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Dem VW-Partner Quantumscape könnte ein Durchbruch bei Feststoffbatterien gelungen sein. Die Aktie explodiert. Droht obendrein ein Short-Squeeze?
Meilenstein bei der Entwicklung der Festkörperbatterie
Volkswagen und das US-Start-up QuantumScape haben einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung der Festkörperbatterie erreicht. Ein Prototyp der neuen Batterie hat einen Härtetest mit mehr als 1000 Ladezyklen bestanden.
Das entspricht einer Lebensdauer von etwa 500.000 Kilometern. Nach dem Test hatte die Zelle immer noch gut 95 Prozent ihrer ursprünglichen Speicherkapazität, könnte also weiterhin genutzt werden.
Beide Unternehmen bestätigten die Berichte.
„Das sind sehr ermutigende Testergebnisse und es ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Serienfertigung der Festkörperzelle“, sagte Frank Blome, Chef der VW-Batterieeinheit PowerCo.
„Am Ende dieser Entwicklung könnte eine Batteriezelle stehen, die hohe Reichweiten ermöglicht, superschnell geladen werden kann und praktisch nicht altert“, sagte Blome. „Wir sind von der Festkörperzelle überzeugt und arbeiten mit unserem Partner QuantumScape weiter mit Hochdruck auf einen Serieneinsatz hin.“
Gamechanger der Elektromobilität
Festkörperbatterien gelten als sicherer und auch insgesamt leistungsfähiger als aktuelle Energiespeicher. Sie könnten die Reichweite von Elektroautos deutlich erhöhen und die Ladezeiten verkürzen.
QuantumScape setzt in seiner Festkörperbatterie zum Teil noch auf flüssige Elektrolyte. Die Flüssigkeit kommt in dem Prototyp und einer möglichen Serienproduktion nur in der Kathode vor und ist durch eine nicht brennbare Trennschicht vom Rest der Zelle separiert.
Die Brandgefahr sollte daher geringer sein als bei herkömmlichen Batterien.
Volkswagen ist QuantumScapes größter Anteilseigner und hat bereits mehr als 300 Millionen Euro in das kalifornische Unternehmen investiert. Bei Forschung und Entwicklung arbeiten die beiden Firmen ebenfalls seit 2012 zusammen.
Derzeit hält VW rund 18 % der Anteile von QuantumScape. Der Börsenwert der US-Amerikaner liegt aktuell bei 4,55 Mrd. USD.
Bill Gates ist ebenfalls investiert.
Es wird noch lange dauern
Für seine Festkörperbatterie will VW dem Bericht zufolge seine selbst entwickelte Einheitszelle nutzen. Diese wird ab 2025 im großen Stil in Salzgitter gefertigt, zunächst noch in Form herkömmlicher Lithium-Akkus.
Zumindest war das bisher der Plan.
Eine erste Pilotfertigung mit niedrigen Stückzahlen ist laut QuantumScape für Ende 2024 geplant. Bis Ende 2025 soll die Stückzahl dann merklich erhöht werden, danach stehe die Serienfertigung an.
Es wird also noch eine ganze Weile dauern, bis QuantumScape nennenswerte Umsätze generiert und selbst dann dürfte es noch Jahre dauern, bis man auch profitabel ist.
Die derzeitige Freude, und sei sie auch berechtigt, könnte daher schnell verflogen sein.
Vorerst stehen die Chancen für die Bullen aber gut, denn die guten Test- und Forschungsergebnisse sind nicht von der Hand zu weisen.
Short-Seller in der Klemme
Das dürfte den Shortsellern von Scorpion Capital nicht schmecken. Sie hatten in der Vergangenheit schwere Vorwürfe gegen QuantumScape erhoben (https://scorpioncapital.com).
Demnach handle es sich um einen „Scam“. Wichtige wissenschaftliche und technische Behauptungen seien völlig irreführend, übertrieben oder betrügerisch. („Key scientific and technical claims are misleading, grossly exaggerated, or fraudulent“).
Scorpion dürfte sein wahres Ziel aber bereits erreicht haben. In den allermeisten Fällen stellen sich die Anschuldigungen von Shortsellern als falsch heraus. Das ist nicht neu.
Und machen wir uns nichts vor: Es geht den Shortsellern auch nicht darum, irgendetwas aufzudecken, sondern darum, Kasse zu machen.
Das dürfte gelungen sein, denn nach dem Short-Report von Scorpion rauschte der Aktienkurs von Quantumscape von 42 auf knapp unter 5 USD.
Die Shortseller dürften auf Kosten vieler Kleinanleger gigantische Gewinne gemacht haben. Heute ist Scorpion vermutlich nicht mehr engagiert.
Dafür aber viele andere Leerverkäufer, die teilweise sicherlich auch aufgrund des Scorpion-Reports gegen Quantumscape gewettet haben.
Aktuell liegt der Short-Float bei 16,76 %.
Ihnen dürfte das Wasser jetzt bis zum Hals stehen. Einige werden einen Margin-Call erhalten und eindecken müssen. Geht die Rallye zeitnah weiter, wird es mehr von ihnen erwischen.
Man kann nur immer wieder davor warnen, Leerverkäufe bei Aktien durchzuführen, die einen hohen Short-Float aufweisen.
Ein Short-Squeeze kann Sie über Nacht finanziell ruinieren.
Bei QuantumScape ist es nach den guten Neuigkeiten zu einem Kurssprung von +43 % gekommen. Das ist nicht wenig, wenn man sich jedoch vergegenwärtigt, wo die Kurse dereinst standen, ist es ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der Aktienkurs könnte um weitere 1.000 % zulegen und hätte das Allzeithoch trotzdem noch nicht erreicht.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 10 USD, könnte die nächste Rallyephase starten. Ein mögliches Kursziel liegt bei 13,50 USD.
Fällt QuantumScape jedoch unter 8,25 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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