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Smartsheet hat die Prognose erhöht und gerade den Sprung in die Profitabilität vollzogen. Das Unternehmen hat enormes Potenzial.
Immer dieser Kurssprünge…
Nach den letzten Quartalszahlen ist Smartsheet abgestürzt. Danach befand sich die Aktie kurstechnisch für drei Monate im charttechnischen Niemandsland. Vor wenigen Tagen erfolgte der Befreiungsschlag.
Die Zahlen zum ersten Quartal und der Ausblick waren überzeugend. Am Ende beweist das alles aber nur eine Sache:
Die Kursreaktionen auf Quartalszahlen stehen in keinem sinnvollen Verhältnis zu der Bedeutung eines einzelnen Quartals.
Das gilt nicht nur für Smartsheet, sondern grundsätzlich. Die Börse krankt an Kurzsichtigkeit.
Es spielt keine Rolle, ob Smartsheet im nächsten Quartal einen Umsatz von 258 oder 264 Mio. USD erzielt (aus diesem Grund war die Aktie im März abgestürzt). Worum es wirklich geht, ist die Frage, wo Smartsheet in einigen Jahren steht.
Es geht darum, welchen Umsatz, Gewinn und Cashflow das Unternehmen dann erzielen wird.
Darauf kommt es wirklich an
Alles, was dazwischen passiert, ist nur Hintergrundrauschen. Amazon hatte in den letzten zehn Jahren etliche gute und auch schlechte Quartale.
Was am Ende zählt, ist die Tatsache, dass sich der Umsatz in dieser Zeit verdreifacht und der operative Cashflow verzehnfacht hat.
Daher hat sich auch der Kurs verneunfacht.
Dasselbe gilt für Smartsheet. Wer erinnert sich heute noch daran, wie irgendein Quartal von Smartsheet im Jahr 2018 ausgefallen ist?
Niemand und es spielt auch keine Rolle. Was zählt ist, dass der Umsatz in dieser Zeit von 111 auf 958 Mio. USD gestiegen ist und man den Sprung in die Profitabilität geschafft hat.
Wer seit dem Börsengang dabei ist, konnte eine annualisierte Rendite von 14,21% einfahren und hat den S&P 500 damit deutlich geschlagen.
Die Performance hinkt allerdings weit hinter den geschäftlichen Fortschritten hinterher.
Ganz am Anfang
Daher drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob die Renditeaussichten in Zukunft sogar noch besser sind.
Den ersten klaren Hinweis darauf liefert das KUV. Die Smartsheet-Aktie hat sich seit dem Börsengang zwar gut entwickelt, aber der Umsatz ist wesentlich schneller gestiegen als der Aktienkurs.
Das KUV ist dadurch von 14,5 auf 5,9 gesunken.
Das macht Smartsheet nicht automatisch zu einem Schnäppchen, aber die Akte war seit dem Börsengang fast immer teurer als heute.
Darüber hinaus hat Smartsheet gerade erst den Sprung in die Profitabilität vollzogen. Das Unternehmen erzielt zwar einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar, steht aber noch ganz am Anfang.
Ferner übertrifft das Unternehmen Quartal um Quartal die Erwartungen, auch wenn die Kursreaktionen das teilweise nicht vermuten lassen.
Erwartungen wieder übertroffen
In Q1 lag der Gewinn mit 0,32 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,26 USD. Der Umsatz übertraf mit 263 Mio. die Analystenschätzungen von 258 Mio. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 20% und einem Gewinnsprung um 78%.
Die net retention rate lag bei 114%. Die jährlich wiederkehrenden Umsätze (Annualized recurring revenue, ARR) haben die Milliardengrenze überschritten und kletterten um 19% auf 1,06 Mrd. USD.
Der freie Cashflow konnte von 31,3 auf 45,7 Mio. USD gesteigert werden, die FCF-Marge ist demnach von 14% auf 17% gestiegen.
Smartsheet ist erstaunlich profitabel, vor allem, wenn man bedenkt, dass der freie Cashflow erst seit anderthalb Jahren positiv ist.
Für das laufende Geschäftsjahr stellt man einen Anstieg der Umsätze um 16-17% auf 1,116 – 1,121 Mrd. USD und einen freien Cashflow von 220 Mio. USD in Aussicht. Smartsheet kommt demnach auf einen forward P/FCF von 27,7.
Prognose nochmal erhöht
Die Prognose für den Gewinn wurde von 1,06 – 1,13 auf 1,22 – 1,29 USD je Aktie angehoben. Die forward P/E liegt bei 35.
Das ist in Anbetracht der starken Kundenbindung, dem gut skalierbaren und nicht kapitalintensiven Geschäftsmodell sowie den vorliegenden Wachstumsraten absolut vertretbar.
Das gilt zumindest, wenn man beim Thema SBC (aktienbasierten Vergütungen) ein Auge zudrückt. Denn die beliefen sich im letzten Quartal auf 49,9 Mio. USD.
Das Verhältnis zwischen Umsatz, Cashflow und SBC verbessert sich allerdings mit großem Tempo.
Bezieht man die Verwässerung der Aktienbasis mit in die Rechnung ein, dürfte Smartsheet ab dem kommenden Quartal profitabel sein.
Die Ausgabe neuer Aktien kostet das Unternehmen im engeren Sinne zwar nichts, man sollte SBC aber trotzdem immer im Auge behalten.
Die Schwelle überschritten
Smartsheet ist inzwischen auch an einem Punkt angekommen, an dem man der Verwässerung der Aktienbasis aktiv entgegenwirken kann.
Daher hat man im April Buybacks mit einem Volumen von 150 Mio. USD beschlossen.
Wird man die Summe in diesem Jahr voll ausschöpfen, wird die Zahl der ausstehenden Aktien nicht mehr weiter steigen.
Da Smartsheet keine nennenswerten Schulden hat, das operative Geschäft profitabel ist und man 670 Mio. USD an Barmitteln besitzt, kann man sich die Aktienrückkäufe problemlos leisten.
![Smartsheet Aktie: Chart vom 12.06.2024, Kurs: 44 - Kürzel: SMAR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Smartsheet Aktie: Chart vom 12.06.2024, Kurs: 44 - Kürzel: SMAR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/06/20240612-smartsheet-potenzial-zur-cashmaschine.png)
Gelingt jetzt ein Anstieg über 45 USD, könnte das eine Rallye in Richtung 48,00 – 50,00 USD möglich machen.
Gelingt ein Ausbruch über 50,00 USD würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen und der Weg in Richtung 57,50 und 62,00 USD wäre frei.
Antizyklische Kaufgelegenheiten würden sich hingegen bei 36,00 – 38,00 USD ergeben. Aus Sicht der Bullen sollte dieser Bereich jedoch nicht mehr unterschritten werden.
Geschäftsmodell
Smartsheet bietet eine Plattform an, die Unternehmen dabei unterstützt, Arbeitsprozesse zu organisieren, zu verfolgen und zu automatisieren.
Die Software von Smartsheet ermöglicht das Erstellen von Projektplänen, Aufgabenlisten, Gantt-Diagrammen, Berichten und Dashboards.
Sie kann für verschiedene Anwendungsfälle eingesetzt werden, von Projektmanagement und Aufgabenverfolgung bis hin zur Ressourcenplanung und Kundenverwaltung.
Die Kundenbindung ist hoch, denn sobald man die Systeme erstmal nutzt, ist eine Umstellung aufwändig bis unmöglich. Jeder, der mit ähnlichen Systemen, beispielsweise Confluence, Jira oder Trello arbeitet, kann das bestätigen.
Ein großer Vorteil von Smartsheet ist, das es in nahezu jedes bestehende System, welches potenzielle Kunden nutzen, integrierbar ist.
Die Software läuft in der Cloud und wird in der Regel pro Nutzer und Monat abgerechnet.
Wir haben es also mit einem typischen Abo-Modell zu tun, wie wir es von vielen anderen Unternehmen wie Salesforce, Workday, Atlassian oder Adobe kennen.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
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