Porsche Aktie Prognose Porsche: Drei Schritte bis zur Wende

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Zur Porsche Aktie

Seit Mitte November läuft die Vorzugaktie der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, kurz Porsche AG, in einer Bodenbildung. Aus dieser versucht der Kurs gerade nach oben herauszukommen. Aber für eine echte Aufwärtstrendwende müssen noch zwei weitere Schritte gelingen.

Momentan spricht nichts dafür, dass die Autobauer hierzulande zeitnah die Kurve kriegen. Allerdings würde das in Bezug auf die Aktienkurse auch niemanden unerwartet treffen. Die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche liegt genauso am Boden wie andere aus der Branche. Aber 2025 könnte sich das zumindest für Porsche ändern. Denn Porsche hat durchaus eine gewisse Sonderstellung, die sich in nächster Zeit positiv bemerkbar machen könnte.

Auch wenn die Margen allgemein unter Druck geraten sind, weil immer mehr Käufer die massiv höheren Preise nicht mehr mittragen wollen – nicht zuletzt, da in den Bilanzen ersichtlich wurde, dass die Preiserhöhungen nicht nur die Kosten ausgeglichen, sondern auch zu Rekordgewinnen bei den Konzernen geführt haben:

Bei Porsche liegen die Margen höher als bei den „Masse-Herstellern“. Und man hat eine andere Klientel. Eine, die im Schnitt deutlich vermögender ist als der durchschnittliche Autokäufer. Und eine, die der Marke oft sehr treu ist. Das bietet Chancen. Und auch, wenn auch Porsche für 2024 wohl ernüchternde Bilanzdaten liefern wird: 2025 sehen einige Rahmenbedingungen besser aus, denn:

2024 war eine Art Übergangsjahr für das Unternehmen, weil in den meisten Fahrzeugreihen Modellwechsel vorgenommen wurden. Das erzeugt höhere Kosten, zugleich verzögern sich Verkäufe, weil die Kunden abwarten, bis das neue Modell verfügbar ist. 2025 wäre man damit durch. Und Gegenwind durch weiter hohe Kreditzinsen oder höhere US-Zölle trifft eine exklusive Marke traditionell weniger hart als Konzerne wie Stellantis oder VW. Sicher, Porsche ist weiterhin Teil des Volkswagen-Konzerns, aber eben als eigenständiges Unternehmen börsennotiert. Damit geht es in Sachen Kurspotenzial auch nicht darum, wie tief die Konzernmutter in der Misere steckt, sondern darum, wie sich die Sportwagenschmiede selbst schlagen wird. Aber eines muss man sich vor Augen halten:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Dass Porsche im neuen Jahr eine bessere Ausgangslage hätte, heißt nicht, dass sich das zwingend schnell und deutlich in den Quartalszahlen niederschlagen muss. Und erst recht nicht, dass die Aktie damit automatisch zu einem Gewinner in diesem Jahr wird. Die Skepsis der Trader spiegelt sich in diesem Abstieg der Aktie wider. Und die ist eben derzeit noch erheblich, sonst könnte man hier längst über eine vollendete Aufwärtstrendwende sprechen, statt über die Chance zu diskutieren, dass diese gelingt.

Porsche Vz.: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche: Chart vom 07.01.2025, Kurs 60,88 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Daher sollte man sich hüten, die Aktie einfach auf Basis von Hoffnungen zu kaufen, sondern sich entlang der Charttechnik vorantasten. Wir sehen im Chart, dass die mehrwöchige Bodenbildungszone nach oben verlassen wäre, wenn es gelingt, über 62,50 Euro zu schließen. Dann wäre dadurch auch die April-Abwärtstrendlinie bezwungen – das wäre also schon einmal ein wichtiges Signal.

Aber schon zwischen 63,68 und 65,66 Euro wartet die nächste Widerstandszone. Hier handelt es sich um die Tiefs zwischen Juli und Oktober, die ebenfalls eine Bodenbildung dargestellt hatten … bis diese nach unten verlassen wurde und scheiterte. Das ist eine Zone, die ebenso nahe dran wie massiv ist, bevor also nicht auch die bezwungen ist, ließe sich eine wirklich glaubhafte Vollendung der Bodenbildung nicht unterstellen.

Und schlussendlich wäre dann noch der Bereich zwischen der 200-Tage-Linie, derzeit bei 71,68 Euro, und der im Februar, März und Juni ausgebildeten Wendemarke bei 78 Euro als dritter Schritt ihn zu einer echten, mittelfristig relevanten Aufwärtswende ein Thema. Ist eine taugliche Bodenbildung mit dem Vollzug des zweiten Schritts durch Schlusskurse über 65,66 Euro gelungen, könnte man zwar schon vorsichtig über Long-Trades nachdenken, aber wirklich „durch“ wäre die Porsche-Aktie eben erst, wenn auch diese Hürde übersprungen ist. Was 2025 klappen kann … aber, wie immer an der Börse, nicht muss.

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Vorherige Analysen der Porsche Aktie

Die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche hat kurz vor Ende des Börsenjahres in etwa so viel verloren, wie der DAX zugelegt hat. Ein Szenario, das nur wenige auch nur geahnt haben. Aber ist es auch ein Szenario, das sich 2025 wiederholen wird … oder kommt alles anders?

Porsche Vz.: Chart vom 12.12.2024, Kurs 60,90 Euro, Kürzel: P911 | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 12.12.2024, Kurs 60,90 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Wenn man sich die Porsche-AG-Aktie, nicht zu verwechseln mit der Porsche Holding, auf Wochenbasis ansieht, wird das ganze Ausmaß des Elends offenbar. Die im Herbst 2022 an die Börse gebrachte Aktie hatte nur wenige gute Monate. Ab dem Frühsommer 2023 ging es bereits bergab, zur Jahreswende 2023/2024 wurde der Ausgabepreis vom Herbst 2022 unterboten. Im Frühjahr 2024 gab es dann noch ein kräftiges Aufbäumen. Aber nachdem das scheiterte, machen sich die Käufer immer rarer.

Um ein wirklich taugliches bullisches Signal zu generieren, müsste die Porsche-Aktie ihre markante Abwärtstrendlinie bezwingen. Diese Linie verläuft derzeit bei 78 Euro. Würde sie überboten, wären damit auch vorgelagerte Hürden wie das markante Zwischentief vom Januar (72,12 Euro) und die letzten beiden Zwischenhochs vom Juli (76,14 Euro) und September (74,46 Euro) bezwungen.

Das ist vom jetzigen Stand der Dinge aus gesehen ein weiter Weg. Und die Perspektive für die Automobilindustrie insgesamt ist ja keine gute. Lange hat man auch am Aktienmarkt so getan, als kämen die Autobauer mit den massiven Preiserhöhungen, die über die eigenen, gestiegenen Kosten hinausgingen, durch. Manche dachten, die Käufer würden nicht merken, dass die Konzerne zuletzt Rekordgewinne einfuhren und die hohen Preise, ggf. eben zähneknirschend, bezahlen. Heute weiß man: Das war Wunschdenken. Immer mehr wollen und/oder können sich Neuwagen nicht leisten. Aber gilt das denn wirklich auch für Porsche?

Expertenmeinung: Das Unternehmen hat ja eine Stamm-Klientel, die mehrheitlich nicht allzu sehr auf den Preis schauen muss. Und Porsche hat immer noch eine Art „Kultstatus“, ist eine besondere Marke. Kann, ja muss man da nicht besser abschneiden als andere Autobauer, sprich: Muss die Aktie, deren 2024er-Performance genauso mies ist wie die von BMW und VW und klar schlechter als die der Mercedes-Benz Group, wirklich so tief notieren?

Wer das bejaht, verweist auf die im Vergleich zu den großen Autokonzernen teure Bewertung. Hier haben wir auf Basis der 2024er-Gewinnschätzung ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 14. Andere Autobauer haben Kurs/Gewinn-Verhältnisse unter zehn, nicht wenige aktuell sogar unter fünf. Aber dem entgegen steht nun einmal dieses besondern Renommee und die üblicherweise solide über denen der anderen liegende Gewinnmarge. Ferrari hat sogar ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 50. Zwingend teuer ist die Porsche-Aktie also nicht.

Hinzu kommt, dass für Porsche 2024 ein Jahr der Modellwechsel war. Bei fünf der sechs Modellreihen kamen neue Modelle heraus. Was einen erhöhten Kostenaufwand bedeutete, zudem Druck auf die Absatzzahlen, weil viele Kunden dann mit dem Kauf auf den Start des neuen Modells warten. Fazit:

Porsche ist in Sachen Performance 2024 in einem Topf mit den anderen europäischen Autokonzernen gelandet, muss dort aber nicht auf Dauer herumschwimmen. Aus meiner Sicht wäre diese Aktie für 2025 diejenige unter den deutschen Automobilaktien, die am ehesten wieder Potenzial auf der Oberseite hätte. Aber die Lage der Branche insgesamt sollte dazu mahnen, nicht einfach mal auf Verdacht die Hand aufzuhalten, sondern lieber abzuwarten, bis nicht nur die Nachrichtenlage des Unternehmens, sondern auch das charttechnische Bild wieder sonniger daherkommen.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Dass sich die deutsche Automobilindustrie seit geraumer Zeit in einer Krise befindet, ist mittlerweile bekannt. Nun scheint sich die Lage aber weiter zuzuspitzen, denn die ohnehin bereits stark angeschlagenen Automobilwerte verlieren gerade weiteren Boden unter den Füßen.

Diese Woche hat auch die Porsche-Aktie wichtiges Terrain eingebüßt. Nachdem sich das Papier von August bis Oktober noch stabilisieren konnte, wurde der aufgebaute Boden deutlich unterschritten. Immer mehr Anleger scheinen das Handtuch zu werfen, um weitere Verluste zu vermeiden.     

Expertenmeinung: Bereits im Juli dieses Jahres hatte ich meine Aussichten auf den Automobilkonzern gesenkt. Die dunklen Wolken scheinen sich nach wie vor nicht zu verziehen und ich sehe zumindest bis Jahresende wenig Chancen auf eine deutliche Erholung.

Viele Anleger werden ihre Positionen wohl noch bis zur Jahreswende abstoßen, um steuerliche Verluste geltend zu machen. In diesem Fall könnte wohl erst 2025 eine mögliche Erholung einsetzen. Angekommen an einem neuen Allzeittief, gibt es für die Aktie nach unten hin keine klaren Kursziele. Solange zumindest der zuletzt gebrochene Boden bei 63.68 EUR nicht wieder zurückerobert wird, bleibt die Aktie wohl auf der Abschussliste.

Aussicht: BÄRISCH

Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Am Freitag nach Handelsende gab die Porsche AG das Ergebnis der ersten drei Quartale heraus. Das war zwar im Vergleich zum Vorjahr schwach. Aber die Frage für den Start in die Woche lautet: Schwächer als gedacht … oder besser als befürchtet?

Die Sportwagenschmiede hatte die Investoren bereits früh im Jahr darauf vorbereitet, dass 2024 nicht gerade ein Rekordjahr werde. Auch wegen China, das ist ein Problem für alle europäischen Autobauer. Aber ebenso deswegen, weil gleich fünf der sechs Modellreihen erneuert werden. Und da ist es normal, dass der Absatz zeitweise wegsackt, weil viele Kunden das neue Modell abwarten wollen. Und am Ende standen da Neun-Monats-Zahlen zu Buche, die, wenngleich eher am unteren Ende, so doch im Rahmen des avisierten lagen:

Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge lag mit 226.026 um 6,9 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz sank um 5,2 Prozent. Die operative Gewinnmarge ging deutlich von 18,3 auf 14,1 Prozent zurück, der operative Gewinn fiel um 26,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie sank, bezogen auf diese ersten drei Quartale, von 4,33 Euro auf 3,04 Euro. An den bisherigen Jahreszielen hielt Porsche indes fest: Umsatz 39 – 40 Milliarden, operative Rendite zwischen 14 und 15 Prozent. Das wäre erreichbar, wenn das angelaufene, vierte Quartal besser wird. Porsche zeigt sich dahingehend optimistisch. Und die Marktteilnehmer?

Expertenmeinung: Da die Zahlen an einem Freitagabend kamen, bleibt da nur der Blick auf den nachbörslichen Handel, der aber durchaus stattliche Umsätze vorweisen konnte. Da ging es mit der Vorzugsaktie in einen Bereich knapp unter 70 Euro zurück, was bedeutet: Es gab keinen größeren Abgabedruck, nach den Zahlen wurde nicht einmal das Plus des regulären Handels, in dem die Porsche-Aktie um 1,62 Prozent zulegte, komplett zurückgenommen. Kann das heute bzw. im Verlauf dieser neuen Handelswoche so bleiben, sprich nehmen die Akteure die Zahlen mit einem „hätte schlimmer kommen können“ an?

Porsche Vz.: Chart vom 25.10.2024, Kurs 70,28 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 25.10.2024, Kurs 70,28 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Möglich wäre es. Denn hier ist ein „noch schlechter als gedacht“ wie bei anderen deutschen Autobauern ausgeblieben. Und auch, wenn man nicht sicher sagen kann, wie sich die Anteile des Absatz- und Margenrückgangs auf das hartnäckige Problem China und das nur zeitweilige Problem der Modellwechsel verteilt, entsteht doch ein Gesamteindruck relativer Stärke. Dass die Porsche-Aktie deutlich teurer bewertet ist als andere deutsche Automobiltitel, kann zwar zum Risiko werden. Aber nur, wenn die Trader die höhere Bewertung in größerem Umfang infrage stellen. Am Freitagabend, so scheint es, taten sie es nicht.

Zudem fällt auf, dass sich Porsche seit Juni in einer Bodenbildung befindet, während VW, Mercedes-Benz und BMW seither neue Jahrestiefs markierten. Bleibt dieser durch die Ergebnisse und die Kommentierung der Porsche AG durchscheinende Optimismus, dass man nur gerade ein wenig den Gang herausnehmen musste, erhalten, bliebe auch das Tor zur Vollendung der Bodenbildung offen. Dazu müsste der Kurs zwar erst einmal alle mittelfristigen Charthürden abräumen, die jetzt noch im Weg stehen und zurück über den einstmaligen Ausgabepreis der Aktie bei 82,50 Euro. Aber solange sie nicht doch noch deutlicher abrutscht und die Bodenbildungs-Zone mit Kursen unter 63,68 Euro nach unten verlässt, bleibt dieses Szenario möglich und die Aktie es wert, im Auge behalten zu werden.

Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis 2024, 25.10.2024: https://newsroom.porsche.com/de/2024/unternehmen/porsche-drittes-quartal-2024-finanzzahlen-37670.html

Würde die Porsche AG-Aktie über ihren Ausgabepreis von 82,50 Euro steigen, zu dem sie die Anleger vor gut zwei Jahren beim Börsengang bekamen, wäre sie charttechnisch erst einmal aus dem Schneider. Doch es ist unübersehbar, dass dieser Weg steinig ist. Zu steinig?

Dass der Aktienkurs der Sportwagenschmiede unter seinen Ausgabepreis vom September 2022 fallen könnte, war für viele lange nur ein Szenario übelster Schwarzmaler. Bis es zur Jahreswende tatsächlich dazu kam. Abgelöst wurde das neue Rekordtief dann zwar von einer beeindruckenden Rallye, die bis Anfang April währte. Aber da hatte man auf eine schnelle Belebung des Wachstums gehofft, vor allem im so wichtigen Markt China … und lag damit, wie sich zeigte, schief. Seither gab es einen neuen Abwärtsschub, der auf neue Tiefs führte. Und seit Juli sehen wir ein volatiles Auf und Ab, das indes bislang keine Indizien aufweist, dass ein Ausbruch nach oben vor der Tür stehen könnte.

Bezeichnend war, dass die Porsche-Aktie am Montag zum Tagesverlierer im DAX wurde, während dieser neue Rekordmarken eroberte. Was einerseits die Frage aufwirft, wie der DAX auf Dauer weiter zulegen kann, wenn Aktien wie Porsche als Symbole potenziellen Wachstums zugleich am Boden bleiben. Aber was andererseits die Frage aufwirft, ob die Aktie überhaupt dort hingehört und nicht im Gegenteil eine Menge Aufholpotenzial hätte?

Expertenmeinung: Die Analysten sehen Porsche insgesamt höher, das durchschnittliche Kursziel findet sich derzeit bei 87 Euro. Allerdings ist dieser Durchschnitt nicht unwesentlich von dem von JP Morgan ausgelobten Kursziel von 110 Euro beeinflusst, mit dem man mit Abstand das höchste Ziel hält. Mit 110 Euro zurück in der Region der alten Hochs? Gefallen würde das den Anteilseignern natürlich schon. Aber dazu bräuchte es frische Käufer. Und die wiederum hätten gerne frische, tragfähige Argumente, um in eine Aktie einzusteigen, die so auffallend hinter dem DAX zurückbleibt.

Aber genau da klemmt es eben momentan. Die Verkaufszahlen sind ernüchternd, da hilft es nichts, dass es anderen Autobauern nicht besser geht. Am Freitag meldete Porsche für die ersten drei Quartale ein Absatzminus von sieben Prozent, Hauptursache, es wundert nicht: China. Dorthin wurden 29 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zwar hatte Porsche von vornherein darauf hingewiesen, dass 2024 besonders viele Modellwechsel anstehen, was die Verkaufszahlen wegen des Wartens auf das neue Modell immer ausbremst. Aber am Montag wurde kolportiert, dass das Unternehmen im Rahmen von Gesprächen mit Analysten im Vorfeld der Bilanz des dritten Quartals von hohen Fixkosten gesprochen habe, man fürchtet daher eine Quartalsbilanz, die selbst moderate Hoffnungen enttäuschen könnte. Ob es wirklich so kommt, wird sich weisen müssen, der offizielle Termin für die Vorlage der Ergebnisse ist der 25. Oktober.

Aber ob die Aktie sich bis dahin auf den Pfad einer Aufholjagd begeben würde oder nicht: Alles, was sich unterhalb des ursprünglichen Ausgabepreises von 82,50 Euro bewegt, ist bärisches Terrain. Steigt der Kurs über diese Marke, wäre mit ihr auch die im Frühjahr 2023 etablierte Abwärtstrendlinie und eine Reihe von im Weg stehenden Zwischentiefs bezwungen, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt. Gelingt das, idealerweise mit einer Bilanz, die man unter dem Strich mit „es hätte viel schlimmer kommen können“ bewertet, wäre der Weg nach oben erst einmal wieder frei. Bis dahin aber wäre er steinig genug, um ihn doch besser anderen zu überlassen.

Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs 69,54 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Wie bei den anderen deutschen Automobilherstellern ging es im letzten Halbjahr auch der Porsche-Aktie ordentlich an den Kragen. Ein hartnäckiger Abwärtstrend sorgte für einen Kurssturz von mehr als 30%.

Seit Juli dieses Jahres hat sich die Gesamtlage wieder etwas stabilisiert und wir sehen den Versuch einer Bodenbildung. Die Bullen starteten im Laufe der vorigen Woche eine Attacke und der wichtige Widerstand knapp oberhalb der Marke von 72 EUR konnte endlich gebrochen werden. Doch es fehlte die Bestätigung. Mittlerweile hat sich der Wind sogar wieder gedreht und Anleger müssen sich mit Kursabschlägen herumschlagen.

Expertenmeinung: Die ersehnte Trendwende scheint vorerst einmal abgeblasen. Aktuell bleibt nur die Hoffnung, dass die Kurse nicht wieder unter die immens wichtige 50-Tage-Line zurückfallen. Dies wäre ein weiteres Zeichen von Schwäche und somit könnte sich die Talfahrt unter Umständen sogar weiter fortsetzen. Um erneut einen Versuch in Richtung einer Trendwende zu starten, müssten die Bullen wohl das letzte Zwischenhoch bei 75 EUR durchbrechen. Darunter bleibt die Aktie deutlich angezählt.

Aussicht: NEUTRAL

Porsche AG Aktie: Chart vom 03.10.2024, Kurs: 69.24 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 03.10.2024, Kurs: 69.24 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS