Die Senkung des Kursziels durch das US-Investmenthaus Stifel machte die SÜSS MicroTec-Aktie am Freitag zum Tagesverlierer im TecDAX. Allerdings ist die Argumentation eher vage und die Aktie schon durch das neue Kursziel durchgefallen. Übertreibt man es da nach unten?
Der Stifel-Analyst nahm sein bisheriges Kursziel von 70 auf 60 Euro nach unten und korrigierte die Einstufung von „Kaufen“ auf „Halten“. Läge er richtig, wäre die Aktie jetzt, nach dem dadurch ausgelösten, drastischen Minus von 13,56 Prozent am Freitag auf 54,20 Euro, damit bereits wieder kaufenswert. Außerdem urteilte er ja mit “Halten” und nicht mit „Verkaufen“. Das alleine würde den Gedanken aufkommen lassen, dass man da jetzt nicht noch aussteigen oder gar über die Short-Seite nachdenken muss.
Hinzu kommt, dass SÜSS MicroTec ja noch keine neuen Zahlen auf den Tisch gelegt hat, das steht für den 7. November im Terminkalender. Was den Analysten skeptischer gemacht hatte, war der enttäuschende Auftragseingang bei der ASML Holding, die wie SÜSS MicroTec ein Zulieferer von Anlagen und Geräten für die Halbleiterindustrie ist. Aber SÜSS‘ jüngste Ergebnisse, die zum 1. Halbjahr, waren hervorragend, da wurde auch die Prognose deutlich angehoben. Was heißt:
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Expertenmeinung: Zum einen ist in keiner Weise sicher dass, was für ASML gilt, auch für SÜSS MicroTec gelten müsste, zumal SÜSS sehr spezielle technische Lösungen liefert, die auch weiter stark gefragt sein könnten, wenn Produktionsanlagen wie die von ASML bereits ausreichend vorhanden sind.
Zum anderen wurde die Aktie ja bereits durch die „Sippenhaft“, die nach dem schwachen Ausblick der ASML Holding für die gesamte Branche vorgenommen wurde, kräftig gedrückt, wie wir im Chart sehen:
Die Aktie hatte sich beim Versuch, das bisherige Rekordhoch von 70,70 Euro aus dem Mai zu überwinden, festgefahren. Und das ging schon fast drei Wochen so, als die ASML-Auftragseingänge die Aktie und mit ihr auch die des „Branchenkollegen“ SÜSS MicroTec drückten. Kein Wunder, dass man da nervös reagierte, eine solche Belagerung alter Hochs, bei der nichts vorangeht, macht die Bullen natürlich unruhig, da ist man dann mit der Reißleine schnell bei der Hand. Aber damit wurde die Aktie jetzt schon zweimal abgestraft, ohne dass man wüsste, ob das überhaupt fundiert ist.
Aus dieser Warte heraus könnte die Supportzone 52,50/53,50, zumindest aber die bei knapp 50 Euro laufende 200-Tage-Linie halten. „Könnte“ wohlgemerkt, denn das wird davon abhängen, ob genug potenzielle Käufer im Vorfeld der SÜSS-Quartalsbilanz bereit sind, in das aus charttechnischer Sicht nun einmal fallende Messer zu greifen. Ob man das erwägen sollte, ist eine Frage der eigenen Risikobereitschaft … aber als Fazit ließe sich zumindest ziehen: Jetzt noch zu verkaufen oder gar Short zu gehen, ohne dass klar wäre, wie es beim Unternehmen überhaupt läuft, wirkt nicht wie eine gute Idee.
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