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Umsatz minimal unter der Prognose, der Gewinn vor Steuern und netto aber darüber, die Prognose bestätigt: Eigentlich hätten die Marktteilnehmer das Zahlenwerk von Fresenius Medical Care erfreut zur Kenntnis nehmen müssen. Doch einige fanden ein Haar in der Suppe.
Der Umsatz lag im zweiten Quartal ein Prozent unter dem des Vorjahres. Sicher, ein Anstieg wäre besser gewesen, aber das Ergebnis von 4,766 Milliarden Euro lag nicht wirklich nennenswert unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 4,798 Milliarden. Und dieser kleine Makel wurde schließlich ausgeglichen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 425 Millionen Euro, das waren 19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und kam recht solide über den von den Experten im Schnitt vorausgesagten 409 Millionen herein. Und der Nettogewinn lag mit 187 Millionen klar über der Prognose von 175 Millionen. Passt also.
Die 2024er-Gesamtjahresprognose blieb bestehen, es bleibt bei einem angepeilten Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und der Erwartung, das EBIT im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich steigern zu können. Alles also eigentlich tadellos. Trotzdem rutschte die Fresenius Medical Care-Aktie kurz nach Handelsbeginn bis zu neun Prozent ins Minus. Also, wo war es, dieses Haar in der Suppe?
Es findet sich im US-Geschäft. Auch, wenn der Dialyse-Spezialist die Gesamtjahresziele bestätigte, wies man dennoch darauf hin, dass das Wachstum der Dialyse-Behandlungen in den USA, einem für das Unternehmen sehr wichtigen Markt, im laufenden Jahr nicht wie bislang angepeilt zwischen 0,5 und 2,0 Prozent, sondern bestenfalls bei 0,5 Prozent, im ungünstigen Fall sogar bei +/-0 liegen werde. Grund sei eine unerwartet hohe Sterblichkeit im Kreis der potenziellen Dialyse-Patienten, die man auf Corona-Erkrankungen und eine anhaltende Influenza-Welle zurückführt. Doch angesichts eines in der Spitze neun Prozent weggesackten Kurses haben sich offensichtlich einige gesagt: Ja, nicht toll, aber:
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Expertenmeinung: Das mag das Wachstumspotenzial etwas eingrenzen, aber alleine der Umstand, dass Fresenius Medical Care die 2024er-Prognose nicht zurücknahm macht schon klar: Die Perspektiven sind damit ja nicht auf den Kopf gestellt. Also griffen einige in die gedrückten Kurse hinein zu, am Ende war die Hälfte des Verlustes aufgeholt. Indes: Ein Minus bleibt es dennoch. Und damit muss der Kurs jetzt erst einmal wieder Boden gutmachen, um für Long-Trades von Interesse zu sein.
Wir sehen im Chart, dass die Aktie das bisherige Jahres-Verlaufstief bei 33,88 Euro verteidigen konnte, die Aufholjagd des Dienstags startete bei 34,06 Euro, also knapp darüber. Gut ist auch, dass sich das im Candlestick-Chart als „Umbrella Doji“ präsentiert, was einen zumindest potenziell positiven Doji darstellt. Aber damit gelang es nur, den Ausbruch unter das untere Ende einer Seitwärts-Range zu verhindern, die zwischen 33,88 und 42,12 Euro verläuft.
Um aus dem verhinderten, bärischen Signal ein bullisches zu machen, müsste der Kurs aus dieser Spanne nach oben hinaus. Und ob das angesichts dieser wenn auch kleinen Enttäuschung durch das unter den Erwartungen bleibende US-Geschäft drin ist, ist offen genug, um einem solchen Befreiungsschlag besser nicht vorzugreifen.
Quellenangaben: Ergebnis 2. Quartal 2024, 30.07.2024:
https://www.freseniusmedicalcare.com/de/news/q2-2024
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