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An den am Donnerstag vorgelegten, vorläufigen Halbjahres-Ergebnissen von Fielmann gab es kaum etwas auszusetzen. Das Wachstum verläuft nach Plan, einzig in den USA dürfte es gerne besser laufen. Die Anleger griffen zu … aber das ist noch nicht der Befreiungsschlag.
Der Umsatz der Optiker-Kette stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um erfreuliche 12 Prozent auf 1,1 Milliarden. Das war zwar auch so avisiert worden, aber in einem Umfeld, in dem so manches Unternehmen unerwartet schlechter dasteht als gedacht, dennoch eine gute Sache. Vor allem, weil der operative Gewinn (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, d.h. das EBITDA) überproportional um 14 Prozent anzog, weil es gelang, leicht höhere Gewinnmargen zu erzielen, die EBITDA-Marge stieg von 21,2 auf 21,6 Prozent.
Die Aktie eines Unternehmens, das solides Wachstum zeigt, das ist grundsätzlich eine gute Sache, vorausgesetzt, dass die Bewertung passt, denn ist die Aktie zu hoch bewertet, kann das den Effekt guter Ergebnisse leicht ausbremsen. Aber auch da ließe sich der Daumen heben, denn: Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) um 23 für die aktuelle 2024er-Gewinnprognose der Analysten ist Fielmann zwar nicht gerade ein Schnäppchen, aber dieses KGV lag in den vergangenen Jahren höher, bisweilen sogar deutlich. Dass die Bewertung günstiger geworden sein muss, sieht man schon im Chartbild:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Fielmann Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Aktie bewegt sich in einem Seitwärtstrend, der Gewinn legt derweil zu, klar, dass das KGV sukzessiv günstiger wird. Doch von alleine gelingt es eben nicht, die Aktie aus dieser seit Frühjahr 2023 bestehenden Seitwärtsbewegung nach oben hinauszutragen, dazu müssten die Marktteilnehmer über die unmittelbare Reaktion auf das Halbjahresergebnis hinaus weiter zugreifen. Kann das gelingen?
Wenn es nach den Analysten ginge, könnte es das, denn die drei Experten, die gestern unmittelbar auf das Zahlenwerk reagierten, vergaben Kursziele von 48, 58 und 66 Euro. Aber solange das nicht auch seitens der Anleger in weitere Käufe umgesetzt wird, muss man einkalkulieren, dass der Kurs es nicht so ohne weiteres aus dieser Handelsspanne heraus schafft, denn wir sehen es ja im Chart:
Auch, wenn Fielmann am Donnerstag ordentlich zulegte, so blieb die Aktie dennoch in der engeren Spanne der Seitwärts-Range zwischen 39,90 und 47,86 Euro und hat gerade erst wieder Tuchfühlung zur 200-Tage-Linie aufgenommen, an welcher die Aktie zu Monatsbeginn nach unten abgewiesen wurde.
Ein Befreiungsschlag ist hier also nur eine Chance und keine sichere Sache. Zwar wäre die Aktie grundsätzlich ein solider Baustein in einem Anleger-Portfolio, aber solange sich hier nicht wieder ein dynamischer Trend nach oben einstellt, sollte man sich in Sachen Performance nicht zu viel erhoffen. Argumente für Anschlusskäufe, die Basis für einen solchen dynamischen Trend sein könnten, gäbe es jetzt. Aber das müssten die Akteure eben auch erst einmal wirklich tun, bis dahin bliebe Fielmann das, was man eine „gute Halte-Position“ nennt.
Quellenangaben: Vorläufiges Ergebnis 1. Halbjahr, 11.07.2024:
https://www.fielmann-group.com/news/detail/fielmann-gruppe-steigert-umsatz-im-1-halbjahr-2024-voraussichtlich-um-12-ueber-vorjahr-verbessert-operative-ergebnisrendite
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