Fraport verdient fast wieder so viel wie vor 2020, der Kurs ist jedoch weit entfernt von den damaligen Hochs. Wie passt das zusammen?
Viel mehr als nur Frankfurt
Fraport ist einer der weltweit führenden Betreiber von Flughäfen. Das umfasst die Sicherstellung von Flug- und Terminalbetrieb, die Abfertigung von Flugzeugen, die Logistik am Boden, aber auch Sicherheitsdienstleistungen wie den Betrieb einer Flughafenfeuerwehr.
Im Gegenzug erhält man von den Fluggesellschaften entsprechende Entgelte.
Der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens ist der Flughafen in Frankfurt, einer der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt.
Darüber hinaus ist man an einer Vielzahl weiterer Flughäfen aktiv oder direkt beteiligt.
Darunter der Flughafen Antalya in der Türkei, den Flughafen in Lima (Peru) sowie den Indira Gandhi International Airport (Delhi, Indien), Varna und Burgas und Bulgarien sowie mehrere Regionalflughäfen in Griechenland und in den USA, darunter Baltimore, Cleveland, Nashville, New Jersey und New York (JFK).
In Antalya besitzt man einen Anteil von 51 %, in Varna und Burgas jeweils 60 %, in Ljubljana 100 %, in Delhi 10 % und in Xi’an (China) 24,5 % und in Lima 80,01 %.
In Fortaleza, Porto Alegre (Brasilien) sowie den US-Flughäfen hat man langjährige Konzessionen und Pachtverträge.
Eine Erfolgsgeschichte …
Das ist ein einträgliches Geschäft. In den fünf Jahren vor Corona konnte der Umsatz von 2,39 auf 3,71 Mrd. Euro erheblich gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte in dieser Zeit von 2,54 auf 4,55 Euro je Aktie.
Der gewählte Zeitraum lässt das Unternehmen aber schlechter aussehen als es wirklich ist, denn 2019 war eher schwach.
Die Entwicklung war dennoch gut und daher konnte die Aktie über die Jahre auch ordentlich zulegen.
… die unterbrochen wurde
Dann kam 2020 und die Erfolgsgeschichte hatte vorerst ein Ende. Fraport ist aber vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen im Tourismussektor waren keine Kapitalerhöhungen notwendig.
Die langfristigen Schulden sind zwar gestiegen, aber in einem tragbaren Umfang.
Inzwischen läuft die Tourismusbranche wieder auf Hochtouren. Ich hatte in den letzten Monaten immer wieder auf die Gelegenheit hingewiesen, mit Aktien wie Booking, Expedia oder Airbnb von diesem Trend zu profitieren.
Fraport ist eine weitere Möglichkeit, denn die Aktie ist meilenweit von den einstiegen Hochs entfernt, obwohl eine Rückkehr zu alter Profitabilität absehbar sein dürfte.
Der Kurs spiegelt das nicht wider
Im letzten Geschäftsjahr hat sich das Ergebnis auf 4,26 Euro je Aktie nahezu verdreifacht. Damit hat man das drittbeste Jahr der Unternehmensgeschichte eingefahren. Fraport hat demnach längst bewiesen, dass man an alte Erfolge anknüpfen kann.
Der Kurs spiegelt das nicht wider. Die Aktie notiert heute noch auf demselben Niveau wie ein Jahr zuvor. Dadurch ist das KGV auf etwa 10 gesunken, was in absoluten Maßstäben sowie in Anbetracht des Geschäftsmodells und der zunehmenden Profitabilität nicht gerade viel ist.
Vor 2020 pendelte das KGV langjährig um einen Wert von 17-18. Sollte sich diese Bewertungslücke zum Teil oder vollständig schließen, ergibt sich daraus ein entsprechend hohes Kurspotenzial.
Hinzu kommen mögliche Gewinnsteigerungen, die auch bei einer gleichbleibenden Bewertung Kurspotenzial bieten.
Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis um 13 % und im kommenden Jahr um 5 % steigen.
Nicht eingepreist
In den ersten neun Monaten kletterte das Passagieraufkommen in Frankfurt um 4,9 % auf 46,7 Millionen. An den internationalen Standorten verzeichnete man teilweise ein wesentlich höheres Wachstum.
In Summe kletterte der Umsatz in den ersten neun Monaten um 12,2 % auf 3,39 Mrd. Euro. Das Ergebnis verbesserte sich sogar um 20,2 % auf 4,11 Euro je Aktie.
Da ein schwaches Schlussquartal erwartet wird, liegen die Konsensschätzungen für das Jahresergebnis bei 4,79 Euro je Aktie, was einem Anstieg um 13 % entspricht. Da die Prognosen eher verhalten sind, ist eine positive Überraschung durchaus möglich.
Darüber hinaus dürfte es im kommenden Jahr nicht nochmal zu einer Katastrophe in Brasilien kommen.
Das Passagieraufkommen am Flughafen Porto Alegre ist in diesem Jahr um mehr als die Hälfte eingebrochen. Schwere Überschwemmungen im Mai hatten den Flughafenbetrieb für etwa fünf Monate vollständig zum Erliegen gebracht. Die Schäden betrafen wesentliche Infrastrukturteile wie die Start- und Landebahnen sowie Flugzeugabstellflächen, die aufwendig repariert werden mussten.
Erst im Oktober 2024 konnte der Betrieb schrittweise wieder aufgenommen werden. Die vollständige Wiederherstellung der Kapazitäten wird im Dezember erwartet.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Fraport ab dem kommenden Jahr wieder eine Dividende zahlen dürfte.
Bisher wurde nichts davon eingepreist, weder der Gewinnsprung im letzten Jahr noch die weiteren Steigerungen in diesem und in der Zukunft.
In den letzten Monaten hat sich ein neuer Aufwärtstrend ausgebildet, der jetzt als Sprungbrett für eine neue Rallye dienen könnte.
Gelingt jetzt ein Anstieg über 51 Euro, würde das den Weg in Richtung 54 – 57 Euro freigeben. Darüber ergibt sich weiteres Kurspotenzial bis zum Widerstandsbereich bei 64 – 68 Euro.
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