Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Am Mittwoch erreichte die Aktie des Musikstreamingdiensts einen neuen Höchststand. Die Wall Street honorierte die starken Zahlen des Unternehmens, welche mit einem besser als erwarteten Abonnentenwachstum überzeugen konnten.
Allein im letzten Quartal hat der Konzern mehr als 6 Millionen neue Abonnenten hinzugewonnen. Analysten waren lediglich von 5.2 Millionen ausgegangen. Spotify beendete das Quartal mit über 252 Millionen zahlenden Abonnenten weltweit. Die Kurse der Spotify-Aktie gingen nach den Zahlen gefühlt durch die Decke und schlossen mit einem satten Plus von mehr als +11 %.
Expertenmeinung: Der Gewinn je Aktie ist gegenüber dem Vorjahresquartal um +327.8 % gestiegen, verfehlte jedoch die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz konnte auf 4.38 Milliarden USD und somit um +20 % gesteigert werden. Der Fokus der Analysten lag wohl eindeutig auf den Zahlen für Abonnenten und auf den positiven Gewinnmargen.
Die Aktie selbst befindet sich in einem stabilen Aufwärtstrend. Kurzfristig haben sich die Kurse jedoch etwas weit von der 50-Tage-Linie entfernt. Eine Konsolidierung wäre demnach nicht nur überfällig, sondern auch wünschenswert.
Das war aber nicht das erste Mal, dass ich mich positiv zum Unternehmen geäußert habe. Seitdem die Aktie 2022 einen Kurssturz vollzogen hat, sind ein halbes Dutzend Artikel mit demselben Tenor erschienen.
Nachdem das Unternehmen vor wenigen Minuten Quartalszahlen vorgelegt hat, ist die Aktie in die Höhe geschossen. Und das nicht grundlos.
Der Gewinn lag in Q2 mit 1,33 je Aktie weit über den Schätzungen von 1,10 Euro. Der Umsatz lag mit 3,81 Mrd. Euro im Rahmen der Erwartungen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 20%.
Das Bruttoergebnis verbesserte sich um 45% auf 1,11 Mrd. Euro und das operative Ergebnis von -247 auf +266 Mio. Euro. Der freie Cashflow kletterte von 7 auf 490 Mio. Euro.
Mitten im Jahr profitabler als im Weihnachtsgeschäft
Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer konnte um 14% auf 626 Millionen gesteigert werden und die Abozahlen um 12% auf 246 Millionen.
Im Endeffekt tritt genau das ein, was wir in den vorangegangenen Analysen antizipiert hatten. Der Markt hatte unterschätzt, welche Fortschritte Spotify an der Profitabilitätsfront erzielt hat und in welchem Ausmaß der FCF steigen wird („Man kann die Dynamiken leicht unterschätzen, die in der Zeit auftreten, nachdem der Sprung in die Profitabilität gelungen ist“).
Spotify hat im zweiten Quartal einen höheren FCF erwirtschaftet als im wichtigen Schlussquartal 2023, in dem aufgrund von Weihnachten mit Abstand die höchsten Advertising-Preise erzielt werden.
Das dürfte selbst eingefleischte Bullen überrascht haben. Nachdem man in den ersten sechs Monaten bereits einen FCF von 3,54 Euro je Aktie erzielt hat, dürften die bisherigen Konsensschätzungen für dieses Jahr, in Höhe von 8,80 Euro je Aktie hinfällig sein.
Leider gibt Spotify keinen Ausblick für den freien Cashflow. Setzt sich die starke Entwicklung jedoch fort, könnte der FCF in diesem Jahr auf mehr als 2 Mrd. Euro steigen.
Kursziele und Potenzial nach dem Allzeithoch
Das entspricht knapp über 10 Euro je Aktie und somit einem forward FCF von 31 oder weniger. Darin ist der heutige Kurssprung von 15% auf 308,60 Euro bereits berücksichtigt.
Das ist sicherlich nicht wenig, in Anbetracht der Wachstumsraten und der Alleinstellungsmerkmale von Spotify aber vertretbar. Das gilt umso mehr, da man aufgrund der neuen Erkenntnisse auch die langfristige Prognose überdenken muss.
Es dürfte unrealistisch sein, dass der FCF im kommenden Jahr „nur“ bei 11 Euro liegen wird, wenn in diesem Jahr bereits über 10 Euro je Aktie erzielt werden. Wir haben alle keine Kristallkugel, aber bei 20% organischem Wachstum reicht eine leichte Verbesserung der Profitabilität aus, um den FCF um 25 oder 30% zu steigern. Dadurch würde der P/FCF im kommenden Jahr auf 23,8 – 24,8 sinken.
Wird der Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 300 Euro bestätigt, ergeben sich daraus extrapolierte Kursziele bei 325 und 350 Euro.
Nach einer spektakulären Rallye steht man bei Spotify vor der Frage: Gewinne mitnehmen, halten oder weiter investieren?
Das ist wichtig
In unserer heutigen Ausgabe von „Der tägliche Börsenwahnsinn“ geht es um Spotify. Wenn man sich die Kursentwicklung anschaut, muss man unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die Börse ineffizient ist und vermutlich sogar von Verrückten regiert wird.
Nachdem die Aktie zwei Drittel an Wert verloren hatte, wurde ich im März 2023 erstmals bullisch („Spotify: Gier frisst Hirn, Angst aber auch“ vom 15.03.2022). Danach hat es noch Monate gedauert, bis der Kurs endlich gedreht hat.
Seitdem geht es allerdings rasant aufwärts. Wer mutig zugegriffen hat, kann sich heute über einen erheblichen Gewinn freuen. Egal, ob man nach der ersten Analyse im März 2022 oder nach der letzten Analyse (Spotify hat den Wendepunkt erreicht) eingestiegen ist – denn selbst da lag der Kurs noch bei 169,50 USD.
Ebenso unerbittlich, wie die Aktie zeitweise in den Boden gehämmert wurde, wird sie jetzt in die Höhe gekauft. Daher widmen wir uns heute der Frage, ob das Ende der Fahnenstange langsam erreicht wurde.
Doch bevor wir das tun, wollen wir die Lehren aus dieser Achterbahnfahrt ziehen: Die kurzfristige Kursentwicklung hat nichts mit dem intrinsischen Wert des Unternehmens zu tun. Behalten Sie das immer im Hinterkopf und versuchen Sie sich daran zu erinnern, wenn es zum nächsten Crash kommt.
Eine ganze Reihe von Wachstumstreibern
Der Konsum von Musik verlagert sich grundsätzlich weg von physischen Datenträgern ins Internet. Daher dürfte die Zahl der Kunden weiter steigen. Bis 2030 peilt man eine Milliarde an monatlich aktiven Nutzern an, heute sind es 615 Millionen.
Gleichzeitig steigt mit der Zeit der Abo-Preis, hinzu kommt ein erhebliches Wachstum aus dem Advertising-Geschäft. Vor wenigen Quartalen spielte dieser Bereich kaum eine Rolle, heute ist es eine tragende Säule, doch dazu später mehr.
Spotify ist inzwischen auch viel mehr als nur eine Musik-Plattform, auch wenn sie vornehmlich so wahrgenommen wird. Podcasts und Hörbücher spielen eine immer größere Rolle. Welche Summen in diesem Bereich verdient werden können, wissen wir nicht erst seit Joe Rogan.
Und natürlich ist Joe Rogan nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt inzwischen zahllose, äußerst erfolgreiche Podcasts auf Spotify. Weltweit dürfte Spotify in der Top 3 der größten Podcast-Plattformen sein, in den USA ist man die Nummer 1, noch vor Apple und Google.
Wir werden sehen, welche Marktanteile man sich im Bereich Hörbücher perspektivisch sichern kann.
Das hat keiner kommen sehen
Unter dem Strich haben all diese Faktoren dazu beigetragen, dass Spotify den Umsatz in den letzten fünf Jahren von 6,76 auf 13,24 Mrd. Euro nahezu verdoppeln konnte. Der freie Cashflow war in dieser Zeit durchweg positiv und kletterte von 2,71 auf 3,75 USD je Aktie. Daher hält sich die Verwässerung der Aktienbasis auch stark in Grenzen. Der gemeldete Gewinn dürfte in diesem Jahr auch erstmals positiv sein.
Die Resultate können sich wirklich sehen lassen und zuletzt hat sich die Dynamik weiter verbessert. In der letzten Analyse hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass Spotify an einem Wendepunkt angekommen ist (Spotify hat den Wendepunkt erreicht), doch die hohen Erwartungen wurden anschließend noch deutlich übertroffen.
Im wichtigen vierten Quartal 2023 hat sich der freie Cashflow von Spotify von -73 auf +396 Mio. Euro massiv verbessert und im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat sich der positive Trend fortgesetzt.
Die Schwelle wurde überschritten
Der Gewinn lag mit 0,97 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,58 Euro. Der Umsatz übertraf mit 3,64 Mrd. die Analystenschätzungen von 3,62 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzsprung um 20 %, das Ergebnis hat sich von -1,16 auf +0,97 Euro je Aktie massiv verbessert. Der freie Cashflow hat sich von 57 auf 207 Mio. Euro nahezu vervierfacht.
Es war also keine Übertreibung, als der Vorstand davon gesprochen hat, dass das Unternehmen einen Wendepunkt erreicht hat. An der Börse wurden die positiven Entwicklungen eine lange Zeit ignoriert, aber am Ende kann man die Realität nicht wegdiskutieren.
Inzwischen sind die geschäftlichen Erfolge für jeden offensichtlich und daher ist die Aktie auch nicht mehr unterbewertet. Der Kurs von Spotify könnte aber dennoch weitersteigen.
Sollte sich die derzeitige Dynamik fortsetzen, könnte sich der freie Cashflow in diesem Jahr auf 8,80 Euro je Aktie mehr als verdoppeln. Spotify käme demnach auf einen P/FCF von 35,6.
Das ist sicherlich nicht wenig, aber auch nicht unglaublich viel. Das gilt umso mehr, wenn die Prognosen für 2025 stimmen, denn im kommenden Jahr soll der freie Cashflow nochmal um 27 % auf über 11 Euro je Aktie steigen.
Das unterschätzt man leicht
Sollte das gelingen, spricht wenig dagegen, dass der Kurs in dieser Zeit nicht steigen wird. Darüber hinaus besteht die ernstzunehmende Möglichkeit, dass die Schätzungen zu niedrig sind. Zuletzt lagen die Prognostiker systematisch und substanziell daneben.
Man kann die Dynamiken leicht unterschätzen, die in der Zeit auftreten, nachdem der Sprung in die Profitabilität gelungen ist („Wendepunkt“). Das letzte Quartal ist dafür exemplarisch.
Der Umsatz konnte um 20 % gesteigert werden und das Bruttoergebnis um 31 %. Gleichzeitig hat man die operativen Ausgaben um 9 % gesenkt. In Summe hat das in einer Vervielfachung des freien Cashflows von 57 auf 207 Mio. Euro geführt. Das Ergebnis ist sogar von -156 auf +168 Mio. Euro gestiegen.
Inzwischen zahlen sich die Kostensenkungen, die wir bereits in früheren Analysen thematisiert hatten („Der unerwartet hohe Verlust im letzten Quartal war vor allem darauf zurückführen, dass Kosten durch die Einstellung unprofitabler Podcasts angefallen sind und man sich von nicht mehr benötigten Büroflächen getrennt hat. Kurzfristig kostet das Geld, es ergibt dennoch Sinn.“) immer mehr aus.
Dank der sinkenden Kosten und einem organischen Wachstum von 20 %, hat sich die Lage in kürzester Zeit verändert.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 325 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 345 und 375 USD.
Fällt die Aktie jedoch unter 300 USD, dürfte es vorher nochmal zu einem Rücksetzer zum Aufwärtstrend nahe 290 oder der Unterstützungszone bei 275 – 285 USD kommen.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nach wie vor befindet sich der Audio-Streaming-Dienst in den roten Zahlen und verlor im letzten Quartal mit 39 Cent je Aktie sogar wesentlich mehr als von den Analysten prognostiziert. Auch der Umsatz war mit 3.95 Milliarden USD geringer als von Marktteilnehmern erwartet. Dennoch gab es auch Positives im jüngsten Quartalsbericht.
So konnten mehr als 10 Millionen neue Abonnenten hinzugewonnen werden. Analysten gingen lediglich von 8.9 Millionen neuen Abonnenten aus. Die monatlich aktiven User stiegen auf 602 Millionen und insgesamt schloss der Konzern das Quartal mit 236 Millionen zahlenden Abonnenten ab. Dies freute Marktteilnehmer und ließ die Spotify-Aktie im gestrigen Handel um weitere 3.8% steigen. Der Aufwärtstrend bleibt somit weiter bestehen.
Expertenmeinung: Dennoch sieht es aus technischer Sicht nach dem vorläufigen Ende einer Übertreibungsphase aus. Aktionäre nutzten das gestrige Plus, um Kasse zu machen. Mit dem höchsten Handelsvolumen in diesem Jahr ging es zwar insgesamt nach oben, doch die Kurse schlossen nahe dem Tagestief. Dies könnte ein mögliches Warnsignal für eine bevorstehende Korrektur sein.
Alles in allem finde ich Spotify höchst interessant, doch eine Korrektur würde der Aktie nicht schaden und könnte in den kommenden Wochen bessere Kaufgelegenheiten liefern.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des Musik-Streaming-Dienstes hatten wir zuletzt Anfang der vorigen Woche analysiert. Zu diesem Zeitpunkt war die Spotify-Aktie gerade dabei, den Widerstandsbereich bei rund 203 USD zu brechen. Ähnlich wie zuletzt Ende Oktober bricht der Titel somit aus einer konstruktiven Seitwärtsbewegung aus und liefert somit ein klares technisches Kaufsignal. Dennoch gestaltete sich der Ausbruch, ähnlich wie damals recht schwierig, denn der erste Versuch, den Widerstand zu überwinden, misslang. Erst im zweiten Anlauf konnten die Kurse den Turbo zünden. Dieser Rhythmus ist recht auffällig und kann als wichtiges Detail für zukünftige Breakouts notiert werden.
Expertenmeinung: Der nächste größere Widerstand ist im langfristigen Chart erst bei der psychologisch wichtigen Marke bei rund 300 USD zu finden. Bis dahin hätten die Bullen aus aktueller Sicht theoretisch leichtes Spiel. Spannend wird es für Anleger am kommenden Dienstag, wenn das Unternehmen vor Börsenbeginn seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal präsentieren wird. Dies wird die weitere Richtung der Aktie maßgeblich entscheiden.
Aussicht: BULLISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der börsennotierte Audio-Streaming-Dienst ist seit Monaten wieder in aller Munde. Seit dem Tief im August des vorigen Jahres konnte die Spotify-Aktie satte +60% an Wert zulegen und die Bullen scheinen nach wie vor nicht genug zu haben. Die gleitenden Durchschnitte der Perioden 20 und 50 zeigen nachhaltig in Richtung Norden. Nach einer mehrwöchigen Konsolidierung konnte zuletzt die psychologisch wichtige Marke bei 200 USD endlich genommen werden. Auch das Handelsvolumen war dieser Tage hoch, was das Kaufsignal unterstreicht. Nach wie vor haben wir es hier mit einem intakten Aufwärtstrend zu tun.
Expertenmeinung: Das letzte Pivot-Tief wurde bei 185.37 USD gebildet. Solange dieses Niveau nicht unterschritten wird, haben die Bullen das Zepter fest in der Hand. Weniger gut würde es natürlich aussehen, wenn in den kommenden Tagen die Marke bei 200 USD wieder nach unten gebrochen werden würde. Die nächsten Quartalsergebnisse werden für den 06. Februar erwartet. Bis zu diesem Zeitpunkt ist mit keinen größeren Turbulenzen zu rechnen. Sollten die Zahlen überzeugen, könnte die Reise in diesem Jahr womöglich sogar bis hin zur Marke bei 300 USD gehen, wo die Aktie zuletzt Ende 2021 notierte.