Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich lief das letzte Halbjahr bei der führenden Fast-Food-Kette in Bezug auf die Aktie recht gut. Die McDonalds-Aktie setzte sich überzeugend in Szene und konnte einen beständigen Aufwärtstrend halten.
Dann aber kam es zu einem Gap nach unten, welches bislang noch nicht geschossen werden konnte. Zudem wurden Ende Oktober eher mäßige Quartalsergebnisse publiziert. Der positive Trendverlauf ist mittlerweile dahin und die Aktie kämpft um den Halt des Bodens bei rund 290 USD.
Expertenmeinung: Die Aktie wirkt angeschlagen und es fehlt nicht mehr viel, um die Kurse in einen Abwärtstrend überzuführen. Noch konnte der bereits erwähnte Boden gehalten werden, aber die dunklen Wolken am Horizont sind deutlich erkennbar.
Sollte diese Ebene fallen, wäre eine Korrektur bis Ende des Jahres wohl nicht mehr zu verhindern. Um dies abzuwenden, müssten die Bullen die Kurse zumindest über das letzte Zwischenhoch bei 303.81 USD katapultieren. Solange dies nicht geschieht, bleibt die Gesamtlage äußerst vage. Vorläufig gebe ich der Aktie bärische Aussichten mit auf den Weg.
Aussicht: BÄRISCH
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McDonald’s ist eine Aktie mit auffällig lang anhaltenden Trendbewegungen. Die letzte, im Juli gestartete Rallye führte den Kurs auf neue Rekorde. Aber ob sie die halten oder sogar ausbauen wird, ist fraglich. Und das nicht nur wegen der kürzlich gefundenen Kolibakterien.
Kolibakterien im Hamburger Royal, der in den USA Quarterpounder genannt wird, zahlreiche Erkrankte, einige mussten ins Krankenhaus: Natürlich schreckt das ab. Es hätte nicht passieren dürfen, andererseits: Bei einem weltweit agierenden Unternehmen kann so etwas eben trotzdem passieren. Ob das Kunden dauerhaft abschreckt, man wird es abwarten müssen. Dass McDonald’s jetzt die Zwiebeln eines bestimmten Zulieferers nicht mehr verwendet und den Royal erst einmal ohne Zwiebeln serviert … ob das hilft?
Aber das ist eine Frage, die sich erst anhand der Zahlen des laufenden und des nächsten Quartals beantworten lassen wird. Was am Dienstag vorbörslich serviert wurde, waren die Ergebnisse des dritten Quartals. Und die waren zwar minimal besser als der Schnitt der Analysten-Prognosen. Aber eben nur minimal … und insgesamt dennoch nicht wirklich gut.
Der Umsatz kam auf 6,87 Milliarden US-Dollar, die Prognose hatte bei 6,82 Milliarden gelegen, im Vorjahreszeitraum waren es 6,69 Milliarden gewesen. 2,7 Prozent mehr, das ist nicht die Welt, zumal: Auf vergleichbarer Fläche, ohne Berücksichtigung des Umstands, dass neue Filialen hinzukamen, war der Umsatz sogar rückläufig. Und der Gewinn pro Aktie? 3,23 US-Dollar wurden es, 3,20 hatten die Analysten geschätzt, 3,19 US-Dollar waren es im zweiten Quartal 2023 gewesen.
Expertenmeinung: Das ist Wachstum, sicher. Aber es ist klein. Und für ein so kleines Wachstum ist die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 26 auf Basis der letzten vier Quartalsgewinne zu teuer. Es sei denn, dieses Gewinnwachstum würde ab jetzt deutlich an Fahrt aufnehmen … was aber angesichts des hohen Sättigungsgrads der Märkte im Fast Food-Bereich eher knifflig werden würde. Die Analysten sehen derzeit für die kommenden Jahre ein Gewinnwachstum um die zehn Prozent. Ob es so kommt, weiß man natürlich nie im Voraus. Aber selbst wenn es so wäre, würde die derzeitige Bewertung der Aktie einen Deckel aufsetzen, denn sie ist bereits jetzt mehr als stattlich bewertet.
Dementsprechend schwach fiel die Reaktion der Aktie auf diese Zahlen aus, trotz der überbotenen Schätzungen. McDonald’s schloss zum Handelsende ein gutes halbes Prozent tiefer. Was zwar nicht nach viel klingt, charttechnisch aber bedeutsam ist. Denn Sie sehen im Chart, dass die Aktie zeitweise zulegen konnte, das Tageshoch aber am oberen Ende einer aus mehreren Topps der Jahre 2023 und 2024 resultierenden Widerstandszone lag. Dort drehte sie ab, was andeutet, dass Marktteilnehmer diesen Level auch oder gerade wegen der Bilanzzahlen als ideal ansahen, um Kasse zu machen.
Bevor der Kurs diese Widerstandszone 298,70 zu 302,40 US-Dollar nicht sauber überwindet, wäre sie definitiv kein Kauf … und auch dann wäre es fraglich, ob sie am jüngsten Rekordhoch von 317,90 US-Dollar vorbeikäme. Auf der Unterseite brennt zwar erst etwas an, wenn die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Auffangzone 276,74 zu 281,74 US-Dollar fallen sollte. Aber käme es so, würde vermutlich ein erneuter, langer Trendimpuls anstehen – nur eben dann nach unten.
Warum hohe Dividenden im Hier und Jetzt nicht alles sind. Langfristige Outperformance erfordert mehr. Wir zeigen Ihnen, wie es klappt.
Hohe Dividenden sind eine feine Sache, langfristig kann man den Markt aber nur schlagen, wenn der Kurs der Aktien ebenfalls steigt. Renditen von 10 % oder mehr pro Jahr sind nicht möglich, wenn man eine Dividende von 5 % kassiert und der Aktienkurs auf der Stelle tritt.
Warum hohe Dividenden nicht alles sind
Und die Lage verbessert sich leider auch nicht, wenn man Aktien mit noch höheren Dividendenrenditen kauft. Im Durchschnitt ist ihre Performance miserabel. Wer es nicht glaubt, muss sich nur die Performance der einschlägigen ETFs anschauen.
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 4 Mrd. USD, gehört der Vanguard FTSE All World High Dividend Yield ETF (ISIN: IE00B8GKDB10, WKN A1T8FV) zu den größten und ältesten Fonds in diesem Bereich. (Mehr Informationen zum Produkt)
Ich möchte den ETF nicht schlechtreden, aber die Performance ist dürftig. In den letzten fünf Jahren wurde inklusive der Dividenden ein Gewinn von 47 % erzielt. Der S&P 500 kam in dieser Zeit auf 106 %. Es ergibt sich auch kein anderes Bild, wenn man als Zeitraum ein, drei oder zehn Jahre wählt.
Falls Sie auf Twitter aktiv sind und mal wieder Erfolgsmeldungen von einem der zahllosen Dividendenjäger im deutschsprachigen Raum lesen, rechnen Sie lieber nach.
In nahezu allen Fällen wäre man mit einem einfachen Indexfonds besser gefahren. Es nützt einem unter dem Strich wenig, wenn man 5 % Dividende kassiert hat, die Aktie aber auf der Stelle tritt oder sogar sinkt – das gilt umso mehr, wenn man in der selben Zeit mit dem S&P 500 10 % Kursgewinne erzielt und 2 % Dividenden kassiert hätte.
Der wahre Wert von Aktien und wie große Vermögen entstehen
Wer nur eine ordentliche Verzinsung möchte, sollte sich besser mit Anleihen beschäftigen. Aktien sind dafür ein schlechtes Vehikel.
Aktien haben aus Anlegersicht einen vollkommen anderen Zweck, nämlich die Beteiligung am Unternehmenserfolg. Das kann durch die Ausschüttung einer Dividende erfolgen, aber der absolute Großteil von Vermögen entsteht durch die Steigerung von Unternehmenswerten.
Darüber hinaus erzielt man langfristig die höchsten Dividendenrenditen, wenn man Aktien von Unternehmen kauft, die die Ausschüttung kontinuierlich steigern.
Im Börsenumfeld wird selten über Zeiträume von 10 oder 20 Jahren gesprochen, und das ist ein großer Fehler. Denn es spielt keine Rolle, wo Ihr Depot in einem Jahr steht, sondern wo es am Ende Ihres (Investoren-) Lebens steht und wie viel es zwischenzeitlich abwirft, beispielsweise im Rentenalter.
Nehmen wir beispielsweise McDonald’s. Es dürfte wohl niemanden geben, der das Unternehmen nicht auch schon vor 20 Jahren gekannt hat. Die Dividendenrendite war im Moment des Kaufs nie sonderlich hoch und lag meistens bei 2-3 %.
McDonald’s als Paradebeispiel
Wer allerdings vor 20 Jahren in McDonald’s investierte, hat sein Kapital mehr als verzehnfacht und bekommt heute, bezogen auf den damaligen Kaufkurs, eine Dividendenrendite von sagenhaften 27 %.
Obendrein hätte man seitdem mehr als das Doppelte an Dividenden erhalten, wie die Aktie damals gekostet hat.
Man kann McDonald’s mögen oder nicht, aber das Unternehmen ist eine Gelddruckmaschine und daran dürfte sich in Zukunft wohl wenig ändern.
McDonald’s wälzt nahezu das gesamte Risiko an die Franchisenehmer ab und kassiert im Gegenzug stattliche Lizenzgebühren, Pachteinnahmen und eine Umsatzbeteiligung.
Dieses Kapital verwendet man wiederum dafür, stetig die Aktienzahl zu reduzieren. In den letzten zehn Jahren hat man die Zahl der ausstehenden Papiere von 980 auf 728 Millionen Stück reduziert. (Das ist auch der Grund, warum der Buchwert negativ ist.)
Darüber hinaus hat man die operative Marge von 29 auf 46 % gesteigert, die Digitalisierung ist für McDonalds ein wahrer Segen. Durch den Einsatz von Bestellterminals und Online-Bestellungen benötigt man weniger Mitarbeiter.
Finanzielle Stärke und Preissetzungsmacht
Darüber hinaus hat man eine erstaunlich starke Preissetzungsmacht. In den letzten Jahren hat man die Preise massiv erhöht, doch das hat dem Erfolg keinen Abbruch getan. Warum auch immer das der Fall ist, aber die Kunden haben die Preiserhöhungen einfach geschluckt.
Dadurch ist der Gewinn in den letzten Jahren massiv gestiegen, seit 2019 um mehr als 50 %. Das laufende Geschäftsjahr dürfte vergleichsweise schwach ausfallen. Das Ergebnis soll nur um 2 % auf 12,20 USD je Aktie steigen, doch das ist nicht das erste und es wird auch nicht das letzte Mal sein.
An den zugrundeliegenden Trends hat sich wenig verändert. Menschen werden auch in Zukunft bei McDonald’s „essen“, und der Konzern wird die Zahl der Filialen erhöhen, die Dividenden steigern und die Zahl der ausstehenden Aktien reduzieren. Daher dürften sich größere Rücksetzer als Gelegenheit herausstellen.
Aktuell kommt McDonald’s auf eine forward-P/E von 20,8. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 26,3. Sollte die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigen und die Prognose richtig sein, ergibt sich daraus auf Sicht von 18 Monaten ein Kursziel von 319,25 USD.
Antizyklische Investoren könnten einen tranchenweisen Anstieg erwägen. Die nächsten relevanten Unterstützungen liegen bei 247 – 250 USD sowie 230 und 220 USD.