Viele Aktienindizes stiegen 2024 von einem Rekord zum nächsten. Aber ausgerechnet bei den Luxusgütern klemmte es … und bei Kering ganz besonders. Das wirkt so unlogisch, dass man geneigt sein könnte, diese so billig wirkende Aktie einfach einzusammeln. Eine gute Idee?
Im November gab es eine Schätzung, nach der das Umsatzvolumen bei Luxusgütern des persönlichen Gebrauchs im Jahr 2024 etwa zwei Prozent unter dem Rekord des Vorjahres landen werde. Das alleine macht klar, dass steigende Aktienmärkte nicht zwingend bedeuten müssen, dass die Vermögenden noch ausgabenfreudiger werden oder, wichtiger noch, mehr Menschen in einen finanziellen Bereich vorstoßen, in dem sie Geld für solche Dinge ausgeben können … und auch wollen.
Aber ein knapp unter dem Rekord liegender Umsatz und ein derart dramatischer Abstieg, wie ihn die Aktie des Kering-Konzerns mit seinen Marken Gucci, Saint Laurent, Brioni u.a. seit Sommer 2021 zeigt, das sind dann doch zwei Paar Schuhe. Dieser Abstieg basiert nicht auf einem stagnierenden Gesamtumfeld, sondern auf handfesten Problemen bei Kering selbst, die vor allem die wichtigste Marke Gucci betreffen. Hier muss man hinsehen und da stellt sich die Frage: Ist da jetzt endlich genug „Krise“ in die Aktie eingepreist, dass ihr langsam die Verkäufer ausgehen?
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Expertenmeinung: Möglich ist es, sicher ist es nicht. In dieser Hinsicht wird ein Termin entscheidend: Die Vorlage des 2024er-Ergebnisses, die am 11. Februar erwartet wird. Da dürften die für die Investoren nötigen Informationen auftauchen, auf die es ankommt: Wie weit ist man erstens mit der Restrukturierung von Gucci und, zweitens, zieht die Nachfrage in China endlich wieder an oder nicht?
Zwar ist die Aktie bereits so weit gefallen, dass ein einst auf einem mit dem Lineal in die Zukunft projizierten Dauer-Wachstum basierendes, viel zu hohes Kurs/Gewinn-Verhältnis mittlerweile auf einen für die Branche untypisch niedrigen Level von 22 eingedampft wurde (für die durchschnittliche 2024er-Gewinnprognose der Analysten). Und sollten die Analysten mit ihrem Blick in die Glaskugel Recht behalten, läge eben dieses KGV für den 2026er-Gewinn sogar nur noch bei 16 … viel zu billig für die Branche. Aber wie sich die Lage in zwei Jahren darstellt, kann realistisch gesehen niemand wissen. Es zählt das Hier und Jetzt … und darüber wissen wir zu wenig, um das Abgreifen der Aktie auf dem aktuellen Level als vernünftig einordnen zu können, denn:
Da die französischen Unternehmen zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze melden, weiß man über Gewinnmarge und Gewinn nichts, was über den 30.6. letzten Jahres hinausgeht, sprich: Man tappt derzeit im Dunkeln.
Ein Befreiungsschlag, der auf charttechnischer Ebene dann zu unterstellen wäre, wenn die Aktie die momentane Bodenbildungs-Spanne nebst 200-Tage-Linie mit Schlusskursen über 275 Euro überwindet, wäre daher genauso möglich wie ein Test der unteren Begrenzung des 2021er-Abwärtstrendkanals. Und die wartet aktuell erst bei 115 Euro, daher: Wer kein unkalkulierbares Risiko eingehen will, wartet die 2024er-Zahlen im Februar ab. Mag sein, dass man dann in einen Kurssprung hinein kaufen müsste. Aber besser mit einem charttechnisch bullischen Signal und Hoffnung machenden Bilanzzahlen im Rücken etwas teurer einkaufen als das Risiko eingehen, auf Treibstand zu bauen!
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