Die Vorlage vorläufiger 2024er-Ergebnisse am Donnerstagabend beinhaltete auch einen Ausblick auf 2025. Und der sorgte dafür, dass die Porsche AG-Aktie am Freitag mit -7,15 Prozent zum Tagesverlierer im DAX wurde. Aber war dieser Abgabedruck berechtigt?
Überraschend war er zumindest nicht, denn es gab Enttäuschungen. Zwar kam man in Sachen 2024 nicht gerade mit allzu vielen konkreten Zahlen daher, hielt aber fest, dass die operative Marge am unteren Ende der eigenen Zielspanne gelandet sei, während der Rest wichtiger Kennzahlen innerhalb der Projektionsspanne läge. Genaueres kommt zum offiziellen Vorlagetermin am 12. März. Und wer dachte, dass dafür die mit 10,0 Prozent weit über den Erwartungen von 7,0 bis 8,5 Prozent liegende Netto-Cashflow-Marge ein Lichtblick sei, bekam umgehend Wasser in seinen Wein: Das lag daran, so Porsche, dass man im vierten Quartal kräftig Bestände abverkauft habe. Aber das alles war weniger ein Grund, die Aktie schon wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, es war er Ausblick, der die Trader erschreckte.
Denn bislang hieß es bei Porsche, dass 2024 wegen der vielen Modellwechsel ein Übergangsjahr sei, das man nutzen wolle, um sich strategisch noch besser aufzustellen und 2025 wieder durchzustarten. Und genau das, dieses Durchstarten, erwartet Porsche jetzt nicht mehr:
Man wolle sich aufgrund der mageren Nachfrage im Bereich der E-Fahrzeuge wieder mehr den Hybriden und Verbrennern zuwenden. Diese Adjustierung aber werde Geld kosten, die Kostenbelastung auf den Netto-Cashflow sieht Porsche bei ca. 0,8 Milliarden Euro.
Darüber hinaus peilt man für 2025 nur einen Umsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro an. Das ist das Zielniveau für 2024, sprich man rechnet nicht mit einem Anziehen der Absatzzahlen. Die operative Marge sieht man nur zwischen 10 und 12 Prozent. Die Analysten waren da bislang von im Schnitt 14,8 Prozent ausgegangen, für 2024 hatte Porsche selbst zwischen 14 und 15 Prozent avisiert, will heißen: 2024 verdient das Unternehmen angesichts dieser Erwartungen noch einmal weniger. Klar, dass die Aktie da nicht steigen konnte, aber:
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Expertenmeinung: Ist damit zugleich auch der Weg auf noch tiefere Gefilde frei? Richtig ist schon, dass die Aktie am Freitag das bisherige Rekord-Verlaufstief vom November mit 55,08 Euro knapp unterboten und mit 55,56 Euro noch nie so tief geschlossen hat. Auf der anderen Seite darf man sich beim Blick auf den Chart natürlich fragen, wo wohl die geplatzten Hoffnungen gewesen sein mögen, die jetzt zu einem größeren Abverkauf führen müssten. Denn eine Seitwärtsspanne im Bereich von Rekordtiefs enthält gemeinhin eher wenig von einer Hoffnungsblase, die jetzt platzen könnte.
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Sicher, das zeitgleich erfolgende, unerfreuliche Stühlerücken in der Vorstandsetage erzeugt zusammen mit dieser bösen Überraschung in Sachen 2025 ein Bild, das es nicht zulässt, diesen Level jetzt als „Schnäppchen“ anzusehen und beherzt zuzugreifen. Da muss wohl noch etwas Zeit vergehen, bevor überhaupt absehbar ist, ob es gelingt, diese nur knapp unterbotene Seitwärtsspanne unterhalb der so wichtigen Widerstandszone 63,68 zu 65,66 Euro zu halten bzw. wie tief es jetzt noch abwärts gehen kann.
Aber die Porsche-Aktie jetzt als ideales Ziel für Short-Trades zu sehen, obgleich das Chartbild nicht den Eindruck vermittelt, dass die Anleger in der Erwartung eines wieder starken Jahres 2025 vorgekauft hätten, scheint nicht weniger riskant. Die Aktie bleibt hochinteressant und könnte in den kommenden Wochen und Monaten so manche Trading-Gelegenheit liefern. Aber ausgerechnet jetzt etwas zu tun könnte, trotz dieses Aufregers, eher unklug sein.
Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024, 06.02.2025: https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-aktuelle-nachrichten-der-porsche-ag-38570.html
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