Kursziel Allzeithoch und mehr? Wenn es um unterschätzte Potenziale geht, könnte Workday die Antwort sein.
Warum Workday jetzt ins Rampenlicht gehört
Der Kurs von Workday hat sich zuletzt gut entwickelt, aber einigen anderen Anbietern von Business-Software, wie beispielsweise Salesforce und ServiceNow, hinkt man erheblich hinterher.
Die drei Unternehmen haben zwar einen unterschiedlichen Fokus, aber im Kern zielen sie alle auf dasselbe ab: Sie alle sind Problemlöser.
Mit Salesforce lässt sich unter anderem das Kundenmanagement effizient gestalten, ServiceNow regelt das IT- und Workflow-Management und Workday HR und Finanzen. Das ist natürlich eine grobe Vereinfachung, denn alle drei bieten Services an, die weit darüber hinausgehen, aber das sind die Kernprodukte.
Ausgehend von diesen Kernprodukten haben alle drei etliche andere Produkte und Services gebaut, die man den Bestands- und Neukunden verkaufen kann. Alle drei setzen auf Abos und bei allen dreien sind die Dynamiken ähnlich.
In den zurückliegenden fünf Jahren verzeichneten Salesforce und Workday jeweils ein Umsatzwachstum von knapp über 15 %, bei ServiceNow waren es 24 %.
Der freie Cashflow von Salesforce kletterte durchschnittlich um 21,7 % und bei Workday und ServiceNow jeweils um etwa 31 %.
Wenn die Trader aufspringen …
Das sind natürlich nicht die einzigen Faktoren, die eine Rolle spielen, aber wenn man sich andere Kennzahlen wie die Profitabilität und die Kapitaleffizienz anschaut, kommt man zu einem ähnlichen Ergebnis.
Workday sollte höher bewertet sein als Salesforce und es gibt keinen triftigen Grund, warum Workday wesentlich günstiger als ServiceNow sein sollte.
Sind die Prognosen richtig, würde der P/FCF von Workday im kommenden Geschäftsjahr auf 29,6 sinken, bei Salesforce auf 24,8 und bei ServiceNow auf 55,6.
Das größte Potenzial lässt sich aus meiner Sicht bei Workday ableiten, wenngleich Salesforce auch unterbewertet erscheint.
Die Diskrepanz dürfte vor allem auf charttechnische Faktoren zurückzuführen sein. ServiceNow hat die relevanten Hochs aus 2021 und 2023/2024 durchbrochen und ist danach zu einem typischen Höhenflug übergegangen, der vor allem von kurzfristigen Tradern getragen wird.
Salesforce hat die relevanten Hochs ebenfalls durchbrochen und in den letzten Monaten eine 50%-Rallye hingelegt.
Bei Workday ist das noch nicht geschehen, wird es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit noch.
Nach den letzten beiden Quartalszahlen ist es jeweils zu Kurssprüngen gekommen und das Geschäft entwickelt sich gut. Zuletzt konnte der Umsatz um 16 % und der Gewinn um 21 % gesteigert werden.
Im kommenden Geschäftsjahr sollen der Umsatz um 13 %, der Gewinn um 17 % und der freie Cashflow um 23 % zulegen. Die Aktie dürfte in etwa ein Potenzial haben, welches den Gewinn- und FCF-Steigerungen entspricht.
Geschäftsmodell
Workday ist einer der führenden Anbieter cloudbasierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung.
Das Kernstück ist das Human Capital Management (HCM), mit dem selbst international agierende Konzerne die Arbeitsstunden, Überstunden, Feiertage und weitere Details von Mitarbeitern erfassen und die Löhne automatisch berechnen können.
Das hört sich im ersten Moment trivial an, ist es aber nicht. Und an dieser Stelle enden die Möglichkeiten der Workday-Systeme auch nicht.
Egal ob Buchhaltung, Finanzen, HR oder Entgeltabrechnung: Workday deckt alle angrenzenden Themen ab. Die Analyse von Finanzen, Personal, operativen Themen, das Personalmanagement, Talentakquise, Projekt- und Ressourcenmanagement, Zeiterfassung, die Planung von Budgets, Vertrieb und so weiter.
Darüber hinaus können alle vorliegenden Datensätze eingehend analysiert werden.
Im Endeffekt benötigt jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe Systeme, um diese Herausforderungen zu meistern, und immer mehr setzen auf Workday.
Gleichzeitig baut Workday die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter aus. Derzeit deckt man einen der wichtigsten Bereiche von ERP-Systemen ab, jedoch noch lange nicht alle.
Die Kombination aus neuen Kunden und neuen Anwendungsfeldern hat in der Vergangenheit zu erheblichem Wachstum geführt und dürfte es auch in Zukunft.
Workday wächst also nicht nur durch die Gewinnung von Neukunden, sondern durch neue Services, baut auch konsequent das Geschäft mit den Bestandskunden aus.
Doch das sind nicht die einzigen Pluspunkte von Workday.
Das Geschäft ist gut skalierbar, nicht kapitalintensiv und hat eine hohe Kundenbindung.
Gut skalierbar bedeutet, dass die Kosten für jeden weiteren Kunden, den man gewinnt, gering sind.
Entwicklungskosten fallen beispielsweise nur einmal an, unabhängig davon, ob ein Produkt am Ende von 1.000 oder 10.000 Kunden genutzt wird.
Die hohe Kundenbindung ergibt sich aus der hohen Qualität der Plattform von Workday, aber auch dadurch, dass eine Umstellung auf andere Systeme äußerst aufwendig ist.
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