Schlechte Absatzzahlen und ein Plus von 2,84 Prozent, das die Stellantis-Aktie in der Euro-Stoxx-50-Gewinnerliste weit nach vorn brachte: Das scheint nicht zusammen zu passen. Tut es auch nicht. Und auch, wenn das Plus erklärbar ist: Viel davon erwarten sollte man nicht.
Stellantis ist die Dachgesellschaft eines ganzen Bündels renommierter Automarken wie Opel, Peugeot, Fiat, Chrysler und etlichen mehr. Einem solchen Konglomerat hatte man, nicht zuletzt aufgrund vorheriger Erfahrungen bei Zusammenschlüssen in der Automobilindustrie, nicht viel zugetraut. Umso überraschter reagierten die Anleger, als Stellantis in den Jahren 2021 bis 2023 starke Gewinne einfuhr. Jetzt allerdings kommen die Probleme eben doch noch.
Stellantis meldete zum Wochenschluss, dass man im vierten Quartal insgesamt neun Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert hat als im Vorjahreszeitraum. Das ist eine Hausnummer, zumal es das ganze Jahr 2024 über abwärts ging, so lag z. B. das Absatz-Minus des ersten Halbjahres bei zwölf Prozent. Wie sich das auf den Gewinn ausgewirkt hat, erfuhren die Anleger noch nicht. Aber Gutes verheißen diese Zahlen natürlich in keiner Weise.
Offiziell kommen die Ergebnisse des vierten Quartals erst am 26. Februar … man darf gespannt sein, ob der Konzern vorher mit vorläufigen Ergebnissen aufwarten wird. Was sein kann, aber nicht muss, sodass dies wie ein unsichtbares Damoklesschwert über der Aktie hängt. Dass angesichts dieser schwachen Zahlen ein Kursgewinn erzielt wurde, scheint absurd. Andererseits:
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Expertenmeinung: Gerade weil es bis zum kompletten Zahlenwerk noch Wochen dauern könnte, dürften einige Trader, die die Aktie leer verkauft hatten in der Erwartung, dass sie zeitnah aus der Ende September etablierten Seitwärtsrange nach unten ausbricht, jetzt ihre Positionen geschlossen haben. Denn die Zahlen waren zwar schlecht, aber nicht unerwartet schlecht und die Reaktion der Aktie wurde eben kein Selloff. Allerdings war das Plus zu klein um unterstellen zu können, dass die Bären insgesamt bereits die Segel gestrichen hätten. Und warum sollten sie auch?
Kurzfristig mag es erst einmal – vorausgesetzt, es kommen keine Vorab-Zahlen zum Gewinn – getan sein mit den schlechten Nachrichten. Aber die aktuelle Lage, die Probleme, die Stellantis in den USA hat, die weiterhin trübe Lage am chinesischen Markt und die Probleme, die ein derart komplexes Konvolut aus Marken zu erwarten hat, wenn es daran geht, eilig Stellschrauben zu finden, die etwas voranbringen:
All das bietet dem Bären-Lager die Chance, den Ausbruch aus dieser Handelsspanne zwischen 11,27 und 13,47 Euro womöglich eben doch noch zu sehen. Hier eine Long-Position einzugehen, bevor nicht a) diese Handelsspanne und ihre Erweiterung auf der Oberseite klar überboten wurde und b) glaubwürdige Zahlen erkennen lassen, dass Stellantis die Entwicklung absolut im Griff hat, wäre daher äußerst gewagt … das Freitags-Plus jedenfalls war kein Argument, dem vorzugreifen.
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