Xiaomi Aktie Prognose Erste Autos von Xiaomi laufen vom Band: 140.000 Vorbestellungen

Erst im November 2021 hatte Xiaomi die Pläne für ein eigenes E-Auto vorgelegt. Letzte Woche wurden bereits die ersten Fahrzeuge ausgeliefert – die Nachfrage ist enorm.

SU7-Auslieferungen katapultieren Xiaomi-Kurs nach oben

Das hat den Kurs von Xiaomi in die Höhe schnellen lassen. Das haben die Chinesen bitter nötig, denn von den einstigen Höchstkursen ist der Smartphone- und Auto-Hersteller weit entfernt.

Vor Verkaufsstart hieß es, dass man die „Founders Edition“ des SU7 auf 5.000 Exemplare limitieren wird.
Nachdem bereits mehr als 100.000 Bestellungen inklusive Anzahlung und 40.000 fixe Bestellungen für die Limousine eingegangen sind, dürften die meisten Kunden jedoch leer ausgehen.

Ab Ende des Monats soll dann die Lieferung der regulären Standard- und Max-Version beginnen, die Pro-Version soll Ende Mai folgen.
Doch Xiaomi hat aktuell nicht annähernd die Produktionskapazitäten, um die Nachfrage zu bedienen.

Gebaut wird die Limousine in einem eigenen Werk am Standort Yizhuang, einem Vorort der chinesischen Hauptstadt Peking. Presseberichten zufolge hat Xiaomi bereits damit begonnen, die Kapazitäten hochzufahren und Zulieferer gebeten, das ebenfalls zu tun.
Dadurch soll die Produktion möglichst schnell auf 10.000 Fahrzeuge pro Monat steigen.

Xiaomi drängt mit günstigen Preisen auf den Markt

Die Fabrik in Yizhuang ist auf bis zu 200.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt. Entwickelt sich die Nachfrage weiterhin so gut, wird auch das nicht ausreichen.

Der Verkaufsstart ist geglückt, an der Börse frohlockt man. Doch eine Sache sollte man nicht vergessen:
Bisher zahlt Xiaomi bei jedem Fahrzeug ordentlich drauf.

Das Unternehmen muss die Produktionszahlen hochfahren, wenn man jemals Geld mit dem SU7 verdienen will.

Schätzungen zufolge liegen die Kosten etwa 10.000 Euro über dem Verkaufspreis. Für einen Großkonzern wie Xiaomi ist das verkraftbar, ein Pluspunkt ist es derzeit aber nicht.
Das könnte es nur werden, wenn die Nachfrage anhaltend hoch bleibt.

Und das ist nicht das einzige Problem. Das Kerngeschäft hat zuletzt ebenfalls geschwächelt. Im Geschäftsjahr 2022 ist der Umsatz umgerechnet von 51,5 auf 40,3 Mrd. USD eingebrochen und der Gewinn von 0,96 auf 0,11 USD je Aktie.

Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023 stagnierte der Umsatz weitgehend. Durch Sparmaßnahmen und Kostendisziplin ist es jedoch gelungen, den Gewinn wieder auf 0,76 USD je Aktie zu steigern.

Ausblick, Bewertung, BYD und CATL

Mit dem Autogeschäft will man jetzt eine Kehrtwende einleiten und ein Ökosystem schaffen, dass alles vom Zuhause über das Smartphone bis hin zum Fahrzeug umfasst.

Das könnte die Fantasie der Anleger beflügeln und endlich auch an der Börse eine Kehrtwende einleiten.
Nüchtern betrachtet ist der Ausblick jedoch eher dünn. Im laufenden wie auch dem kommenden Geschäftsjahr soll der Gewinn weitgehend stagnieren. Im Verhältnis dazu ist eine P/E von knapp über 20 nicht gerade wenig.

Man könnte aber ebenso gut argumentieren, dass das Kerngeschäft solide profitabel ist und den notwendigen Cashflow liefert, um gleichzeitig auch noch im Auto-Segment mitzumischen.
Es kommt, wie so oft, auf die Perspektive an.

Bisher ist der SU7 ein großer Erfolg und das dürfte nicht zuletzt am Design liegen. Man hat sich vermutlich sehr stark von Tesla und Porsche „inspirieren“ lassen (Link).

Xiaomi ist jedoch deutlich günstiger. Der SU7 in der Standardversion beginnt bei 27.600 Euro und das Spitzenmodell SU7 Max liegt bei 38.390 Euro.
Damit unterbietet man nicht nur die meisten internationalen Konkurrenten, sondern auch die heimischen Anbieter.

Sollte der SU7 zum Verkaufsschlager werden, wird man sich bei BYD dennoch freuen, denn die Batterien und vermutlich auch einige Komponenten kommen von BYD.
Als zweiten Batterie-Zulieferer hat man sich für CATL entschieden.

Das Unternehmen ist in unseren Gefilden weitgehend unbekannt, nach eigenen Angaben jedoch der größte Batteriehersteller der Welt.

Der Chart bezieht sich auf die Notierung in Euro mit dem Ticker 3CP.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 2,00 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 2,25 und 2,50 Euro.

Antizyklische Einstiegsmöglichkeiten würden sich hingegen bei 1,72 und 1,60 Euro ergeben.
Aus Sicht der Bullen sollte der Aufwärtstrend jedoch nicht durchbrochen werden.