JPMorgan Chase Aktie Prognose JPMorgan: Man sollte das Fell des Bären nicht verkaufen …

News: Aktuelle Analyse der JPMorgan Chase Aktie

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JPMorgan Chase
ISIN: US46625H1005
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Zur JPMorgan Chase Aktie

Die JPMorgan-Aktie profitierte von Trumps Wahlsieg im November genauso wie andere Bank-Aktien immens. Mehr Wachstum, mehr Konsum, weniger Regulierung – das sah alles nach noch höheren Gewinnen aus. Bis die Sache mit den Zöllen aufkam. Ist das jetzt vom Tisch?

Dieses gegenseitige Hochschaukeln von Zöllen beim internationalen Handel ist Gift für das Wachstum, für den Konsum, für das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher. Das hatten die Trader schnell realisiert. Ebenso wie sie folgerten, dass das für das Kredit-, Emissions-, Vermittlungs- und Investmentgeschäft fatal werden könnte. Die JPMorgan-Aktie, die nach der US-Wahl deutlich zugelegt hatte, ging, nachdem sie am 19. Februar bei 280,25 US-Dollar ein Rekordhoch erzielt hatte, in den Sinkflug über und markierte am Montag mit 202,16 US-Dollar das Tief der Korrektur.

JPMorgan Aktie: Chart vom 09.04.2025, Kurs 234,34 US-Dollar, Kürzel: JPM | Online Broker LYNX
JPMorgan Aktie: Chart vom 09.04.2025, Kurs 234,34 US-Dollar, Kürzel: JPM | Quelle: TWS

Wobei man sicherheitshalber schreiben sollte: Das bisherige Tief der Korrektur. Denn noch sollte man sich nicht allzu sicher sein, dass das Thema Abwärtsdruck für diese Aktie nach der Jubel-Hausse des Mittwochs vorbei ist. Denn wie gesagt:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur JPMorgan Chase Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Für gute Geschäfte braucht eine Investmentbank wie JPMorgan das Vertrauen der Kunden in eine positive Zukunft. Und die Warnungen, die JPMorgan-Chef Jamie Dimon in den vergangenen Tagen mehrfach wiederholt hatte, gelten unverändert: Ein Handelskrieg birgt ein immenses Risiko, dass man sich Rezession und Inflation zugleich einhandelt, zugleich wäre eine drastische Zunahme bei den Kreditausfällen zu befürchten. Eine Kombination, die man so schnell nicht wieder loswird und die großen Schaden über längere Zeit anrichten kann. Und mit dieser Entscheidung, das Gros der Zusatzzölle, die gerade erst am 2.4. verkündet wurden, jetzt doch erst einmal für 90 Tage auszusetzen, ist die Gefahr nicht vom Tisch. Und wenn doch, dann nur aus Sicht der USA … und auch für diese wären dann Probleme zu erwarten.

Die Länder, die ihre Produktion wirklich in die USA verlagern, hinterlassen zuhause Menschen ohne Arbeit und Fabriken, die umsonst gebaut wurden, müssen für neue Fabriken in den USA Unsummen investieren und dann zusehen, wie sie die Arbeiter für einfache Tätigkeiten zusammenbekommen. Simple Fabrikarbeit, die die meisten US-Bürger nicht machen wollen und die oft die illegalen Einwanderer für Hungerlöhne erledigten, die man gerade zurück über die Grenzen schickt.

Natürlich könnten Banken wie JPMorgan die für solche Umzüge der Produktion nötigen Finanzierungen bereitstellen. Aber ob damit das Vertrauen der US-Verbraucher zurückkehrt, ob die dann wieder mehr investieren und finanzieren, ist zumindest fraglich, die Sichtweise am Aktienmarkt gestern und die der Mehrheit der US-Bürger muss da keineswegs gleich sein. Denn was da dann an Jobs für die Industrie zurückkehrt, hat man ja bewusst jahrzehntelang ausgelagert. Würde man das wirklich in den USA machen, würden die Löhne viel höher liegen und die Produkte dadurch weit teurer. Nicht gut. Oder man automatisiert das, was in Asien Menschen gefertigt haben, dann kommen aber keine neuen Jobs. Noch weniger gut. Zugleich geht Trump ja mit China als dem größten asiatischen Handelspartner in die offene Konfrontation. Erst recht nicht gut.

Planungssicherheit, Vertrauen, solides Wachstum, eine verlässliche Politik … das sind die Grundlagen dafür, dass Investmentbanken wie JPMorgan weiter an Umsatz und Gewinn zulegen. Die Aussetzung der meisten Zölle bzw. ihre Reduzierung auf einen Zehn-Prozent-Satz, der immer noch höher liegt als zuvor, wobei Stahl, Autos, Aluminium nicht ausgesetzt werden und bei 25 Prozent bleiben: Das reicht dafür beileibe nicht.

Gelingt der Aktie der Ausbruch über die bei derzeit 244 US-Dollar verlaufende Abwärtstrendlinie, könnte das dann generierte, bullische Signal dafür sorgen, dass die Anleger erst einmal ihre Zweifel hinten anstellen oder sogar vergessen. Aber noch ist dieses Signal nicht da.

Positiv ist ohne Frage, dass die JPMorgan-Aktie am Mittwoch die 200-Tage-Linie zurückeroberte, diese superlange Tageskerze ein „bullish engulfing pattern“ darstellt und der RSI-Indikator eine positive Divergenz ausweist. Aber noch ist diese 200-Tage-Linie nur knapp überboten, noch bleibt die Abwärtstrendlinie ein potenzieller Deckel und, vor allem, noch sind die Rahmenbedingungen keine, die für deutlich steigende Gewinne als fundamentale Unterfütterung einer tragfähigen Aufwärtswende hilfreich wären. Das dürfte auch dem bärischen Lager klar sein, daher sollte man deren Fell besser noch nicht verkaufen.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren, aber wir könnten Analysen für dieselbe Aktie veröffentlichen.
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der JPMorgan Chase Aktie

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In der Regel eröffnen die US-Banken mit ihren Ergebnissen die vierteljährliche Berichtssaison an den US-Börsen. Daher waren Anleger vor allem auf den Branchenprimus gespannt. Dieser überzeugte mit stärker als erwartet ausgefallenen Ergebnissen.

Die JPMorgan-Aktie reagierte darauf positiv und zündete zum Wochenschluss ein wahres Kursfeuerwerk. Somit setzt der Titel den ohnehin bereits intakten Aufwärtstrend fort. Die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs bleibt ungebrochen.     



Expertenmeinung:
Schauen wir uns die Zahlen genauer an. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 12.9 % auf 42.65 Milliarden USD gesteigert werden. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 4.37 USD leicht über dem Konsens der Analysten.

Aus technischer Sicht sind die Kurse am bisherigen Allzeithoch knapp oberhalb der Marke von 225 USD angekommen. Ein Breakout würde den Weg für weitere Anstiege freimachen. Aus meiner Sicht eine bullische Angelegenheit.

Aussicht: BULLISCH

JPMorgan Aktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs: 221.48 USD, Kürzel: JPM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
JPMorgan Aktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs: 221.48 USD, Kürzel: JPM | Quelle: TWS

Quelle:
Earningswhispers.com; www.earningswhispers.com/epsdetails/JPM


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JP Morgan ist die wertvollste und profitabelste Großbank der USA. Wenn JP Morgan Zahlen vorlegt oder Dimon spricht, hören alle zu.

Eine globale Finanzinstitution

JP Morgan ist eine der größten und renommiertesten Banken weltweit und kann auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken.
Heute ist JPMorgan Chase & Co. die nach Börsenwert größte US-Großbank. Das Geldhaus ist in mehr als 60 Ländern aktiv und ein globaler Finanzdienstleister, der in den Bereichen Investmentbanking, Finanzdienstleistungen, Vermögensverwaltung und Konsumentenbanken tätig ist.

In der Finanzkrise 2008 hat sich JP Morgan als eine der am wenigsten von der Krise betroffenen Banken hervorgetan. Das verdankt sie unter anderem einer konservativeren Kreditvergabe und der Diversifikation ihrer Einnahmequellen. Unter der Führung von CEO Jamie Dimon, der seit 2005 im Amt ist, hat sich die Bank als eine der stabilsten und profitabelsten in der Finanzbranche etabliert.

CEO Jamie Dimon: Künstliche Intelligenz wird vieles verändern

Das Wort von Dimon hat Gewicht. Vor wenigen Tagen äußerte er sich zu den tiefgreifenden Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Finanzbranche und darüber hinaus. Laut Dimon werde KI „viele Dinge massiv verändern“. Seiner Ansicht nach wird KI künftig wie ein persönlicher Assistent fungieren, der den Menschen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützt.

JPMorgan selbst hat in diesem Bereich bereits große Fortschritte gemacht und etwa 1.000 neue Mitarbeiter speziell für KI-Projekte eingestellt.

Ein weiteres Thema, das Dimon ansprach, ist die Notwendigkeit der Konsolidierung im US-Bankensektor. Er forderte, dass die Banken in den USA mehr Spielraum bekommen sollten, um sich weiter zu konsolidieren. Das sei entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität des Finanzsystems.

Dimon äußerte sich auch zur aktuellen Situation der Börsengänge in den USA und bemerkte, dass es schwieriger geworden sei, Unternehmen an die Börse zu bringen. Trotz der hohen Bewertungen an den Märkten sei die Zahl der Börsengänge (IPOs) nur geringfügig gestiegen, was er als „seltsam“ bezeichnete.

Weiche Landung und das Sorgenkind Europa

Neben den USA richtete Dimon auch einen Blick auf Europa und betonte, dass der Kontinent viel tun müsse, um seine Produktivität wieder zu steigern. Angesichts der komplexen wirtschaftlichen Entwicklungen sei die Prognose der Zukunft schwierig.

„Es gibt viele bewegliche Teile, wenn man über Wirtschaftsprognosen nachdenkt“, sagte Dimon. Obwohl er auf eine sogenannte „weiche Landung“ für die Wirtschaft hofft, bei der eine Rezession vermieden wird, bleibt er vorsichtig optimistisch: „Weiche Landungen sind schwierig, ich hoffe, es passiert, aber wer weiß.“
(Anmerkung: Am 24. September bezifferte Dimon die Wahrscheinlichkeit einer weichen Landung auf „unter 70 %“)

In Bezug auf die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) lobte Dimon deren Entscheidung für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte und sagte, die Fed habe „richtig gehandelt“. Hinsichtlich der Zinssätze langlaufender Anleihen merkte er an, dass sie auf ihrem aktuellen Niveau bleiben oder sogar leicht ansteigen könnten.

Zahlen gabs auch noch

Darüber hinaus hat JP Morgan soeben Quartalszahlen vorgelegt. Der Gewinn lag mit 4,37 je Aktie weit über den Erwartungen von 4,02 USD. Der Umsatz übertraf mit 43,3 Mrd. die Analystenschätzungen von 41,2 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 6 % und einem marginalen Anstieg des Gewinns. Mit einem Nettoergebnis von 12,9 Mrd. USD ist JP Morgan jedoch weiterhin hochprofitabel. Die Großbank agiert auf einem Level, das für viele unvorstellbar sein dürfte.

JP Morgan generiert jedes Quartal etliche Milliarden Dollar, die unmittelbar an die Aktionäre ausgeschüttet werden können. Derzeit liegt die Dividendenrendite bei 2,16 %.
Darüber hinaus laufen stetige Buybacks. Im letzten Quartal hat man dafür 6,0 Mrd. USD in die Hand genommen.

Dadurch sinkt die Zahl der ausstehenden Aktien unaufhörlich, innerhalb der letzten fünf Jahre von 3,22 auf 2,91 Milliarden Stück. Können Umsatz und Gewinn gesteigert werden und sinkt gleichzeitig die Aktienzahl, resultiert das in einem überproportionalen Anstieg der Earnings per Share.

JP Morgan konnte den Gewinn in diesem Zeitraum von 10,72 auf 16,23 USD je Aktie steigern. Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 11 % auf 18,10 USD je Aktie erwartet.
Nachdem man im ersten Halbjahr 8,87 USD je Aktie verdient hat, ist das plausibel.

JP Morgan kommt demnach auf eine forward P/E von 11,8. Das ist fair, da die Leitzinsen aller Voraussicht nach gesenkt werden. Dürfte das Ergebnis im kommenden Jahr aufgrund ebenfalls leicht rückläufig sein.

JP Morgan Aktie: Chart vom 11.10.2024, Kurs: 212,84 USD - Kürzel: JPM | Online Broker LYNX
JP Morgan Aktie: Chart vom 11.10.2024, Kurs: 212,84 USD – Kürzel: JPM | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht sitzen die Bullen fest im Sattel. Nachdem die Unterstützung bei 205 USD in den letzten Wochen mehrfach gehalten hat, ist jetzt ein erneuter Anstieg in Richtung 225 USD möglich.
Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 235 – 240 USD.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren, aber wir könnten Analysen für dieselbe Aktie veröffentlichen.

Langsam nimmt die Berichtssaison an Fahrt auf. Mit Pepsi und Delta Air Lines haben die ersten Giganten haben bereits ihre Bilanzen vorgelegt, am Freitag folgten mit JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup drei der größten US-Banken.

Wie haben sie sich geschlagen? Welche Rückschlüsse lassen sich ziehen? Wie steht es um die Wirtschaft und den US-Konsum?
Wie sehen die Vorzeichen für Goldman Sachs und Bank of America aus? Goldman wird heute vorbörslich Quartalszahlen vorlegen und Bank of America in der Vorbörse am 16. Juli.
All diese Fragen werden wir in diesem Artikel erörtern.

So haben sich die US-Großbanken geschlagen

Der Gewinn von JP Morgan lag mit 4,40 je Aktie über den Erwartungen von 4,20 USD. Der Umsatz verfehlte mit 43,1 Mrd. jedoch die Analystenschätzungen von 45,5 Mrd. USD.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 3% und einem marginalen Rückgang des Gewinns.
Hinzu kommen jedoch eine Reihe von positiven Sondereffekten, vor allem ein gigantischer Gewinn in Höhe von 7,9 Mrd. USD durch Visa-Aktien. Inklusive dieser Sondereffekte lag der Gewinn bei 6,12 USD je Aktie, also 38% über dem Vorjahresniveau.

Je nachdem, wie man es betrachtet war das Quartal in Ordnung oder sehr gut. Daher hat an der Börse keine nennenswerte Kursreaktion stattgefunden.

Wells Fargo

Bei Wells Fargo sieht das anders aus, die Aktie ist nach den Quartalszahlen um 6% abgestürzt.
Der Gewinn lag mit 1,33 je Aktie über den Erwartungen von 1,28 USD. Der Umsatz übertraf mit 20,7 Mrd. die Analystenschätzungen von 20,3 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von weniger als einem Prozent und einem Anstieg des Gewinns von 6%.
Hätte Wells Fargo keine Aktien zurückgekauft, hätte das Ergebnis je Aktie ebenfalls stagniert.

Schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass die Großbank in diesem Jahr mit deutlich höheren Ausgaben rechnet als bisher angenommen.
Die Kosten sollen auf 54,0 statt 52,6 Mrd. USD steigen. Das kommt an der Börse nicht gut an, denn höhere Ausgaben bedeuten in einem weitgehend stagnierenden Markt sinkende Gewinne.

Damit dürften die bisherigen Konsensschätzungen dahin sein, es droht Stagnation. Damit folgt Wells Fargo der eigenen „Tradition“, denn im Endeffekt läuft der Gewinn seit nahezu 10 Jahren seitwärts, trotz massiver Buybacks.

Citigroup

JP Morgan hat den Gewinn in dieser Zeit in etwa verdreifacht und obendrein ist die vergleichsweise stetig.

Bei der Citigroup kommt es hingegen zu großen Schwankungen. Gewinnsprüche und Einbrüche on 30-40% in aufeinanderfolgenden Jahren sind keine Ausnahme, sondern die Regel.

Im letzten Jahr ist der Gewinn beispielsweise um 42% auf 4,04 USD je Aktie eingebrochen, in diesem Jahr soll er um 41% auf 5,71 USD je Aktie steigen.

Im ersten Quartal lag der Gewinn mit 1,52 je Aktie über den Analystenschätzungen von 1,40USD. Der Umsatz lag mit 20,1 Mrd. USD im Rahmen der Erwartungen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 4% und einem Gewinnsprung von 14%.
Die derzeitigen Konsensschätzungen erscheinen daher realistisch, wenngleich auch Citigroup damit rechnet, dass die Kosten am oberen Ende der bisherigen Erwartungen liegen werden.

Fazit:
Die US-Großbanken sind hochprofitabel, verdienen jedes Quartal Milliarden und schütten einen Großteil des Kapitals in Form von Buybacks und Dividenden an die Aktionäre aus.

Die Geschäftszahlen von Goldman Sachs und Bank of America dürften ähnlich ausfallen, also weitgehend im Rahmen liegen.
JP Morgan ist und bleibt aus meiner Sicht der Branchenbulle und das am besten geführte Unternehmen im Sektor.

Die Geschäftszahlen der drei Großbanken sprechen dafür, dass Wirtschaft und Konsum in den USA relativ robust sind, es jedoch Zeichen für eine Abkühlung gibt.
Das bestätigen auch eine Reihe anderer Indikatoren.

JP Morgan Aktie: Chart vom 15.07.2024, Kurs: 205 - Kürzel: JPM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
JP Morgan Aktie: Chart vom 15.07.2024, Kurs: 205 – Kürzel: JPM | Quelle: TWS

Der Gewinn von JP Morgan soll in diesem Jahr um 12% auf 18,15 USD je Aktie steigen und die Dividende von 4,05 auf 4,80 USD je Aktie.

JP Morgan kommt demnach auf eine forward P/E von 11,3. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz und dem S&P500 ist die Bewertung niedrig.
Größere Rücksetzer könnten sich daher als Gelegenheit herausstellen.  

Fällt die Aktie jetzt unter 200 USD, könnten antizyklische Investoren eine Chance erhalten. Mögliche Korrekturziele liegen bei 190-193 und 180-183 USD. Im Idealfall wird sogar das alte Hoch bei 170-173 USD angesteuert.