Schwache Zahlen und gesenkte Prognosen sind dieser Tage bei deutschen Unternehmen fast Standard geworden. Auch der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson blieb nicht verschont … und die Aktie reagierte entsprechend. Aber noch gäbe es in Bezug auf den Chart Hoffnung.
Die Aussagen von Wacker Neuson hätten derzeit auch von einem Unternehmen aus einer anderen Branche kommen können: Die Händler haben weiter volle Lager, die Nachfrage ist schwach und in allen Regionen unbefriedigend. Das wiederum drückt auf den Umsatz und die Gewinnmargen. Es wird mit Sparen und Restrukturierung dagegen gehalten, das aber kann den Abstieg bislang nicht stoppen, so dass es nötig wurde, die Gesamtjahresprognose zu senken … mittlerweile ist das ein Szenario, das auf immer mehr Unternehmen genauso zutrifft.
Im Fall von Wacker Neuson ging es mit dem Umsatz in den ersten neun Monaten 2024 zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 14,5 Prozent abwärts. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) rutschte drastisch von 11,9 auf 6,3 Prozent ab. Das führte dazu, dass der Baumaschinenhersteller seinen 2024er-Ausblick nach unten korrigierte:
Die Umsatzprognose wurde von 2,3 – 2,4 auf 2,2 – 2,3 Milliarden Euro gesenkt. Bei der EBIT-Gewinnmarge sieht man jetzt 5,5 – 6,5 Prozent nach bislang 6,0 – 7,0 Prozent. Das klingt eher harmlos, das liegt aber daran, dass das Unternehmen den Ausblick bereits im Juli hatte senken müssen.
Und auch das Minus, mit dem der Markt diese Zahlen quittierte, wirkte moderat: Am Ende schloss die Aktie 4,57 Prozent tiefer. Nicht wenig, sicher, aber am Tagestief hatte das Minus neun Prozent betragen. Ist das ein Hinweis darauf, dass das Ende des Abstiegs nahe, womöglich gar erreicht ist?
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Expertenmeinung: Das könnte grundsätzlich zwar sein, aber verlassen sollte man sich darauf besser nicht. Richtig ist zwar, dass die Aktie nicht teuer bewertet ist, weil Gewinn und Kurs recht parallel in die Knie gingen. Aber ein vertrauenserweckender Boden wäre nur zu unterstellen, wenn auch die Nachfrage wieder anzieht. Und das ist über den Rest des Jahres hinaus, in dem Wacker Neuson selbst keine Besserung zu erkennen vermag, nicht absehbar … letztlich aber beim Blick auf die Gesamtsituation nicht die wahrscheinlichere Variante der Zukunft.
Daher kann der seidene Faden, an dem die Aktie jetzt hängt, konkret die durch das Verringern der gestrigen Verluste erreichte Verteidigung des 2022er-Jahrestiefs bei 12,84 Euro zwar halten. Aber das ist unsicher genug, um sich darauf nicht blind verlassen zu wollen. Der besonnenere Weg, die Aktie anzugehen, wäre abzuwarten, ob eine Aufwärtswende tatsächlich Substanz erlangt, indem es gelingt, die massive Widerstandszone 14,80 zu 16,32 Euro zurückzuerobern … und dies idealerweise unterstützt durch wieder bessere Nachrichten vom Unternehmen. Ansonsten liefe man Gefahr, in ein Messer zu greifen, das nur für den Moment den Anschein erweckt, seinen Fall beendet zu haben.
Quellen:
Neun-Monats-Ergebnis 2024, 14.11.2024: https://wackerneusongroup.com/konzern/pressemeldungen/news-display/wacker-neuson-group-veroeffentlicht-neunmonatszahlen-fokus-auf-massnahmen-zur-steigerung-der-profitabilitaet-in-2025
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