Redcare Pharmacy Aktie Prognose Redcare Pharmacy: Jetzt steht die Aktie wieder unter Dampf

News: Aktuelle Analyse der Redcare Pharmacy Aktie

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Redcare Pharmacy
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Ein Plus von 12,8 Prozent kürte die Aktie der Online-Apotheke Redcare Pharmacy gestern zum Tagessieger im MDAX. Das basierte nicht nur auf in der Tat guten Nachrichten im Zuge der Vorab-Daten zum 2. Quartal, es war auch charttechnisch eine „big figure“.

Man wartete. Und das länger als eigentlich erwartet. Man wartete darauf, dass das lange avisierte E-Rezept, mit dem man verschreibungspflichtige Medikamente ohne den vorherigen Aufwand auch bei Online-Apotheken ordern kann, endlich Realität würde. Und als es so weit war, wartete man darauf, dass erkennbar würde, wann und wie markant sich das in den Zahlen der Online-Apotheken niederschlägt. Die vorläufigen Zahlen, die Redcare Pharmacy gestern zum zweiten Quartal präsentierte, lieferten Antworten.

Inklusive des Zukaufs der Schweizer MediService im Vorjahr lag das Umsatzplus bei beeindruckenden 33 Prozent. Dabei lag der Anstieg bei den Rx-Medikamenten, wie man die verschreibungspflichtigen Medikamente auch nennt, mit 37 Prozent überproportional hoch. Hier dürfte auch das firmeneigene CardLink-System, das die Einlösung von Rezepten online vereinfacht, durchgeschlagen haben. Zugleich stieg die Zahl der aktiven Kunden sehr solide von 10,2 auf 11,6 Millionen, also um 13,7 Prozent.

Expertenmeinung: Auch, wenn diese Vorab-Daten noch nichts zum Thema Marge und Gewinn auswiesen, waren die Anleger überzeugt und griffen zu. Das mag ein bisschen voreilig sein, immerhin konnte man aus dem starken Umsatzwachstum bisher noch keine komfortablen Margen erzielen. Aber das vollständige Zahlenwerk kommt erst am 30. Juli, so gesehen hatte man gestern die Wahl: Abwarten und riskieren, dass die Rallye ohne einen läuft oder im Vertrauen darauf, dass die Gewinne mitziehen, zugreifen. Sie sehen es im Chart: Viele entschieden sich für Letzteres.

Damit hat die Aktie charttechnisch ein starkes Signal abgeliefert. Die Widerstandszone zwischen 116 und 119 Euro, die auf den Sommer 2023 zurückgeht und zwischen November und Mai die Nackenlinie einer großen Toppbildung war, wurde mit Schwung überboten. Im Vorfeld war der Kurs zweimal an dieser Zone abgewiesen worden, umso schwerer wiegt es, dass der Durchbruch diesmal gelang … und das nicht knapp, sondern deutlich. Das führte zu einem frischen Kaufsignal im Trendfolge-Indikator MACD und dazu, dass die 200-Tage-Linie zurückerobert wurde, also ein rundum starker Tag für die Aktie.

Es ist zwar fraglich, ob es gelingen kann, die jetzt im Fokus stehende, aus den drei Topps der Monate Januar, Februar und März bestehende Widerstandszone zwischen 144,60 und 153,00 Euro vor dem Ende des Monats anstehenden, vollständigen Quartalsbilanz zu überwinden. Aber solange die Redcare-Aktie nicht wieder unter die jetzt wieder als Support dienende Zone 116/119 Euro fällt, sollte man hier zumindest besser nicht auf der bärischen Seite stehen!

Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse des 2. Quartals, 04.07.2024:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-starke-beschleunigung-des-e-rx-umsatzwachstums-in-deutschland-von-7-in-q1-auf-37/b343ea16-aca2-47e5-86fb-32b7b4a96a28

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Vorherige Analysen der Redcare Pharmacy Aktie

Die Ergebnisse des ersten Quartals waren nicht gerade überzeugend, die Käufer ließen sich nicht blicken. Dadurch ging die seit Dezember laufende Toppbildung nach der Bilanzvorlage Ende April weiter. Und jetzt hat die Aktie von Redcare Pharmacy dieses Topp vollendet.

Das Problem war, dass der operative Gewinn der Online-Apotheke mit 11,7 Millionen Euro im ersten Quartal 2024 zwar über den 8,76 Millionen des Vorjahreszeitraums lag, aber deutlich unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 17 Millionen. Und netto gelang es, das Minus vom Vorjahresquartal, das bei 10,2 Millionen Euro lag, mit diesmal -8,2 Millionen nicht unbedingt allzu sehr zu verringern. Dass Redcare Pharmacy trotzdem an der mittelfristigen Perspektive festhielt, eine operative Gewinnmarge von 8,0 Prozent zu erreichen, dürfte da nur wenige Anleger beeindruckt haben, denn derzeit ist man davon mit 2,1 Prozent eben noch weit entfernt.

Dass das Unternehmen mittelfristig allemal eine interessante Perspektive hat, ist zwar nicht zu bestreiten. Aber im Hier und Jetzt ist in die Aktie sehr viel einer positiven Zukunft eingepreist. Für 2025 erwarten die Analysten dann zwar einen Nettogewinn, aber würde der in der Größenordnung hereinkommen, die man derzeit in etwa schätzt, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Aktie auf Basis des derzeitigen Kursniveaus um 80. Für die erhofften Gewinne des nächsten Jahres ist das äußerst teuer und damit dünnes Eis, das nach Enttäuschungen bei Quartalsbilanzen eben leicht brechen könnte. Was jetzt passiert ist.

Expertenmeinung: Und das Chartbild bietet derzeit kein Argument, um nach dem Bruch der für die Vollendung des Topps entscheidenden Supportzone die Hand aufzuhalten. Dieser Bereich liegt zwischen 115,65 und 119,20 Euro und besteht aus mehreren oberen und unteren Wendepunkten seit August 2023. Und knapp über dieser jetzt als Widerstand fungierenden Supportzone stehen 20-Tage- und 200-Tage-Linie unmittelbar vor einem bärischen Crossover (was hieße, dass die 20-Tage-Linie die 200-Tage-Linie nach unten kreuzt).

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 17.05.2024, Kurs 109,50 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 17.05.2024, Kurs 109,50 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Eine auf Basis großer Erwartungen weit gestiegene Aktie hat nach einer Enttäuschung eben dieser Erwartungen ein Topp vollendet und damit massive Widerstände über sich. Das ist ein fallendes Messer, in das man eher nicht umgehend greifen sollte. Dafür wäre auch ein zeitweiliges Verteidigen der nächsten Supportlinien bei 100,50 und 93,20 Euro noch kein Argument.

Hier würde es sich unbedingt anbieten abzuwarten, bis es gelingt, wichtige Charthürden zurückzuerobern und damit einen Beweis zu sehen, dass das bullische Lager wieder etwas bewegen kann. Und dieses rettende Ufer läge aus aktueller Sicht über den vorgenannten Widerständen und der kurzfristigen Abwärtstrendlinie, das hießt, die Redcare-Aktie sollte mindestens über 130 Euro schließen, bevor man unterstellen könnte, dass das jetzt geltende, bärische Setup vom Tisch ist.

Quellenangaben:
Ergebnis 1. Quartal, 25.04.2024: https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-setzt-starkes-zweistelliges-wachstum-in-q1-bei-positiver-marge-von-2-1-fort-durchbruch-bei/d5abe253-8e75-4056-96fd-69d7d36188ae

Die Quartalsbilanz der Online-Apotheke Redcare Pharmacy wies Licht, aber auch Schatten auf. Die Marktteilnehmer waren unübersehbar unentschlossen, wie sie das werten sollten. Noch hält eine wichtige Supportlinie, die Tür nach oben bleibt offen. Aber bleibt das auch so?

Das gewaltige Umsatzwachstum von 51 Prozent wirkte beeindruckend, kam aber vor allem durch die im Vorjahresquartal noch nicht vollzogene Übernahme der Schweizer MediService AG zustande. Rechnet man den Effekt der Übernahme heraus, bleiben noch +18,6 Prozent. Immer noch stattlich, aber im Rahmen dessen, womit man gerechnet hatte, zumal die Umsatzdaten bereits vorab vorgelegt wurden. Was man bislang noch nicht kannte, waren die Ergebnisse in Sachen Gewinn und Marge.

Das um Sonderfaktoren bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) kam mit 11,7 Millionen Euro zwar solide über den 8,76 Millionen des Vorjahresquartals herein, die Prognose der Analysten lag aber im Schnitt bei 17 Millionen. Netto gelang es, den Verlust von 10,2 Millionen Euro, den man im ersten Quartal 2023 zu verbuchen hatte, auf 8,2 Millionen zu reduzieren. Aber wie geht es da weiter? Werden schwarze Zahlen so schnell erreicht, wie es der in den letzten Monaten stark gestiegene Aktienkurs vorwegnimmt?

Expertenmeinung: Das hängt entscheidend davon ab, wie sich die Umsätze im Bereich des E-Rezepts entwickeln, d. h. mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, die nunmehr in Deutschland recht problemlos auch bei Online-Apotheken via E-Rezept eingelöst werden können. Und rechnet man den verzerrenden Effekt der MediService-Übernahme heraus, lag der Umsatzanstieg in diesem Segment im ersten Quartal mit 6,8 Prozent nicht gerade in einem Bereich, der schon jetzt überzeugen könnte. Andererseits ist die flächendeckende Nutzbarkeit des E-Rezepts noch nicht lange gegeben, man muss einfach abwarten, wie schnell und markant sich das etablieren wird.

Bis dahin bleibt die Sache in der Schwebe. Zwar hält Redcare Pharmacy am bisherigen 2024er-Ausblick fest, erwartet weiter einen Umsatzanstieg zwischen 30 und 40 Prozent und eine EBITDA-Gewinnmarge zwischen zwei und vier Prozent (im ersten Quartal kam man jetzt auf 2,1 Prozent). Aber man kann sich eben nicht sicher sein, dass der Beitrag der E-Rezept-Umsätze so groß sein wird wie erhofft und sich der finanzielle Aufwand für Werbung und technische Voraussetzungen in diesem Bereich zeitnah rechnen wird.

Die Analysten sind für die Aktie mehrheitlich optimistisch, zwei „Halten“-Einschätzungen mit Kurszielen auf dem aktuellen Level stehen mehrere „Kaufen“-Empfehlungen mit Kurszielen zwischen 175 und 190 Euro gegenüber. Trotzdem hatten die Marktteilnehmer beim Anfang April gelaufenen Ausbruchsversuch nicht das Gaspedal durchgetreten, sondern die Bremse. Ob diese Kursziele also ab jetzt helfen, die Aktie auf Touren zu bringen, ist eher fraglich.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 25.04.2024, Kurs 130,00 Euro, Kürzel: RDC | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 25.04.2024, Kurs 130,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Doch vielleicht kann es die Charttechnik richten. Sie sehen, dass die Redcare-Aktie zwar derzeit in einer Korrekturphase ist und im Wochenverlauf an der 20-Tage-Linie nach unten abgewiesen wurde. Sie notiert aber noch über einer mittelfristig entscheidenden Supportzone, bestehend aus den Zwischenhochs vom August und Oktober 2023 und der 200-Tage-Linie zwischen 115,65 und 122,40 Euro. Solange es gelingt, diesen Bereich zu verteidigen, bleibt die Tür nach oben offen. Was allerdings im Umkehrschluss heißt: Fällt diese Zone, ist sie erst einmal zu!

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal, 25.04.2024: https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-setzt-starkes-zweistelliges-wachstum-in-q1-bei-positiver-marge-von-2-1-fort-durchbruch-bei/d5abe253-8e75-4056-96fd-69d7d36188ae
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

Gut 8,6 Prozent hatte Redcare Pharmacy am Dienstag im Tageshoch zugelegt. Doch am Ende blieb von diesem Kursanstieg nichts übrig, die Aktie drehte sogar ins Minus. War der Ausblick auf 2024, der die initialen Gewinne ausgelöst hatte, womöglich doch nicht so bullisch?

Die wichtigsten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr kannten die Investoren durch vorab veröffentlichte Daten bereits, als die Online-Apotheke am Dienstag ihre Ergebnisse vorlegte. Die waren tadellos, keine Frage: Umsatz +49 Prozent, eine operative Gewinnmarge, die es nach -0,7 Prozent im Vorjahr mit +3,0 Prozent solide in positives Terrain geschafft hat, zugleich ein Anstieg der aktiven Kunden um 16 Prozent, das passte. Aber es war eben auch Schnee von gestern. Was die Trader sehen wollten, war der Ausblick. Womit plant Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke) im laufenden Jahr?

Das Wachstum soll weitergehen: Redcare Pharmacy sieht 2024 einen Umsatzanstieg zwischen 30 und 40 Prozent in den Bereich von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro, die bisherige Analystenprognose lag am unteren Ende dieser Spanne. Was die operative Marge angeht (EBITDA-Marge) erwartet das Unternehmen eine Spanne zwischen zwei und vier Prozent. Das allerdings ist ein kleines Haar in der Suppe, denn da haben die Experten bislang 3,4 Prozent gesehen. So wäre es also durchaus denkbar, dass der Vorteil eines deutlich steigenden Umsatzes durch eine schwächere Marge ausgebremst würde, sollte diese am unteren Ende der von Redcare avisierten Spanne und damit unter den 3,0 Prozent von 2023 liegen. War das der Grund, warum anfängliche Gewinne abverkauft wurden?

Expertenmeinung: Es wäre zumindest ein Argument, um Gewinne mitzunehmen, daher ist das gut möglich. Denn die Aktie ist immerhin seit Anfang 2023 wie auf Schienen höher gelaufen und hatte den Kurs dabei in der Spitze mehr als verdreifacht. Und diese Käufe basierten ja auf der Hoffnung, Redcare Pharmacy würde zügig weiter wachsen und auch netto bald solide Gewinne vermelden können.

Dadurch ist sehr viel positive Erwartung in der Aktie eingepreist … und da kann ein Margenausblick, der ein wenig unter den Experten-Prognosen liegt, schon reichen, um einige Akteure dazu zu bewegen, in die am Morgen deutlich höher liegenden Kurse hinein Gewinne zu realisieren. Was charttechnisch zwar noch kein Beinbruch ist, aber:

Sie sehen im Chart, dass die Aktie Mitte Februar nahe an die obere Begrenzung des Trendkanals gelaufen war. Dort drehte sie ab und steuert, neu befeuert durch diesen abwärts gerichteten Intraday-Turnaround, auf dessen untere Begrenzung zu. Die liegt aktuell bei 123 Euro. Sie wiederum bildet das obere Ende eines dreifachen Supports, der neben dieser Linie aus mehreren Wendemarken seit August 2023 und der momentan bei 114,85 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie besteht.

Diese Zone sollte tunlichst halten, wenn nicht, hätten die Bären einen markanten Vorteil. Denn aus Aktien, die von viel Hoffnung „aufgeblasen“ wurden, kann man eben recht leicht die Luft herauslassen, wenn erst einmal ein Ventil wie diese Supportzone geöffnet wurde.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs 128,70 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis 2023 / Ausblick 2024, 05.03.2024:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/erfolgreicher-abschluss-eines-rekordjahres-fuer-redcare-pharmacy-wachstum-von-49-bereinigte-ebitda-marge-um-3-7-prozentpunkte/88c917eb-4d3c-4a7e-b4cf-0e5e5eb490f2

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (ehem. Shop Apotheke) legte Mittwoch unerwartet Vorab-Umsatzdaten zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr 2023 vor. Die fielen besser aus als im Vorfeld erwartet, doch die Aktie landete 9,6 Prozent im Minus. Was ist da passiert?

Der Umsatz der Online-Apotheke stieg im vierten Quartal um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wenn man die im Jahresverlauf eingegliederte, schweizerische MediService ausklammert, belief sich der Umsatzanstieg immer noch auf 23 Prozent. Der 2023er-Gesamtumsatz lag mit 1,8 Milliarden am oberen Ende der eigenen Prognose von 1,7 bis 1,8 Milliarden, ein Plus zum Vorjahr von 49 bzw. ohne MediService von 24 Prozent. Das lag über der durchschnittlichen Analystenschätzung, wenngleich nicht dramatisch darüber.

Die Zahl der aktiven Kunden wuchs 2023 von 9,3 auf 10,8 Millionen, auch das ist ein Indiz, dass hier ordentlich etwas vorangeht, auch, wenn es noch keine Daten zu Marge und Gewinn gab. Doch statt zu steigen, fiel die Aktie. Wo lag das Problem?

Expertenmeinung: Der Auslöser der Kursverluste des Mittwochs lag nicht in den Ergebnissen an sich, sondern darin, was die Aktie vorher getan hatte und was das bei den Tradern und womöglich auch bei manchen Analysten ausgelöst hatte. Wir sehen im Chart, dass die Redcare Pharmacy-Aktie seit Ende 2022 immens zugelegt hatte und dabei in einem soliden, breiten Aufwärtstrendkanal lief. Diese immense Hausse hatte einen konkreten Hintergrund:

Man setzte auf die umsatz- und gewinnsteigernde Wirkung des deutschen E-Rezepts, mit dem verschreibungspflichtige Medikamente ohne den früheren Aufwand bei Online-Apotheken gekauft werden können. Das kam ewig nicht in die Gänge, aber seit dem 1. Januar ist dieses E-Rezept für gesetzlich Versicherte flächendeckend da. Man setzte auf den positiven Effekt des Kaufs von MediService. Und man setzte auf endlich solide und deutlich „schwarze“ Zahlen. All das wurde also bereits seit gut einem Jahr Stück für Stück eskomptiert.

Und jetzt bekommt man das Ergebnis: Ein solide gestiegener Umsatz, ein wenig mehr als seitens der Experten erwartet, aber womöglich weniger deutlich als in den Köpfen der Trader verankert. Denn je stärker eine Aktie zulegt, desto größer werden die Erwartungen. Und gestern wurde klar: Es läuft nach Plan, aber nicht unbedingt viel besser als das. Und die restlichen Daten, die zum Gesamtbild fehlen, stehen erst in zwei Monaten an. Was bedeutet:

Ab jetzt gäbe es für zwei Monate vermutlich keine neuen Argumente, um einzusteigen. Und diese Erkenntnis trifft auf eine immens gestiegene Aktie, die zuletzt ein neues, mehrjähriges Hoch markierte, dabei der oberen Begrenzung des Aufwärtstrendkanals nahe kam und markttechnisch überkauft war. Dass man da jetzt sagen könnte „Ziel erreicht, Kasse machen“, sahen auch die ersten Analysten so. So nahm Warburg Research die Einstufung von „Kaufen“ auf „Halten zurück (Kursziel unverändert 130 Euro), Alsterresearch stufte sogar von „Halten“ auf „Verkaufen“ ab (Kursziel unverändert 120 Euro).

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 10.01.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 10.01.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Das Resultat war ein kräftiges Minus, das die Aktie wieder unter die erst am Montag überbotene Widerstandslinie bei 137,70 Euro drückte. Angesichts des Umstands, dass dieses „selling on good news“ andere Trader gemeinhin eher davon abhält, sofort zuzugreifen, kann es das auf der Oberseite erst einmal gewesen sein. Aber wer nicht ausgewiesen kurzfristig und hoch spekulativ agiert, sollte vor allem den übergeordneten Trend im Auge haben und keine kurzfristigen Ausschläge. Erst, wenn die untere Begrenzung dieses mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, aktuell bei 113 Euro, fallen sollte, wäre der Weg an und über das jüngste hoch wirklich erst einmal zugestellt.

Quellenangaben: Rumpfdaten für das Gesamtjahr 2023, 10.01.2024:
https://www.redcare-pharmacy.com/de/newsroom/press-releases/preliminary-results-q4-fy-2023-another-successful-fast-growth-quarter-for-redcare-pharmacy

Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

Es war eine lange und schwere Geburt, aber seit Jahresbeginn ist das E-Rezept für gesetzlich versicherte Pflicht. Einige Analysten erwarten für Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy massive Vorteile, die Anleger ziehen mit. Aber wie solide ist das Fundament der Rallye?

Eigentlich müsste man diese Frage anders formulieren: Wie sehr glauben die Trader daran, dass mit dem E-Rezept der Durchbruch in Sachen Gewinne bei den großen Online-Apotheken erreicht wird und diese Gewinne dann auch erheblich ausfallen? Denn bis absehbar wird, welchen Effekt das E-Rezept hat, durch das Kassen-Patienten ihre verschreibungspflichtigen Medikamente jetzt recht einfach auch bei Online-Anbietern kaufen können, wird es wohl mindestens Sommer.

Bis dahin müssten die Bullen alleine mit ihrem Optimismus zurechtkommen. Aber wenn man sich den längerfristigen Verlauf der Redcare-Aktie in diesem Chart auf Wochenbasis ansieht, können eine subjektive Einschätzung und ein daraus entstehender Trend weit führen und lange anhalten. Immerhin wirkte die Baisse der Aktie vom Anfang 2021 markierten Rekordhoch bei 249 auf 36,51 Euro im Herbst 2022, als würde das Unternehmen kurz vor dem Ende stehen, obwohl klar war: Die Online-Apotheken sehen sukzessiv mehr Zulauf und das E-Rezept ist auf dem Weg. Der Trend war da stärker als die nüchterne Faktenlage, warum sollte das auf der Hausse-Seite nicht genauso laufen? Zumal:

Expertenmeinung: Das satte Plus von 6,99 Prozent, durch das die Redcare-Pharmacy-Aktie am Freitag zum Tagessieger im MDAX wurde, gelang mit Rückenwind durch ein markant nach oben genommenes Kursziel durch die Berenberg Bank. Nach bislang 120 Euro (Halten) sieht man hier jetzt 190 Euro (Kaufen). Und in Sachen Optimismus steht man da nicht alleine. Seit Vorlage der Ergebnisse des dritten Quartals Ende Oktober kamen nur „Kaufen“-Einstufungen mit Kurszielen zwischen 125 und 172 Euro, bevor Berenberg jetzt ein neues, höchstes Kursziel ausrief. Damit haben die Bullen den Rückenwind der Experten, den sie jetzt allerdings zeitnah auch nutzen müssten.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.01.2024, Kurs 137,00 Euro, Kürzel: RDC | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.01.2024, Kurs 137,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Denn die Aktie war gerade im Begriff, ein kurzfristiges Topp über der wichtigen Supportzone 116,50 zu 122,00 Euro auszubilden. So markant der Kursgewinn des Freitags auch war, bislang reichte es nur, an das obere Ende der seit Anfang Dezember geltenden Handelsspanne zu laufen. Über die muss der Kurs jetzt zügig hinaus, dann könnten Optimismus seitens der Analysten und ein bullisches Chartbild zusammen nach oben allerhand möglich machen. Denn Sie sehen im Chart, dass der Weg nach oben dann aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei wäre, die nächste, größere Widerstandszone würde erst im Bereich 165,70/168,60 Euro warten – die Bullen haben es in der Hand, aus dieser Chance etwas zu machen!

Quellen:
Bericht 3. Quartal, 31.10.2023: https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-setzt-rasantes-wachstum-fort-deutlicher-anstieg-der-bereinigten-ebitda-marge-im-dritten-quartal-auf/e349e13a-a46d-4306-9122-620fc1ca25ce
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy