Intel steht am Rande einer möglichen Zerschlagung, und wenn die Gerüchte wahr sind, könnte das den gesamten Halbleiter-Sektor erschüttern.
Intel hat den Anschluss verloren
Es handelt sich bisher zwar nur um Gerüchte, sollten sie sich jedoch als richtig erweisen, würde es sich um eine tektonische Verschiebung im Halbleiter-Sektor handeln.
Bei Intel läuft es bereits seit etlichen Jahren nicht mehr. Im Foundry-Geschäft hat man faktisch den Anschluss verloren und auch in anderen zentralen Geschäftsbereichen, wie zum Beispiel CPUs, verliert man Marktanteile. Von der rasant steigenden Nachfrage nach Hardware kommt nahezu nichts bei Intel an.
Der Gewinn ist in den letzten drei Jahren regelrecht kollabiert, zunächst von über 5 USD auf 1,84 USD, dann auf 1,05 USD, und 2024 wird man voraussichtlich sogar rote Zahlen schreiben.
Bisher hat sich jede zaghafte Erholung als Trugschluss herausgestellt.
Es ist fast schon bemerkenswert, wie schlecht es bei dem einstigen Marktführer läuft, während die gesamte Branche einen Boom erlebt.
Anfang Dezember hat man den CEO von einem Tag auf den anderen vor die Türe gesetzt, obwohl man keinen Ersatz für ihn hatte. Seine Aufgaben hat man übergangsweise an den CFO und die Chefin von Intel Products übertragen.
Was haben TSMC und Broadcom wirklich vor?
Dementsprechend sieht auch der Kursverlauf aus. Tatsächlich sind die Verluste sogar niedriger, als man es mit einem Blick auf den Konzerngewinn rechtfertigen könnte.
Das Einzige, was die Aktie vor dem kompletten Absturz bewahrt, sind die enormen Vermögenswerte von Intel.
Die gigantischen Fabriken des Unternehmens erwirtschaften derzeit zwar keinen Gewinn, sie könnten es aber wieder und sind natürlich auch etwas wert.
Diese Situation scheinen Taiwan Semi (TSMC) und Broadcom ausnutzen zu wollen. Berichten des Wall Street Journal zufolge prüfen beide Unternehmen potenzielle Deals, um Teile von Intel zu übernehmen.
Faktisch würde das einer Zerschlagung von Intel gleichkommen.
Broadcom und TSMC arbeiten jedoch nicht zusammen, und alle bisherigen Gespräche sind vorläufig und weitgehend informell – so das Wall Street Journal.
Broadcom hat laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen intensiv das Chip-Design-Geschäft von Intel geprüft. Das Unternehmen hat informelle Gespräche mit seinen Beratern über ein Angebot geführt, würde einen Kauf wahrscheinlich nur dann durchführen, wenn man einen Partner für das Fertigungsgeschäft von Intel findet.
Zufälle gibt’s …
Was für ein glücklicher Zufall, dass TSMC wohl darüber nachdenkt, ob man einige oder alle Chip-Fabriken von Intel übernehmen könnte. Einen möglichen Deal könne man sich beispielsweise als Teil eines Investorenkonsortiums vorstellen.
Damit könnte Taiwan Semi gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Einerseits würde man dadurch die Produktionskapazitäten erhöhen und könnte in größerem Stil in den USA produzieren.
Intel hat zudem damit begonnen, die Chipfertigungssparte vom restlichen Unternehmen zu trennen. Man bereitet sich also bereits auf eine mögliche Restrukturierung oder einen Deal vor. Dem Bericht zufolge befinden sich die Gespräche über die Werke von Intel noch in einem frühen Stadium.
Natürlich kann man niemals mit Sicherheit sagen, ob an Gerüchten etwas dran ist. Aber in diesem Fall passen sehr viele Puzzleteile zusammen, die dafür sprechen, dass Verhandlungen stattfinden und ernst gemeint sind.
Die jeweiligen Unternehmensteile würden auch gut in das Portfolio von Broadcom und Taiwan Semi passen. Obendrein ist Broadcom ein regelrechter Spezialist für Übernahmen und kauft ständig zu, teilweise auch im ganz großen Stil. In der Integration und dem Streamlinen von neuen Tochtergesellschaften ist man geübt.
Für Taiwan Semi wäre es jedoch der erste wirklich große Zukauf. Bisher hat TSMC einen weitgehend organischen Wachstumskurs verfolgt, indem man eigene Fertigungsanlagen ausgebaut und in Forschung und Entwicklung investiert hat, um seine Marktposition als führender Auftragsfertiger von Halbleitern zu stärken.
Wer sich näher mit der Geschichte und der Strategie von Broadcom befassen möchte, was ich Ihnen empfehlen würde, wird hier fündig:
Broadcom vor goldenen Jahren?
Für die Aktionäre von Intel könnte ein Deal endlich die Wende bringen, wenngleich auch nicht aus eigener Kraft.
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Gelingt jetzt ein Ausbruch über 25 USD, würde das die Möglichkeit für eine Erholung bis 30 oder 32,50 – 31,25 USD eröffnen.
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