Legt Netflix in diesem Jahr einen Gewinnsprung um 65 % hin? Bricht die Aktie jetzt auf ein neues Allzeithoch aus?
Der Markt ist alles andere als effizient
An Volatilität hat es bei Netflix noch nie gemangelt, was jedoch in den letzten Jahren geschehen ist, geht weit über das Thema Volatilität hinaus.
Netflix ist ein Paradebeispiel dafür, wie ineffizient die Börse ist – selbst bei den größten und meistbeachteten Unternehmen der Welt.
Wie wäre es sonst zu erklären, dass Netflix innerhalb kürzester Zeit von 700 auf 163 USD eingebrochen ist, nur um anschließend in den Rallyemodus zu wechseln und wieder auf über 700 USD zu steigen?
Es ist nicht möglich, dass der faire Wert von Netflix in einem Moment bei 700 USD liegt und nur 6 Monate später bei 163 USD.
Vor allem nicht, wenn darauf eine Rallye folgt, die den Kurs wieder auf 700 USD befördert.
Das sind die Schlüssel zum Erfolg
Netflix ist heute eines der führenden Unternehmen in der Unterhaltungsbranche und hat die Art und Weise revolutioniert, wie Menschen weltweit Medien konsumieren. Der Erfolg des Unternehmens beruht auf einer Kombination aus innovativem Geschäftsmodell, datengetriebener Entscheidungsfindung und einer aggressiven globalen Expansion.
Das Geschäftsmodell von Netflix basiert auf Abos, bei dem Nutzer gegen eine monatliche Gebühr unbegrenzten Zugang zu einem riesigen Katalog von Filmen, Serien und Dokumentationen haben.
Diese Subscription-basierten Einnahmen sorgen für einen stetigen Cashflow und ermöglichen es dem Unternehmen, in neue Inhalte und Technologien zu investieren. Im Gegensatz zu traditionellen TV-Netzwerken ist Netflix nicht von Werbung abhängig, was dem Unternehmen die Freiheit gibt, seine Inhalte ohne Werbeunterbrechungen zu gestalten – ein klarer Vorteil für den Nutzer und ein Alleinstellungsmerkmal, das viele Konkurrenten nicht bieten können.
Damit hat man knapp 283 Millionen Kunden überzeugt
Inzwischen setzt man aber auch auf eine kostengünstigere Variante mit Werbung. Das scheint für viele Kunden eine echte Alternative zu sein, im letzten Quartal sind die Abozahlen in diesem Bereich um 35 % gestiegen.
Ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg von Netflix ist die datengetriebene Strategie. Das Unternehmen sammelt umfangreiche Daten über das Verhalten seiner Nutzer, um sowohl Personalisierungen vorzunehmen als auch fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, welche Inhalte produziert oder lizenziert werden.
Über die Jahre hinweg hat Netflix immer stärker auf selbst produzierte Inhalte gesetzt und dank der datengetriebenen Herangehensweise und der systematisierten Produktion immer wieder Hits wie House of Cards, Stranger Things oder Squid Game geschaffen.
Heute produziert das Unternehmen eine breite Palette an Inhalten, von Spielfilmen über Serien bis hin zu Dokumentationen, die sowohl in den USA als auch international gedreht werden. Durch die Investition in eigene Inhalte hat Netflix die Abhängigkeit von externen Lizenzgebern verringert und kann sich so besser gegen Konkurrenten wie Disney+ oder Amazon Prime Video positionieren, die ebenfalls verstärkt in Eigenproduktionen investieren.
Derzeit ist man in 90 Ländern aktiv und hat 282,7 Millionen Abonnenten. Zeitweise herrschte die Furcht davor, dass Netflix nicht mehr wachsen könnte, doch in den letzten Quartalen sind die Abozahlen stetig gestiegen.
Quartalsbericht schlägt ein
Die jüngsten Quartalszahlen haben einen Kurssprung in Richtung Allzeithoch ausgelöst. Vorbörslich notiert die Aktie 5,43 % im Plus bei 725 USD.
Der Gewinn lag in Q3 mit 5,40 je Aktie weit über den Erwartungen von 5,10 USD. Der Umsatz übertraf mit 9,83 Mrd. die Analystenschätzungen von 9,76 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 15 % und einem Gewinnsprung um 40 %. Der freie Cashflow verbesserte sich um 16 % auf 2,19 Mrd. USD.
Nachdem der freie Cashflow lange ein Problem war, schreibt man seit 2022 solide schwarze Zahlen und hat daher das notwendige Kapital, um Buybacks durchzuführen.
Man kann geteilter Meinung sein, ob das bei den derzeitigen Kursen noch Sinn ergibt, aber Netflix setzt weiterhin auf stetige Buybacks. Im letzten Quartal hat man die Zahl der ausstehenden Aktien von 439,7 auf 437,9 Millionen Stück reduziert, vor einem Jahr waren es noch 450 Millionen.
Das führt wiederum zu einem überproportional stark steigenden Gewinn je Aktie. Auf Jahressicht konnten die EPS von 3,73 auf 5,40 USD gesteigert werden, ein Plus von 45 %.
Netflix zeigt eindrucksvoll, wie in jedem Glied der Kette positive Skaleneffekte erzielt werden. Die Zahl der Abos ist um 14,4 % gestiegen, der Umsatz um 15 %. Gleichzeitig hat sich die operative Marge deutlich verbessert, was zu einem Gewinnsprung um 40 % geführt hat, und dank der Buybacks ist das Ergebnis je Aktie sogar um 45 % gestiegen.
Ausblick und Bewertung
Dass die Aktie darauf positiv reagiert, sollte niemanden überraschen. Hinzu kommt ein starker Ausblick.
Für das vierte Quartal stellt man einen Umsatz von 10,1 Mrd. und einen Gewinn von 4,23 USD je Aktie in Aussicht. Bisher war man von 10,0 Mrd. und einem Gewinn von 3,86 USD je Aktie ausgegangen.
Die operative Marge soll bei 27 % statt 26 % liegen.
Im kommenden Geschäftsjahr erwartet man ein Umsatzplus von 11-13 % auf 43-44 Mrd. USD sowie eine operative Marge von 28 %.
Solange sich das Geschäft in dieser Art und Weise weiterentwickelt, sieht es für die Bullen gut aus.
Netflix hat in den ersten drei Quartalen 15,56 USD je Aktie verdient und erwartet im Schlussquartal einen Gewinn von 4,23 USD je Aktie.
In Summe würde das einem Gewinnsprung um 65 % entsprechen. In den kommenden beiden Geschäftsjahren soll das Ergebnis jeweils um 20-22 % steigen.
Daher erscheint eine forward P/E von 36,6 durchaus vertretbar.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 727 USD, ergeben sich daraus extrapolierte Kursziele bei 760 und 795 – 800 USD.
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