Symrise Aktie Prognose Symrise: Und auf einmal will sie keiner mehr haben?

News: Aktuelle Analyse der Symrise Aktie

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Symrise
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Zur Symrise Aktie

So solide das Geschäft von Symrise ist, die Aktie war teuer, die Dividende niedrig. Doch das schien niemand zu stören, der Kurs lief immer weiter – bis Anfang des 4. Quartals die Korrektur begann. Jetzt steigt sie nicht einmal nach Anhebung der 2024er-Prognose. Und was nun?

Symrise ist ein Hersteller von Duft-, Geschmacks- und Aromastoffen. Ein robustes Geschäftsfeld mit Kunden im Bereich Nahrungsmittel, Kosmetik und „Consumer Goods“, aber auch eines, das nicht gerade durch rasantes Wachstum hervorsticht. Doch es ist diese Robustheit, die die Aktie ausmacht und für die Anleger ein Jahr ums andere bereit waren, eine unterdurchschnittliche Dividendenrendite und eine überdurchschnittlich teure Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) zu akzeptieren. Letzteres lag in den letzten Jahren immer über 30, ging zeitweise sogar bis auf 50 nach oben (Ende 2022). Derzeit liegt das KGV bei 31. Aber die Aktie dreht trotzdem nicht mit Schwung nach oben. Zumindest noch nicht.

Was umso mehr erstaunt, als das Unternehmen am Mittwoch seinen Kapitalmarkttag abhielt und da den Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 anhob. Nur leicht zwar, aber immerhin: Statt bislang „etwa sieben Prozent“ beim Anstieg des Umsatzes sieht man jetzt über sieben Prozent, bei der operativen Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) sollen es nach bislang „um die 20 Prozent“ jetzt „über 20 Prozent“ sein. Und 2025 soll es kontinuierlich weitergehen, da hielt man den bestehenden Ausblick aufrecht: Umsatz zwischen fünf und sieben Prozent höher, EBITDA-Marge zwischen 20 und 23 Prozent.

Da Letztere 2023 bei 21 Prozent lag, wird der operative Gewinn 2024 zwar nicht massiv steigen. Aber für den Nettogewinn sieht man einen guten Zuwachs, die Experten sehen im Schnitt 3,29 Euro pro Aktie. Was hieße: Das KGV wäre jetzt im Vergleich zu den Vorjahren eher günstig. Aber nachdem die Symrise-Aktie bis Ende des 3. Quartals wie auf Schienen ein neues Jahreshoch nach dem anderen markierte und dem Ende 2021 erreichten Rekordhoch von 132,65 Euro nahe kam, geht es seither nur bergab. Und auch die leicht angehobene Prognose änderte daran nichts:

Symrise startete zwar leicht im Plus, am Ende landete sie aber 1,2 Prozent im Minus. Aber wieso will bei einer Aktie, bei der man sich bis vor Kurzem an einer eigentlich zu hohen Bewertung nicht störte, jetzt, da sie in der Spitze um knapp 18 Prozent korrigiert hat, niemand zugreifen? Ist da womöglich noch etwas anderes im Busch?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Symrise Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Es gab gestern neben den Statements im Rahmen des Kapitalmarkttags noch das Angebot an die Aktionäre der Schwedischen probi zum Kauf der restlichen, verbliebenen Aktien, aber das kann die Trader nicht wirklich irritiert haben. Symrise besitzt ohnehin schon knapp 70 Prozent der probi-Aktien. Und bei dem Angebot für die restlichen Aktien geht es um eine Summe von gut 100 Millionen Euro, das ist nichts, was im Gesamtkontext bedeutsam wäre. Also, wo klemmt es?

So profan das wirken mag: Es ist wahrscheinlich, dass jetzt auf einmal doch die Bewertung eine Rolle spielt, weil die Korrektur viele Akteure erst darauf gestoßen hat. So etwas wäre am Aktienmarkt keineswegs ungewöhnlich. Jetzt wirkt es halt, als wäre die Bewertung nicht nur zu hoch, sondern würde vom Einstieg abhalten. Und so traut sich keiner an die Aktie heran, solange sie fällt … was natürlich dazu führt, dass sie weiter fällt. Zumindest bislang.

Da die Bewertung jetzt aber langsam in einen Bereich rutscht, in dem man sie akzeptieren könnte … idealerweise dürfte sie dazu noch ein Stück weiter fallen … wäre es allemal interessant, Symrise im Auge zu behalten und zu prüfen, wie sich die Aktie verhält, wenn sie die nächstliegenden, charttechnischen Supportmarken erreicht.

Das wären zunächst das April-Tief bei 97,80 Euro und darunter das Jahrestief vom Februar bei 91,84 Euro. Dort, bei knapp 92 Euro, läge das Symrise-KGV für den 2024er-Gewinn bei 28, für die durchschnittliche 2025er-Gewinnschätzung der Analysten bei gut 24 … und das wäre dann in der Tat langsam ein interessanter Punkt, um sich den Einstieg zu überlegen, falls die Aktie bis dorthin abrutscht und einen glaubwürdigen Boden bildet.

Symrise Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs 103,25 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Symrise Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs 103,25 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Statement zum Kapitalmarkttag, 20.11.2024: https://www.symrise.com/de/newsroom/artikel/unleashing-the-full-beauty-of-one-symrise-das-motto-des-strategie-updates

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Vorherige Analysen der Symrise Aktie

Symrise gehört zu den unauffälligen DAX-Aktien, was aber nicht heißt, dass sie nicht gut laufen würde, immerhin gehört sie zu den Titeln, die den Index in der bisherigen 2024er-Performance schlagen können. Zumindest bislang, denn für die Bullen wird es jetzt enger.

Wir sehen im Chart, dass die Aktie des Duft-, Geschmacksstoff- und Aromen-Herstellers in den letzten Wochen ein Topp ausgebildet hatte, das noch ein gutes Stück unter dem Ende 2021 erzielten Rekordhoch von 132,65 Euro lag. Das zu erreichen und im Idealfall zu überbieten, dürfte das Ziel der Käufer gewesen sein, alleine, ihnen ging unübersehbar die Luft aus.

Symrise Aktie: Chart vom 21.10.2024, Kurs 117,30 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Symrise Aktie: Chart vom 21.10.2024, Kurs 117,30 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS

Jetzt stünde Symrise unmittelbar davor, diese Toppbildung durch den Bruch der Kreuzunterstützung bei 116,90/117,20 Euro zu vollenden. Das ist eine markante Unterstützungszone, bestehend aus den Hochs der Monate Juni und Juli und der Ende Februar etablierten, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie. Sollte dieser Bereich nicht zu halten sein, wäre die nächste Kreuzunterstützung in Form des August-Tiefs und der 200-Tage-Linie bei 108,44/108,95 Euro zwar nicht allzu fern. Aber ob man diesen Abstieg dann mitmachen müsste, ist ebenso eine Frage, die man sich stellen muss wie die, ob es dort dann in Sachen Korrektur zwingend getan sein müsste. Denn das ist die Achillesferse der Bullen: „Zwingend“ müsste Symrise durchaus nicht dreistellige Kurse ausweisen, denn:

Expertenmeinung: Die Aktie ist in Relation zur Dynamik der Unternehmensgewinne ziemlich teuer bewertet. Für den Schnitt der 2024er-Gewinnschätzungen der Analysten stünde aktuell ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 36 zu Buche. Wenn man die Faustregel anwendet, dass das KGV bis zu zweimal so hoch sein darf wie das durchschnittlich geschätzte, prozentuale Wachstum des Gewinns pro Aktie der kommenden zwei Jahre, wäre hier aber – wenn die Experten richtig lägen – nur ein KGV um die 28 angemessen. Was hieße:

Selbst, wenn der Symrise-Kurs um 20 Prozent nachgeben würde, wäre die Aktie noch kein Schnäppchen, sondern nur normal bewertet. Und eine Dividendenrendite, die auf Basis der vermuteten Ausschüttung für 2024 nur auf knapp 1,1 Prozent kommt, ist kein Argument, in Sachen KGV Höheres anzusetzen.

Ein Argument, das gegen einen größeren Abstieg sprechen würde ist indes nicht von der Hand zu weisen: Die Aktie bewegte sich zuletzt sehr gleichmäßig in Wellen aufwärts und ist nicht erst seit ein paar Monaten so teuer bewertet. Das ist schon seit vielen Jahren so, ohne dass es den Investoren bislang zum Verhängnis geworden wäre.

Ob man deshalb im Fall der Vollendung des Topps durch einen Schlusskurs unter 116,90/117,20 Euro darauf verzichten sollte, hier auszusteigen, ist zweifellos eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft und der zeitlichen Ausrichtung des Investments. Aber die „Routine“ in Sachen der hohen Bewertung in Verbindung mit dem grundsätzlich sehr robusten Geschäftsfeld der Duft- und Geschmacksstoffe wären auf jeden Fall ein Grund, sich für Short-Trades auch im Fall einer Vollendung des Topps lukrativere Aktien auszusuchen als ausgerechnet Symrise.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen befindet sich schon seit geraumer Zeit im Wandel. Der langfristige Abwärtstrend, der Anfang 2022 begann, konnte bereits im März dieses Jahres beendet werden. Seitdem verzeichnet die Symrise-Aktie kontinuierliche Kursanstiege. Lediglich der Monat April passt nicht ganz ins Gesamtbild. Aktuell nähert sich die Aktie wieder dem 52-Wochen-Hoch, und es fehlt nicht mehr viel, um diese Marke zu durchbrechen. Im gestrigen Handel starteten die Bullen einen erneuten Angriff.

Expertenmeinung: Was passiert, wenn dieser Widerstand durchbrochen wird? Dann stünde einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wohl nichts mehr im Wege. Das nächste Kursziel könnte das Hoch von Ende 2021 sein, das bei knapp über 132 EUR liegt. Somit könnte noch weiteres Potenzial in der Aktie stecken, weshalb ich dem Papier auch positive Aussichten mit auf den Weg gebe. Nach unten hin sollten Anleger die 20- und 50-Tage-Linien im Auge behalten, die mittlerweile zum gestrigen Tagestief bei rund 114 EUR aufgeschlossen haben. Darunter sollten die Kurse möglichst nicht fallen.

Aussicht: BULLISCH

Symrise Aktie: Chart vom 28.08.2024, Kurs: 117.45 EUR, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Herstellers von Duftstoffen konnte sich in einem teils heftigen Börsenumfeld im gestrigen Handel seht gut behaupten. Während es derzeit insbesondere bei Technologieaktien zu stärkeren Korrekturen kommt, kann die Symrise-Aktie ihre Stärke verteidigen.

Zuletzt kam es hier von Mai auf Juni zu einer stabilen Aufwärtsbewegung, welche in den vergangenen Wochen durch eine Zwischenkorrektur abgelöst wurde. Angekommen an der 50-Tage-Linie scheinen die Bullen wieder das Ruder an sich reißen zu wollen. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase.   

Expertenmeinung: Es sieht ganz danach aus, als ob die Aktie kurz vor einem neuen Breakout nach Norden stehen würde. Es fehlt nicht mehr viel, um die eingezeichnete Widerstandslinie zu brechen. Ideal wäre hierbei auch ein Anstieg im Handelsvolumen, um eine möglichst nachhaltige Aufwärtsbewegung zu ermöglichen.

Wo läge das nächste Kursziel? Hierbei blicken wir auf die Hochs von Ende 2021, welche knapp oberhalb der Marke von 132 EUR gebildet wurden. Durchaus möglich, dass dies das nächste Kursziel der Bullen sein könnte.

Aussicht: BULLISCH

Symrise Aktie: Chart vom 24.07.2024, Kurs: 114.35 EUR, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Symrise Aktie: Chart vom 24.07.2024, Kurs: 114.35 EUR, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS

Seit zwei Jahren ist die Symrise-Aktie mit ihrem seicht abwärts gerichteten Trendkanal nur ein Leckerbissen für Range-Trader. Mit dem gestrigen 2024er-Ausblick kam indes so viel Leben in den Kurs, dass man meinen könnte, dass jetzt der Ausbruch gelingt. Wird da was draus?

20203 konnte der Hersteller von u.a. Duft- und Geschmacksstoffen den Umsatz um 2,4 Prozent auf 4,73 Milliarden Euro steigern. Das ist zwar nominal gesehen wenig. Aber da die Experten im Vorfeld einen Rückgang von im Schnitt 5,4 Prozent prognostiziert hatten, war das schon einmal höchst erfreulich. Auch der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, lag mit 903,5 Millionen über der Prognose der Analysten, die bei knapp 873 Millionen gelegen hatte.

Damit fiel das EBITDA zwar hinter das 2022er-Eregebnis zurück, das bei 921,5 Millionen gelegen hatte. Aber was gestern im Zuge der Reaktion auf die Daten zählte, war die vorherige Schätzung. Und die wurde eben komfortabel übertroffen, ebenso wie die EBITDA-Gewinnmarge. Die lag bei 19,1 Prozent, weniger als die 20,0 Prozent 2022, aber mehr als die durchschnittliche Prognose von 18,5 Prozent. Dass das eine positive Reaktion der Marktteilnehmer nach sich zog, ist nachvollziehbar.

Hinzu kam der Ausblick auf 2024. Man wolle stärker als der Markt zulegen, dem Experten derzeit 2024 ein Wachstum zwischen drei und vier Prozent zutrauen. Die EBITDA-Marge soll wieder auf 20 Prozent steigen. Symrise lieferte auch noch mittelfristige Ziele für 2025 und 2028 ab … aber die haben natürlich in einem bewegten, gesamtwirtschaftlichen Umfeld keine allzu solide Aussagekraft, daher dürfte sich, wer da am Mittwoch zugriff, auf das Hier und Jetzt konzentriert haben. Die Frage steht, nicht zuletzt mit Blick auf das Chartbild, im Raum:

Expertenmeinung: Waren Ergebnis und Ausblick stark genug um nachhaltiger zu wirken, d.h. um nach dem Anstieg der Symrise-Aktie am Mittwoch um 6,59 Prozent Anschlusskäufe zu generieren, die imstande sind, den Kurs aus diesem das Chartbild dominierenden, seit März 2022 die Aktie gefangen haltenden Trendkanal nach oben hinaus zu tragen?

Das ist möglich, aber alles andere als sicher. Und auch wenn das gelingt, sehen Sie im Chart, dass die vorherigen Zwischenhochs über der aktuell bei 107,70 Euro verlaufenden oberen Begrenzung des Trendkanals dicht gestaffelt bei um die 108, 110, 112 und 115 Euro warten. Da durchzukommen wird knifflig, denn solche oberen Umkehrpunkte sind oft unter recht hohen Umsätzen zustande gekommen und lassen immer Anleger zurück, die froh sind, ihren Einstandskurs zum Verkauf nutzen zu können, wenn der Kurs dorthin zurückkehrt.

Das wäre anders, wenn der Ausblick markant über den Erwartungen gelegen hätte. Aber das galt nur für die 2023er-Ergbnisse. Ein Umsatzwachstum über dem der Branche ist das übliche Ziel. Und eine Rückkehr der Marge auf 20 Prozent wurde seitens der Analysten schon prognostiziert. Hinzu kommt, dass Symrise von der Bewertung her mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 30 für die 2024er-Schätzungen nicht billig ist. Daher wäre der Weg durch diesen „Käfig“ und über die dann als weitere Hürden fungierenden Zwischenhochs kein einfacher; wer hier darüber nachdenkt, noch auf den Zug aufzuspringen, sollte das im Hinterkopf haben.

Symrise Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 102,90 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Symrise Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 102,90 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 2023, 06.03.2024:
https://www.symrise.com/de/newsroom/artikel/symrise-erzielt-2023-erneut-deutliches-umsatzplus/

Am Donnerstag nach Handelsende gab der Duft- und Geschmacksstoffe-Hersteller Symrise per adhoc-Meldung eine konkretisierte Prognose für das Geschäftsjahr 2023 bekannt. Die Anpassungen wirkten nicht dramatisch, die Reaktion der Aktie war es trotzdem. Wieso?

Mit einem Minus von 7,62 Prozent stellte Symrise am Freitag den größten Verlierer im DAX. Dabei wirkte die Korrektur des 2023er-Ausblicks harmlos, denn der leicht nach unten korrigierten operativen EBITDA-Marge, die das Unternehmen jetzt im Bereich zwischen 19,0 und 19,5 statt zuvor „um die 20 Prozent“ erwartet, stand eine leichte Anhebung der Umsatzerwartung gegenüber, die man von bislang +5 bis +7 auf +7 Prozent anhob. Kann eine solche Meldung wirklich der Grund für Verkäufe in dieser Größenordnung sein?

Das kann sie u.a. deswegen, weil die Senkung des Margenausblicks nur harmlos wirkt. Aber die Marge ist der Hebel, der zwischen Umsatz und Gewinn liegt. Symrise schrieb in der adhoc-Meldung, dass der Umsatz etwa bei 4,7 Milliarden Euro liegen werde. Wenn man von einer EBITDA-Marge bei 19 Prozent ausgeht, würde ein operativer Gewinn von 893 Millionen Euro herauskommen. Bei einer Marge von 20 Prozent wären es hingegen 940 Millionen. So ganz unwesentlich ist das nicht. Aber so viel, dass die Aktie deswegen so deutlich fallen müsste?

Expertenmeinung: Der Chart zeigt, dass die Symrise-Aktie zeitweise sogar mehr verloren hatte. Aber grundlos war das nicht, denn zur Meldung an sich gesellten sich weitere Aspekte. Zum einen ist die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 35 auf Basis des jetzt zu erwartenden 2023er-Gewinns teuer. Eine so hohe Bewertung verzeiht keine Rückschläge.

Zum anderen „erwischte“ diese Meldung den Kurs vor einer Abrechnung am Terminmarkt. Dass da auf einmal ganz andere Kurse angesagt waren als noch zum Handelsende des Donnerstags, dürfte einige Akteure an der Terminbörse gezwungen haben, sich sofort mit Gegenpositionen abzusichern, das dürfte den Druck intensiviert haben.

Darüber hinaus war die Aktie gerade an der oberen Begrenzung des den Kurs schon seit Anfang 2022 führenden, leicht abwärts gerichteten Trendkanals angekommen. An solchen Punkten würden die Range-Trader ohnehin Gewinne mitnehmen und ggf. auf Short drehen, wenn es keine triftigen Gründe für einen Ausbruch nach oben gibt. Diese adhoc-Meldung war im Gegenteil ein zusätzliches Argument, Long-Trades sofort glatt zu stellen.

Symrise Aktie: Chart vom 15.12.2023, Kurs 98,02 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Symrise Aktie: Chart vom 15.12.2023, Kurs 98,02 Euro, Kürzel: SY1 | Quelle: TWS

Hätte Symrise diese Meldung nicht ausgerechnet an einem Abend lanciert, an dem die Aktie an einem solch sensiblen Punkt notierte und auch noch eine Terminmarkt-Abrechnung anstand, wäre das Minus vermutlich kleiner, vielleicht sogar deutlich kleiner ausgefallen. Jetzt aber ist es, wie es eben ist. Der Kurs könnte sich jetzt in Richtung der unteren Begrenzung des Trendkanals orientieren, aber noch hätte das bullische Lager eine Chance. Wenn es, so wie am Freitag auch, in den kommenden Tagen gelingen sollte, die 200-Tage-Linie zu halten, könnte sich die Aktie auf dem derzeitigen Level fangen. Aber sobald das Freitags-Tagestief bei 95,26 Euro fallen sollte, wäre der Weg Richtung 86,40 Euro, wo diese untere Begrenzung momentan verläuft, frei.

Quellenangaben:
Anpassung der 2023er-Prognose, 14.12.2023: https://www.symrise.com/de/newsroom/artikel/symrise-ag-aktualisierte-entwicklung-umsatz-und-profitabilitaet-2023/