ELMOS Aktie Prognose Elmos Semiconductor: Diese Flinte liegt noch nicht im Korn

News: Aktuelle Analyse der ELMOS Aktie

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Zur ELMOS Aktie

Der Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor legte seine 2024er-Ergebnisse nebst Ausblick auf 2025 vor und die Aktie fiel um 4,68 Prozent. Damit könnte die Geschichte zu Ende erzählt sein, indem man folgert: Die Zahlen waren nicht gut genug. Aber ob das wirklich so stimmt …?

Elmos Semiconductor ist nicht gerade ein Chiphersteller wie alle anderen. Das Unternehmen fertigt spezielle Schaltungen (ASICS), die fast durchweg in der Automobilindustrie Verwendung finden. Da die gerade mit Absatzproblemen zu kämpfen hat, könnte man denken, dass auch Elmos‘ Umsatz unter Druck steht. Tut er aber nicht, er legte 2024 zum Vorjahr um 1,1 Prozent zu. Sicher, 1,1 Prozent klingt nach knapp über gar nichts, aber wenn man sich ansieht, wie drastisch es bei den „normalen“ Halbleiterunternehmen außerhalb des KI-Bereichs abwärts ging, ist ein gut behaupteter Umsatz schon ein Wort.

Hinzu kam ein über den Prognosen liegender Gewinn pro Aktie: Bereinigt um Sondereffekte kam Elmos auf 5,95 Euro. 2023 waren es 5,79 Euro, die durchschnittliche Analystenprognose lag bei 5,59 Euro. Dass es etwas mehr wurde statt wie von den Analysten erwartet etwas weniger, basierte auf einer soliden operativen Marge von 25,1 Prozent auf EBIT-Basis. Das passte also alles. Aber wieso fiel die Aktie dann? Und das auch noch zeitweise heftig, das Tagestief lag mit -9,2 Prozent noch ein gutes Stück unter dem Schlusskurs.

Das lag angeblich am Ausblick. Für 2025 rechnet Elmos Semiconductor mit einem in etwa gleichbleibenden Umsatz um 580 Millionen Euro +/- 30 Millionen und einer EBIT-Marge von 23 Prozent +/- drei Prozent. Was heißt: Der Gewinn pro Aktie wird tendenziell sinken, solange man nicht am oberen Ende beider Prognose-Spannen landet.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ELMOS Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Natürlich ist das nicht gerade ein Grund zur Begeisterung, aber ein Beinbruch ist es eben auch nicht. Was sich auch daran zeigt, dass Akteure am Tagestief zu der Ansicht gelangten, dass es lohnt, die Aktie auf dem gedrückten Niveau einzusammeln, obwohl sie durch die Abschläge an der gerade wieder von unten erreichten 200-Tage-Linie abgewiesen wurde und durch die Oktober-Aufwärtstrendlinie gefallen war.

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 69,20 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 69,20 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS

Wer da einstieg, dürfte sich die Bewertung und die Kursziele angesehen haben. Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 12 auf Basis des 2024er-Gewinns könnte Elmos allemal ein gutes Stück weniger verdienen und wäre trotzdem noch nicht teuer bewertet. Und die Kursziele der sechs Analysten, die die Aktie regelmäßig im Auge haben, liegen zwischen 75 und 110 Euro, der Schnitt bei 88 Euro: weit über dem derzeitigen Kurs. Wenn man sich dann noch überlegt, wie robust sich Elmos präsentiert, obgleich seine Hauptkunden in der Automobilindustrie gerade wenig Spaß haben, kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass der aktuelle Kurslevel kein Verkaufs-, sondern eher ein Einstiegsniveau wäre.

Auf soliderem Boden stünde man mit einer Long-Position aber erst dann, wenn das Chartbild belegt, dass auch andere das so sehen, sprich die Bullen wieder antreten und etwas „reißen“, indem sie mit Schlusskursen über 75 Euro klar über den Kreuzwiderstand zwischen 71,50 und 73,70 Euro hinauskommen, an dem die Aktie am Dienstag erst einmal abgedreht hat.

Quellenangaben: Ergebnis des Geschäftsjahres 2024, 18.02.2025: https://www.elmos.com/ueber-elmos/investor/finanznachrichten/aktuelles/elmos-erfolgreicher-abschluss-des-jubilaeumsjahres-2024.html

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Vorherige Analysen der ELMOS Aktie

In drei Wochen kommen bei Elmos Semiconductor Bilanzdaten. Aber wichtige Chartmarken stehen schon jetzt im Feuer. Dass sie vom Sog der abrutschenden KI-Aktien gestern nicht erfasst wurde, könnte helfen … sofern die aktuell im Feuer stehende Supportzone hält.

In den letzten Wochen wurde der KI-Hype ja noch einmal ausgedehnt, als man sich gewahr wurde, dass die forcierte Entwicklung neuer Plattformen und Anwendungen zahlreiche, riesige Rechenzentren benötigt, die Unmengen an Strom verschlingen werden. Sogar Unternehmen, die eine solche Versorgungs-Infrastruktur bereitstellen könnten, wurden schon einmal auf Verdacht durch die Decke getrieben. Und kaum jemand zweifelte daran, dass die Zugpferde des Booms wie Nvidia oder Broadcom noch sehr viel weiteres Kurspotenzial haben. Doch dann kam diese Meldung aus China, dass ein Startup deutlich billiger und schneller Ergebnisse erzielt habe, für die andere Unsummen ausgegeben haben.

Und auf einmal rutschten gleich mehrere Branchen weg, unter anderem auch sehr viele Chiphersteller und Halbleiterindustrie-Zulieferer. Elmos Semiconductor hingegen kam mit einem moderaten Abschlag von 1,2 Prozent auffallend gut davon.

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 27.01.2025, Kurs 75,00 Euro, Kürzel: ELG | Online Broker LYNX
Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 27.01.2025, Kurs 75,00 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS

Anfangs lag die Aktie bis zu 5,1 Prozent im Minus, dann aber drehte sie und verkürzte den Verlust erheblich. Und damit drehte der Kurs an einer ganz entscheidenden Supportzone, konkret an der Kreuzunterstützung aus der Nackenlinie der Anfang des Monats vollendeten Aufwärtswende-Formation und der 200-Tage-Line im Bereich 72,00/72,50 Euro. Und dass die Bullen da zugriffen, hatte nicht nur charttechnischen Rückhalt.

Expertenmeinung: Diese Vollendung der Aufwärtswende basierte auf einer sehr positiven Reaktion auf das Zahlenwerk des Auftrags-Halbleiterherstellers Foxconn. Der hatte starke Zuwächse im KI-Bereich gemeldet, aber auch im Bereich Automotive. Und Letzteres ist die Domäne von Elmos Semiconductor, die mit ihren integrierten Schaltungen (ASICS) vor allem die Autobauer bedienen. Eigentlich zwar ein Geschäft, das angesichts der wehklagenden Automobilkonzerne ein schwieriges sein könnte, aber bislang war es das für Elmos nicht, die Nachfrage nach ASICS war ungebrochen. Damit sahen die Käufer des Montags Elmos als nicht betroffen und in Rücksetzer kaufenswert an und nutzten die Gelegenheit zum Einstieg. Das wäre eine gute Vorlage für einen neuen Aufwärtsimpuls, aber:

Solange man noch auf die am 18. Februar im Terminplan stehenden Bilanzzahlen von Elmos Semiconductor warten muss und damit offenbleibt, ob auch dieses Unternehmen in Sachen Automotive-Nachfrage Positives zu vermelden hat, bleibt die Sache auf der Kippe. Dieser gestern getestete Support kann halten, aber wenn die Aktie eben doch unter 72 Euro schließen sollte, wendet sich die Wartezeit bis zur Bilanz gegen die Bullen, behalten Sie diesen Support also unbedingt im Auge!

Dass Halbleiteraktien und Zulieferer nach den am Montag gemeldeten, guten Quartalszahlen des taiwanesischen Halbleiterherstellers Foxconn massiv stiegen, war teilweise logisch, teilweise nicht. Speziell bei Elmos Semiconductor wäre der Anstieg aber gut unterfüttert.

Der Auftrags-Hersteller Foxconn meldete einen klar über den Erwartungen liegenden Umsatzanstieg. Der basierte zwar vor allem auf einer steigenden Nachfrage nach KI-Servern, aber auch auf einer höheren Nachfrage seitens der Automobilbranche, wie gemeldet wurde. Und das ist die Domäne von Elmos Semiconductor. Das Unternehmen bietet spezielle, individuelle Lösungen in Form von integrierten Schaltungen (application-specific integrated circuit oder kurz ASICs) für die Automobilindustrie an, sodass man durchaus hoffen kann, dass die gute Nachfrage aus diesem Sektor bei Foxconn auch bei Elmos Semiconductor wiederzufinden sein wird, wenn das Unternehmen seine Ergebnisse des vierten Quartals vorlegen wird (erwartet werden die Zahlen am 18. Februar).

Natürlich ist das erst einmal eine Vermutung, die durch entsprechend positive Zahlen seitens Elmos bestätigt werden müsste. Aber gerade der Umstand, dass es noch einige Wochen hin ist, bis man mit Bilanzdaten rechnen darf, spielt derjenigen Seite in die Karten, in deren Richtung der Trend läuft. Und solange es gelingt, das starke Signal, das durch die Reaktion der Aktie am Montag generiert wurde, aufrechtzuerhalten, ist das die Seite der Bullen. Ein Blick auf den Chart zeigt:

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 07.01.2025, Kurs 77,00 Euro, Kürzel: ELG | Online Broker LYNX

Expertenmeinung: Durch den kräftigen Anstieg zu Wochenbeginn, der von überdurchschnittlichen Umsätzen begleitet wurde, wurden gleich drei wichtige Widerstandslinien überboten: die Juni-Abwärtstrendlinie, die Nackenlinie einer unteren Umkehrformation und die 200-Tage-Linie. Das war ein sehr starkes, bullisches Signal, das am Dienstag dann auch noch Anschlusskäufe sah. Aber zum Selbstläufer muss die Aktie damit nicht werden, das Kursgeschehen des Dienstags macht deutlich, dass Vorsicht geboten bleibt.

Denn vor dem großen Ziel des bullischen Lagers in Form des 2024er-Jahreshochs bei 92,90 Euro und dem im Frühjahr 2023 erzielten Rekordhoch bei 93,90 Euro liegt noch ein Widerstandsbereich, konkret die Hochs der Monate Juli und August bei 83,00/83,20 Euro. Nachdem die Elmos-Aktie am gestrigen Dienstag mit einer Aufwärts-Kurslücke startete, ging es zunächst bis 81,70 Euro weiter aufwärts, dann aber setzten Gewinnmitnahmen ein. Ein schlechtes Omen?

Noch nicht, denn die Aktie hatte letzten Freitag bei 68,30 Euro geschlossen. Dass nach einem so schnellen Run um in der Spitze fast 20 Prozent auch mal Gewinne mitgenommen werden, ist normal. Der Weg nach oben wäre damit also noch nicht verbaut. Erst, wenn der am Montag überwundene Kreuzwiderstand, der jetzt als Support dient, wieder unterschritten wird, würde dieser markante Ausbruch als Bullenfalle enden … worauf man, nicht zuletzt, weil die Aktie günstig bewertet ist, besser nicht setzen sollte, bevor es tatsächlich passiert wäre.

Ein Halbleiter-Hersteller, der nicht zum Kreis der vom KI-Boom befeuerten Unternehmen gehört und trotzdem vor einem bullischen Signal steht? Ja, so etwas gibt es. Elmos Semiconductor könnte jetzt entscheidende Charthürden bezwingen. Der Haken dabei: das Wörtchen „könnte“.

Seit dem 5. November läuft es bei der Elmos Semiconductor-Aktie. Das war der Tag, an dem der Hersteller von Halbleiter-Lösungen, dessen Schwerpunkt die Autoindustrie ist, die Ergebnisse des dritten Quartals vorlegte. Die zwar nicht spektakulär waren, sondern einfach nur gut. Und die auch keinen angehobenen Jahresausblick oder einen bullischen Blick auf 2025 lieferten. Aber diese Ergebnisse waren deutlich besser als das, was die Short-Seller, die den Elmos-Kurs zwischen Anfang Juni und Ende Oktober massiv gedrückt hatten, erwartet hatten. Die Aktie machte einen Riesensatz nach oben, der den Grundstein für eine mögliche Aufwärtswende-Formation legte:

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 17.12.2024, Kurs 69,50 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 17.12.2024, Kurs 69,50 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass die Elmos-Aktie zwischen September und heute eine Art „hängende“, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet hat, der „Kopf“ entstand durch die Rallye nach der Quartalsbilanz. Die Nackenlinie dieser Formation liegt zwischen 69,10 und 70,10 Euro und wurde jetzt erreicht. Diese Formation zu vollenden, wäre ein sehr bullisches Signal, allerdings ließe sich das mit dem Überwinden der Nackenlinien-Zone noch nicht als erledigt ansehen, denn:

Expertenmeinung: Die mittelfristige Abwärtstrendlinie sowie die 200-Tage-Linie liegen bei 71,70 und 72,60 Euro und damit so nahe, dass man sie in diese Entscheidungszone mit einbeziehen muss. Da müsste die Elmos-Aktie also drüber. Dann wäre nach oben allerhand Luft, zumindest aus charttechnischer Sicht. Die nächste nennenswerte Widerstandszone würde dann erst im Bereich 82,00 zu 83,60 Euro warten. Aber kann das denn funktionieren? Bei einem „normalen“ Chiphersteller, der auch noch schwerpunktmäßig für die derzeit in den Seilen hängende Automobilindustrie fertigt? Das muss nicht klappen … aber wie gesagt: es könnte durchaus.

Sicher ist an der Börse nichts, auch nicht, dass eine vollendete Trendwendeformation zwingend einen großen Aufwärtsschub nach sich zieht. Aber die von Elmos entwickelten Lösungen in Form von sogenannten ASICS (application-specific integrated circuit) sind offenkundig weiterhin begehrt. Und wenn, so könnte man argumentieren, das schon in einer derart schwierigen Phase gelingt, was könnte da möglich sein, wenn die Autokonzerne wieder Rückenwind sehen? Aber es müssten nicht einmal massive Wachstumsraten auf den Tisch kommen, um die Aktie interessant zu machen.

Denn noch hat Elmos Semiconductor nicht einmal die Gewinnzone für das Jahr erreicht. So viele hatten die Aktie mit den normalen Halbleiterunternehmen, die gerade in der Flaute festsitzen, in einen Topf geworden, dass die Aktie mit Blick auf ihre aktuelle Bewertung immer noch ungewöhnlich günstig bewertet ist: Für die durchschnittliche 2024er-Gewinnschätzung der Analysten liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis aktuell bei 12. Das ist kein Sprungbrett für neue Hochs, aber es kann genug Motivation für die Käufer bieten, um Elmos in den oberen Bereich der Handelsspanne zu heben … wenn diese Trendwendeformation vollendet wird.

Viele Unternehmen im Bereich der Chipbranche haben derzeit massiv Probleme. Aber eben nicht alle … und Elmos Semiconductor gehört zu den wenigen, die sich tadellos behaupten können. Die gestrige Quartalsbilanz hat das belegt … und die Bären dadurch zerlegt.

Mit einem Anstieg um sagenhafte 16,34 Prozent quittierte die Aktie von Elmos Semiconductor die am Dienstag vorgelegten Ergebnisse des dritten Quartals. Dabei wirkte das Ergebnis gar nicht spektakulär: Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 4,0 Prozent zurück. Und die bisherige 2024er-Prognose wurde nur bestätigt, wobei das Halbleiter-Unternehmen sogar mitteilte, dass man in Sachen Umsatz eher am unteren Ende der Prognosespanne landen würde. Was sollte daran einen Anstieg in dieser immensen Größenordnung wert sein?

Expertenmeinung: Der Kurssprung entstand, weil zu viele im Vorfeld zu sicher waren, dass das Ergebnis schlecht ausfallen würde. Vermutlich, weil zum einen die gesamte Branche außerhalb des Bereichs, der unmittelbar von KI profitziert, schlecht dasteht. Und weil Elmos Semiconductor Spezial-Lösungen vor allem für eine Branche entwickelt, die selbst unter Druck steht: für die Automobilindustrie. Aber jetzt wurde klar: Nein, der seitens der Leerverkäufer, sprich der Bären erwartete Einbruch bei Umsatz, Marge und Gewinn blieb aus. Und das führte zu einer Short Squeeze, d.h. die Bären wurden gestern ausgequetscht wie Zitronen.

Dabei waren die Zahlen auch bislang immer stabil, zumal Elmos den Vorteil hat, keine eigene Herstellung vorzuhalten sondern seine Lösungen von anderen Unternehmen produzieren zu lassen, was den Kostenaufwand reduziert. Und es ist keineswegs unlogisch, dass innovative Lösungen, wie sie Elmos mit seinen ASICS liefert, in einer unter Druck stehenden Branche wie der der Autobauer gesucht werden, um dadurch Kosten zu sparen.

Die Leerverkäufer waren also gewagter unterwegs, als sie dachten. Und so mussten sie die zuvor leer verkauften (d.h. geliehenen und dann am Markt verkauften) Aktien eilends zurück kaufen, um die Verluste einzugrenzen – was bei einer eher umsatzschwachen Aktie wie Elmos leicht dazu führen kann, dass man auch teuer einkaufen muss, weil zu wenige Verkaufsorders im Markt liegen. Vor allem nach solchen relativ guten Zahlen. Der Effekt im Chart:

Die Aktie überwand gleich drei Widerstandslinien, die jetzt wieder als Support fungieren. Es ist zwar möglich, dass der Kurs zunächst erst einmal zurückkommt, weil die Käufe derer, die ihre Leerverkäufe eindecken mussten, jetzt „durch“ sind, aber sicher ist das keineswegs. Immerhin haben die Zahlen belegt, dass die Aktie allemal in die obere Hälfte ihrer 2024er-Handelsspanne zurückkehren könnte, nicht zuletzt, weil sie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von aktuell 10 für den im Schnitt geschätzten 2024er-Gewinn auch noch günstig bewertet ist. Würde Elmos Semiconductor die nächstliegende Widerstandszone 66,30/67,20 Euro auch noch bezwingen, wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei.

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 05.11.2024, Kurs 64,80 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals 2024, 05.11.2024:
https://www.elmos.com/ueber-elmos/newsroom/pressemitteilungen/aktuelles/elmos-positiver-abschluss-des-dritten-quartals-2024-und-bestaetigung-des-umsatz-und-ebit-ausblicks-fuer-2024-verabschiedung-finanzieller-mittelfristziele-2030.html

Die Aktie des Chipherstellers und TecDAX-Aufsteigers Elmos Semiconductor wurde am Freitag mit +4,23 Prozent Tagessieger in ihrem Index. Damit geht es jetzt langsam um Charthürden, an denen die Aktie zuletzt scheiterte – aber im zweiten Anlauf könnte es klappen.

Wenn eine Aussage in Bezug auf die Börse mit „eigentlich“ beginnt, sollte man gleich mal die Stirn runzeln, denn ein „eigentlich“ interessiert die Trader eher selten. Schließlich heißt das nichts anders, als dass bestimmte Faktoren etwas bewirken müssten, es aber nicht tun. Und wenn sie es bis jetzt nicht tun, warum sollte das in der Zukunft anders werden?

Das kann dann anders werden, wenn die Gemengelage sich so verändert, dass beachtet wird, was vorher ignoriert wurde. In der Causa Elmos Semiconductor wäre dies Wachstum, wo viele andere in der Halbleiterbranche jammern. Und eine Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis, die für eine Chip-Aktie auffallend niedrig ist.

Konkret hatte Elmos Semiconductor für das erste Quartal mit 136,8 Millionen Euro einen Umsatzanstieg zum Vorjahreszeitraum (130,9 Millionen) und ein EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 33,8 Millionen nach 31,8 Millionen ein Jahr zuvor gemeldet, beides lag leicht über der Konsens-Prognose der Analysten. Und auf Basis der 2024er-Gewinnerwartung der Analysten käme das Kurs/Gewinn-Verhältnis derzeit gerade einmal auf 13,1. Das zusammengenommen hieße: Eigentlich könnte, ja müsste Elmos Semiconductor höher notieren. Aber was soll ein ignoriertes „eigentlich“ in die Realität verfrachten?

Expertenmeinung: Markante, bullische Signale im Chartbild können das leisten. Denn je stärker eine Aktie wird, desto mehr Akteure beachten sie, sehen dann auch genauer hin. Dann kann eine günstige Bewertung wirken. Und immerhin wäre das Fundament für solche klar bullischen Signale jetzt vorhanden.

Wir sehen im Chart, dass Elmos im Vorfeld ihres am 24. Juni vollzogenen Aufstiegs in den TecDAX zuerst kräftig stieg, dann aber, kaum dass klar war, dass die Aktie aufrückt, Gewinnmitnahmen einsetzten. Nicht unüblich, der typische „Aufstiegsfluch“. Aber das führte nicht dazu, dass man die Aktie in Grund und Boden drückte, einfach, weil genug Akteuren klar war, dass die Ertragslage absolut nicht zu einer nennenswerten Baisse des Kurses passen würde. Und so drehte Elmos Semiconductor genau da, wo der Kurs unbedingt drehen musste:

Auf Höhe der doppelten Unterstützung in Form der Februar-Aufwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie. Als die Aktie Anfang Juli drohte, diese beiden Linien zu durchbrechen, fingen die Käufer sie auf. Das wurde zur Basis eines Kursanstiegs, der mit dem kräftigen Zugewinn des Freitags jetzt an das untere Ende der Widerstandszone 82,40 zu 85,70 Euro geführt hat. Geht Elmos da drüber, ist der Weg dorthin frei, wo sie im Vorfeld ihres TecDAX-Aufstiegs nicht vorbeikam: an das 2023 bei 93,90 Euro markierte Rekordhoch.

Wenn man sich überlegt, dass die Aktie selbst an diesem Hoch nur ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 16,4 ausweisen würde, während andere Chiphersteller, die derzeit weit weniger gut dastehen, deutlich teurer bewertet sind, wird klar: Diesmal könnte es mit dem Anlauf hin zu neuen Hochs klappen, wenn das Momentum der Aufwärtsbewegung jetzt nicht nachlässt.

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 12.07.2024, Kurs 81,40 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX