Halbleiteraktien waren am Montag die klaren Gewinner. Und mit einem Plus von 5,58 Prozent schwamm SÜSS MicroTec gut auf der Welle mit. Zwar darf man zweifeln, ob der Auslöser der Rallye wirklich wegweisend ist. Aber gelingt ein Kaufsignal, könnte das zweitrangig werden.
Der taiwanesische Auftrags-Hersteller im Halbleiterbereich Foxconn erzielte im vierten Quartal einen Umsatz, der 15 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums lag und ist auch für das erste Quartal 2025 guter Dinge. Die Analystenprognosen lagen niedriger, so gesehen ist diese zu Wochenbeginn lancierte Meldung in der Tat eine positive Überraschung. Die Frage ist aber, ob das wegweisend für die gesamte Halbleiterindustrie ist. Denn Foxconn sah vor allem im Bereich von KI-Servern starkes Wachstum. Und alles, was unmittelbar mit KI zu tun hat, ist eh schon stark gelaufen, von der ansonsten weiter grassierenden Nachfrageflaute abgekoppelt. Und SÜSS MicroTec hat nicht unmittelbar mit KI zu tun.
War also der gestrige, deutliche Anstieg der SÜSS-Aktie einer, der schnell wieder abverkauft wird, wenn die Trader sich die Sache in Ruhe durch den Kopf gehen lassen? Nicht unbedingt.
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Expertenmeinung: SÜSS MicroTec stellt keine Chips her, sondern entwickelt und liefert spezielle Lösungen für verschiedene Bereiche der Halbleiterfertigung, ist also so etwas wie ein Zulieferer fürs „Spezielle“. Damit bewegt man sich weder in der Flaute noch im Boom, potenzielle Kunden sind alle Halbleiterunternehmen, ob sie nun unmittelbar mit KI zu tun haben oder nicht. So gesehen ist die Lage der Gesamtbranche wichtiger als die einzelner Unternehmen wie Foxconn, wenn es um die Perspektiven bei SÜSS MicroTec geht – und ein Ausbruch wegen der guten Foxconn-Zahlen damit nicht zwingend logisch unterfüttert. Aber:
Daraus zu schließen, dass man SÜSS in die Gruppe der „notleidenden“ Halbleiter-Unternehmen stecken müsste, wäre falsch. Denn im Gegensatz zu vielen Chipherstellern hat dieser Zulieferer in den vergangenen Jahren konstantes Umsatzwachstum abgeliefert. Und abzüglich von Sonderfaktoren sehen die Analysten für 2024 einen Gewinn pro Aktie, der der Aktie zu einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 20 verhilft, für die 2025er-Konsensschätzung liegt man da bei 18. Das ist für diese Branche billig und impliziert, dass da im Kurs schon einiges einer Krise eingepreist ist, die bislang gar nicht aufgetreten ist. Sprich: SÜSS könnte ein gutes Stück höher notieren und wäre grundsätzlich immer noch nicht teuer.
Dieses Misstrauen mögen gute Umsatzzuwächse bei Foxconn nicht vom Tisch wischen, ein charttechnisches Kaufsignal könnte es aber allemal, denn wenn das Eis hier erst einmal gebrochen ist, könnte alleine durch charttechnisch induzierte Käufe einiges gehen. Und das gestrige Kursplus hat die Aktie nahe an einen solchen Punkt, der seitens der Charttechnik grünes Licht bedeuten würde, herangeführt.
Sie sehen im Chart, dass sich die Aktie in eine bis auf das Frühjahr 2024 zurückgehende Wendezone geschoben hat. Die bildet zusammen mit dem abverkauften Ausbruchsversuch von Mitte November und der 200-Tage-Linie bei 51,80 zu 55,00 Euro eine Widerstandszone die, wenn sie überwunden wird, den Weg an das bisherige Hoch bei 71,40 Euro freigeben würde. Die Bullen könnten also hier einen Stein ins Rollen bringen – wenn sie jetzt dranbleiben.
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