Sind Immobilienfonds immer noch eine sinnvolle Kapitalanlage?
Gerade offene Immobilienfonds überzeugten zuletzt durch weiterhin positive Renditen. Wir sehen uns im Folgenden für Sie an, welche Immobilienfonds eine attraktive Depotbeimischung für Anleger bieten könnten.
- Sind Immobilienfonds immer noch eine sinnvolle Kapitalanlage?
- Offene Immo-Fonds: Wertsteigerungen trotz Abkühlung des Immobilien-Marktes
- Großer Einbruch am Immobilienmarkt eher unwahrscheinlich
- Immobilieninvestment in beliebiger Höhe ohne Aufwand: Offene Immobilienfonds
- Für konservative Privatanleger erste Wahl im Vergleich zu Immobilien-Aktien, REITs & Immobilien-ETFs
- Immobilienfonds: Diese verschiedenen Arten gibt es
- Haltefristen machen Immobilienfonds nach der Krise attraktiver für Langfristanleger
- Immobilienfonds: Diese Renditen sind möglich
- Risiken und Nachteile von Immobilienfonds
- Die Vorteile offener Immobilienfonds: Über die Börse Haltefristen und Aufschläge umgehen
- Erhebliche Unterschiede bei Kosten und Leerstandsquoten
- Was bestimmt den Wert von Immobilienfonds?
- Das sind die besten offenen Immobilienfonds für Privatanleger
- Immobilienfonds-Vergleich 2024: Die besten Immofonds (ausschüttend)
- Fazit: Immobilienfonds mit beeindruckender Rendite aber nicht ganz ohne Risiken
- Sie möchten an der Börse Immobilienfonds handeln?
Offene Immo-Fonds: Wertsteigerungen trotz Abkühlung des Immobilien-Marktes
Offene Immobilien-Fonds gehören seit Jahren zu den Profiteuren des starken Immobilienmarktes. Mit ihnen konnten Anleger in den vergangenen zehn Jahren gemäß der Rating Agentur Scope im Schnitt 2,7 % Rendite erzielen. Und auch in den Jahren 2022 und 2023 stiegen die Kurse weiter, obwohl viele andere Immobilienanlagen wie REITs oder Immobilienaktien enorm an Wert einbüßten. Insgesamt konnten offene Immobilienfonds im vergangenen Jahr laut Süddeutscher Zeitung immerhin eine positive Rendite von +0,5 % erzielen. Während die Aktienkurse der Immobilienkonzerne Vonovia, Deutsche Wohnen und TAG immer noch meilenweit unter ihren Höchstkursen aus dem Jahr 2021 notieren. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass sich die Preise für offene Immobilienfonds nicht nach Angebot und Nachfrage für Anteile richten, sondern nach den ermittelten Verkehrs- und Ertragswerten. Und diese schwanken weit weniger stark als börsennotierte Immobilienwerte.
Großer Einbruch am Immobilienmarkt eher unwahrscheinlich
Dass der Immobilienmarkt vor einem großen Einbruch steht, ist unserer Meinung nach eher unwahrscheinlich. Auf der einen Seite belasten zwar die gestiegenen Finanzierungskosten sowie energetische Sanierungsvorschriften. Auf der anderen Seite gibt es nicht nur in Deutschland eine Reihe von strukturellen Faktoren, die stabilisierend wirken. Neben der allgemeinen Geldentwertung durch die Inflation führen unter anderem die weiterhin zu geringe Zahl an Neubauten, die anhaltende Zuwanderung sowie die zunehmende Urbanisierung in vielen Städten zu einem anhaltenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum, einer Verteuerung der Mieten und niedrigen Leerstands-Quoten. Die enorm gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten tragen ebenfalls dazu bei, dass Wohnungen und Büros nur in sehr begrenztem Maße neu gebaut werden – und das Angebot eher knapp bleibt. Unter Druck geraten deshalb vor allem Immobilienkonzerne, die mit einem sehr hohen Fremdkapitaleinsatz (Leverage) arbeiten und von Zinssteigerungen und Wertminderungen entsprechend hart getroffen werden. Unter Druck stehen allerdings Büro-Immobilien, denn der Trend zum Home-Office hat seit der Corona-Pandemie zu einem spürbar niedrigeren Bedarf an Büroflächen geführt.
Immobilieninvestment in beliebiger Höhe ohne Aufwand: Offene Immobilienfonds
Wer an Immobilien und Immobilienfonds denkt, der sollte jedoch einen Anlagehorizont von einigen Jahren mitbringen, mindestens vier oder fünf. Vor allem offene Immobilienfonds (auch Grundstücksfonds genannt) gelten als gute Wahl für Anleger, die selbst keine Immobilie (z. B. Haus oder Eigentumswohnung) kaufen wollen oder können. Wer Aufwand und Risiko einer selbst betreuten Immobilie scheut oder mit kleineren Beträgen trotzdem von stabilen Mieterträgen und langfristigen Wertsteigerungen verschiedener Objekte oder Grundstücke profitieren will, hat mit Immo-Fonds eine diversifizierte, konservative Alternative. Die historischen Renditen von Immobilienfonds liegen deutlich über der Inflationsrate und die Anlageform gilt generell als relativ sicher und wertstabil.
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Für konservative Privatanleger erste Wahl im Vergleich zu Immobilien-Aktien, REITs & Immobilien-ETFs
Im Gegensatz zu geschlossenen Immobilienfonds mit oft jahrelanger Bindung entfällt bei offenen Fonds auch das Risiko von Nachschusspflichten. Und im Vergleich zu Immobilien-ETFs, Immobilien-Aktien und REITs haben offene Immobilienfonds einige Vorteile. Sie schwanken wertmäßig kaum und sind auch bei schwachen Börsen – so wie im Jahr 2022 – ein relativ sicherer Hafen. Die tägliche Kursermittlung durch den Anbieter basiert auf stabilen Buchwerten und kontinuierlich fließenden Mieterträgen. Immobilien-Aktien, -ETFs und -REITs hingegen unterliegen mitunter stark schwankenden Börsenpreisen, die ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Auch auf Zinsänderungen reagieren Immobilienfonds aufgrund der geringen Fremdfinanzierungsquoten weitaus unsensibler als beispielsweise Anleihen, Aktien oder Immobilien-REITs. Wer mehr zum Thema REITs erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren Artikel: Die besten REITs – Immobilien-Aktien für Dividendenjäger.
Immobilienfonds: Diese verschiedenen Arten gibt es
Bei den meisten offenen Immobilienfonds, oder Open-End-Fonds, wird hauptsächlich in Gewerbeimmobilien investiert. Erworben werden verschiedene Arten von Immobilien, beispielsweise Bürogebäude, Hotels, Ärztehäuser oder Einzelhandelskomplexe, die durch Mieteinnahmen und Weiterverkäufe Renditen erwirtschaften. Aber auch Mehrfamilienhäuser gehören zum Spektrum einiger Immobilienfonds. Nachdem sich das Volumen der Publikumsfonds in den Jahren 2016 bis 2021 im Schnitt um 6 Mrd. EUR p. a. erhöht hat, ging das Volumen im Jahr 2022 zunächst moderat auf 4,5 Mrd. EUR zurück. Laut Scope lag das Mittelaufkommen in den acht Monaten bis Ende August 2023 bei gerade mal 1,3 Mrd. EUR. Für 2024 rechnet Scope mit einem möglichen Abfluss an Anlegergeldern. Doch dafür schreibt der Gesetzgeber eine Mindestliquidität von 5 % des Fondsvermögens vor. Das Gesamtvolumen lag Ende des dritten Quartals 2023 laut Fondsverband BVI in Deutschland bereits bei 160,5 Mrd. Euro und damit auf Rekordhöhe.
Haltefristen machen Immobilienfonds nach der Krise attraktiver für Langfristanleger
Seit Kurzem gilt bei offenen Immobilienfonds eine Mindesthaltefrist von zwei Jahren sowie eine einjährige Kündigungsfrist. Bis zur Finanzkrise 2008/2009 hatten vor allem Profi-Anleger die Fonds als liquiden Tagesgeldersatz zweckentfremdet – mit höheren Renditen und täglicher Verfügbarkeit. Dieser „Konstruktionsfehler“ führte in den Jahren nach der Finanzkrise zu einer schweren Branchenkrise, denn die Großanleger wollten ihre Mittel schneller abziehen, als die Fonds dazu in der Lage waren, Immobilien zu verkaufen. In den Jahren darauf mussten deshalb insgesamt 18 Fonds liquiditätsbedingt geschlossen und abgewickelt werden. Die herben Verluste für die Privatanleger lagen zwischen -10 % und -40 %. Für Langfristanleger haben offene Immobilienfonds nun einen entscheidenden Vorteil: Die neue Haltefrist macht die Fonds deutlich krisenfester und attraktiver für längerfristig orientierte Anleger.
Immobilienfonds: Diese Renditen sind möglich
Wer Anteile an offenen Immobilienfonds kauft, profitiert sowohl von den Mieteinnahmen als auch von möglichen Wertsteigerungen der Objekte. Wenn bei den bestehenden offenen Immobilienfonds die Netto-Mietrendite beispielsweise im Schnitt bei 3,0 % und die Wertsteigerung bei +1,5 % liegt, beträgt die zusammengerechnete Gesamtrendite demnach +4,5 %. Nach Steuern und Fremdkapitalzinsen ergibt das unterm Strich +3,9 %. Abzüglich der Liquiditätsquote von 20 % und den jährlichen Verwaltungskosten liegt die Rendite auf Immobilienfonds für die Anleger dann noch etwas niedriger. In den letzten zehn Jahren liegt die durchschnittliche Rendite offener Immobilienfonds laut BVI bei +2,7 %
Risiken und Nachteile von Immobilienfonds
Obwohl offene Immobilienfonds mittlerweile vom Gesetzgeber strenger reguliert werden und als sehr konservativ gelten, bergen sie natürlich trotzdem nach wie vor gewisse Risiken. Fehlinvestments, Liquiditätsprobleme oder Marktschwankungen können bei einzelnen Fonds oder der gesamten Branche auch in Zukunft zu Verwerfungen führen. Gehen beispielsweise Immobilienpreise nachhaltig zurück, so trifft dies auch die offenen Immobilienfonds – spätestens dann, wenn größere Objekte veräußert werden müssen. Auch die Leerstandsquoten und Höhe der Mieten wirken sich auf die Rendite aus.
Unter extremen Marktbedingungen kann es zu einer Aussetzung bzw. Schließung des Fonds wegen mangelnder Liquidität kommen. Denn die Fondsgesellschaft darf zweitweise keine Fondsanteile mehr zurücknehmen, sobald die Liquiditätsreserven 5 % des Fondsvermögens unterschreiten. Dadurch soll verhindert werden, dass eilige Notverkäufe zu ungünstigen Konditionen durchgeführt werden müssen oder langfristige Anleger durch eilige Mittelabzüge benachteiligt werden.
Die Vorteile offener Immobilienfonds: Über die Börse Haltefristen und Aufschläge umgehen
Übrigens können offene Immobilienfonds trotz Haltefristen handelstäglich an verschiedenen Börsenplätzen sehr flexibel gehandelt werden. Der Preis richtet sich dort allerdings nicht – wie bei einer Rücknahme durch die Fondsgesellschaft – nach dem tatsächlichen Gegenwert, dem Net-Asset-Value, sondern ausschließlich nach Angebot und Nachfrage. Je nach Marktlage gibt es Auf- oder Abschläge auf den inneren Wert der Fondsanteile. Aktuell prägen eher Kursabschläge das Bild. Da über den Börsenhandel auch noch der hohe Ausgabeaufschlag von bis zu 5,5 % entfällt, macht es auf alle Fälle Sinn, über die Börse einzusteigen und nicht über die Fondsgesellschaft. Auch deshalb, weil der Spread, d. h. der Abstand zwischen Geld- und Briefkurs (bzw. Angebots- und Nachfragekurs) an der Börse stets viel geringer ist als bei der Fondsgesellschaft. Damit kann ein Teil des Spreads in den Immobilienfonds investiert werden.
Erhebliche Unterschiede bei Kosten und Leerstandsquoten
Auch die Kosten der offenen Immobilienfonds unterscheiden sich teilweise gewaltig. Der Ausgabeaufschlag liegt bei bis zu 5,5 % und die jährlichen Verwaltungsgebühren (auch TER = Total Expense Ratio) betragen bis zu 2,5 %. Die Vermietungsquote sollte ebenfalls unbedingt beachtet werden. Stehen die Gebäude teilweise leer, so gibt es keine Mieteinnahmen, während Kosten trotzdem anfallen. Es gibt gewaltige Unterschiede, die Vermietungsquoten der einzelnen Fonds schwanken zwischen ca. 82 % und 98 %.
Was bestimmt den Wert von Immobilienfonds?
Doch eine hohe Mietauslastung bedeutet nicht automatisch auch eine starke Rendite. Wird unter den Marktpreisen vermietet, kann sich auch ein vermeintlich hoher Wert als „optische Täuschung“ entpuppen. An der Vermietungsquote und den Mietrenditen orientiert sich die offizielle Bewertung der Immobilien, die regelmäßig von unabhängigen Gutachtern ermittelt wird. Aus dieser errechnet sich dann der Wert des Immobilienfonds bzw. eines Anteils, der Net Asset Value (NAV).
Das sind die besten offenen Immobilienfonds für Privatanleger
Anleger, die in Form von Immobilien in Sachwerte investieren wollen, haben eine große Auswahl an Publikumsfonds. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei international ausgerichtete offene Immobilienfonds vor. Dabei liegt unser Augenmerk nicht unbedingt auf der höchsten Rendite, sondern es zählen auch Faktoren wie Stetigkeit & Krisenfestigkeit, Scope-Rating, Kosten und Diversifikation. Bei allen vorgestellten Fonds bleiben dank der Teilfreistellung mindestens 60 % der Erträge steuerfrei, beim UniImmoGlobal sind es aufgrund des hohen Auslandsanteils sogar 80 %. Alle vorgestellten Immobilienfonds sind ausschüttend, d. h. Erträge werden regelmäßig an die Anleger ausbezahlt.
Immobilienfonds-Vergleich 2024: Die besten Immofonds (ausschüttend)
Immobilienfonds | ISIN | WKN | Kosten p. a. | Ausgabeaufschlag | 3-Jahres-Rendite |
---|---|---|---|---|---|
Deka-Immobilien Europa | DE0009809566 | 980956 | 0,97 % | 5,26 % | +2,63 % |
HausInvest | DE0009807016 | 980701 | 1,05 % | 5,00 % | +2,27 % |
UniImmo Global | DE0009805556 | 980555 | 1,04 % | 5,00 % | +0,31 % |
Deka-Immobilien Europa: Top Performance
Wie der Name bereits verlauten lässt, hat der im Jahr 1997 aufgelegte Fonds Deka-Immobilien Europa (ISIN: DE0009809566 / WKN: 980956) den Schwerpunkt auf dem europäischen Immobilienmarkt. Der Fonds hat als einer der Größten in der Branche ein Anlagekapital von 18,1 Mrd. Euro, das derzeit in 130 Gewerbeobjekten in 17 Ländern Europas angelegt ist. Rund zwei Drittel des Fondsvermögens sind in Büroimmobilien angelegt, 11 % entfallen auf Handel und Gastronomie, der Rest auf Mischobjekte sowie Hotels, Logistik und Lager. Die Vermietungsquote beträgt ordentliche 95,1 %. Auch beim Deka-Fonds gibt es einen Ausgabeaufschlag von 5,2 %, die jährlichen Kosten werden mit 0,97 % angegeben. Einen Vorteil sieht die Fondsgesellschaft darin, die Immobilien nach Standort, Nutzungsart und Mietern breit aufzustellen und so die Rendite zu verstetigen.
Starke Performance von +8,64 % in den vergangenen drei Jahren
In den vergangenen 12 Monaten legte der Fonds um +2,84 % an Wert zu. Betrachtet man einen Zeitraum von drei Jahren, so liegt der Wertzuwachs kumuliert bei +8,64 % und erzielte damit die stärkste Performance der drei vorgestellten Immo-Fonds. Die Rating-Agentur Scope stuft den Deka-Immobilien Europa derzeit mit der guten Note a ein. Der Börsenhandel bietet aktuell deutlich günstigere Einstiegspreise als der offizielle Ausgabepreis mit Ausgabeaufschlag.
HausInvest: Stetige Aufwärtsentwicklung seit 51 Jahren
Der mit einem Volumen von 17,2 Mrd. EUR und mehr als 1 Mio. investierten Anlegern sehr große Fonds HausInvest Europa (ISIN: DE0009807016 / WKN: 980701) hat den Schwerpunkt mit 85 % Anteil klar auf dem europäischen Immobilienmarkt, investiert aber auch in Nordamerika und der Asien-Pazifik-Region. Verwaltet wird der bei Anlegern beliebte Fonds, der bereits seit 51 Jahren am Markt ist und seitdem durchgehend (!) positive Renditen erzielt hat, durch die Commerzbank-Tochter Commerz Real. Neben Büro- und Einzelhandelsimmobilien (z. B. Shoppingcenter) wird auch in Gastronomie- und Hotelobjekte sowie Parkplätze an wirtschaftsstarken Standorten investiert. Insgesamt verfügt der Fonds aktuell über 162 Objekte mit rund 4.000 Mietern und einer gerade noch passablen Vermietungsquote von 93,6 %. Das Analysehaus Scope bewertet den Fonds mit dem ordentlichen Rating a-.
Wertsteigerung seit Auflage: +1.260 %
In den letzten 12 Monaten bis 28.02.2024 erreichte der Publikumsfonds eine Wertentwicklung von immerhin 2,3 %. Der Dreijahres-Wertzuwachs liegt bei +7,40 %. Die Fondsverwaltung empfiehlt für diesen Fonds einen Anlagehorizont von mindestens drei Jahren. Die Entwicklung verlief beeindruckend stetig, laut eigenen Angaben wurde seit Auflage im Jahr 1972 eine Wertsteigerung von kumuliert mehr als +1.260 % erzielt. Beim HausInvest-Fonds bietet sich ebenfalls ein Kauf über die Börse an, denn der Börsenpreis liegt bei Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags erheblich unter dem Angebotspreis der Fondsgesellschaft. Anleger müssen bei diesem Fonds jährlich laufende Kosten in Höhe von 0,84 % einplanen.
UniImmo Global: Internationaler Immobilienfonds mit 80 % Steuerfreistellung
Der 3,6 Mrd. Euro schwere UniImmo Global (ISIN: DE0009805556 /WKN: 980555) von Union Investment eignet sich laut Fondsverwaltung nur für Investoren, die ihr Geld länger als fünf Jahre in internationalen Immobilien fest anlegen wollen. Die laufenden Kosten sind mit 1,05 % angegeben, der Ausgabeaufschlag liegt bei 5,00 %. Der auf Gewerbeimmobilien ausgerichtete Fonds mit Auflegungsdatum 2004 ist mit 43,6 % Anteil in Amerika sehr aktiv, rund 49,8 % des Anlagevermögens liegen in Europa. Die restlichen 6,6 % der Immobilieninvestments wurden im asiatisch-pazifischen Raum getätigt. Diesem Fonds machte die Corona-Krise allerdings deutlicher zu schaffen, die Vermietungsquote ging von 96,3 % auf aktuell 91,1 % zurück.
Niedrige Vermietungsquote drückt auf Rendite & Rating
Und auch die Rendite war zwischenzeitlich leicht negativ. Die Rating-Agentur Scope nahm ihr Rating im Jahr 2021 von bbb auf bb zurück und stufte den Fonds anschließend auf bb-. Die Note hat sich aufgrund der gesunkenen und zuletzt deutlich unterdurchschnittlichen Rendite sowie aufgrund der gesunkenen Bewertung des Immobilienportfolios verschlechtert. Der Fonds weist deshalb für die letzten drei Jahre nur eine Gesamtrendite von +3,69 % auf. In den letzten 12 Monaten konnte ein Wertzuwachs in Höhe von +1,33 % erzielt werden. Von Vorteil ist allerdings die im Vergleich zu den anderen beiden Fonds höhere Steuerfreistellung in Höhe von 80 % der Erträge.
Ein Minuspunkt sind die schwer kalkulierbaren Währungsschwankungen, die sich entsprechend auf die Performance auswirken. Da der aktuelle Börsenkurs bis zu 15 % unter dem rechnerischen Ausgabepreis inkl. Ausgabeabschlag liegt, wird auch dieser Fonds am besten über die Börse gekauft. Der UniImmo Global ist von den drei vorgestellten Immobilienfonds zweifellos am spekulativsten. Kommt es zu einer breiten Erholung auf dem weltweiten Markt für Geschäftsimmobilien, so dürften Vermietungsquote und Renditen wieder anziehen und der etwas gebeutelte Fonds könnte wieder Boden gut machen.
Fazit: Immobilienfonds mit beeindruckender Rendite aber nicht ganz ohne Risiken
Im Vergleich zu anderen Immo-Investments entwickelten sich die meisten offenen Immobilienfonds zuletzt beeindruckend stark und erwirtschafteten weiterhin positive Renditen. Allerdings sollten Anleger beachten, dass deutliche Wertberichtigungen nicht auszuschließen sind, falls die Immobilienpreise doch noch stärker einbrechen sollten. Davon gehen wir allerdings derzeit nicht aus. Wer mit einem längerfristigen Anlagehorizont einsteigen möchte, sollte die Fondsgesellschaft möglichst umgehen und die Anteile – mit Abschlag – direkt an der Börse erwerben.
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Quellen:
Süddeutsche Zeitung: Offene Immobilienfonds: Wenn das Home-Office zum Risiko wird (19.03.202419.03.2024); https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/immobilien-offene-immobilienfonds-krise-abfluesse-rueckgabe-e708772/?reduced=true
Scope: Offene Immobilienfonds: Dauerhaft hohes Zinsniveau wird zur Herausforderung (19.03.2024); https://www.scopegroup.com/dam/jcr:977d267d-111b-4d2a-ac46-48dcc60e17d2/20231023_Update_OIF.pdf
Anlegen in Immobilien: Zinswende stellt offene Immobilienfonds vor Herausforderungen (19.03.2024); https://www.anlegen-in-immobilien.de/zinswende-stellt-offene-immobilienfonds-vor-herausforderungen/
Scope: Scope bestätigt das Fondsrating des Deka-Immobilien Europa mit a (AIF) (19.03.202419.03.2024); https://www.scopeexplorer.com/news/scope-bestatigt-das-fondsrating-des-deka-immobilieneuropa-mit-a-aif/
Deka: Fondsprofil Deka-Immobilien Europa (19.03.202419.03.2024); https://www.deka.de/privatkunden/fondsprofil?id=DE0009809566
hausInvest: Fondsprofil (19.03.202419.03.2024); https://hausinvest.de/immobilien/
Scope: Scope stuft das Fondsrating des hausInvest von a (AIF) auf a- (AIF) herab (19.03.202419.03.2024); https://www.scopeexplorer.com/news/scope-stuft-das-fondsrating-des-hausinvest-von-a-aif-auf-a-aif-he-rab/ac862289-52bc-4f20-a3d7-68b6c339597e
Union Investment: Fondsprofil UniImmo: Global (19.03.202419.03.2024); https://www.union-investment.de/uniimmo_global-DE0009805556-fonds-980555?portrait=1
Scope: Scope bestätigt das Fondsrating des UniImmo: Global mit bb- (AIF) (19.03.202419.03.2024); https://www.scopeexplorer.com/news/scope-bestatigt-das-fondsrating-des-uniimmo-global-mit-bb-aif/8858e8b7-54ff-4072-8799-0de03053c0f0
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