Hensoldt Aktie Prognose Hensoldt: Auf dem Weg zu einer Drei-Stufen-Korrektur?

News: Aktuelle Analyse der Hensoldt Aktie

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Hensoldt
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Zur Hensoldt Aktie

Ab welchem Kursniveau wäre die Hensoldt-Aktie zu teuer? Das zu ermitteln ist nicht möglich, denn dafür fehlt es an Informationen. Die Aktie haussierte nur auf Basis von Annahmen … und das auch noch extrem schnell und weit. Das macht sie anfällig für heftige Korrekturen.

Dass Hensoldt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einem Hochfahren der Verteidigungsanstrengungen in Deutschland und der EU profitieren wird, ist zwar richtig. Aber niemand könnte auch nur ansatzweise absehen, in welcher Größenordnung sich das für den Spezialisten im Bereich elektronischer, vornehmlich militärisch genutzter Lösungen abspielen wird … und in welchem Zeitraum.

Und selbst, wenn man da eine Zahl vor sich hätte, bliebe die Frage offen, wie schnell Hensoldt liefern könnte, was man gerne hätte. Immerhin kann man Personal- und Produktionskapazitäten nicht einfach auf Knopfdruck verdoppeln. Der Kurs jedoch hat sich nicht nur verdoppelt, sondern ist ausgehend vom letzten Tief, am 13. Februar bei 33,12 Euro ausgebildet, bis zum Verlaufsrekord des vergangenen Dienstags bei 75,90 Euro um 129 Prozent nach oben geschossen … in weniger als drei Wochen. Aber das alles in keineswegs geordneten Bahnen.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hensoldt Aktie finden Sie hier.

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Expertenmeinung: Am Montagmorgen kam es zu einer Aufwärts-Kurslücke von knapp 20 Prozent. Dann am Dienstag das nächste „Gap Up“ von 17 Prozent, dann kam aber plötzlich ein Abverkauf, sodass am Handelsende nur ein Plus von zehn Cent übrigblieb. Am Mittwoch ein „Gap Up“ von neun Prozent, das in einem Doji endete. Am Donnerstag ein vergleichsweise ruhiger Tag, aber mit Kursgewinnen. Und dann, am Freitag, eine Eröffnung knapp unter dem Verlaufsrekord des Montags, die dann umgehend in einen drastischen Abverkauf überging und die Aktie mit einem Minus von 13 Prozent gegenüber dem Vortag zum Tagesverlierer im MDAX und TecDAX machte.

Bei solchen Bocksprüngen werden sogar die Zocker damals zu Beginn des KI-Hypes blass vor Neid. Das sind Kursbewegungen, die zeigen, dass hier ein Kontrollverlust vorliegt. Viele, die hier handeln, gehen offenbar sogar unlimitiert in die Positionen oder aus ihnen heraus. Und das, wie eingangs dargelegt, ohne ein faktenbasiertes Sprungtuch, bei dem man klar absehen könnte, wo die Aktie im Fall einer größeren Korrektur halten und drehen sollte, weil sie dann nicht mehr aus dem Ruder gelaufen, sondern fair bewertet wäre. 

Hier mitzumischen, ist natürlich verlockend, bei diesen Kurssprüngen. Aber in erster Linie ist es hoch riskant. Gerade am Freitag nahmen die Analysten bei Kepler Cheuvreux ihre Einstufung auf „Reduzieren“ herunter, mit einem Kursziel bei 52,40 Euro. Das letztlich genauso auf Annahmen basiert wie alles, wenn es um das Thema „Sondervermögen“, Verteidigung und Auftragsvergabe geht. Aber es unterstreicht, dass es sich bei der Hensoldt-Aktie nicht um eine Einbahnstraße handelt. Und das aktuelle Chartbild färbt diese Unterstreichung noch einmal dick rot ein, denn:

Hensoldt Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 63,40 Euro, Kürzel: HAG | Online Broker LYNX
Hensoldt Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 63,40 Euro, Kürzel: HAG | Quelle: TWS

Mit dem Freitags-Abverkauf ist der Kurs genau am oberen Ende der Aufwärtskurslücke des Montags gelandet. Würde man sich das auf Wochenbasis ansehen, so hätte man dadurch einen weit in der Luft hängenden „Inverted Umbrella“ mit Neigung zu einem „Gravestone Doji“. Das ist ein riskantes Bild. Sollte die Aktie diese Kurslücke schließen, müsste sie bis auf 52,56 Euro zurückkommen … das wäre, nach dem vergeblichen Versuch am Freitag, die Aktie über das bisherige Hoch zu treiben, die zweite Stufe der Korrektur. Und würde der Kurs dann nicht am unteren Ende des Gaps bei 52,56 Euro auf Käufer treffen, weil die bullischen Trader auf einmal nicht mehr wissen, wie ihnen geschieht und in Panik geraten, wäre die dritte Stufe der Korrektur das Hoch des Jahres 2024 bei 44,58 Euro. Diese nächsten beiden Stufen müssen nicht kommen. Aber diese Konstellation ist riskant genug, um festzuhalten, dass hier im Moment ein vernünftiges Trading nicht möglich ist. Ich würde diese Aktie so lange meiden, bis man in Sachen Verteidigungsausgaben mehr weiß und die Volatilität sich auf ein weniger irrwitziges Level verringert hat.

Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top FlopMDAX Top FlopEuro Stoxx Top FlopDow Jones Top FlopNasdaq 100 Top Flop

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Vorherige Analysen der Hensoldt Aktie

Die im MDAX und TecDAX notierte Hensoldt-Aktie saust von einem Rekordhoch zum nächsten, zeigt dabei aber nahezu irrwitzige Schwankungen. Die Spekulation läuft hier immer heißer – und die Frage ist: Ist das überhaupt von den Fakten unterfüttert?

Hensoldt ist ein Elektronikunternehmen, das seine Schwerpunkte im Verteidigungssektor hat. Die Kernbereiche sind Radartechnologie, elektronische Kampfführung, Avionik und Optronik. Damit ist es nachvollziehbar, dass die Entwicklung der letzten Wochen der Aktie Auftrieb gibt. Wenn Europa seine Verteidigungsausgaben schnell und massiv hochfährt, wird Hensoldt davon zweifellos profitieren. Die Frage ist nur: Was genau könnte das ausmachen? Wo wäre die Aktie auf Basis der neuen Gemengelage noch kaufenswert, ab wann wäre sie zu teuer?

Am Donnerstag vergangener Woche legte Hensoldt seine 2024er-Ergebnisse nebst Ausblick auf das laufende Jahr vor. Und ja, das Unternehmen wächst und wird 2025 weiterhin wachsen.  Der Umsatz stieg 2024 um 21,3 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro, das um Sonderfaktoren bereinigte EBITDA verbesserte sich um 23,1 Prozent auf 405 Millionen. Die EBITDA-Marge kam auf 19,4 Prozent nach 19,9 Prozent im Jahr 2023, lag damit aber immerhin über der von Hensoldt selbst gesetzten Zielzone von 18 bis 19 Prozent.

Wichtig ist: Der Auftragseingang zieht weiter an, die Relation Neuaufträge zu Auslieferungen (Book-to-Bill-Ratio) liegt bei 1,3 zu 1, der 2024er-Auftragseingang erreichte 2,9 Milliarden Euro. Entsprechend sieht man den Umsatz weiter zulegen: Für 2025 erwartet das Unternehmen 2,5 bis 2,6 Milliarden, die EBITDA-Marge soll, wie schon für 2024 angepeilt, zwischen 18 und 19 Prozent liegen. Das ist zweifellos gut. Aber ist es auch gut genug für diese starke Rallye?

Expertenmeinung: Nimmt man bei Umsatz- und Margenprognose in beiden Fällen das obere Ende der Spannen an, käme man auf einen Anstieg beim EBITDA von um die 15 Prozent. Das wäre eher dünn angesichts des Umstands, dass der Aktienkurs seit dem Zwischentief des 13. Februars in der Spitze über 65 Prozent nach oben geschossen ist. Zwar muss man berücksichtigen, dass die Hensoldt-Aktie vorher mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp über 20 nicht teuer bewertet war. Aber jetzt käme man auf ein KGV in der Region um 28. Eine deutlich höhere Bewertung braucht auf Dauer Argumente. Und das wäre nur dann gegeben, wenn das Wachstum deutlich stärker ausfallen würde als derzeit von Hensoldt in den Raum gestellt.

Das kann es auch, je nachdem, was sich in Sachen Verteidigungsanstrengungen in den kommenden Monaten bewegt. Aber wenn man daraufhin nach einer solchen Rallye zukaufen oder sogar erst neu einsteigen wollte, wäre man darauf angewiesen, dass aus dieser Möglichkeit zwingend Realität wird … und das zügig. Was wir hier sehen, ist eine Spekulation darauf, dass alles besser laufen wird als bislang avisiert. Und das ist, vor allem, wenn so viele bereits auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind, ein heißes Eisen.

Hensoldt Aktie: Chart vom 28.02.2025, Kurs 52,35 Euro, Kürzel: HAG | Online Broker LYNX
Hensoldt Aktie: Chart vom 28.02.2025, Kurs 52,35 Euro, Kürzel: HAG | Quelle: TWS

Dass hier der Boden der Fakten verlassen wurde, schlägt sich auch im Kursverhalten nieder. Die Aktie hatte am Donnerstag nach den Zahlen eine Trading-Range um die zehn Prozent, am Freitag war es nicht viel weniger. Echte charttechnische Widerstände lassen sich nicht konstruieren, das macht die bei einer derartigen Volatilität zwingende Absicherung von Long-Positionen besonders knifflig. Der nächstliegende Supportbereich ist die Zone zwischen 42,02 und 44,58 Euro. Das ist weit genug weg, um hier, wenn, dann nur mit eher kleinem Kapitaleinsatz zu agieren.

Quellen:
Vorläufiges Ergebnis Geschäftsjahr 2024, 27.02.2025: https://investors.hensoldt.net/de/nachrichten/hensoldt-ag-erzielt-rekord-auftragsbestand-im-geschaeftsjahr-2024-prognose-fuer-alle-kennzahlen-erreicht-teilweise-uebertroffen/5b5820e6-23c1-4021-aaf4-4e67b6886713