Dass es nicht gut läuft, wusste man. Dass es so schlecht läuft, nicht. Die Quittung für die Bilanz des ersten Geschäftsjahresquartals 2023/2024 für die thyssenkrupp-Aktie war ein Minus von 10,53 Prozent am Mittwoch. Und nach unten wäre aus charttechnischer Sicht noch Luft.
Der einstige Stahlriese thyssenkrupp hat sich zwar über Jahre hinweg in einen Industrie-Mischkonzern mit verschiedensten Sparten entwickelt, was die Risiken grundsätzlich auf mehr Schultern verteilt. Aber es ist wie verhext: Kaum läuft es irgendwo besser, läuft es dafür woanders schlecht. Und das führte im ersten Quartal des am 1. Oktober 2023 begonnenen Geschäftsjahres 2023/2024 zu enttäuschenden Ergebnissen:
Der Umsatz lag neun Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums und mit 8,18 Milliarden Euro unter der durchschnittlichen Erwartung der Analysten von 8,5 Milliarden. Der Auftragseingang wiederum lag mit 8,0 Milliarden nicht nur deutlich unter den 9,2 Milliarden ein Jahr zuvor, sondern auch unter dem Umsatz. Und dass der Gewinn von Zinsen und Steuern (EBIT) mit 84 Millionen Euro leicht über der Prognose von 81 Millionen hereinkam, half wenig, denn zum einen war das trotzdem erheblich weniger als die 168 Millionen des Vorjahres, zum anderen landete man netto mit 314 Millionen im Minus. Damit nicht genug:
thyssenkrupp senkte den Ausblick für das bis zum 30.9. laufende Gesamt-Geschäftsjahr. Beim Umsatz sieht man jetzt kein leichtes Plus mehr, sondern nur noch das Erreichen des Vorjahreslevels, beim Nettogewinn eine schwarze Null statt wie zuvor einen Gewinn im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich. Dass die Aktie daraufhin in die Knie ging, wundert nicht.
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Expertenmeinung: Der Eindruck, dass es hier einfach nicht zu einer echten, nachhaltigen und vor allem dynamischen Wende kommen will, hat sich dadurch verfestigt. Und das bietet den Short-Sellern, sprich den Bären, eine ideale Vorlage, an die kräftigen Abschläge des Mittwochs anzuknüpfen:
Der längerfristige Chart auf Wochenbasis zeigt das ausschließlich für bärische Trader erfreuliche Bild, das thyssenkrupp-Aktie seit ihrem ersten, extrem heftigen Einbruch zwischen November 2019 und März 2020 zeigt. Zwar lagen die nächsten markanten Tiefs vom Herbst 2022 und Herbst 2022 über diesem März-Tief des Jahres 2020, aber jeweils nur so leicht, dass die Sache weiterhin fragil wirkt.
Und nachdem der Kurs bereits im Januar aus der das ganze Jahr 2023 dominierenden Seitwärtsspanne nach unten ausbrach, erhielt er mit diesen schwachen Ergebnissen nebst gesenkter Prognose den nötigen Schwung, um diese bei 4,168, 3,818 und 3,28 Euro liegenden Tiefs bzw. die aus ihren ableitbaren, seicht ansteigenden Trendlinien bei 4,55 und 4,36 Euro anzugehen. Diese aktuellen Daten lieferten keine Argumente für die Käufer, für die Bären jedoch schon. Da kann es gut sein, dass das letzte Wort in Sachen Tiefs noch nicht gesprochen wurde.
Quellen:
Bericht zum 1. Quartal 2023/2024, 14.02.2024:
https://d2zo35mdb530wx.cloudfront.net/_binary/UCPthyssenkruppAG/ee3c91f4-023e-4fc8-b18d-47a9061e0078/240214_thyssenkrupp-Pressemitteilung-Q1-2023-2024.pdf
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