Anleger können mit dem Xtrackers MSCI China ETF gleichzeitig in über 650 Aktien von Unternehmen aus dem Reich der Mitte investieren, welche in vielen verschiedenen Branchen tätig sind.
Informationen zum Referenzindex – MSCI China Index (USD)
Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der MSCI China Index (USD), der vom Indexanbieter MSCI veröffentlicht und berechnet wird. Der Referenzindex ist wie ein Korb aus chinesischen Aktien zu verstehen, darunter A-Aktien, H-Aktien, B-Aktien, sogenannte „Red-Chips“, „P-Chips“ und auch ausländische Listings in Form der ADS/ADR-Programme in den USA.
Hinweis zu den wichtigsten Wertpapierklassifizierungen: A-Aktien gehen auf Aktiengesellschaften zurück, die ihren Sitz in Festlandchina haben, an den Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen notiert sind und auf Renminbi/Yuan lauten. B-Aktien gehen auf Aktiengesellschaften zurück, die ihren Sitz in Festlandchina haben, an den Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen notiert sind, aber in ausländischen Währungen gehandelt werden, wie gewöhnlich in Shanghai in US-Dollar und in Hongkong in Hongkong-Dollar. H-Aktien gehen auf Aktiengesellschaften zurück, die in Festlandchina ihren Sitz haben, jedoch in Hongkong oder an weiteren ausländischen Börsenplätzen notieren.
Mit den aktuell 655 Einzeltiteln im Index deckt der Index rund 85 Prozent des chinesischen Aktienuniversums ab. Der Referenzindex wurde am 31. Oktober 1995 lanciert – Daten zuvor basieren auf dem „Back-Testing“-Verfahren. Eine Überprüfung des Index erfolgt vierteljährlich.
Die Gesamtmarktkapitalisierung des Index ist mit 1,868 Billionen US-Dollar jedoch enttäuschend. Derartige Marktkapitalisierungen erreichen Werte wie Apple, Microsoft oder Nvidia jeweils allein. (Daten gemäß MSCI-Index-Factsheet vom 30. August 2024)
Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio
Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und des Referenzindex eine recht hohe Deckungsgleichheit.
Die größte Position ist mit 17,23 Prozent Tencent Holdings. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 8,96 Prozent Alibaba Group, mit 4,49 Prozent Meituan, mit 3,75 Prozent PDD Holdings, mit 3,70 Prozent China Construction Bank, mit 2,14 Prozent Xiaomi, mit 2,09 Prozent Industrial and Commercial Bank of China, mit 1,91 Prozent Bank of China, mit 1,90 Prozent JD.com und mit 1,71 Prozent Ping An Insurance Group.
Diese Top 10 Positionen erreichen eine Gewichtung von 47,88 Prozent. Im vorliegenden Fall kann folglich noch von einer ausreichenden Diversifikation gesprochen werden – das Gesamtportfolio des ETFs besteht aus 597 weiteren Einzelwerten. (Quelle: Xtrackers mit dem Stand vom 23. September 2024)
Sektoren-, Währungs- und Länderallokation
Das ETF-Portfolio besteht zu 93,89 Prozent aus Aktien und zu 6,11 Prozent aus ADS/ADR Produkten (Amercian Depositary Shares/American Depositary Receipts).
In Bezug auf die Länderallokation liegt China mit einem Anteil von 91,30 Prozent auf dem ersten Platz. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn es handelt sich schließlich um einen China-ETF. Auf den nachfolgenden Positionen finden sich mit 4,05 Prozent Hongkong, mit 3,75 Prozent Irland, mit 0,75 Prozent die USA, mit 0,09 Prozent Singapur und mit 0,07 Prozent Australien.
Der Hongkong-Dollar hat einen Anteil am Portfolio von 78,57 Prozent, der chinesische Yuan einen Anteil von 14,41 Prozent und der US-Dollar (USD) liegt bei 7,03 Prozent.
Der stärkste Sektor ist der Bereich Nicht-Basiskonsumgüter mit 28,69 Prozent. Nachfolgend finden sich mit 22,67 Prozent Kommunikationsdienste, mit 17,30 Prozent Finanzen, mit 5,94 Prozent IT, mit 4,92 Prozent Industrie, mit 4,36 Prozent Basiskonsumgüter, mit 4,01 Prozent Energie, mit 3,69 Prozent Gesundheitswesen, mit 3,54 Prozent Materialien und mit 4,87 Prozent Andere. (Quelle: Xtrackers mit dem Stand vom 23. September 2024)
Xtrackers MSCI China UCITS ETF im Detail
Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,65 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist thesaurierend. Die Fondswährung ist der US-Dollar (USD) und die Handelswährung via Xetra ist Euro (EUR). Aus diesem Grund wäre neben dem allgemeinen Kursrisiko auch das zusätzliche Währungsrisiko zu beachten.
Der ETF nutzt die vollständig physische, optimierte, Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 24. Juni 2010 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 23. September 2024 ein gesamtes Fondsvermögen in Höhe von rund 1,07 Milliarden Euro auf. (Quelle: Xtrackers mit dem Stand vom 23. September 2024)
Performance längerfristig enttäuschend – kurzfristige Entwicklung aber erfreulich
Der Referenzindex verlor auf Sicht der letzten fünf Jahre insgesamt 17,47 Prozent, während der ETF um 19,92 Prozent zurückfiel. Auf Sicht er letzten drei Jahre verlor der Index um 30,46 Prozent und der ETF 31,69 Prozent.
Seit dem Jahresbeginn kletterte der Referenzindex bis zum 23. September 2024 um 6,16 Prozent, der ETF um 5,74 Prozent. Die längerfristige Performance ist durchaus beklagenswert. Der chinesische Aktienmarkt ist im Vergleich zu vielen europäischen und US-amerikanischen Indizes ein mehr als deutlicher Underperformer. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und der ETF gemäß Xtrackers mit dem Stand des 23. September 2024)
Expertenmeinung – PBOC mit weiteren Tools aus der geldpolitischen Schatztruhe
China galt viele Jahre als die wichtige Wachstumsmaschine der Weltwirtschaft. Seit Jahren geht es mit dem BIP-Wachstumsraten aber stetig abwärts.
2023 stieg das BIP im Reich der Mitte noch um 5,2 Prozent. OECD und IWF-Prognosen zufolge dürften es in 2024 5,0 Prozent, in 2025 4,5 Prozent und in 2026 4,3 Prozent werden. Diese Wachstumsraten dürften die Pekinger Pläne torpedieren, Chinas Staatspräsident Xi Jinping und die kommunistische Partei Chinas schlecht aussehen lassen und zunehmend Unzufriedenheit im Land hinterlassen.
Der rote Drache spuckt kein wirklich starkes Feuer mehr, er raucht lediglich noch, um es ein wenig bildhaft auszudrücken. Betrachtet man sich Chinas Staatsfinanzen, wird man von der hohen Verschuldung Chinas vielleicht überrascht. Der Bruttoschuldenstand des Staates in Relation zum BIP lag in 2023 bei 83,6 Prozent und das Finanzierungssaldo des Staates in Relation zum BIP in 2023 bei einem Minus von 7,1 Prozent, wie es einem Bericht von Destatis zu entnehmen ist. Seit über zehn Jahren liegen die Staatsausgaben in Prozent des BIP Chinas oberhalb der Staatseinnahmen.
Chinas demographischer Wandel vor allem aufgrund der 1-Kind-Politik des Landes könnte dem Land noch einige Probleme bereiten. Mit dem Stand 2023 zählte man rund 1,411 Milliarden Menschen, doch Chinas Bevölkerung dürfte Projektionen der UN zufolge in den nächsten 30 bis 40 Jahren unter 1 Milliarde Menschen zurückfallen.
Ein BIP-Wachstum von 5,0 Prozent ist kein Selbstläufer, die Pläne von Xin Jinping und des ZK wollen erreicht werden. Aus diesem Grund dürfte man die Zentralbank PBOC (People’s Bank of China) angewiesen haben deutlich mehr zu tun, schließlich ist die PBOC der lange Arm Pekings.
Es braucht Stimuli, mehr frisches, billigeres Geld – die PBOC hat mit ihren veröffentlichten Maßnahmen am Dienstag, den 24. September 2024 gehandelt. Man packte neue Tools aus der geldpolitischen Schatztruhe der Notenbank. Die PBOC kündigte einen breiten Maßnahmenkatalog zur Stützung der chinesischen Wirtschaft an, um die angeschlagene chinesische Wirtschaft zu unterstützen.
Die PBOC beschloss die Senkung des Mindestreservesatzes (sogenannte Reserve Requirement Ratio, RRR) um 0,5 Prozentpunkte (weitere Kürzungen wurden sogar angekündigt). Dies soll rund 1 Billion Yuan an Liquidität in den Markt pumpen, um die langfristige Finanzierung zu verbessern.
Ferner lancierte die PBOC eine Senkung des 7-tägigen Reverse-Repo-Satzes um 0,2 Prozentpunkte auf 1,5 %, um die kurzfristigen Zinssätze zu senken und die Finanzierungskosten für Banken und Unternehmen zu reduzieren und schließlich beschloss die PBOC-Maßnahmen zur Unterstützung des Immobilienmarktes, indem sie die Zinsen auf bestehende Hypotheken um durchschnittlich 0,5 Prozentpunkte senkt, um Haushalten finanzielle Entlastung zu bieten.
Obendrein werden die Anzahlungsanforderungen für Zweitwohnungen gesenkt, um den Immobilienkauf zu erleichtern. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, das dieses Jahr unter den Erwartungen lag, insbesondere aufgrund der anhaltenden Schwäche im Immobiliensektor und der niedrigen Konsumnachfrage.
Insgesamt schnürte die PBOC demnach ein recht starkes Paket und befeuerte mit der freigesetzten Liquidität und Vorfreude auf weitere kommende Liquidität die chinesischen Aktienmärkte und die Indizes in Europa und den USA gleich mit. Als Investor könnt man daher überlegen, einen Teil seines Portfolios in China-Aktien anzulegen, um von einer möglichen Erholung des chinesischen Aktienmarktes zu profitieren.
Mögliches Setup
Eine vorerst abwartende Haltung wäre einzunehmen bis es zu einer Konsolidierung kommt, um dann eine Positionierung einzugehen. Ein Kauf könnte bei einem Kurs von 12,50 Euro erfolgen, mit einem ersten Ziel bei 16,00 Euro. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss von 11,50 Euro eng begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.50.
Informationen zum / zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: Xtrackers MSCI China UCITS ETF 1C
Quellen:
https://www.cnbc.com/2024/09/24/chinas-central-bank-chief-set-to-hold-press-conference-days-after-fed-rate-cut.html
https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-09-24/china-to-allow-funds-brokers-to-tap-pboc-funding-to-buy-stocks-m1frm2al
http://www.pbc.gov.cn/en/
https://www.imf.org/en/Countries/CHN
https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Laenderprofile/china.pdf?__blob=publicationFile
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