LANXESS Aktie Prognose Lanxess: Mehr verdient, trotzdem abwärts mit der Aktie … warum?

News: Aktuelle Analyse der LANXESS Aktie

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LANXESS
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Zur LANXESS Aktie

Ein operatives Gewinnplus um 45,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und ein Anstieg der operativen Marge von 7,4 auf 10,8 Prozent, das klingt gut. Doch die Lanxess-Aktie verlor danach binnen zwei Tagen gut zehn Prozent. Wo war der Haken bei den Zahlen?

In der Tat wirkten diese Steigerungen beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 119 auf 173 Millionen Euro und der Anstieg der EBITDA-Marge von 7,4 auf 10,8 Prozent wie eine starke Leistung … und grundsätzlich war es das auch. Aber das alles basierte nicht darauf, dass die Nachfrage-Flaute in der Chemiebranche insgesamt und bei diesem Spezialchemie-Konzern im Besonderen überstanden wäre. Und das war das Problem.

Zudem lag auch das EBITDA von 173 Millionen noch deutlich unter den starken 220 Millionen des Jahres 2022, als man von einer so langen Durststrecke noch nichts ahnte. Und wenn man sah, dass der Umsatz im dritten Quartal mit knapp 1,6 Milliarden Euro fast auf den Punkt genau auf Vorjahresniveau lag, wird klar, warum Lanxess die Prognose für das laufende Jahr „nur“ bestätigte, denn wie der Vorstandsvorsitzende in der Pressemeldung deutlich machte, ist eine Erholung auf breiter Front weiterhin nicht in Sicht.

Es waren Einsparungen und eine höhere Auslastung der Anlagen, die diese Verbesserung ermöglichten, nicht eine nennenswerte Verbesserung der Nachfragesituation. Wobei Lanxess durchaus mengenmäßig mehr verkaufte, die trotzdem relativ schwache Nachfrage aber dazu führte, dass das bei gedrückten Preisen geschah und der Umsatz so unter dem Strich auf der Stelle trat. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2022 hatte der Umsatz 2,18 Milliarden erreicht, bevor er 2023 dann auf demselben Level von 1,6 Milliarden Euro landete wie 2024.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LANXESS Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Dass man am Markt eher enttäuscht war, ist daher nachvollziehbar. Dass die Aktie daraufhin am Donnerstag und Freitag insgesamt gut zehn Prozent nachgab, erscheint aber eher „happig“. Gut möglich, dass der insgesamt wacklige deutsche Markt ebenso sein Scherflein dazu beitrug wie die Charttechnik. Denn Sie sehen es im Chart:

Lanxess Aktie: Chart vom 08.11.2024, Kurs 23,26 Euro, Kürzel: LXS | Online Broker LYNX
Lanxess Aktie: Chart vom 08.11.2024, Kurs 23,26 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS

Die Lanxess-Aktie war zuvor am dem Versuch gescheitert, sich über das obere Ende einer seit gut einem Jahr geltenden Handelsspanne nach oben abzusetzen. Durch die erste, negative Reaktion auf das Zahlenwerk am Donnerstag brach der Kurs dann durch die 200-Tage-Linie, die diese Handelsspanne in der Mitte teilt. Jetzt ist sie in der „Kellerzone“, ein Test der unteren Supportzone im Bereich zwischen 20,14 und 22,59 Euro wäre damit keine Überraschung, zumal die Reaktionen der Analysten sehr zweigeteilt waren. Während die Zahlen bei Warburg Research positiv aufgenommen wurden und dort ein Kursziel von 40 Euro vergeben wurde, werteten JP Morgan und Jefferies die Ergebnisse negativ und vergaben mit der Einstufung „Verkaufen“ Kursziele von 26 und 21 Euro.

Grundsätzlich könnte ein Einstieg im Bereich zwischen 20 und 22 Euro zwar interessant sein. Aber nur, wer da abwartet, ob sich die Aktie dort auch wirklich stabilisiert, würde mit einem Kauf nicht auf sehr dünnem Eis unterwegs sein.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal 2024, 07.11.2024: https://lanxess.com/de-de/presse/presseinformationen/2024/11/lanxess-steigert-ergebnis-im-dritten-quartal-2024-deutlich

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Vorherige Analysen der LANXESS Aktie

Lanxess könnte an einem Wendepunkt angekommen sein. Es gibt gleich mindestens drei Auslöser, die die Lage nachhaltig verändern könnten.

Historische Entwicklung und Herausforderungen

Lanxess, ein global agierendes Spezialchemieunternehmen, könnte an einem Wendepunkt angekommen sein. Das Unternehmen wurde 2004 als Spin-off von Bayer geschaffen und hat sich durch eine Reihe strategischer Entscheidungen und Akquisitionen neu positioniert.

Der Kurs ist in der jüngeren Vergangenheit trotzdem massiv eingebrochen, was auf verschiedene externe und interne Herausforderungen zurückzuführen ist. Doch nachdem die letzten Jahre von Schwierigkeiten geprägt waren, zeichnet sich jetzt eine nachhaltige Kehrtwende ab.

Mit Lanxess hat sich Bayer damals von einer ganzen Reihe unliebsamer Geschäftsbereiche getrennt. Dass es für Lanxess schwierig werden würde, war daher von Beginn an klar.

Daher konnte der Kurs in knapp 20 Jahren auch nie nachhaltig zur Oberseite ausbrechen.

Doch der derzeitige CEO hat, seitdem er den Posten vor etwa 10 Jahren übernommen hat, vieles richtig gemacht. Unter seiner Führung hat man sich von stark zyklischen und im Wettbewerb schwach positionierten Geschäftsbereichen getrennt und im Gegenzug das Geschäft in hochwertigen und margenstärkeren Segmenten gestärkt, unter anderem auch durch Zukäufe.

Zum falschen Zeitpunkt am richtigen Ort

Darunter beispielsweise die Übernahmen von Emerald Kalama und dem Mikrobial Control-Geschäft von IFF. Diese Akquisitionen sind aus meiner Sicht strategisch sinnvoll und sollten dem Unternehmen stabilere und margenstärkere Geschäftsfelder bieten.

Doch die geopolitischen Ereignisse, insbesondere der Krieg in der Ukraine, führten zu stark steigenden Energiepreisen und Rohstoffkosten in Europa, was die Rentabilität erheblich beeinträchtigte.

Die daraus resultierende wirtschaftliche Abkühlung führte zu einem dramatischen Rückgang der Profitabilität, was wiederum zur Kürzung der Dividende und Spekulationen über notwendige Kapitalerhöhungen führte.

Infolgedessen stand Lanxess unter erheblichem Druck, sowohl extern durch Marktbedingungen als auch intern durch Herausforderungen bei den neuen Töchtern. Trotz der Herausforderungen deutet immer mehr auf eine mögliche Erholung hin. Die Nachfrage in den Endmärkten scheint sich zu stabilisieren und die Phase des Kundenabbaus ist weitgehend abgeschlossen. Die steigende Gasimportkapazität in Europa hat die Gefahr einer Energieknappheit verringert, was positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur von Lanxess haben sollte.

Versteckte Werte

Mittelfristig sollte die Profitabilität dadurch wieder deutlich zunehmen, was wiederum ein Deleveraging ermöglichen würde. Denn durch die beiden letzten Übernahmen ist die Verschuldung von Lanxess definitiv zu hoch, das weiß auch der Vorstand.

Der laufende Verkauf der Lanxess-Sparte Urethane für 460 Mio. Euro durch UBE dürfte ebenfalls einen maßgeblichen Beitrag leisten, um die Schulden zu reduzieren. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden.

Darüber hinaus steht ein weiterer möglicher Verkauf zur Debatte. Vor einigen Jahren hat man gemeinsam mit Advent ein Joint-Venture für High Performance Materials (HPM) gegründet.

Im Jahr 2022 wurde das Unternehmen mit 2,5 Mrd. Euro bewertet. Ab 2025 könnte Lanxess seine 40%ige Beteiligung an Envalior veräußern.

Die meisten Chemie-Unternehmen sind heute etwas weniger Wert als 2022, unterstellt man jedoch die damalige Bewertung, wäre die Beteiligung von Lanxess 1,0 Mrd. Euro Wert.

Das entspricht auch 40 % des Börsenwerts von Lanxess. Darüber hinaus könnte man sich mit diesen beiden Transaktionen weitgehend entschulden.

Ausblick und Bewertung

Die beiden Beispiele sollen aber vor allem zeigen, welche Werte sich unter der Oberfläche von Lanxess verstecken – auch wenn man gerade operative Probleme hat und ein Tal durchschreitet.

Das Management von Lanxess erwartet, dass das EBITDA bei einer Marktbelebung wieder über 1 Mrd. Euro steigen könnte. Basierend auf einem Multiplikator von 7 bis 8 würde das eine Unternehmensbewertung (EV) von 7 bis 8 Mrd. Euro rechtfertigen. Das ist 40-60 % mehr als der derzeitige EV.

Hinzu kommt das Potenzial durch eine Entschuldung, in welchem Umfang sie auch stattfinden mag.

Die Ziele sind ambitioniert, erscheinen aber machbar. Es wäre nicht das erste Mal, dass Lanxess eine Durststrecke erlebt und anschließend wieder stark steigende Gewinne verzeichnet. Das ist für die Branche typisch.

Den Schätzungen zufolge soll das Ergebnis im kommenden Geschäftsjahr wieder auf 1,50 Euro je Aktie steigen und im Folgejahr 3,00 Euro erreichen.

Sollten sich die Verbesserungen wie erwartet abzeichnen, dürfte sich die Aktie ebenfalls in Bewegung setzen.

Lanxess befindet sich an einem kritischen Punkt in seiner Geschichte. Nach einer Reihe von Herausforderungen ist das Unternehmen gut positioniert, um sich zu erholen, wenn die Marktbedingungen sich stabilisieren.

Die Umsetzung strategischer Maßnahmen zur Schuldenreduzierung und die Möglichkeit, zusätzliche liquide Mittel zu generieren, könnten Lanxess auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückführen. Anleger sollten jedoch auch die Risiken im Auge behalten, während sie die potenziellen Chancen abwägen.

Die bestehen vor allem darin, dass sich die Branche nicht wie erwartet erholt.

Diese Hoffnung spiegelt sich auch im Chart wider. Lanxess hat zwischen 20 und 23 Euro einen multiplen Boden ausgebildet und ist von dieser Basis mehrfach durchgestartet.

Was jetzt noch fehlt, ist ein nachhaltiger Ausbruch über das Widerstandsband bei 29 – 31 Euro. Gelingt ein Ausbruch, könnte das eine größere Erholung einleiten.

Sollte es hingegen zu einem erneuten Rücksetzer in den Bereich 20 – 23 Euro kommen, könnten antizyklische Investoren einen Einstieg erwägen.

Das Spezialchemie-Unternehmen Lanxess legte am Freitag seine Quartalsbilanz vor – und die Aktie machte einen Satz nach oben. Nachvollziehbar, denn die Ergebnisse fielen im Verhältnis zum aktuellen Elend der Chemiebranche gut aus. Und doch gibt es da im Chart einen Haken.

Der Umsatz des Polymer-Spezialisten lag im 2. Quartal zwar um 5,6 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Aber das konnte angesichts der Nachfrageflaute, die fast die gesamte Chemiebranche betrifft, niemanden überraschen. Was indes überraschte war, wie viel mehr Lanxess aus diesem Weniger an Umsatz machen konnte. Denn der operative Gewinn auf EBITDA-Basis legte erheblich von 107 Millionen im Vorjahresquartal auf 181 Millionen zu, der Verlust beim Nettoergebnis reduzierte sich von 145 auf 16 Millionen.

Grund für die verbesserten Zahlen seien höhere Auslastungsraten und die Effekte des Sparprogramms gewesen, so Lanxess. Auf Basis dieser Ergebnisse bestätigte Lanxess den bestehenden 2024er-Ausblick, der einen Anstieg des EBITDA zwischen 10 und 20 Prozent avisiert. Das trug die Aktie am Freitag um 6,31 Prozent nach oben. Also … wo soll da ein Haken sein?

Expertenmeinung: Den Haken erkennt man im Chartbild. Da sticht ein immenser Kurssprung ins Auge, der am 17. Juli vonstattenging … und der in den Tagen und Wochen danach komplett abverkauft wurde. Das Problem dabei ist, dass das nicht irgendwelche Gerüchte waren, die die Aktie zuerst zogen und sich dann als falsch erwiesen. Der 17. Juli war der Tag, an dem Lanxess diese erfreulichen Ergebnisse als vorläufige Zahlen vorab präsentierte. Wer am Freitag zugriff, griff also auf Basis bereits bekannter Zahlen zu. Und damit stellt sich die Frage:

Lanxess Aktie: Chart vom 09.08.2024, Kurs 23,07 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Lanxess Aktie: Chart vom 09.08.2024, Kurs 23,07 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS

Warum sollte die Aktie auf Basis der gleichen Fakten diesmal stabil nach oben laufen, wenn das im Juli nicht gelang? Da hatte man offenbar daran gezweifelt, dass sich die Verbesserung der Lage wirklich verstetigen wird. Immerhin waren die Meldungen aus der Chemiebranche im Juli und auch seither weiterhin grau in grau, ein tragfähiger Schwenk hin zu höherer Nachfrage und mit ihr zu höheren Margen bleibt bislang eine Hoffnung. Auf eine Hoffnung hin einzusteigen ist zwar am Aktienmarkt eher die Regel als eine Ausnahme. Aber gelingt das auch, wenn man ein solches Chartbild vor Augen hat, in dem deutlich wird, dass die letzten, die das versucht hatten, gescheitert sind?

Es ist in jedem Fall unsicher genug, um hier äußerst vorsichtig zu bleiben. Was ein denkbarer Ansatz für bullische Trader wäre, ist der Umstand, dass Lanxess nahe am unteren Ende der seit einem Jahr das Chartbild dominierenden Seitwärtsrange gedreht hat. Und man mit einem Stop Loss knapp unter 20 Euro auf einen Anlauf an deren oberes Ende im Bereich 29,60/31,00 Euro setzen könnte. Aber wer da mitziehen wollte, sollte im Hinterkopf behalten, dass einer abverkauften Hoffnungsrallye so bald keine neue folgen muss … vor allem nicht auf Basis von zwar ermutigenden, aber auch längst bekannten Zahlen, die beim ersten Anlauf nicht gut genug waren.

Quellenangaben: Ergebnis 2. Quartal 2024, 09.08.2024: https://lanxess.com/de-de/presse/presseinformationen/2024/08/lanxess-mit-starkem-cashflow-und-deutlichem-ergebniswachstum-im-zweiten-quartal-2024

Wie Lanxess mitgeteilt hat, liegt das EBITDA im zweiten Quartal 32% über den bisherigen Schätzungen. Die Aktie geht durch die Decke.

Überraschender Erfolg für Lanxess

In letzter Zeit wurden deutsche Anleger selten mit guten Nachrichten überrascht, doch bei Lanxess scheint es exorbitant besser zu laufen als irgendwer erwartet hätte.

Nach vorläufigen Zahlen lag das EBITDA vor Sondereinflüssen im zweiten Quartal 2024 mit voraussichtlich 181 Millionen Euro 32 Prozent über der Markterwartung von derzeit 137 Millionen Euro (VARA Konsensus) sowie 69 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals, welcher bei 107 Millionen Euro EBITDA vor Sondereinflüssen lag.

Der starke Anstieg des EBITDA ist der Meldung zufolge auf eine höhere Auslastung, dem beabsichtigten Lagerabbau sowie der erfolgreichen Implementierung des Sparprogramms zurückzuführen.

Auch im nächsten Quartal…

Im Vergleich zum Vorjahr seien die Volumina in der Industrie leicht an, während die agrochemische Industrie kontinuierlich schwach blieb und die schwierigen Marktkonditionen in der Baubranche andauerten.

Für das dritte Quartal stellt man ein EBITDA auf einem ähnlichen Niveau wie im zweiten Quartal in Aussicht.
Die Jahresprognose, wonach das EBITDA vor Sondereinflüssen um 10-20% steigen soll wurde jedoch nicht erhöht, sondern nur bestätigt.

Zu früh gefreut?

Man darf gespannt sein, ob die Euphorie lange anhalten wird. Das gilt umso mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass das EBITDA bei Lanxess regelmäßig stark schwankt. Im ersten Quartal hatte man beispielsweise einen Rückgang um 47% auf 101 Mio. Euro verzeichnet.

Ein oder zwei gute Quartale sind ein Pluspunkt, doch das sollte man nicht mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend verwechseln.

Darüber hinaus ist ein „EBITDA vor Sondereinflüssen“ eine Frankenstein-Kennzahl und hat und mit dem Gewinn am Ende wenig zu tun.
Im ersten Quartal hat man beispielsweise ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 101 Mio. Euro erzielt, das EBITDA lag bei 73 Mio., das EBIT bei -57 Mio. und das Konzernergebnis bei -98 Mio. Euro.

Lanxess Aktie: Chart vom 17.07.2024, Kurs: 26,20 - Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Lanxess Aktie: Chart vom 17.07.2024, Kurs: 26,20 – Kürzel: LXS | Quelle: TWS

Vorerst dürfte die Erleichterung dennoch überwiegen, denn es wäre möglich, dass das Konzernergebnis deutlich besser ausfallen könnte als man bisher angenommen hatte.
Die Konsensschätzungen für 2024 liegen aktuell bei einem Ergebnis von -1,80 Euro je Aktie.

Da die Aktie nahe dem 10-Jahrestief notiert, ist eine Erholung wahrscheinlich. Mögliche Ziele auf der Oberseite liegen bei 26,50 und 28,70 Euro. Darüber kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 29,75 und 30,75.

Theoretisch wären sogar 35 Euro denkbar. Mit allzu hohen Erwartungen sollte man jedoch vorsichtig sein. Lanxess notiert nicht grundlos auf demselben Niveau wie vor 5, 10 und 15 Jahren (oder darunter).
Für Trader ist das eine interessante Geschichte, für langfristige Investoren aus meiner Sicht nicht.

Die Bilanz des Vorjahres war schlecht, der Ausblick auf 2024 ernüchternd. Aber auch, wenn die Lanxess-Aktie am Tag der Zahlen mit einem dicken Minus aus dem Handel ging: Zeitweise waren die Abschläge noch deutlich größer. So ganz ist die Tür nach oben noch nicht zu.

Minus 17 Prozent beim Umsatz, -45 Prozent beim operativen Gewinn, gerechnet als EBITDA, das Jahr 2023 war eines zum Vergessen. Allerdings fiel da gestern niemand aus allen Wolken, als der Polymer-Spezialist Lanxess diese Zahlen vorlegte, das war schon längst klar und bekannt. Die Frage stellte sich aber, ob 2024 endlich die Nachfrage- und Margenbelebung kommen würde, auf die die Chemieindustrie 2023 vergebens gehofft und gewartet hatte.

Vorerst wohl weiterhin nicht, Lanxess sieht das erste Halbjahr als „herausfordernd“ an. Für 2024 insgesamt peilt man derzeit ein EBITDA moderat über dem 2023er-Egebnis an. Was indes, da Letzteres 45 Prozent unter dem von 2022 lag, nicht unbedingt eine Trendwende darstellen würde. Allerdings wies man auch darauf hin, dass die Gesamtsituation kaum kalkulierbar ist. Und das kann grundsätzlich natürlich auch positive Überraschungen bedeuten.

Allzu viel Honig ließ sich aus diesem Zahlenwerk also nicht saugen, nur ein Aspekt stach ins Auge: Der Cash Flow, ob als Operating oder als Free Cash Flow, war immens gestiegen. Und das bedeutet: Wenn die Rahmenbedingungen wieder besser werden, hätte Lanxess eine gute Cash-Basis, um durchstarten zu können.

Solange der dafür nötige Silberstreif nicht am Horizont zu sehen ist, bringt das zwar noch nichts. Aber dass die Aktie sich vom Tagestief löste, deutet an, dass da einige durchaus bereit sind, auf diesem Niveau schon mal auf eine bessere Zukunft hin zuzugreifen.

Expertenmeinung: Ein wenig unterstützt wurden diejenigen, die das in der Spitze gut 11 Prozent ausmachende Minus des Lanxess-Kurses auf am Ende 6,5 Prozent verringerten, von den Analysten. Die gestern nach Ergebnis und Ausblick neu vergebenen oder bestätigten Kursziele bewegten sich in einer Spanne zwischen 26 und 36,50 Euro, je nachdem, wie optimistisch oder pessimistisch der zuständige Experte aktuell für Branche und Unternehmen eben ist. Unter dem gestrigen Schlusskurs lag aber keines der neuen Ziele – immerhin.

Lanxess Aktie: Chart vom 14.03.2024, Kurs 24,44 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Lanxess Aktie: Chart vom 14.03.2024, Kurs 24,44 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS

Was auch auffällt ist, dass die Aktie in den Tagen vor der Bilanz kräftig Boden gutmachte. Dadurch kam der Kurs, trotz des nominal recht markanten Minus, am Donnerstagabend nur auf den Level des Montags-Schlusskurses zurück. Das wäre für das bullische Lager durchaus ein Grund, die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen. Zumal die Aktie zwar dadurch an der am Vortag erreichten, als Widerstand derzeit entscheidenden 200-Tage-Linie abpralle, aber für einen zweiten Anlauf immer noch nahe genug wäre.

Allerdings wäre es ratsam, einen Schlusskurs über diesem gleitenden Durchschnitt, der aktuell bei 26,25 Euro verläuft, abzuwarten. Denn erst dann würde aus der aufrechterhaltenen Chance auf ein bullisches Signal auch ein tatsächliches.

Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2023, 14.03.2024:
https://lanxess.com/-/media/Project/Lanxess/Corporate-Internet/Investors/Reporting/2023/2023-Q4-LANXESS-Financial_Summary.pdf

Noch weiß man nicht, wie das vierte Quartal bei Lanxess lief oder wie das Unternehmen das angelaufene Jahr einschätzt. Aber dass die Branche weiter unter Druck steht, das weiß man. Und daher überrascht es nicht, dass die im Herbst stark erholte Aktie gerade nach unten dreht.

Es ist zwar gut möglich, dass der Polymer-Spezialist Lanxess im Vorfeld der regulär am 14. März anstehenden Quartalszahlen, die dann mit dem Gesamtjahresabschluss einhergehen würden, mit vorläufigen Ergebnissen und einem Ausblick aufwartet. Aber man weiß nicht, ob und wann. Und man weiß erst recht nicht, was da dann für 2024 an Zielen auf den Tisch kommt. Was man aber weiß: Die deutliche Belebung der Nachfrage, die man zuerst für das erste und dann für das zweite Halbjahr 2023 erhoffte, kam nicht. Und einige Unternehmen der Branche konstatierten bereits, dass sich daran in den ersten Wochen des neuen Jahres nichts geändert hat.

Wenn die Skeptiker ins Feld führen, dass, was für die Branche allgemein gilt, vermutlich auch für Lanxess gilt und damit die beeindruckende Rallye, welche die Aktie zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember in der Spitze um bis zu 45 Prozent nach oben getragen hatte, keine Grundlage hat, hätten sie Recht. Heißt das, dass der Weg nach unten jetzt, nachdem der Lanxess-Kurs am Mittwoch eine wichtige Kreuzunterstützung gebrochen war, wieder frei ist?

Expertenmeinung: Im Prinzip ja, zumindest mal aus chart- und markttechnischer Sicht. Die Voraussetzungen für einen erneuten Baisse-Schub sind aus dieser Warte heraus ideal: Die Aktie stoppte ihre Herbst-Hoffnungsrallye unterhalb des letzten, markanten Zwischenhochs vom September und, wichtiger noch, an der 200-Tage-Linie, an welcher sie im Dezember zweimal nicht vorbeikam. Von dort aus startete unmittelbar zu Jahresbeginn eine Abwärtsbewegung, was auf Verkäufe institutioneller Investoren deutet, die die Chemiebranche im Zuge der Neuausrichtung ihrer Anlagestrategie womöglich gezielt untergewichten.

Lanxess Aktie: Chart vom 31.01.2024, Kurs 24,95 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Lanxess Aktie: Chart vom 31.01.2024, Kurs 24,95 Euro, Kürzel: LXS | Quelle: TWS

Der Versuch einer Stabilisierung oberhalb der Unterstützungslinie bei 25,27 Euro (das Hoch des Novembers) scheiterte gestern durch das kräftige Minus von 3,14 Prozent, wobei dadurch auch noch die Ende Oktober etablierte Aufwärtstrendlinie fiel. Das nächste Kursziel wäre jetzt das Zwischentief von Ende November bei 21,89 Euro, darunter ginge es gleich um das 2023er-Verlaufstief von Ende Oktober bei 20,14 Euro.

Und warum auch nicht, sagen sich die Bären, wenn die Hoffnung auf eine Belebung des Geschäfts, welche die Rallye des Herbstes befeuerte, dahin ist? Damit ist klar:

Die Bullen könnten den bislang nur knappen Bruch dieser Kreuzunterstützung aus Oktober-Aufwärtstrend und November-Hoch nur dann bereinigen, wenn sie sofort aktiv werden. Aber dazu wären neue Argumente nötig, idealerweise durch Vorab-Zahlen, die aufzeigen, dass die Lage womöglich besser ist als befürchtet und der Silberstreif am Horizont real ist. Kommt das nicht, dürften die Bären die Lanxess-Aktie so leicht nicht aus ihren Fängen entlassen.