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SAP wurde am Donnerstag zum zweitgrößten DAX-Verlierer. Auslöser waren starke Verluste beim Dow Jones-Unternehmen Salesforce, das ein ähnliches Geschäftsfeld aufweist. Aber „Auslöser“ und „guter Grund“ können zweierlei sein. Und noch ist bei SAP nichts angebrannt.
Die Salesforce-Aktie brach nach enttäuschenden Quartalszahlen am Donnerstag in den USA um knapp 20 Prozent ein. Aber wenn man sich diese Zahlen ansieht, findet man auch einen Aspekt, der für SAP zum Problem werden könnte: die Erwartungshaltung.
Denn eigentlich lagen die Salesforce-Zahlen nur geringfügig unter den Analysten-Prognosen, auch der Ausblick auf das laufende Quartal lag, bei Umsatz und Gewinn gleichermaßen, nur um die zwei Prozent unter der durchschnittlichen Analysten-Prognose. Wie kann das eine Basis für einen solchen, kapitalen Kurseinbruch sein?
Das kann dann passieren, wenn die Anleger bei einer Aktie massiv überziehen, sie immer höher treiben, der Kurs damit schneller steigt als der Gewinn. Dann ist die Bewertung zu hoch und positive Überraschungen werden förmlich zur Notwendigkeit, um diese teure Bewertung zu rechtfertigen. Zugleich verlängern viele die steigenden Unternehmensgewinne mit dem Lineal in die Zukunft. Und wenn es mal so weit ist, können kleine Enttäuschungen große Wirkungen haben. Und damit lässt sich der Bogen zu SAP schlagen, denn:
Expertenmeinung: SAP ist aktuell die DAX-Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung. Und das basiert auf einer immensen Kaufwelle der Anleger. Diese Aktie stieg wie auf Schienen, auch hier hat man schnell und nonstop weiter steigende Unternehmensgewinne längst vorweggenommen, so dass SAP im Vergleich zu den Vorjahren mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 37 untypisch teuer ist.
Auch hier würden also womöglich bereits kleine Irritationen genügen, um ein großes Beben auszulösen, daher ist es zumindest nachvollziehbar, weshalb SAP mit ins Rutschen kam. Dass das nachlassende Tempo bei Salesforce aber zwingend den ganzen Markt betrifft, ist keineswegs sicher. So gesehen drückte die SAP-Aktie erst einmal nur ein mulmiges Gefühl einiger Akteure und keine echten „bad news“, die SAP direkt angehen müssten. Und vor allem:
![SAP Aktie: Chart vom 30.05.2024, Kurs 168,58 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX SAP Aktie: Chart vom 30.05.2024, Kurs 168,58 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/05/20240531-sap-aktie-chart-noch-waere-dieser-ruecksetzer-ein-sprungbrett.jpg)
Das drückte die Aktie an, aber nicht unter eine Supportlinie, die, wenn sie verteidigt werden kann, sogar ein ideales Sprungbrett für den nächsten Aufwärtsimpuls wäre. Wir sehen das im Chart: SAP fiel dadurch an die obere Begrenzungslinie des im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendkanals. Und selbst, wenn diese Linie fiele, wäre knapp darunter noch das Zwischentief vom April bei 163,82 Euro da, welches den Kurs auffangen könnte. Aber:
Ob die Bullen stark und willens genug sind, dieses potenzielle Sprungbrett auch zu nutzen, muss sich erst erweisen. Sollte das schiefgehen und SAP unter dieses April-Tief rutschen, würde die Sache aus charttechnischer Sicht sofort ins Gegenteil umschlagen. Dann wäre ein Doppeltopp vollendet und die Aktie wieder in diesem Trendkanal drin … und dann wäre, mit Blick auf die teure Bewertung und das „Schicksal“ der Salesforce-Aktie, auch die Angst mit von der Partie und nach unten erst einmal nichts unmöglich.
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