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Nach Google hat Oracle jetzt auch den Marktführer AWS als strategischen Partner gewonnen. Der Auftragsbestand steigt um 53 % auf 99 MilliardenR Dollar.
Überraschung … oder auch nicht.
Bei Oracle zeichnen sich auf mehreren Ebenen klare Muster ab. Alle drei Monate springt die Aktie auf ein neues Allzeithoch, weil Oracle wieder die Erwartungen übertroffen hat und die Prognose erhöht.
Es wird nach wie vor unterschätzt, welchen grundlegenden Wandel das Unternehmen vollzogen hat.
Seitdem Oracle im Jahr 2022 ein technologischer Durchbruch in der Cloud gelungen ist, hat das Unternehmen plötzlich wieder einen echten Wachstumstreiber. Das Altgeschäft, das zwar hochprofitabel ist, aber kein nennenswertes Wachstum verzeichnet, verliert immer mehr an Bedeutung.
Im Cloud-Geschäft ist hingegen etwas passiert, womit kaum jemand gerechnet hätte. Über Jahre hinweg hinkte Oracle hinterher und drohte von Google, Snowflake & Co. abgehängt zu werden, doch mit einigen Neuerungen des MySQL Database-Services „HeatWave“ ist der große Wurf gelungen.
Seitdem ist man in diesem Bereich konkurrenzfähig und das Geschäft brummt.
Für unsere Leser ist das keine Neuigkeit, denn seit 2022 hatte ich mehr als ein halbes Dutzend Mal darauf hingewiesen.
In diesem Jahr sind bei Kursen von 105, 130 und 135 USD bereits drei Analysen zu Oracle erschienen.
Dreimal Quartalszahlen, dreimal ein neues Allzeithoch
Die jüngsten Quartalszahlen haben nachbörslich einen Kurssprung um 8,9 % auf ein neues Allzeithoch bei 152,31 USD ausgelöst.
Oracle ist demnach dreimal in Folge nach den Quartalszahlen auf ein neues Allzeithoch gesprungen.
Der Gewinn lag mit 1,39 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,32 USD. Der Umsatz übertraf mit 13,3 Mrd. die Analystenschätzungen von 13,2 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7 % und einem Gewinnsprung um 17 %.
In ähnlicher Weise dürfte es in der nahen Zukunft weitergehen, denn der Wert der Auftragsbestände (RPO, Remaining Performance Obligation) konnte um 53 % auf 99 Mrd. USD gesteigert werden.
Die Fortschritte sind vor allem auf das Cloudgeschäft zurückzuführen. In diesem Bereich konnte der Umsatz um 21 % auf 5,6 Mrd. USD gesteigert werden und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis der Großteil des Konzerngeschäfts auf die Cloud entfällt.
Nach Google hat man auch AWS als Partner gewonnen
Da die Margen im Cloudgeschäft deutlich höher sind, führt das zu überproportionalen Gewinnsteigerungen.
Darüber hinaus ist das Cloudgeschäft durch wiederkehrende Einnahmen und einen gut planbaren Cashflow gekennzeichnet. In den letzten 12 Monaten kletterte der freie Cashflow von 9,46 auf 11,27 Mrd. USD (TTM, trailing twelve months).
Für das laufende Quartal stellt Oracle eine weitere Zunahme der Wachstumsdynamik in Aussicht. Der Umsatz soll auf Konzernebene um 8-10 % steigen und im Cloud-Segment um 24-26 %.
Der Gewinn soll bei 1,45 – 1,49 USD je Aktie liegen, bisher hatte man 1,42 – 1,46 USD je Aktie in Aussicht gestellt.
Nachdem man vor drei Monaten eine strategische Zusammenarbeit mit Google beschlossen hat (Wir berichteten: Revolutionäre Multicloud-Partnerschaft mit Google), hat man gestern bekannt gegeben, dass die Oracle-Datenbank inzwischen direkt in der Google Cloud genutzt werden kann.
(„Oracle and Google Cloud Announce the General Availability of Oracle Database@Google Cloud“)
Darüber hinaus hat man Amazon Web Services (AWS), den weltweiten Marktführer im Cloudgeschäft, als weiteren Kooperationspartner an Land gezogen.
(„Oracle and Amazon Web Services announce strategic multicloud partnership“)
Ein Paradigmenwechsel: Kooperation statt Konkurrenz
Im Zuge der Zusammenarbeit soll ein neues Angebot geschaffen werden, welches Kunden ermöglicht, die Oracle Autonomous Database auf dedizierter Infrastruktur sowie den Oracle Exadata Database Service innerhalb von AWS zu nutzen.
Mit Oracle Database@AWS können Kunden ihre Unternehmensdaten in der Oracle-Datenbank nahtlos mit Anwendungen verbinden, die auf Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), AWS Analytics Services oder den fortschrittlichen KI- und ML-Diensten von AWS, einschließlich Amazon Bedrock (AI-as-a-Service), laufen.
Am Ende werden sowohl die Kunden als auch Oracle, Google und Amazon davon profitieren.
Damit zeichnet sich ein Trend ab, der immer offensichtlicher wird. Die großen Anbieter im Cloud-Bereich treten nicht mehr ausschließlich im harten Wettbewerb gegeneinander an, sondern setzen verstärkt auf Kooperationen.
Diese Entwicklung zeigt, dass in der Cloud-Welt ein Paradigmenwechsel stattfindet, hin zu einem Modell, das auf Zusammenarbeit und gemeinsamen Erfolg setzt.
Diese neue, kooperative Denkweise bietet für die Kunden den Vorteil, aus einem breiteren Angebot an Technologien und Diensten wählen zu können, ohne sich auf eine einzige Plattform beschränken zu müssen.
Gleichzeitig profitieren die Cloud-Anbieter selbst davon, da sie dadurch ihren Markt erweitern können, anstatt Ressourcen in langwierige Konkurrenzkämpfe zu investieren.
Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass der Cloud-Markt vielschichtig ist und rapide wächst. Daher ist es die bessere Strategie, einander zu ergänzen und einzelne Bereiche zu besetzen, statt alles dominieren zu wollen.
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