Der CEO tritt überraschend zurück und die Aktie bricht ein. Wenn man bedenkt, dass eben dieser CEO des Automobilkonzerns Stellantis zuletzt erheblich in der Kritik stand, wundert das. Hätte das nicht wie ein Befreiungsschlag wirken müssen? In diesem Fall nicht, denn …
… es ist zwar richtig, dass man Carlos Tavares, der jetzt mit sofortiger Wirkung zurücktritt, vorwirft, auf den rauer werdenden Wind in der Branche nicht richtig und rechtzeitig reagiert zu haben. Aber der Wind bleibt ja auch ohne ihn rau. Und der Konzern war nicht nur auf das problematische Umfeld nicht gut genug vorbereitet, sondern auch nicht auf diesen Rücktritt, sprich: Es steht kein Nachfolger parat.
Erst vor kurzem hieß es noch bei diesem Konzern, dessen Name zwar auf keinem Auto prangt, der aber weltweit bekannte Marken wie Fiat, Opel, Peugeot, Citroën, Chrysler, Jeep und andere unter seinem Dach vereint, dass der Vorstandschef Tavares seinen Vertrag bis Anfang 2026 erfüllen werde. Jetzt ist er plötzlich weg. Solche Blitz-Abgänge können die Struktur eines solchen Riesenkonzerns mit über einer Viertelmillion Mitarbeitern ganz schön ins Wanken bringen. Und wie gesagt: Selbst wenn Stellantis jetzt ruckzuck einen perfekten Nachfolger präsentieren sollte:
Das Umfeld ist nicht nur für Stellantis problematisch, sondern für die gesamte Branche. Und gerade bei den Autobauern können die Margen rasant steigen, aber eben auch genauso rasant wegbrechen. In der derzeitigen Situation, in der die Nachfrage wackelt, ist Letzteres der Fall. Und Argumente, die dafür sprechen, dass in Kürze wieder Rückenwind ansteht, finden sich nicht. Was bedeutet:
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Expertenmeinung: Für die Anleger dominierte der Eindruck, den ein überraschender Sofort-Rücktritt immer hinterlässt: dass in der Vorstandsetage der Wurm drin ist. Und für die Hoffnung, dass ein Nachfolger imstande wäre, so schnell frischen Wind zu bringen, dass der aktuelle Gegenwind schnell egalisiert wird, finden sich keine Argumente.
Aber ist die Aktie seit dem Jahreshoch, im Frühjahr bei 27,35 Euro erzielt, nicht schon weit genug gefallen, um das alles längst einzupreisen? Nicht unbedingt. Sollte der Druck auf die Branche und Stellantis selbst intensiver werden, ist auf der Unterseite nichts unmöglich. Allerdings hätte die Aktie jetzt so etwas wie einen seidenen Faden, der sie halten könnte:
Der Kurs erreichte am Montag am Tagestief mit 11,276 Euro fast das Jahrestief 2022 bei 11,16 Euro. Dort gelang es, die Verluste einzugrenzen. Lag der Kurs am Tief noch 10,0 Prozent im Minus, waren es zum Handelsende 6,4 Prozent. Möglich wäre es durchaus, dass jetzt das Maß der „bad news“ so voll ist, dass verkauft hat, wer verkaufen wollte, und eine Gegenbewegung entsteht. Aber um als mittel- oder langfristiges Investment zu taugen, müssten auch die Rahmenbedingungen die Talsohle durchschritten haben … und das zeichnet sich aktuell noch nicht ab.
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