USD.CNY Prognose US-Dollar / Chinesischer Yuan: China hält bereits dagegen

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Ab Montag dürfte der Wind für Chinas Exporteure am US-Markt umgehend rauer werden. Doch das weiß man dort bereits seit Wochen. Und China hat sich auf höhere Zölle bereits eingestellt. Nicht mit angedrohten Gegenzöllen, sondern über seine Währung.

Eine schwache eigene Währung gegenüber dem US-Dollar ist ein ernstes Problem, wenn man viele Rohstoffe importieren muss, denn die werden alle in US-Dollar fakturiert. Wird der US-Dollar in Relation zur eigenen Währung teurer, werden also auch diese Importe teurer. China aber hat sehr viele eigene Rohstoffe und einen dominierenden Exportmarkt. Und für den ist eine schwache Währung, sprich ein zum US-Dollar schwacher Yuan, ein Vorteil.

Denn sobald die eigene Währung gegenüber der desjenigen Landes (in diesem Fall also der USA), in dem man seine Waren verkauft, an Wert verliert, steigt ja der Wert des Erlöses in US-Dollar. Beispiel:

Verkaufte ein chinesisches Unternehmen vor genau zwei Jahren eine Ware in den USA zu 100 US-Dollar, wurden daraus bei der Umwandlung zurück in Chinesische Yuan 634 Yuan, denn damals musste man für einen US-Dollar 6,34 Yuan bezahlen. Aktuell aber notiert der Kurs eines US-Dollars bei 7,34 Yuan. Was bedeutet: Jetzt würde man, wenn man die gleiche Ware in den USA verkauft, beim Rücktausch 734 Yuan oder über 15 Prozent mehr erlösen. Und nein, die Inflation frisst das nicht auf, die ist in China nämlich, zumindest offiziell, nahe null. Was bedeutet:

Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars USD.CNY und historische Wechselkurse finden Sie hier.

Expertenmeinung: Allzu sehr zittern müssten die chinesischen Exporteure vor Donald Trumps „Strafzöllen“ erst einmal nicht. Ein Glück, dass die Währung rechtzeitig gefallen ist … oder?

Eher kein Glück, sondern Kalkül. Denn der Yuan ist eine der wenigen Währungen, die aktiv von den Behörden beeinflussbar sind, während normalerweise der Markt über die Kursentwicklung entscheidet. Zwar tragen auch die sukzessiv etwas sinkenden Zinsen und das unter den Erwartungen bleibende Wachstum in China dazu bei, dass der US-Dollar zum Yuan mittlerweile nahe an die Hochs der Jahre 2022 und 2023 gestiegen ist. Aber da ist auch ein gerüttelt Maß an aktivem Dagegenhalten in Bezug auf die Erwartung steigender Einfuhrzölle dabei.

So sinkt der Druck auf die Unternehmensgewinne der chinesischen Exporteure. Und sollte es kommende Woche doch entgegen mittlerweile am Markt umgehender Hoffnungen zu harschen Zoll-Erhöhungen durch die USA kommen, wäre es nicht unbedingt überraschend, wenn die US-Dollar/Yuan-Relation diesen „Deckel“ im Bereich 7,3682/7,3750 Yuan pro US-Dollar sprengt.

Womit die Sache dann aber zweifellos nicht erledigt sein wird. Denn natürlich ist dieses aktive Beeinflussen der Währung den USA (und nicht nur denen) ein Dorn im Auge. Das Risiko, dass man die Zölle bei einem weiter nachgebendem Yuan erst recht erhöht, China dann mit höheren Einfuhrzöllen gegenüber US-Waren dagegenhält und wir eine Neuauflage des Handelsstreits aus Donald Trumps erster Amtszeit bekommen, ist nicht zu unterschätzen.

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 15.01.2025, Kurs 7,3486 Yuan, Kürzel: USD.CNH | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen von USD.CNY

Chinas Wirtschaft fällt hinter den Wachstumsplan Pekings zurück. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits ergriffen. Aber kaum etwas wirkt so effektiv wie eine schwache Währung, denn die befeuert den Export. Wird China den Yuan abwerten?

In den meisten Ländern kann man keinen Einfluss darauf nehmen, wie die eigene Währung zu anderen notiert. In China schon, denn da wird eine Spanne festgelegt, in welcher der heimische Yuan zu einem Korb bestimmter anderer Währungen „floaten“ darf. Mit dieser sogenannten „Cental Parity Rate“ kann man Signale setzen, indem man sie nach oben oder unten verschiebt. Normalerweise bewegt sich der Yuan durch diese Bindung an andere Währungen eher unauffällig und in relativ moderaten Bahnen: Die Handelsspanne zum US-Dollar betrug seit Sommer 2023 keine fünf Prozent, bevor der US-Dollar Mitte September durch die Unterstützungszone 7,0875 zu 7,1160 Yuan pro US-Dollar rutschte.

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS

Ein fallender Kurs dieser im Chart gezeigten Relation bedeutet, dass man weniger Yuan für einen US-Dollar zahlt, d.h. der Yuan wertet auf. Diese jüngste Aufwertung war eine Reaktion auf den Start des chinesischen Konjunkturmaßnahmen-Pakets und die dadurch losgetretene Hausse der chinesischen Aktienmärkte. Die Nachfrage nach Yuan stieg, weil extrem viele internationale Akteure sofort in China dabei sein wollten. Dazu brauchte man die Landeswährung, also wurde die wegen der starken Nachfrage teurer. Was indes eine Entwicklung ist, die China ganz und gar nicht passen kann, denn:

Je teurer eine Währung wird, desto teurer werden die Waren dieses Landes im Ausland. Das drückt auf die Verkaufszahlen oder, wenn man den Preis nicht anhebt, auf die Gewinnspanne der Exporteure, die für das eingenommene Geld im Ausland dann beim Rücktausch in Yuan weniger bekommen. Angesichts des Wachstumsproblems in China wäre aber eine massive Ankurbelung der Exporte ideal. Nur müsste der Yuan dafür eben billiger werden statt zu steigen, nur dann würde man mit nennenswert mehr Absatz in den USA oder auch in Europa rechnen können. Die Frage ist: Wird man versuchen, das über die Festlegung der Wechselkursspanne zu erzwingen?

Expertenmeinung: Möglich wäre es, es könnte gut sein, dass man in China bislang nur noch überlegt, ob die dann zu befürchtenden Gegenmaßnahmen die Sache wert sein werden. Dass man den Yuan durchaus deutlich bewegen kann, zeigte sich z.B. im Zuge des Handelskriegs mit den USA, als man den Yuan zum US-Dollar z.B. 2018 kräftig abwertete (d.h. die im Chart abgebildete Relation stieg), um die von der Trump-Administration verhängten Strafzölle auszugleichen. Was den Nebeneffekt hat, dass US-Waren in China weniger Gewinn bringen bzw. teurer werden müssen und dadurch unattraktiver werden. Dasselbe Spiel wäre jetzt also höchst willkommen, wenn man nicht fürchten müsste, dass die USA und/oder Europa dann vermutlich schnell über höhere Einfuhrzölle dagegenhalten.

Dass der US-Dollar/Yuan-Kurs den Ausbruch nach unten in der vergangenen Woche fast komplett zurücknahm, ist ein Indiz dafür, dass man am Devisenmarkt mit einer solchen Abwertung rechnet. Das heißt aber nicht, dass China das auch wirklich tun wird. Ein Währungskrieg hat meist nur Verlierer … und Unruhe, neue Probleme und höhere Einfuhrzölle in die USA kann Peking jetzt nicht gebrauchen. Wahrscheinlicher wäre, dass man erst einmal abwartet, ob die bisherigen Maßnahmen zur Stimulierung des Wachstums effektiv sind.

Sind sie es (was indes zumindest offen ist), könnte es beim Yuan ruhig bleiben. Sind sie es nicht, dürfte der Yuan Schwächeanfälle erleiden, sprich die Relation US-Dollar/Yuan auf einmal steigen. Aber speziell hier ist für Forex-Trader besondere Vorsicht geboten, denn immer dann, wenn die Politik mit in der Suppe rührt, wird das Trading deutlich unberechenbarer. Die US-Dollar/Yuan-Relation ist wirklich nur etwas für Hartgesottene mit reichlich Erfahrung!