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Der Spruch, dass sich Luxus auch in schwierigen Zeiten gut verkauft, hat sich in den letzten Jahren wieder als richtig erwiesen. Aber zuletzt stockte das Wachstum dann doch … außer bei Branchenprimus Hermès. Dennoch kam die Aktie zuletzt zurück – könnte sie jetzt drehen?
Kering hat Probleme und verspürt Umsatz- und Gewinndruck. Bei LVMH erwarten die Analysten immerhin einen Gewinn auf Vorjahresniveau. Aber bei Hermès, dem dritten der großen drei französischen Luxusgüterunternehmen, sieht man auch in diesem Jahr neue Rekordgewinne. Und die zum ersten Quartal vorgelegten Rumpfdaten wiesen darauf hin, dass das funktionieren könnte.
Zwar wird erst mit den Halbjahresergebnissen, die am 25. Juli erwartet werden, klarer, ob Hermès auch in Sachen Marge und Gewinn weiter auf Wachstumskurs ist, weil französische Unternehmen am Ende des ersten und dritten Quartals nur Umsatzdaten vorlegen, die kompletten Zahlen stehen immer nur zum Halbjahresende an. Aber bislang spricht nichts dagegen, dass Hermès den Status eines Branchenprimus behalten wird. Dass die Aktie seit einem Vierteljahr fällt, hatte dabei nichts damit zu tun, dass die Anleger an Hermès‘ starken Perspektiven zweifelten: Sie war schlicht überbewertet und zugleich charttechnisch „oben“ angestoßen.
Expertenmeinung: Es gab mehrere Jahre, in denen die „Großen Drei“ LVMH, Kering und Hermès fast im Gleichschritt von einem Rekord zum nächsten liefen. Doch seit sich die Ertragslage so unterschiedlich entwickelt, kam es zu Umschichtungen: Wer einen Fuß in der Tür des Luxus-Geschäfts behalten wollte, schichtete Geld aus den beiden anderen Aktien in Hermès um. Was zwar im Prinzip folgerichtig war, aber den Nebeneffekt hatte, dass Kering und LVMH ihre zuvor zu hohe Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) abbauten, Hermès aber immer teurer wurde. Und das ist auch der Risikofaktor in Sachen Aufwärtsschwenk des Kurses, denn:
Mit der laufenden Korrektur hat sich diese Überbewertung noch nicht entscheidend abgebaut, mit einem KGV von derzeit um 45 für die 2024er-Gewinnschätzung der Analysten ist Hermès immer noch ungewöhnlich hoch bewertet. Und das, obwohl man für 2024 einen erneuten Anstieg des Gewinns pro Aktie um gut zehn Prozent erwartet. Zum Vergleich: Das KGV von LVMH liegt bei 24, das von Kering bei 19 für die 2024er-Gewinnerwartung.
Charttechnisch sieht die Sache allerdings gut aus. Die drei Monate mit Abgabedruck haben dazu geführt, dass die Hermès-Aktie nach ihrem Test der oberen Begrenzung des 2022er-Aufwärtstrendkanals jetzt markttechnisch auskorrigiert wirkt und dabei ist, nahe über der markanten, durch die 200-Tage-Linie verstärkten Supportzone 2.000/2.050 Euro nach oben zu drehen. Aber: Die ungewöhnlich teure Bewertung bei einer zugleich eher mageren Dividendenrendite wird ein kritischer Faktor bleiben. Wenn, sollte man hier also konsequent entlang der Charttechnik und mit nicht minder konsequenten Stoppkursen agieren und idealerweise abwarten, ob es gelingt, die die Korrektur führende Abwärtstrendlinie bei derzeit 2.290 Euro zu überwinden.
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