Stellantis Aktie Prognose Stellantis: Wieso dreht die Aktie nicht endlich?

News: Aktuelle Analyse der Stellantis Aktie

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Im Februar und März schien es, als wäre die Aktie des Automobil-Giganten Stellantis überhaupt nicht mehr zu stoppen, seit April aber geht es abwärts. Und zwar so massiv, dass die Ende Januar etablierte Hausse komplett abverkauft ist. Was ist los mit den Bullen?

Lange Zeit misstrauten die Investoren diesem noch jungen, gewaltigen Zusammenschluss etablierter Automarken wie Fiat, Opel, Peugeot, Citroen und zahlreichen anderen. Zu groß, zu komplex, das kann nicht funktionieren, dachte man sich … und wurde eines Besseren belehrt. Stellantis erwirtschaftete deutlich mehr Wachstum als gedacht. Dadurch war die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis nahezu grotesk niedrig, Ende 2023 lag es bei sogar für die Autobranche untypisch niedrigen 3,5. Dafür ist die Dividendenrendite äußerst hoch, für 2023 lag sie bei über sieben Prozent.

Es dauerte seine Zeit, bis genug Akteure das erkannten. Aber als es soweit war, wollten auf einmal alle zugleich einsteigen. Das Ergebnis war eine bis Ende März noch einmal intensivierte Hausse … die jetzt in sich zusammenfiel. Nur – wieso? Was hat sich geändert, dass die Stellantis-Aktie seit April dermaßen massiv verliert, deutlich mehr als fast alle anderen Aktien der Branche?

Expertenmeinung: Das Problem ließe sich auf drei Faktoren eingrenzen. Erstens fürchten viele Investoren, nicht zu Unrecht, dass die Wachstumsphase jetzt vorbei ist. Der im ersten Quartal unerwartet deutlich zurückgekommene Umsatz deutet das an, auch die auffallende Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern, zumal man hier mit dem Gros der Modelle aller Stellantis-Marken eher den „normalen“ Verbraucher anspricht, der unter Inflation und höheren Kreditzinsen mehr leidet als die Vermögenden.

Zweitens hat Stellantis sein wichtigstes Standbein in Frankreich, daher kam noch die Angst vor dem Ausgang der gestrigen vorgezogenen Wahl und ihren Folgen hinzu.

Und drittens ist die Stellantis-Aktie wohl auch ein „Opfer“ des Window Dressing der Fonds. Im ersten Quartal war sie begehrt und wurde zum Quartalsende hin durch diese Positionsadjustierungen der institutionellen Akteure noch weiter gezogen. Aber mit Beginn des zweiten Quartals wurde die Aktie eben abgestoßen – und das massiv. Dass sie zum am jetzt absolvierten Ultimo des zweiten Quartals zusätzlich unter Druck kam, wundert daher nicht.

Aber wäre das nicht auch eine Chance? Könnten die Fonds die Aktie jetzt, weit billiger und dadurch erst recht günstig bewertet, mit dem Start ins zweite Halbjahr nicht wieder einsammeln und das zu einem neuen Hausse-Schub, vergleichbar dem der ersten drei Monate, führen?

Das könnte es, das muss es aber keineswegs. Es kommt darauf an, wie die institutionellen Investoren Stellantis‘ Perspektiven einschätzen. Und bevor sie das tun, dürften sie erst einmal den Ausgang der Wahl in Frankreich abwarten. Danach wäre zumindest eine größere Gegenbewegung denkbar. Nur sollte man sich hüten, darauf blind zu setzen.

Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Besser wäre es abzuwarten, bis das Chartbild für einen nennenswerten Aufwärtsschwenk Belege liefert. Was dann der Fall wäre, wenn der Kurs mindestens über 19,70 Euro schließt und so die jetzt gefallene Supportzone 18,88/19,21 Euro zurückerobert und die 20-Tage-Linie als einen typischen Leitstrahl der Short-Seller bezwingt. Und auch das wäre nur ein kurzfristig bullisches Signal, für eine echte, auch mittelfristig als relevant anzusehende Wende bräuchte es sogar Schlusskurse über 21,90 Euro. Alles darunter bliebe ein Terrain, in dem das bärische Lager jederzeit aus dem Nichts wieder attackieren könnte.

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Vorherige Analysen der Stellantis Aktie

So bullisch viele für die Automobil-Branche im ersten Quartal auch waren: Jetzt steht das Bild auf dem Kopf. Aktien wie die des Autokonzerns Stellantis stehen unter Druck, was der 2024er-Ausblick gestern bestätigte. Käufe blieben aber trotzdem aus, das ist kein gutes Omen.

Stellantis, dieses riesige Konglomerat aus zahlreichen bekannten Automarken wie Fiat, Peugeot, Opel, Citroën, Chrysler, Alfa Romeo und anderen, schlug sich 2021 bis 2023 weit besser als man es bei einem solchen Riesenunternehmen hätte vermuten dürfen. Und auch für 2024 wäre die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis immens niedrig und die Dividendenrendite immens hoch … falls der Gewinn nur um etwa 15 Prozent zum Vorjahr sinken würde, wie es die Analysten aktuell im Schnitt vermuten.

Nachdem Stellantis am Donnerstag im Vorfeld eines Investorentages die bisherige Jahresprognose bestätigte, könnte man das eigentlich annehmen. Aber die Situation am Automobilmarkt ist unsicher. Und sollte es in Sachen Strafzöllen zu einem Schlagabtausch zwischen der EU und China kommen, würden die Karten umgehend neu gemischt … und sicherlich nicht zum Vorteil der EU-Konzerne. Hinzu kommt: So ganz genau weiß man ja auch jetzt nicht, wie es aus Sicht des Konzerns mit dem Gewinn am Ende aussehen soll, denn:

 

Expertenmeinung: Da Stellantis als Konzern mit Sitz in den Niederlanden zum Ende des ersten und dritten Quartals nur Rumpfdaten wie den Umsatz veröffentlicht, weiß man über die Margen- und Gewinnentwicklung seit Anfang des Jahres nichts Genaues. Der Umsatz kam im ersten Quartal um zwölf, die Auslieferungen um zehn Prozent zurück. Das war schlechter als im Vorfeld erwartet, aber solange man nicht weiß, ob die Margen mit fielen oder sich gut haben halten können ,sagt das über den Unternehmensgewinn nicht genug aus.

Und die Prognose, die Stellantis gestern bestätigte, ist herzlich vage. Die operative Marge will man im zweistelligen Bereich sehen, wobei man im ersten Halbjahr zehn bis elf Prozent sieht, im zweiten Halbjahr soll es dann mehr werden. Ansonsten will man einen positiven freien Cashflow erzielen und mehr vom Gewinn über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Anleger verteilen. Das reicht nicht, um sich ein Bild von der Gewinnsituation zu machen. Es bleibt somit Unsicherheit.

Stellantis Aktie: Chart vom 13.06.2024, Kurs 19,676 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Chart vom 13.06.2024, Kurs 19,676 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Und das auch, weil das Chartbild diese Unsicherheit fördert. Würde Stellantis, wie bis Ende März der Fall, wie eine Rakete steigen, hätte man diese Bestätigung einer diffusen Prognose zweifellos positiv honoriert. Jetzt aber läuft der Kurs im Abwärtstrend, hat unlängst den mittelfristigen Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie unterboten und nur noch die markante Auffangzone 18,88/19,18 Euro unter sich … darunter wäre der Weg für die Short-Seller aus charttechnischer Sicht erst einmal frei.

Zwar könnte zumindest diese Zone erst einmal halten, angesichts der trotz allem günstigen Bewertung und der verlockend hohen Dividende. Aber um aus dieser defensiven Konstellation herauszukommen, müsste Stellantis am 25. Juli, wenn mit den Halbjahreszahlen ein komplettes Bild an Zahlen auf den Tisch kommt, absolut überzeugen. Und das ist unsicher genug, um in dieses fallende Messer besser nicht hinein zu greifen. Dass sich die Aktie am Tag der Bestätigung der 2024er-Prognose mit -2,7 Prozent nicht besser hielt als der Gesamtmarkt, sollte dahingehend Warnung genug sein.

Quellenangaben: Bestätigung der 2024er-Prognose, 13.06.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/june/stellantis-reiterates-2024-financial-guidance

Dass die Stellantis-Aktie durch den Dividendenabschlag in den im Februar überbotenen Aufwärtstrendkanal gedrückt wurde, war nicht weiter tragisch, das hätten die Bullen aufholen können. Aber was wir hier jetzt sehen, das lässt sich so leicht nicht mehr reparieren!

Gerade erst vor zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle auf die Bedeutung der oberen Begrenzungszone des im Frühjahr 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals der Stellantis-Aktie hingewiesen. ‚Diese Zone muss halten, sonst wird es hier ungemütlich‘, war der Beitrag übertitelt. Der Chart zeigt: Sie hielt nicht. Und es wurde ungemütlich … und wie!

Wie kann es sein, dass die Aktie des Automobilkonzerns, auf die sich noch im Februar und März so viele derart ungezügelt gestürzt hatten, auf einmal haltlos wegbricht und dadurch kurz davor steht, ein weiteres bärisches Signal zu generieren?

Denn Sie sehen es ja im Chart: Die Aktie krachte am Dienstag und Donnerstag (Mittwoch waren die Märkte in Europa ja großenteils geschlossen) im D-Zug-Tempo durch die gesamte Breite des Aufwärtstrendkanals und hat jetzt auf der Kreuzunterstützung aus dessen unterer Begrenzungslinie und der 200-Tage-Linie aufgesetzt. Fällt dieser Bereich, wäre der Supportbereich 18,88/19,20 Euro noch ein denkbares, letztes Sprungtuch für die Bullen, um einigermaßen weich zu fallen.

Aber ob das dann nicht womöglich auch reißen würde? Immerhin war Enttäuschung Basis dieses Selloffs unter immens hohen Umsätzen. Und wenn sehr große Erwartungen enttäuscht werden, kann das eben auch sehr große Konsequenzen haben. Was war passiert?

Expertenmeinung: Der Multimarken-Konzern, Heimat zahlreicher weltbekannter Automobilmarken wie Peugeot, Citroen, Opel, Fiat, Chrysler, Alfa Romeo, Jeep und einigen mehr, hatte am Dienstag die Umsatzentwicklung des ersten Quartals gemeldet. Daten zu Marge und Gewinn stehen erst nach dem Ende des Halbjahres an, so gesehen konnte man nicht abschätzen, wie markant die gemeldete Verringerung des Umsatzes auf den Profit gedrückt hat. Aber das dürfte die Intensität der Reaktion nur angefacht haben. Denn bei positiven Meldungen können sich die Anleger auch ein vergleichbar positives Szenario in Sachen Unternehmensgewinn ausmalen. Bei „bad news“ können sich die Akteure die fehlenden Daten vergleichbar negativ denken. Und in diesem Fall war die Meldung negativ.

Stellantis musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um die zwölf Prozent hinnehmen, das war deutlich mehr, als im Vorfeld von den Analysten erwartet wurde. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge sank dabei um zehn Prozent.

Das war vermutlich vor allem deswegen für viele eine böse Überraschung, weil man Stellantis gerade erst im letzten Frühjahr „entdeckt“ und festgestellt hatte, dass sich dieses Multimarken-Konglomerat wider Erwarten viel besser schlägt als befürchtet. Aufgrund der selbst für einen Autobauer niedrigen Bewertung und der hohen Dividende, die am 22.4. ausgezahlt wurde, übertrieb man es mit den Käufen indes. Und eine derart extreme Rallye macht einen Kurs nun einmal fragil, weil umso weniger Trader zögern, blitzschnell Kasse zu machen, je höher ihre Gewinne im Vorfeld gestiegen sind. Und da auch noch die Dividende ausbezahlt ist, machte man ob dieser unerfreulichen Daten reichlich Kasse. Und jetzt?

Jetzt ist mehr als die Hälfte dieser Ende Mai 2023 begonnenen Hausse dahin. Dies in Kombination mit den vorgenannten, grundsätzlich massiven Unterstützungen bis hinunter auf 18,88 Euro könnte reichen, um die Aktie aufzufangen. Aber das wird davon abhängen, wie viele Akteure, die bis vor Kurzem noch alles in rosa getaucht wahrnahmen, jetzt rabenschwarz sehen und womöglich imstande sind, eine Übertreibung nach unten auszulösen.

Sollte diese jetzt im Feuer stehende Supportzone fallen, wäre das zwar auf Basis der aktuellen Datenlage eher überzogen. Aber ebenso, wie es zuvor auf der Oberseite kein vernunftbasiertes Halten gab, kann das auch für die Gegenrichtung gelten, daher: Rutscht Stellantis unter diese Zone 18,99/19,20 Euro, sollte man besser nicht in dieses fallende Messer greifen!

Stellantis Aktie: Chart vom 02.05.2024, Kurs 20,01 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Zwischenbericht 1. Quartal, 30.04.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/april/first-quarter-2024-shipments-and-revenues

Auf Sicht der letzten zwölf Monate kann keine Aktie eines größeren Automobilherstellers eine derart starke Performance vorweisen wie Stellantis. Diese starke Entwicklung fußt zwar auf überzeugenden Kennzahlen dieser Aktie … aber in Stein gemeißelt sind die nicht!

Man hatte Stellantis schlicht unterschätzt. Viele Investoren waren zweifellos davon ausgegangen, dass ein gewaltiges Konglomerat verschiedenster Automarken unter einem Dach nicht funktionieren würde, Beispiele in der Geschichte gibt es in dieser Hinsicht ja genug. Aber es funktioniert bislang tadellos. Stellantis, das „Dach“ über Marken wie Citroen, Peugeot, Opel, Fiat, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo und noch einigen mehr, erreichte zuletzt höhere Gewinnmargen, als man sich das bei einem solchen „Sammelsurium“ vorgestellt hatte.

So lag die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) 2023 bei beeindruckenden 10,75 Prozent. Der Gewinn pro Aktie erreichte 2023 ein Rekordhoch … und trotzdem liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzung der Analysten derzeit mit 4,5 deutlich unter dem Schnitt der Automobilbranche, der in etwa zwischen 7 und 8 zu finden ist.

Kein Wunder, dass die Analysten für diese Aktie besonders bullisch sind. Die große Mehrheit der Experten wertet die Aktie momentan als Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt mit 28,56 Euro weit über dem derzeitigen Kurs und auch über dem Ende März bei 27,33 Euro erzielten, bisherigen Jahreshoch. Trotzdem kann man Stellantis nicht einfach kaufen und sicher sein, dass sie in Kürze höher notiert, denn:

Expertenmeinung: Umsatz, Marge und Gewinn können sich im Automobilsektor recht schnell stark ändern, weil man unmittelbar von den oft emotional gesteuerten und damit spontanen Entscheidungen der Verbraucher abhängig ist. Und je größer die Anschaffung ist, desto stärker kann es da zu Veränderungen kommen. Zwar werden heutzutage die wenigsten Neuwagen von Privatkunden gekauft und unmittelbar bezahlt, ein wichtiger Teil des Umsatzes basiert auf Leasing, ein anderer auf Firmenfahrzeugen. Aber auch da macht ein Aspekt die kommende Entwicklung unsicher genug, um hinter jede Analysten-Prognose ein Fragezeichen zu setzen: die gegenüber den vergangenen Jahren massiv höheren Kreditkosten.

Für 2024 sehen die Experten schon jetzt einen leicht unter dem Vorjahr liegenden Gewinn, daher ließ sich die jetzt in eine Korrektur übergegangene Rallye vom März und Februar ohnehin nur noch mit dem günstigen KGV unterfüttern. Aber über dieser Gewinnprognose schwebt dieses Damoklesschwert der durch gestiegene Preise und teure Kredite gebeutelten Käufer. Was bedeutet: Sollte es bei der Aktie zu bärischen Signalen kommen, könnte man einen weiteren Abstieg des Kurses ebenso begründen wie einen Anstieg, indem man einfach unterstellt, dass die Kunden sich zukünftig zurückhaltender zeigen werden.

Ob es dazu kommen könnte, dass viele auf einmal an wachsende Halden unverkaufter Neuwagen glauben oder nicht, wird also zu einem nicht unwesentlichen Teil davon abhängen, ob die Aktie ihren Aufwärtstrend hält. Und genau da wird es jetzt spannend, denn Stellantis hat sich dem Level angenähert, der dahingehend den Dreh- und Ankerpunkt darstellt: Die obere Begrenzung des im vergangenen Sommer etablierten Aufwärtstrendkanals.

Durch einen kurzen Ausreißer im Dezember ist dieser Bereich keine exakte Linie, sondern eine momentan zwischen 23,50 und 24 Euro verlaufende Zone. Auf dieser Zone hat der Kurs jetzt aufgesetzt. Für das bullische Lager die Chance, jetzt anzugreifen und den Aufwärtstrend dadurch zu halten. Aber bleiben diese Käufe aus, fällt Stellantis in diesen breiten Trendkanal zurück, wäre ein Test dessen unterer Begrenzung bzw. der zwischen 18,87 und 20,08 Euro um sie herum „gebauten“ Supportzone angesichts der Unsicherheit, ob 2024 nicht womöglich doch ein schlechteres Jahr als erhofft Jahr wird, allemal denkbar. Achten Sie also auf diese Zone!

Stellantis Aktie: Chart vom 17.04.2024, Kurs 24,255 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/stellantis

Besteht ein Konzern aus vielen Unternehmen, geht so etwas gerne mal schief. Bei Stellantis, dem Konglomerat aus zahlreichen Automarken, scheint es aber zu funktionieren. Die 2023er-Bilanz war stark, der Ausblick positiv. Aber brennt die Kursrakete nicht langsam aus?

GM, Ford, Mercedes oder BMW, keiner dieser renommierten Autobauer konnte einen derart immensen Anstieg seiner Aktie vorweisen wie Stellantis. Dabei dachten viele anfänglich nicht zu Unrecht, dass sich dieses Anfang 2021 gegründete Unternehmen alleine durch seine Unmenge verschiedenster Automarken wie Chrysler, Fiat, Lancia, Opel, Peugeot, Citroen u.a. verzetteln und scheitern würde. Die Bilanz des Jahres 2023, die am Donnerstag präsentiert wurde, belegt, dass es anders kam.

Stellantis steigerte seinen Umsatz um sechs Prozent, die Zahl der Auslieferungen stieg um sieben Prozent. Operativ lag der Gewinn mit 24,34 Milliarden zwar nur minimal über den 2022 erreichten 24,02 Milliarden Euro, die Marge kam von 13,4 auf 12,8 Prozent zurück. Aber dafür blieb netto deutlich mehr in der Kasse: Die Nettomarge stieg von 9,3 auf 9,8 Prozent, dadurch kletterte der Nettogewinn um elf Prozent auf 18,63 Milliarden Euro. 

Für 2024 zeigte man sich zuversichtlich, zugleich wird der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende von 1,34 auf 1,55 Euro vorgeschlagen, was auf Basis des Freitags-Schlusskurses einer beeindruckenden Dividendenrendite von 6,5 Prozent entspricht. Und damit nicht genug, avisierte Stellantis auch noch ein drei Milliarden Euro umfassendes Aktienrückkauf-Programm. Dass die Aktie trotz der vorherigen Rallye daraufhin am Donnerstag gleich noch einmal einen Satz nach oben machte, überraschte daher nicht. Aber müsste jetzt nicht langsam Schluss sein?

Expertenmeinung: Kurzfristig wäre das denkbar. Dass die Stellantis-Aktie am Freitag im Plus startete, den Gewinn dann aber zum Handelsende wieder abgab, könnte ein Indiz dafür sein, dass der Anstieg durch die am Freitag vollzogene Abrechnung der Optionen am Terminmarkt zusätzlich befeuert wurde. Und da der Kurs in kurzer Zeit sehr stark gelaufen ist und die Markttechnik, hier im Chart der RSI-Indikator, dadurch heiß gelaufen ist, wäre ein Rücksetzer zumindest nicht aus der Welt, aber:

Stellantis Aktie: Chart vom 16.02.2024, Kurs 23,78 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Chart vom 16.02.2024, Kurs 23,78 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS

Angesichts der starken Bilanz und der hohen Dividendenrendite, verbunden mit einem selbst für einen Automobilkonzern mit um die vier niedrigen Kurs/Gewinn-Verhältnis wäre der Weg nach unten bis auf Weiteres der steinigere. Dass sich das bärische Lager auf Stellantis stürzen wird, ist daher nicht gerade wahrscheinlich. Sodass ein Rücksetzer in die Region 21,87/22,50 Euro, bestehend aus dem Dezember-Verlaufshoch und der oberen Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, womöglich sogar schon ausreichen könnte, um die Käufer wieder zu mobilisieren und den nächsten Rallye-Schub zu initiieren.

Quellenangaben: Bilanz 2023, 15.02.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/february/full-year-2023-results

Starke Halbjahreszahlen befeuerten die Aktie der Automobilholding Stellantis zum Ende des Vormonats. Doch mit Beginn des Augusts gingen der Aktie schlagartig die Käufer aus. Dass das mit einer bärischen Formation im Candlestick-Chart einherging, sollte vorsichtig stimmen.

Die Ergebnisse der ersten Halbzeit 2023 lasen sich höchst erfreulich: Der Umsatz der riesigen Automobil-Holding, die unter anderem Marken wie Opel, Peugeot, Fiat und Chrysler unter ihrem Dach vereint, stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 12 Prozent. Dank der auf hohem Niveau (14,4 Prozent) gehaltenen, operativen Gewinnmarge lag das operative Ergebnis mit +11 Prozent vergleichbar höher, netto wurden es sogar 37 Prozent mehr, da stand am Ende ein Gewinn von fast 11 Milliarden Euro zu Buche.

Diese starken Ergebnisse trafen auf eine Aktie, die mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3,2 auf Basis der durchschnittlichen 2023er-Gewinnschätzung selbst für die grundsätzlich niedrigen KGVs der Autobranche verblüffend günstig bewertet ist und zugleich eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite ausweist. Dass die Aktie am Tag der Bilanzvorlage (26.7.) und den beiden Handelstagen danach um insgesamt 11,5 Prozent zulegte, war also nachvollziehbar.

Doch seither rutscht der Kurs ab. Und dabei hat sich auch noch mit einer grünen Kerze am 28.7. sowie einem „Doji“ und einer roten Kerze an den Folgetagen ein sogenannter „Evening Star“ im Candlestick-Chart gebildet, eine potenziell bärische Formation. Aber kann diese Aktie denn ernsthaft nennenswert Spielraum nach unten haben, bei solchen Wachstumsraten?

Expertenmeinung: Grundsätzlich ja. Denn dass sich Stellantis gut schlägt, war schon nach den Umsatz-Zahlen des ersten Quartals erkennbar, die Anfang Mai zusammen mit der Bestätigung der Gewinnmargen-Prognose vorgelegt wurden. Auch da war die Aktie schon niedrig bewertet und hatte eine immens hohe Dividendenrendite. Trotzdem blieb sie wochenlang auf einem weit tieferen Level hängen, bevor Ende Juni Leben in den Kurs kam. Und das, obgleich die Analysten für die Aktie nahezu durch die Bank bullisch sind und deren durchschnittliches Kursziel mit derzeit 22,60 Euro weit über dem jüngsten Zwischenhoch liegt.

Warum? Weil die Investoren bei großen Konzernen, die derart komplex daherkommen wie Stellantis mit seinen zahlreichen Automarken in verschiedenen Ländern, skeptisch sind. Und wenn es da auch noch um die sehr konjunktursensible Automobilindustrie geht, sowieso. Der Grund, warum die Aktie so niedrig bewertet ist, ist also ein Risikoabschlag: Hier geht man grundsätzlich mit gepacktem Fallschirm zu Werke. Und es gibt derzeit keinen Grund zu erwarten, dass die Investoren diese Vorsicht ablegen, daher:

Höhere Kurse sind bei dieser Aktie, Kursziele und Bewertung hin oder her, kein „Muss“. Daher kann sich dieser „Evening Star“ durchaus noch weiter negativ auswirken, falls die jetzt im Feuer stehende Unterstützungszone zwischen 17,31 und 17,78 Euro, die auf der Unterseite durch die 20-Tage-Linie verstärkt wird, brechen sollte.

Stellantis Aktie: Chart vom 07.08.2023, Kurs 17,816 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Halbjahresergebnis 2023, 26.07.2023:
https://www.stellantis.com/content/dam/stellantis-corporate/investors/financial-reports/Stellantis-NV-20230630-Semi-Annual-Report.pdf

Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/stellantis