen.
Dafür bietet sich der HSCEI, der Hang Seng China Enterprises Index, an. Das ist ein Index in Hongkong, der die 50 wichtigsten dort gehandelten Aktien Chinas listet. Der folgende Chart vergleicht den HSCEI mit dem allgemein als „Leitindex“ geltenden Shanghai Composite Index über die vergangenen fünf Jahre. Sie sehen: Die Unterschiede könnten nicht größer sein!
Da der HSCEI letztlich das realere Bild zeigt, wird schon klar: Wer in China investiert, sollte vorher genau hinsehen, in welche Branchen und zu welchem Zeitpunkt man einsteigt. Denn wie vorstehend bereits erwähnt: Das starke Wachstum hat Gefahren erzeugt, die im Winter 2023/2024 vor allem auf einer immens hohen Verschuldung bei den Verbrauchern, einem wankenden Immobilienmarkt und dem Druck auf die Exporte durch einen nachlassenden Konsum in den USA und Europa basieren.
Chinas Aktienmarkt und das Thema Corona – noch wirkt es nach!
Für uns in Europa ist die Corona-Problematik nur noch eine Erinnerung. Nicht nur ist das öffentliche Leben wieder auf normalem Level, auch Folgen wie die gerissenen Lieferketten sind großenteils überstanden. Selbst die Inflation am Ende der Kette der Nebenwirkungen ist mittlerweile auf ein nur noch leicht über der Zielzone der Notenbanken liegendes Niveau zurückgekommen. In China sieht das anders aus.
In China ging man mit dem Virus weitaus radikaler um als anderswo. Sobald nur ein paar Infektionen in einer größeren Stadt gemeldet wurden, wurden solche Ballungsräume einfach komplett heruntergefahren. Das galt auch für die Industrie und die Häfen. So hatte die chinesische Regierung noch im Herbst 2022 die Riesenmetropole Shanghai, zugleich logistische Drehscheibe für ganz Asien, wochenlang quasi auf Eis gelegt.
Diese rigide Vorgehensweise hatte Konsequenzen, die auch im Heute noch nachwirken: Die chinesischen Verbraucher sind vorsichtiger geworden. Eine hohe Privatverschuldung und die Erkenntnis, dass eben doch leicht mal etwas völlig Unerwartetes für Risiken in Bezug auf die finanzielle Perspektive sorgen kann, haben das einst so immense Konsumwachstum gedämpft. Aber ein anderer Risikofaktor wiegt womöglich noch schwerer: Die Probleme des chinesischen Immobilienmarkts.
Risikofaktor Immobilienmarkt
Das starke Wachstum der letzten 30 Jahre löste in China einen Bauboom aus. Mit ihm kamen immer größere Kredite bei den Konsumenten, aber auch die Unternehmen verschuldeten sich oft irrational stark, um noch schneller zu wachsen. Dazu kam, wie immer und überall in solchen Phasen, eine immense Spekulation, die die Immobilienpreise noch höher trieb. Durch diese hohen Schulden in Kombination mit der Materialknappheit und den dadurch stark gestiegenen Erzeugerpreisen ist der riesige, chinesische Immobilienmarkt ins Wanken geraten.
Immer mehr große Immobilienkonzerne können Zinsen auf Anleihen nicht mehr bedienen, erste Immobilienriesen blieben sogar die Rückzahlung solcher Anleihen schuldig. Die folgende Grafik zeigt, wie sich das in den Aktienkursen großer, chinesischer Immobilienunternehmen niederschlug, die Kurse sind in Hongkong-Dollar ausgewiesen:
Erst kam im zweiten Halbjahr 2021 der große Crash, im Frühjahr 2022 wurde bei vielen dieser Aktien der Handel ausgesetzt. Im Verlauf des Jahres 2023 wurde er dann zwar wieder freigegeben, aber auf einem für Investoren natürlich katastrophalen Niveau. Da kann es zu diesem Rat keine Alternative geben: Meiden Sie chinesische Immobilienaktien. Und am besten auch chinesische Banken, denn wenn diese Immobilienriesen ihre Schulden nicht mehr bedienen können, trifft das Chinas Banken als erste … und Aktionäre dieser Unternehmen natürlich ebenso.
Der ewige Währungskrieg: Wohin geht es mit dem Yuan 2024?
Die chinesische Währung und ihr Verhältnis zu US-Dollar und Euro sind seit Jahrzehnten ein ständiger Zankapfel. Der Rest der Welt wirft China vor, sich durch die Abwertung seiner Währung gezielt Vorteile beim Export zu verschaffen. Diese Vorteile basieren darauf, dass, je schwächer die eigene Währung ist, die erzielten Renditen beim Verkauf chinesischer Waren im Ausland steigen. Und es ist richtig, dass China den Wert der eigenen Währung weit effektiver steuern kann als das für andere Währungsräume gilt. Dass China seine Währung permanent abwertet, ist zwar falsch … aber in den Jahren 2018/2019 und 2022/2023 war das durchaus der Fall.
Der folgende Chart zeigt, wie viel Yuan man für einen US-Dollar bezahlen muss. Steigt der Kurs, wird der chinesische Yuan also schwächer. Fällt er, wird er aufgewertet. Und während es in der Tat im Zuge der Zuspitzung des Handelskriegs in den Jahren 2018 und 2019 zu einer auffälligen Abwertung des Yuan kam, weil China die Strafzölle der USA durch das Verbilligen des Yuan teilweise ausglich, fiel der Kurs seit Mitte 2020 bis zum Frühjahr 2022 deutlich. Da kam es also zu einer Aufwertung des Yuan, weil man nach dem Handelskrieg in Donald Trumps Amtszeit auf eine Entspannung setzte, um den Handel wieder in Schwung zu bringen und die Nachteile eines aufgewerteten Yuan durch höhere Umsätze kompensieren wollte. Was eine Zeit lang funktionierte, jedoch sehen Sie im folgenden Chart:
Im weiteren Verlauf des Jahres 2022 kam es zu einer immensen Abwertung des Yuan zum US-Dollar, die zwar Anfang 2023 zum Teil abgebaut wurde, jetzt aber erneut vorliegt. Diese Abwertung des Yuan bzw. Aufwertung des US-Dollars hat zwei Gründe:
Zum einen ist der US-Dollar zu allen wichtigen Währungen im übergeordneten Trend stark, weil die auch jetzt, angesichts der Erwartung baldiger, erster Leitzinssenkungen massiv höheren Anleihe-Renditen dort die Investoren locken und die Nachfrage nach US-Dollars dadurch hoch ist. Zudem neigen Investoren dazu, den US-Dollar in wirtschaftlichen Krisenzeiten als sicheren Hafen anzusehen. Und in den letzten Jahren war die weltwirtschaftliche Gemengelage eben mit erhöhten Risiken versehen.
Zum anderen drückt China seine Währung bewusst, weil das Binnenwachstum durch die Corona-Lockdowns und den fragilen Immobilienmarkt massiv unter Druck steht und man das durch steigende Exporte zu kompensieren versucht, wofür ein schwacher Yuan unterstützend fungiert. Da man bei einem schwachen Yuan beim Investment in China Währungsverluste hinnehmen muss, wird klar: Ein Risikofaktor wird die Währung bei Investments in China-Aktien immer sein.
Risikobereiche meiden!
Es wäre derzeit unbedingt zu empfehlen, sich bei China-Investments von Immobilienunternehmen und Banken fernzuhalten und aufgrund des nachlassenden chinesischen Konsumwachstums bei konsumorientierten Unternehmen auf eine internationale Ausrichtung zu achten. Zu viel Wagnis kann hier ungut enden, man sollte daher lieber nicht auf den großen Turnaround wetten, sondern auf Bereiche setzen, die solide Perspektiven mitbringen. Fünf dahingehend spannende Aktien zeigen wir Ihnen jetzt:
Die besten China-Aktien 2024
Am besten ist es, sich Aktien von Unternehmen anzuschauen, die eine internationale Ausrichtung haben. Und um Ein- und Ausstieg in die Aktien zu erleichtern, sollten sie in jedem Fall entweder in den USA oder in Europa handelbar sein. Dabei muss man sich aber nicht auf Alibaba und Baidu beschränken, die mittlerweile fast allen Anlegern bekannt sind. Die Zahl spannender China-Aktien ist hoch.
Unsere Kandidaten sind ebenfalls in den USA und Deutschland handelbar, wobei wir für die nachfolgenden Charts die Dollar-Notierungen gewählt haben, weil in den USA die Umsätze höher sind.
Wir stellen Ihnen nachfolgend eine kleine Auswahl aus fünf chinesischen Aktien vor, die derzeit interessant sind und aus aktueller Sicht spannend bleiben werden. Die Charts zeigen die Aktien auf Wochenbasis und erfassen einen Zeitraum von fünf Jahren. Das sind aber keineswegs die einzigen interessanten chinesischen Aktien. Und denken Sie bitte zudem daran, dass diese Auswahl eine Momentaufnahme im Dezember 2023 darstellt. Die Rahmenbedingungen und charttechnischen Konstellationen unterliegen einem steten Wandel.
Alibaba: Hansdampf in allen Gassen
Alibaba (ISIN: US01609W1027 – Symbol: BABA – Währung: USD) wird von vielen „nur“ als Online-Händler gesehen. Aber das Unternehmen ist deutlich mehr als das. Viele verschiedene Sektionen richten sich an die unterschiedlichen Bedarfsgruppen. Es finden sich spezielle Plattformen für den Großhandel, den Einzelhandel und den Endverbraucher, wobei zudem mit „Taobao“ eine Auktionsplattform für gebrauchte Artikel im Stil von eBay existiert. Hinzu kommen u. a. mit „Alipay“ ein eigenes Bezahlsystem und mit „Ant Financial“ ein eigener Finanzdienstleister. Alibaba generiert stetig steigende Umsätze und bewegte sich schon Jahre vor Amazon stabil in der Gewinnzone.
Die Aktie korrigierte 2021 erheblich und bildet seither einen breit angelegten Boden aus. Zum einen, weil es Streit mit der chinesischen Regierung über eine Reihe von Auflagen im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang der Finanzsparte „Ant Financial“ gab, der auch jetzt noch nicht vollzogen ist. Darüber hinaus sah man das Unternehmen in Peking aufgrund seiner steigenden Marktmacht und internationalen Ausrichtung eine Zeit lang als Bedrohung an und machte ihm mit zunehmenden Regulierungen das Leben schwer. Das ist zwar jetzt großenteils vom Tisch, aber natürlich sieht Alibaba als konsumorientiertes Unternehmen derzeit Druck auf den Unternehmensgewinn. Wer mit dieser Aktie liebäugelt, sollte abwarten, ob diese laufende Bodenbildung in eine Aufwärtswende mündet, indem die Aktie die mittelfristige Handelsspanne eindeutig nach oben verlässt.
Tencent: Der Allrounder
Außerhalb Chinas operiert Tencent (ISIN: KYG875721634 – Symbol: TCEHY – Währung: USD) eher wenig, daher ist das Unternehmen in Europa weniger bekannt. Aber in China selbst kennt Tencent so ziemlich jeder, denn es handelt sich hier um einen Internet-Allrounder der besonderen Art. Basis ist zwar die Instant-Message-Plattform QQ, aber letzten Endes betreibt Tencent ein Online-Portal, das Shopping, Online-Payment, verschiedenste Internet- und Kommunikationslösungen und mehr bietet. Aber das ist nur ein großes Standbein, denn:
Tencent hält eine dreistellige Zahl wichtiger Patente und betätigt sich als Investor in Hunderten von Technologieunternehmen weltweit. So breit gestreut wie die eigene Angebotspalette investiert Tencent auch sein Kapital und wirkt dadurch wie ein Internetunternehmen, das sich in eigener Rechnung zugleich als cleverer Investmentfonds betätigt. Und das rechnet sich – die Bilanzdaten von Tencent sind eine beeindruckende Erfolgsgeschichte:
Umsatz und Gewinn stiegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Erst 2022 machte sich die zunehmend problematische Lage der Weltwirtschaft durch einen fallenden Gewinn pro Aktie bemerkbar, 2023 ging der Druck auf den Gewinn weiter. Für die kommenden Jahre rechnet man seitens der Experten dann aber mit wieder steigenden Gewinnen. Dass der Aktienkurs das bislang nicht widerspiegelt, unterstreicht das momentane Misstrauen der Investoren gegenüber dem chinesischen Markt. Aber sollte der Kurs die schon Anfang 2022 begonnene Bodenbildung nach oben verlassen, wäre die Tencent-Aktie für längerfristige Investoren allemal eine Überlegung wert. Der Chart zeigt den Kurs des Tencent-ADR (ADR = American Depositary Receipt) in US-Dollar.
Geely Automobile Holdings: Autobauer auf Expansionskurs
Geely (ISIN: US36847Q1031 – Symbol: GELYY – Währung: USD) ist ein großer chinesischer Automobilhersteller. Das Unternehmen ist noch jung, wurde erst 1986 gegründet und stellte zunächst Kühlschrankteile her. 1998 verließ das erste Auto das Werk. Mittlerweile hat Geely eine breite Modelpalette eigener Fahrzeuge etabliert, ist hierzulande aber vor allem durch seine Mehrheitsbeteiligungen an großen europäischen Marken bekannt. Erst 2005 tauchte Geely bei einer europäischen Autoshow auf, kurz danach begann die Expansion. Derzeit hält Geely Mehrheitsbeteiligungen an Volvo und Polestar sowie an Proton und Lotus.
Bis 2018 verbuchte das Unternehmen stark steigende Gewinne. Doch seither ist der Wurm drin: Zuerst bremste die weltweite Corona-Problematik die Gewinne aus, dann die Lieferketten-Probleme und die in China ja bis Ende 2022 immer wieder auftauchenden, flächendeckenden Lockdowns. Auch 2023 blieb der Gewinn gedrückt, wenn die Experten Recht behalten sollten, die jedoch für die kommenden Jahre schon deutlich zuversichtlicher sind. Nichtsdestotrotz gilt auch hier: Diese Zuversicht sollte sich im Chart in einer vollendeten Aufwärtstrendwende niederschlagen. Erst dann wäre Geely ein interessanter Einstiegskandidat.
JD.com: Der Super-Shop
Weitgehend nimmt man hierzulande an, dass die Online-Handelsplattform Alibaba in China vergleichbar dominant sei wie amazon.com im Rest der Welt. Aber das ist ein Irrtum. JD.com (ISIN: US47215P1066 – Symbol: JD – Währung: USD) ist im höheren Preissegment des Onlinehandels, z. B. bei Elektrogeräten und Luxusartikeln, in China führend und ist daher, rein vom Umsatzvolumen her betrachtet, größer als Alibaba. Hinzu kommt, dass JD.com immer mehr weltweit expandiert. Zwischen den beiden Unternehmen herrscht ein harter Konkurrenzkampf, wobei JD.com mit Tencent, Alphabet oder Baidu in einigen Bereichen kooperiert, um Alibaba in den eigenen Kernhandelsbereichen auf Distanz zu halten.
Dass der Konsum weltweit, in China aber ganz besonders unter Druck steht und viele Verbraucher gerade bei den hochpreisigen Waren, der Domäne von JD.com, vorsichtiger agieren, machte sich in den letzten Jahren durch kräftigen Druck auf den Unternehmensgewinn bemerkbar. Der seit fast drei Jahren das Kursbild dominierende Abwärtstrend ist daher nachvollziehbar. Aber JD.com ist ein ebenso großes wie starkes und spannendes Unternehmen, daher wäre die Aktie allemal einen genaueren Blick wert, sobald es gelingt, diesen Abwärtstrend zu überwinden.
NIO: Das große Wagnis
NIO (ISIN: US62914V1061 – Symbol: NIO – Währung: USD) mit Sitz in Shanghai wurde 2014 gegründet und ist, salopp ausgedrückt, angetreten, um Tesla das Fürchten zu lehren. NIO entwickelt Elektrofahrzeuge in den gleichen Kategorien, d. h. im Bereich eleganter und zugleich sportlicher Fahrzeuge in der gehobenen Mittelklasse und hat bereits eine recht breite Modellpalette im Angebot. Im September 2018 ging NIO in den USA an die Börse. Wird NIO eine Konkurrenz für Tesla?
Das stand anfangs noch völlig in den Sternen, aber mittlerweile geht es bei NIO zügig voran. Die Modellpalette wächst, der Umsatz steigt schnell. Aber die Hoffnung, NIO würde relativ bald die Gewinnzone erreichen, wurden durch die gestiegenen Kosten und die vorsichtiger werdenden Verbraucher, auch und gerade in China, erst einmal zerschlagen. Das Erreichen der Gewinnschwelle sehen die meisten Analysten nicht vor 2025. NIO bleibt zwar trotzdem auf Kurs und dürfte sich seinen Platz unter den Autobauern gesichert haben. Aber derzeit bewegt sich die Aktie eben in einem Abwärtstrend. Solange der besteht, ist NIO, die ohnehin immens spekulativ und damit nur für risikofreudige Spekulanten geeignet ist, eine Aktie, die man nicht gleich kaufen, aber in jedem Fall weiter beobachten sollte!
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Beste China Aktien Vergleich: Liste nach Performance
China Aktie | Kurs | Währung | 52 W Tief | 52 W Hoch | YTD | 6 M | 1 J | 5 J |
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Geely | 1,60 | EUR | 0,86 | 1,80 | 61,76 % | 33,67 % | 42,68 % | -6,99 % |
Tencent | 49,56 | EUR | 30,52 | 57,00 | 46,54 % | 5,50 % | 28,43 % | 41,78 % |
JD.com ADR | 35,12 | USD | 20,82 | 47,82 | 21,54 % | -0,43 % | 23,01 % | 10,86 % |
Alibaba | 87,03 | USD | 66,63 | 117,82 | 12,28 % | -1,71 % | 10,92 % | -52,27 % |
NIO | 4,60 | USD | 3,61 | 9,57 | -49,28 % | -12,88 % | -41,03 % | 150,00 % |
Fazit zum Thema China Aktien:
Abschließend sei noch einmal betont: Ein Investment in chinesische Aktien ist trotz des Wachstums dieses Marktes und der beeindruckenden Chancen eine spekulative Angelegenheit, die man mit der angemessenen Vorsicht und moderatem Kapitaleinsatz angehen sollte.
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