Siemens Energy hat seit Jahresbeginn um die 240 Prozent zugelegt. Nach drei Jahren enttäuschter Bullen-Hoffnungen soll der Letzte der Vorjahre nun also der Erste sein. Aber dass die Hausse jetzt langsam ein klein wenig riskant wird, wäre die Untertreibung des Jahres.
Rein technisch agierende Trader und Handelsprogramme kennen bei sogenannten Momentum-Aktien, die eine starke Trenddynamik haben und den Gesamtmarkt hinter sich lassen, keine Alternative: Da wird weiter gekauft, solange die Dynamik hält. Ob eine Aktie auf den erreichten Level gehört oder nicht, steht da gar nicht zur Debatte. Solche Momentum-Trades kennt man von so manchen Himmelsstürmern, die hierzulande bis Ende 2021 durch die Decke gingen, aber man sieht so etwas auch oft bei Rohstoffen. Eben überall da, wo es so aussieht, als könne ein starker Trend leichtes und schnelles Geld bringen.
Doch oft enden solche Impulse dann nicht mit einer gemütlichen und behutsamen Toppbildung, in der jeder noch in Ruhe verkaufen kann, bevor die Richtung wechselt, sondern mit einem abrupten Abriss. Und mit jedem Tag, an dem Siemens Energy noch weitere, neue Rekordhochs markiert, nimmt dieses Risiko hier zu. Grund:
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Expertenmeinung: Die Aktie ist jetzt auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen der Analysten dermaßen teuer, dass sie sogar noch Ende kommenden Jahres mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 51 mehr als doppelt so teuer wäre als sie es normalerweise als „Ausrüster der Versorger-Branche“ sein sollte. Falls die Gewinnprognosen eintreffen. Und falls die Aktie nicht weiter steigen würde. Denn sonst würde die Bewertung ja noch weiter steigen.
Für die momentane 2024er-Schätzung läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis derzeit um 110. Das ist ein Level, bei dem man schon bei schnell wachsenden Hightech-Unternehmen schlucken würde. Aber hier haben wir es mit einer eher konservativen Brache zu tun.
Was die Analysten durchaus auch so sehen, deren durchschnittliches Kursziel für Siemens Energy liegt aktuell um 30 Euro. Dabei sind die höheren Kursziele, so z.B. das derzeit höchste, von der Deutschen Bank mit 43 Euro ausgelobt, in den letzten drei, vier Wochen aufgetaucht. Auf Basis von …? Die letzten Bilanzdaten, die wir von Siemens Energy haben, stammen vom 8. August. Diese fielen zwar über den Erwartungen aus, waren aber nichts, das die Lage auf den Kopf gestellt hätte. Die auf diese Ergebnisse hin neu vergebenen Analysten-Kursziele hatten zwischen 23 und 35 Euro gelegen. Und seither kamen keine neuen Daten, sprich:
Diese Super-Hausse hängt eigentlich komplett in der Luft. Und ob die dick genug ist, die Bullen weiter zu tragen, erfahren wir dann morgen, denn da stehen die Ergebnisse des dritten Kalenderquartals an.
Wäre es angesichts der astronomisch hohen Bewertung, einer sogar auf Wochenbasis massiv überkauften Markttechnik und des insgesamt kritischen wirtschaftlichen Umfelds bei längst überbotenen Analysten-Kurszielen im Vorfeld der Zahlen eine gute Idee, hier lieber ein paar Gewinne einzufahren statt zuzukaufen oder sogar neu einzusteigen? Urteilen Sie selbst!
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