Hier haben Investoren beim Crash zugeschlagen

von Tobias Krieg
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Meta Platforms
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Seit Jahren beobachte ich zahlreiche US-Großinvestoren. Die Auswertung der in den USA gesetzlich vorgeschriebenen Quartalsreports hat sich immer wieder als eine wahre Fundgrube herausgestellt.

Gerade an großen Trendwendepunkten lagen die Könner immer wieder richtig.
Während Rohöl und somit auch die Aktien aus dem Sektor Anfang 2016 in den freien Fall übergingen, schlugen Valueinvestoren beherzt zu.

In den Monaten danach standen US-Banken ganz oben auf den Kurszetteln. JP Morgan, Citigroup und Bank of America legten in den beiden Jahren danach um 100% und mehr zu.

Es wäre einfach gewesen, es den Großmeistern gleich zu tun. Oft zieht sich die Bodenbildung über Monate hin und man hat alle Zeit der Welt, die Situation genau zu sondieren.

Wer wie was wo?

Die Auswertungen zum vierten Quartal 2017 und ersten Quartal 2018 finden Sie hier, zum zweiten Quartal 2018 geht es hier lang. Die Daten zum dritten Quartal 2018 habe ich natürlich auch für Sie ausgewertet.

Reden kann man schließlich viel, doch anhand der sogenannten 13F-Filings wird schnell klar, was wirklich in den Depots der Profis vor sich geht.

Glücklicherweise muss jeder US-Investor mit einem verwalteten Vermögen von über 100 Mio. USD am Ende jedes Quartals veröffentlichen, welche Aktien er im Depot hat und wie viele.

Wir haben uns die Arbeit gemacht und die Aktiendepots von knapp 70 Starinvestoren für Sie ausgewertet.

Wo wurde im Dezember-Crash zugeschlagen?

Im Schlussquartal 2018 gab es nun wirklich nicht wenig Bewegung. Dementsprechend groß waren auch die Umschichtungen in den Portfolios der US-Großinvestoren. Das Volumen der Transaktionen war in vielen Fällen außerordentlich hoch.

Dementsprechend wäre es natürlich interessant, falls es zu einer Häufung von Käufen bei einzelnen Aktien gekommen ist. Wie man erkennen kann, ist das genau der Fall. Es dürfte wohl kein Zufall sein, wenn gleich 5 oder gar 16 von nur 70 ausgewerteten und über die Jahre handverlesenen Großinvestoren gleichzeitig bei einem Titel zuschlagen.

AktieSymbolZahl der KäufeKurs zum Quartalsende
FacebookFB16$134,79
AlphabetGOOG11$1.074,07
Goldman SachsGS7$167,04
MoodysMCO6$140,04
Wells FargoWFC6$46,91
eBayEBAY6$28,07
CitigroupC5$54,36
General ElectricGE5$9,20
AppleAAPL5$173,60
Micron TechnologiesMU5$32,22

Hier steigen die Investoren aus

Ebenso interessant sind natürlich die Verkäufe. Kommt es hier zu einer Häufung, könnte das Potenzial ausgeschöpft sein oder es wurde Zugunsten anderer Aktien umgeschichtet.

In beiden Fällen ein Warnzeichen. Gleichzeitig sollte man aber nicht auf die Idee kommen, in dieser Liste nach Short-Kandidaten zu suchen. Denn wären diese Unternehmen nicht grundlegend aussichtsreich, wären sie nie gekauft worden.

AktieSymbolZahl der VerkäufeKurs zum Quartalsende
MicrosoftMSFT11$104,75
Berkshire HathawayBRK.b10$205,22
Oracle
ORCL9$47,34
United HealthUNH8$253,90
Thermo FisherTMO8$230,73
American ExpressAXP7$98,67
ComcastCMCSA7$34,95
Bank of AmericaBAC7$25,15
MastercardMA6$192,43
Express ScriptsESRX6$95,01

Welche Umschichtungen sind am interessantesten?

Facebook

Mehr Einigkeit herrschte bei keinem anderen Wert. Zu den Kursen des Schlussquartals war quasi niemand bereit zu verkaufen. Im Gegensatz dazu haben 11 Großinvestoren ihre Position aufgestockt und fünf sind eingestiegen.

Darunter Abrams Capital und Brave Warrior, die gleich mehr als 5% des verwalteten Vermögens in Facebook gesteckt haben.

Alphabet

Hier ist die Lage nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Viele kleine Käufe, stehen wenigen größeren Veräußerungen entgegen. Die Neuaufnahmen und Aufstockungen sind im Verhältnis zu den verwalteten Vermögen ebenfalls eher klein.

US-Banken

Im letzten Quartal ergab sich nur bei JP Morgan ein klares Bild, bei allen anderen US-Großbanken hielten sich Käufer und Verkäufer die Waage.

Im Schlussquartal waren die Titel geradezu durchweg gefragt. Auch wenn es Morgan Stanley und JP Morgan nicht in die Liste geschafft haben, gab es bei diesen beiden Titeln und Goldman Sachs ausschließlich Käufe.
Bei Wells Fargo und Citigroup waren die Bullen ebenfalls klar in der Überzahl.

General Electric

Die Aktivitäten der Großinvestoren lassen hier stark auf einen Boden schließen. Im dritten Quartal überwogen die Käufer bereits, doch der Dezember-Crash wurde nun zu bedeutenden Käufen genutzt.

Die größte Transaktion verbuchte Baupost. Seth Klarmann holte sich direkt 21 Millionen Aktien und GE macht nun mehr als 5% des Portfolios aus.

Korrekturen werden genutzt

Bei eBay, Apple und Micron Technologies ist die Lage sehr ähnlich. In den Vorquartalen war das Geschehen von Gewinnmitnahmen gekennzeichnet. Im Schlussquartal waren die Käufer aber ganz klar dominant – die scharfen Korrekturen wurden zum Einstieg genutzt.

Microsoft

Zum wiederholten Mal steht der Software-Gigant ganz oben auf der Abschussliste. Seit einigen Quartalen werden hier von Investoren und Insidern eigentlich nur noch Verkäufe gemeldet. Dem Aktienkurs scheint das bisher keinen Abbruch zu tun.

Selbst die Tatsache, dass Bill Gates wie ein Uhrwerk Microsoft-Papiere abstößt, scheint keinen zu interessieren.
Das sechste Quartal infolge hat die Stiftung des Firmengründers 8,0 Millionen Aktien veräußert. Inzwischen ist der Bestand von 64 auf nur noch 16 Mio. Stück gesunken. In dieser Geschwindigkeit ist bald auch die letzte Aktie verkauft, Mitte dieses Jahrs dürfte es so weit sein.

Berkshire, Oracle, United Health, Thermo Fisher, American Express, Comcast, Bank of America und Mastercard

Bei nahezu allen Titeln auf der Verkaufsliste ergibt sich ein identisches Bild. Es handelt sich durchweg um Teilverkäufe. Es wurden keinerlei Positionen geschlossen.

Das deutet sehr stark daraufhin, dass es sich um Gewinnmitnahmen handelt und man umschichten wollte.


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