Fielmann Aktie Prognose Fielmann: Das war sehr gut … aber war es auch gut genug?

News: Aktuelle Analyse der Fielmann Aktie

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Fielmann
ISIN: DE0005772206
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Zur Fielmann Aktie
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An den am Donnerstag vorgelegten, vorläufigen Halbjahres-Ergebnissen von Fielmann gab es kaum etwas auszusetzen. Das Wachstum verläuft nach Plan, einzig in den USA dürfte es gerne besser laufen. Die Anleger griffen zu … aber das ist noch nicht der Befreiungsschlag.

Der Umsatz der Optiker-Kette stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um erfreuliche 12 Prozent auf 1,1 Milliarden. Das war zwar auch so avisiert worden, aber in einem Umfeld, in dem so manches Unternehmen unerwartet schlechter dasteht als gedacht, dennoch eine gute Sache. Vor allem, weil der operative Gewinn (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, d.h. das EBITDA) überproportional um 14 Prozent anzog, weil es gelang, leicht höhere Gewinnmargen zu erzielen, die EBITDA-Marge stieg von 21,2 auf 21,6 Prozent.

Die Aktie eines Unternehmens, das solides Wachstum zeigt, das ist grundsätzlich eine gute Sache, vorausgesetzt, dass die Bewertung passt, denn ist die Aktie zu hoch bewertet, kann das den Effekt guter Ergebnisse leicht ausbremsen. Aber auch da ließe sich der Daumen heben, denn: Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) um 23 für die aktuelle 2024er-Gewinnprognose der Analysten ist Fielmann zwar nicht gerade ein Schnäppchen, aber dieses KGV lag in den vergangenen Jahren höher, bisweilen sogar deutlich. Dass die Bewertung günstiger geworden sein muss, sieht man schon im Chartbild:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Fielmann Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Aktie bewegt sich in einem Seitwärtstrend, der Gewinn legt derweil zu, klar, dass das KGV sukzessiv günstiger wird. Doch von alleine gelingt es eben nicht, die Aktie aus dieser seit Frühjahr 2023 bestehenden Seitwärtsbewegung nach oben hinauszutragen, dazu müssten die Marktteilnehmer über die unmittelbare Reaktion auf das Halbjahresergebnis hinaus weiter zugreifen. Kann das gelingen?

Wenn es nach den Analysten ginge, könnte es das, denn die drei Experten, die gestern unmittelbar auf das Zahlenwerk reagierten, vergaben Kursziele von 48, 58 und 66 Euro. Aber solange das nicht auch seitens der Anleger in weitere Käufe umgesetzt wird, muss man einkalkulieren, dass der Kurs es nicht so ohne weiteres aus dieser Handelsspanne heraus schafft, denn wir sehen es ja im Chart:

Fielmann Aktie: Chart vom 11.07.2024, Kurs 44,15 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Fielmann Aktie: Chart vom 11.07.2024, Kurs 44,15 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS

Auch, wenn Fielmann am Donnerstag ordentlich zulegte, so blieb die Aktie dennoch in der engeren Spanne der Seitwärts-Range zwischen 39,90 und 47,86 Euro und hat gerade erst wieder Tuchfühlung zur 200-Tage-Linie aufgenommen, an welcher die Aktie zu Monatsbeginn nach unten abgewiesen wurde.

Ein Befreiungsschlag ist hier also nur eine Chance und keine sichere Sache. Zwar wäre die Aktie grundsätzlich ein solider Baustein in einem Anleger-Portfolio, aber solange sich hier nicht wieder ein dynamischer Trend nach oben einstellt, sollte man sich in Sachen Performance nicht zu viel erhoffen. Argumente für Anschlusskäufe, die Basis für einen solchen dynamischen Trend sein könnten, gäbe es jetzt. Aber das müssten die Akteure eben auch erst einmal wirklich tun, bis dahin bliebe Fielmann das, was man eine „gute Halte-Position“ nennt.

Quellenangaben: Vorläufiges Ergebnis 1. Halbjahr, 11.07.2024:
https://www.fielmann-group.com/news/detail/fielmann-gruppe-steigert-umsatz-im-1-halbjahr-2024-voraussichtlich-um-12-ueber-vorjahr-verbessert-operative-ergebnisrendite

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Vorherige Analysen der Fielmann Aktie

Als die Augenoptik- und Hörakustik-Kette Fielmann am Donnerstag das vorläufige 2023er-Ergebnis präsentierte, versuchten sich eingangs einige an einer nahe gelegenen, wichtigen Widerstandszone der Aktie. Doch dieser Schuss ging nach hinten los … und jetzt wird es eng.

Die prozentualen Veränderungen gegenüber 2022 lasen sich erfreulich: Umsatz +12 Prozent. EBITDA +21 Prozent, EBITDA-Marge +1 Prozent. Die selbst gesteckten Ziele wurden mit einem Umsatz von 1,97 Milliarden Euro und einem EBT (Gewinn vor Steuern) von 193 Millionen Euro erreicht, aber:

Die durchschnittliche Analystenerwartung lag leicht höher. Wobei das womöglich weniger der Grund war, warum der Versuch, die Aktie am Donnerstag nach den Zahlen nach oben zu hieven, so schiefging und der Kurs nach einem Abwärts-Turnaround am Donnerstag am Freitag weiter fiel. Der Ausblick war nämlich nicht gerade einer, auf den hin man umgehend zugreifen würde: Fielmann berichtete von einem schwierigen, von Zurückhaltung der Verbraucher geprägten Marktumfeld, zeigt sich für 2024 aber zuversichtlich, die eigene Marktposition ausbauen zu können.

Expertenmeinung: Das ist vage und klingt nach einem steinigen Weg. Dass Fielmann damit nur die Realität beschrieb, die jeder Anleger vor der eigenen Haustür beobachten könnte, ist zwar richtig. Aber wenn man sich andere Ausblicke ansieht, die teilweise wirken wie Werbeprospekte für bullische Anleger, wirkt diese bodenständige Lagebeurteilung eben nicht gerade inspirierend. Und wenn die Käufer wegbleiben, andere aber durch diese vorsichtige Perspektive lieber aussteigen, kann es für eine Aktie in einem charttechnischen Gesamtbild wie diesem schnell eng werden.

Fielmann Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 42,22 Euro, Kürzel: FIE | Online Broker LYNX
Fielmann Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 42,22 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass man am Donnerstag anfangs versuchte, die Widerstandszone 45,76 zu 46,50 Euro anzugehen. Diese und mit ihr die dort laufende 200-Tage-Linie zu überwinden, hätte den Weg in Richtung der Hochs des Vorjahres freigegeben, also in die Region 50 zu 51 Euro. Doch die Aktie drehte ab und beendete den Tag im Minus – ein Signal, das am Freitag Folgen hatte.

Es kam zu kräftigen Abgaben, die die Fielmann-Aktie statt aus der vorherigen, kurzfristigen Handelsspanne nach oben aus dieser nach unten hinaus trugen. Und damit wäre jetzt aus charttechnischer Sicht Spielraum in dem Bereich der Auffangzone 39,50/39,88 Euro.

Würde die fallen, hätten wir hier tatsächlich ein großes Doppeltopp vollendet, das erheblich Luft nach unten generieren würde. Aber da die Ergebnisse ebenso wie der Ausblick vielleicht nicht gerade inspirierend, aber nichtsdestotrotz solide waren, wäre das ein Szenario, dem man, bevor diese Zone nicht wirklich fällt und von entsprechenden „bad news“ begleitet wird, besser nicht vorgreifen sollte.

Quellen:
Vorläufiges 2023er-Ergebnis, 29.02.2024: https://www.fielmann-group.com/news/detail/vorlaeufige-zahlen-des-geschaeftsjahrs-2023/